Roffredo Caetani - Streichquartette

  • Roffredo Caetani (1871-1961) war Sprößling einer der ältesten bis heute blühenden Familien Italiens. Die Caetani stellten im 13. Jahrhundert u.a. den Papst Bonifatius VIII sowie später zahlreiche Kardinäle und Historiker. Auch Musiker finden sich in der Familie, am bekanntesten dürfte der Dirigent Oleg Caetani sein und eben der Komponist Roffredo. Dessen Talent wurde von keinem Geringerem als seinem Patenonkel Franz Liszt entdeckt. Der empfahl ihn seinem bekanntesten italienischen Schüler Giovanni Sgambati, der ihn unterrichtete. Als 17-Jähriger trat Roffredo mit seiner ersten Komposition hervor, seinem Streichquartett op. 1, ungewöhnlich für einen italienischen Komponisten im ausgehenden 19. Jahrhundert. In den folgenden Jahren komponierte er überwiegend für Klavier, Kammerensembles und einige symphonische Werke, nach seinem zweiten Streichquartett op. 12. dass 1907 entstand, komponierte er bis zu seinem Lebensende nur noch eine Handvoll von Vokalwerken, eines davon "L'isola del sole" wurde 1943 von Tullio Serafin an der römischen Oper uraufgeführt.


    Das 2. Streichquartett in F-moll hat drei Sätze:
    Allegro moderato - Molto lento - Presto
    und dauert ziemlich genau 30 min.


    Das der Spätromantik verpflichtete Werk kann ich nach einem Hördurchgang vorläufig so charakterisieren:
    Caetani ist sein eigener Mann und hat originelle Ideen. Das Werk ist weder langweilig noch akademisch und spricht mich auch melodisch an. Kann man sehr gut hören und ist erst einmal eine interessante Horizonterweiterung.


    Das junge international besetzte Alauda Quartet gründete sich 2011 an der RAM in London und gilt in GB bereits als zukunftsträchtiges Ensemble. Keine schlechte Idee als erste CD eine Neuentdeckung auf Niedrigpreisniveau auf den Markt zu bringen, das schafft sicher Aufmerksamkeit. Das Spiel der drei Damen mit einem Herrn ist ansprechend.