Richard-Wagner-Verband Saarland feiert seinen Sechzigsten

  • Das Saarland als deutsches Bundesland gibt es erst seit 60 Jahren. Und ein paar Wochen später schlug der rührige Richard-Wagner-Verband schon zu und nistete sich in Saarbrücken ein. Da auch noch das hiesige Stadttheater zum Staatstheater befördert wurde, bot sich eine langjährige Kooperation beider Institutionen geradezu an. Aus dieser Verbindung nahmen einige bedeutende Sängerkarrieren ihren Anfang, darunter Astrid Varnay, Katerina Ligendza, Siegmund Nimsgern, Jonas Kaufmann.
    Jetzt, nach sechzig Jahren, ist man hier nicht wenig stolz auf diese Ernte - und das musste mit einem Festkonzert gefeiert werden. Das fand gestern statt, und das Staatsorchester präsentierte unter dem ehemaligen Fast-GMD des Hauses Constantin Trinks, mit der prominenten Ricarda Merbeth und dem Ensemble-Zugpferd Olafur Sigurdarson, ein stattliches Wagner-Programm.


    Der Hausbariton konnte der Gastsopranistin durchaus mit seinen Beiträgen das Wasser reichen. Das zeigte sich vor allem im großen Duett Senta - Holländer, wo sich die beiden Solisten nichts schuldig blieben. Beide von imponierendem stimmlichen Format, wobei sie mit stupender Stimmtechnik beeindruckte und ihre Legato-Phrasen üppig verströmte, während bei ihm der seine Partie ganz aus dem Text heraus erwachsen ließ, ohne dabei den stimmlichen Wohlklang zu vernachlässigen. Beide Stimmen verfügen über enorme kraftreserven, sind aber ebenso in der Lage, zarte Töne ausdrucksvoll zu modellieren.


    Das Spektrum der Sopranistin reichte diesmal von Elsas Traum über die Ballade der Senta bis zu Isoldes Liebestod, die sie allesamt glaubhaft gestaltete. Der Bariton hatte ebenfalls große Stücke zu bieten, etwa einen überzeugenden Wahnmonolog und imposanten Wotans Abschied mit einem berührend gesungenen Mittelteil.
    De Dirigent begnügte sich keineswegs mit einfühlsamer Begleitung, sondern setzte auch prächtige orchestrale Akzente mit dem Walkürenritt und eine ebenso üppigen wie differenzierten Meistersinger-Ouvertüre. So wurde das Jubiläumskonzert whrhaft zu einem Fest.


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Ich bitte um Nachsicht für die vielen unkorrigierten Fehler. Aber manchmal gerät man unverhofft in Zeitdruck.


    Als Fazit möhte ich noch hinzufügen, dass es gelegentlich schon seltsam anmutet, was unter einem Dach innerhalb von acht Tagen für unterschiedliche Qualität geboten wird. (Die Janacek-Premiere war am 14.1., das Wagner-Konzert am 22.1.! Da wird man ganz schön hin- und hergebeutelt.) Zum Glück vergessen wir das Schlechte eher als das Herausragende!