Nein, diese Oper schafft es leider nicht mal in meine Top-50...

  • Unser Mitglied "Stimmenliebhaber" schrieb in einem anderen Thread über die Oper "Die weiße Dame" ("La Dame blanche") von Boieldieu:
    "Nein, diese Oper schafft es leider nicht mal in meine Top-50..." - und hat damit einen interessanten Threadtitle quasi aus dem Nichts geschaffen. Denn diesen Satz kann man auf viele Opern anwenden. Und zwar je nach User und dessen Geschmack. Das Thema ist weitgehend offen gehalten und erlaubt freie Assoziationen, Wagner Hasser, werden hier ebenso auf ihre Kosten kommen wie die Gegner der Opern von Meyerbeer, die Verächter des Belcanto, ebenso, wie jene des Verismo (dazu zähle ich mich) oder zeitgenössischer Opern. Auch Singspiele sind nicht bei jedermann beliebt.......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Obwohl ich diesen Werken mehrfach gelauscht habe, kann ich mich nicht für sie erwärmen und würde sie daher auch nicht in meine Top 50 aufnehmen:


    Carl Orff: Der Mond, Die Kluge

  • Da fällt mir als erstes der Bereich der deutschen Spieloper ein (Lortzing, Nicolai, Flotow), die schaffen es nicht mal in meine Top-100. Webers "Euryanthe" und "Oberon" gehören auch dazu, und auch der "Freischütz" rangiert bei mir ziemlich weit unten, mir fallen leicht 50 Opern ein, die mir mehr am Herzen liegen.


    Des weiteren alle Singspiele, die nicht von Mozart komponiert wurden.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich habe "Die weiße Dame" letztes Jahr gesehen, wobei mir das Stück außer "Komm, holde Dame", das ich mal auf youtube oder einer Sängeranthologie gehört hatte, völlig unbekannt war. Die Inszenierung (auf deutsch) betonte eher die witzigen Seiten, aber ich war insgesamt eher positiv überrascht. Allerdings kenne ich auch viel weniger Opern (und noch weniger gut), so dass ein Top-50 bei mir viel zu viele enthalten würde, die mir eher egal sind. Gerade im Falle Boieldieu kenne ich überhaupt keine franz. Comique aus der Zeit drumherum.


    Sehr berühmte und beliebte Opern, die ich nicht besonders leiden kann:
    Madama Butterfly, La Bohème, Tannhäuser (außer Ouverture+Bacchanal :D)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Es sollte ja wohl eine Oper sein, die einigermaßen bekannt ist und auch auf den Spielplänen erscheint. Also sage ich mal


    Der Waffenschmied


    Man hat zwar in dem Stück inzwischen antifeudalistische Untertöne entdeckt und es als Beleg gewertet, dass Lortzing an der 'deutschen Tragödie' litt, aber die idyllische Biederkeit halt ich schwer aus. Die ist zwar auch in anderen Lortzing-Opern zu hören. Da gibt es aber auch großartige Musik. Vor allem im Wildschütz.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es sollte ja wohl eine Oper sein, die einigermaßen bekannt ist und auch auf den Spielplänen erscheint. Also sage ich mal


    Der Waffenschmied


    Auf welchen Spielplänen findet sich Der Waffenschmied?


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • An besten kann ich die Frage, welche Opern nicht in meine Top-50 gelangen, dadurch beantworten, dass ich meine Top-100 aufschreibe:


    Meine 100 Lieblingsopern:


    (zeitlich chronologisch - Geburtsjahre der Komponisten, Uraufführungsjahr beim gleichen Komponisten - geordnet, nicht nach Beliebheit)




    01. Die Krönung der Poppea (Monteverdi)


    02. Dido und Aeneas (Purcell)


    03. Pimpinone (Telemann)


    04. Giulio Cesare in Egitto (Händel)


    05. Giustino (Händel)


    06. Orpheus und Eurydice (Gluck)


    07. L’Opera seria (Gassmann)


    08. Die Entführung aus dem Serail (Mozart)


    09. Le Nozze di Figaro (Mozart)


    10. Don Giovanni (Mozart)


    11. Così fan tutte (Mozart)


    12. Die Zauberflöte (Mozart)


    13. Fidelio (Beethoven)


    14. Die Stumme von Portici (Auber)


    15. Fra Diavolo (Auber)


    16. Der Freischütz (Weber)


    17. Die Hugenotten (Meyerbeer)


    18. Die Afrikanerin / Vasco da Gama (Meyerbeer)


    19. Der Barbier von Sevilla (Rossini)


    20. La Cenerentola (Rossini)


    21. Hans Heiling (Marschner)


    22. L’elisir d’amore (Donizetti)


    23. Lucia di Lammermoor (Donizetti)


    24. Zar und Zimmermann (Lortzing)


    25. Norma (Bellini)


    26. Die lustigen Weiber von Windsor (Nicolai)


    27. Mignon (Thomas)


    28. Rienzi (Wagner)


    29. Der fliegende Holländer (Wagner)


    30. Tannhäuser (Wagner)


    31. Lohengrin (Wagner)


    32. Tristan und Isolde (Wagner)


    33. Die Meistersinger von Nürnberg (Wagner)


    34. Der Ring des Nibelungen – Das Rheingold (Wagner)


    35. Der Ring des Nibelungen – Die Walküre (Wagner)


    36. Der Ring des Nibelungen – Siegfried (Wagner)


    37. Der Ring des Nibelungen – Götterdämmerung (Wagner)


    38. Parsifal (Wagner)


    39. Nabucco (Verdi)


    40. Macbeth (Verdi)


    41. Luisa Miller (Verdi)


    42. Rigoletto (Verdi)


    43. Il trovatore (Verdi)


    44. La traviata (Verdi)


    45. Un ballo in maschera (Verdi)


    46. La forza del destino (Verdi)


    47. Don Carlos (Verdi)


    48. Aida (Verdi)


    49. Otello (Verdi)


    50. Falstaff (Verdi)


    51. Faust (Gounod)


    52. Romeo et Juliette (Gounod)


    53. Barbe bleu (Offenbach)


    54. Hoffmanns Erzählungen (Offenbach)


    55. Die verkaufte Braut (Smetana)


    56. Carmen (Bizet)


    57. Boris Godunow (Mussorgski)


    58. Chowanschtschina (Mussorgski)


    59. Eugen Onegin (Tschaikowski)


    60. Pique Dame (Tschaikowski)


    61. Rusalka (Dvořák)


    62. Don Quichotte (Massenet)


    63. Das Märchen vom Zaren Saltan (Rimski-Korsakow)


    64. Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronia (Rimski-Korsakow)


    65. Jenufa (Janáček)


    66. Das schlaue Füchslein (Janáček)


    67. Hänsel und Gretel (Humperdinck)


    68. Bajazzo (Leoncavallo)


    69. Manon Lescaut (Puccini)


    70. La Bohème (Puccini)


    71. Tosca (Puccini)


    72. Madama Butterfly (Puccini)


    73. Il trittico – Il Tabbaro (Puccini)


    74. Il trittico – Suor Angelica (Puccini)


    75. Il trittico – Gianni Schicchi (Puccini)


    76. Turandot (Puccini)


    77. Pelleas et Melisande (Debussy)


    78. Cavalleria rusticana (Mascagni)


    79. Tiefland (d’Albert)


    80. Salome (Strauss)


    81. Elektra (Strauss)


    82. Der Rosenkavalier (Strauss)


    83. Ariadne auf Naxos (Strauss)


    84. Die Frau ohne Schatten (Strauss)


    85. Der schweigsame Frau (Strauss)


    86. Capriccio (Strauss)


    87. Palestrina (Pfitzner)


    88. Wozzeck (Berg)


    89. Die Liebe zu den drei Orangen (Prokofjew)


    90. Die Verurteilung des Lukullus (Dessau)


    91. Der Mond (Orff)


    92. Gespräche der Karmeliterinnen (Poulenc)


    93. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Weill)


    94. Street Scene (Weill)


    95. Peer Gynt (Egk)


    96. Lady Macbeth von Mzensk (Schostakowitsch)


    97. Peter Grimes (Britten)


    98. The turn of the screw (Britten)


    99. Ein Sommernachtstraum (Britten)


    100. George (Kats-Chernin)


    Alle, die da jetzt nicht dabei sind, haben aktuell sicher keine Chance, in die Top-50 zu kommen.


    Eine Liste von - teilweise berühmten - Opern, die ich subjektiv überhaupt nicht mag, folgt vielleicht noch...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber, du korrigierst ja gerne. Das kann Dr. Pingel auch.
    Die erste Oper im "Trittico" heißt nicht "Tabbaro", sondern "Tabarro"! 8-)
    Aber diese drei Opern gehören zu Puccinis besten Werken.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • In Beitrag 7 des Themas "Die Top 5 des 19. Jahrhunderts" hatte ich als meine 5 diese Opern genannt:
    Lucia, Norma, Elisir, Regimentstochter, Wally.
    Das war natürlich ein Scherz, denn diese Opern gehören in dieses Thema hier. :D
    Ich mache es mir jetzt leicht und zähle nicht die Fülle aller Opern auf, die bei mir noch nicht mal unter die ersten 100 kämen, sondern nenne nur die bekanntesten:
    Fidelio
    Carmen (sorry, Gerhard :D )
    Butterfly
    Bohème

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich mag generell keinen Richard Wagner (ausgenommen "Der fliegende Hölländer" und "Tannhäuser"),
    keinen Richard Strauß und (eigenartigerweise) keinen Puccini. Eigentlich ebensowenig Opern des Verismo und das meiste , was im 20, Jahrhundert und danach komponiert wurde.......
    "Wozzek" . sowas würde ich mir nie anschauen/anhören !!!
    "Und DAS will ein Opernfreund sein?" wird so mancher fragen. Was hört denn der überhaupt


    Vivaldi, Mozart, Paisiello, Salieri, Haydn, Schubert, Beethoven, Pacini, Mayr, Bellini, Donizetti, Rossini, Anfossi, Galuppi, Cimarosa, Gazzaniga, Gassmann, Sarti, Sacchini, Verdi, Meyerbeer, Auber, Boieldieu, Lortzing, Weber, Kreutzer, Flotow, Beethoven, Bizet, Offenbach. ----ach da fehlen noch einige....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Die komische Oper "Sir John in Love" von Ralph Vaughan Williams könnte etwas für Dich sein, lieber Alfred. Anders als das Jahr der Entstehung (1928) vermuten lassen könnte, ist nichts von Moderne zu verspüren. Viel eher ein gewisser Rückbezug auf "Die lustigen Weiber von Windsor" von Nicolai, mit dem sie sich den Stoff teilt. Vaughan Williams' berühmtes Arrangement von "Greensleeves" stammt aus diesem Werk.




    Anspieltipps: 1:21:15 ff. und 1:26:40 ff.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Was ist also das zeitlich späteste, das du hörst? "Carmen"? :D

    Nicht wirklich - Ich hab auch einige Opern von Orff, Egk, R. Strauß, Giordano, Zemlinsky und natürlich Puccini. Es gibt Werke die man einfach KENNEN muß. Dazu muß man sie gehört haben - lieben muß man sie deshalb noch lange nicht.
    Oft hat mich mehr das Thema als die Musik interessiert. Dazu gehören beispielsweise die Opern von Siegfried Wagner, wo der Komponist sich durchaus als einfallsreicher Librettist erweist ("Der Bärenhäuter").



    Zitat

    Die komische Oper "Sir John in Love" von Ralph Vaughan Williams könnte etwas für Dich sein, lieber Alfred.

    Lieber Joseph II, danke für den Tip, werde ich mir bei Gelegenheit näher ansehen....


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was ist also das zeitlich späteste, das du hörst? "Carmen"? :D


    In der Oper mag Alfred immerhin anscheinend mittleren Verdi u.a. Stücke der 1850er/60er, oder sogar noch spätere, wie "Carmen" wirklich gerne. Bei der Instrumentalmusik fällt es nach 1830 schon ziemlich steil ab...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Oft hat mich mehr das Thema als die Musik interessiert. Dazu gehören beispielsweise die Opern von Siegfried Wagner, wo der Komponist sich durchaus als einfallsreicher Librettist erweist ("Der Bärenhäuter")


    Ja, dafür ist Siegfried Wagner berühmt, für seine hervorragenden Opernlibretti! :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Moderne Geräuschkulissen sind mir herzlich zuwider. Ich würde mir niemals Schönberg anhören und wenn ich das "Schön" streiche, dann bleibt noch Berg übrig, vor dessen Klängen mir auch graust.


    :no::no::no:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich nenne jetzt nochmal ein paar Opern, die es nie, nie, nie in meine Top-50 schaffen würden:


    - Cavalli: La Callisto, La Didone (beides live erlebt)
    - Telemann: Orpheus (Gähn)
    - Scarlatti: Grisela (auch erlebt und gelangweilt)
    - Gluck: Iphigenie auf Tauris
    - Haydn: Die wüste Insel (Grusel...), in die Top-50 kommt sicher gar kein Haydn, vielleicht ein Monteverdi, ein Gluck, Maximal zwei Händel und ein ganz bestimmter Gassmann, aber an den Big-5 von Mozart kann sich nur sehr wenig davor wirklich messen.
    - Mozart: Idomeneo, Titus (gute Musik, aber musidramatisch nicht annähernd auf Augenhöhe wie die Big-5)
    - Rossini: alles außer Barbier, Cenerentola und Tell, vor allem die "Italienerin in Algier" mag ich nicht besonders.
    - Meyerbeer: Robert le Diable (noch nicht auf dem Niveau der folgenden drei Grande Opéras Meyerbeers)
    - Donizetti: vieles, vor allem auch Don Pasquale! (Da ist mit mir gleichem Stoff "Die schweigsame Frau" weit lieber)
    - Marschner: Der Vampyr (schon nicht mein Thema, "Hans Heiling" finde ich weit besser)
    - Lortzing: Undine (nicht nur von Dvorak verdorben, auch E.T.A. Hoffmann gefällt mir besser)
    - Lortzing: Wildschütz - was für eine blöde Handlung, eine "Nullität", wie Goethe schon über Kotzebues "Rehbock" sagte
    - Bellini: Capuleti (dann viel lieber Gounod), Beatrice di Tenda (live nicht durchgehalten)
    (Bis auf die allerbedeutendsten Meisterwerke der Trias Rossini - Donizetti - Bellini stehe ich deren Werken und dem italienischen Belcanto eher kritisch gegenüber.)
    - Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor (in Kenntnis von Verdis späten Geniestreich "Falstaff" einfach nur bieder)
    - "Martha" von Flotow - auch eines meiner bevorzugten Hass-Objekte...
    (Bis auf "Zar und Zimmermann" ist mir die deutsche Spieloper des 19. Jahrhunderts eher fremd geblieben, der revolutionäre Wagner hat da natürlich auch viel "Flurschaden" angerichtet)
    - Wagner: Feen und Liebesverbot, aber auch die "Ring"-Teile finde ich schwächer als die Einzelopern zwischen "Holländer" oder sogar "Rienzi" und "Parsifal", der "Ring" ist für mich sein quantitativ größtes Werk, aber nicht sein qualitativ größtes Werk, da überzeugt mich ein "Tristan" weit mehr, da finde ich einige quälende Längen in den "Ring"-Teilen so nicht, auch in den "Meistersingern" nicht.
    - Verdi: Simon Boccanegra (mag ich gar nicht!), natürlich auch einige Frühwerke, auch "Sizilianische Vesper" ist nicht mein Lieblings-Verdi
    - Offenbach: Hoffmanns Erzählungen (nicht meine Oper, da gefallen mir die klassischen "Offebachiaden" aus den 1960er Jahren eigentlich besser)
    - Saint-Saens: Samson und Dalila (die Oper mag ich überhaupt nicht, komm ich nicht ran)
    - Ponchieli: La Gioconda (komm ich nicht ran)
    - Tschaikowski: Die Jungfrau von Orleans (dann doch noch lieber der frühe Verdi...)
    - Dvorak: Der Jakobiner (schöne Musik, aber was für eine miese Handlung...)
    - Massenet: Manon (da ist mir Puccini weit lieber), aber selbst "Werther" käme eher nicht in die Top-50
    - Janacek: Katja, Makropulos und Totenhaus (gefällt mir alles nicht annähernd so gut wie Jenufa und Füchslein)
    - Humperdinck: Königskinder (überhaupt nicht meine Oper)
    - Puccini: La fancuilla del west (eine hinreißende Melodie macht noch keine tolle Oper. Von Le Willi und Edgardo brauchen wir gar nicht reden)
    - d'Albert: Die toten Augen (tolle Musik, aber blöde Handlung)
    - Strauss: Elektra, Arabella, Daphe, Die Liebe der Danae (alles nicht meins)
    - Giordano: Andrea Chenier (komm ich nicht ran) - der ganze italienische Verismo neben Cavaleria, Bajazzo und Puccini ist nicht so wirklich meins.
    - Schönerg: Moses und Aron (finde ich furchtbar)
    - Berg: Lulu (Wozzeck liebe ich, aber Lulu finde ich in jeder Hinsicht furchtbar)
    - Schostakowitsch: Die Nase (ist überhaupt nicht meine Oper, "Lady Macbeth" gefällt mir da viel besser)
    - Korngold: Die tote Stadt (komme ich auch nicht ran)
    - Britten: Albert Herring und Billy Budd (Grimes finde ich klasse, Turn of the screw und Sommernachtstraum gefällt mir auch, aber an die beiden komm ich nicht ran, habe beide schon live erlebt)
    - Henze: Elegie für junge Liebende (live erlebt, kam ich nicht ran)
    - Reimann: Das Schloss (Lear fand ich live eindrucksvoll, Gespenstersonate auch, Bernarda war ok, aber Schloss fand ich furchtbar)
    Generell kommen die allermeisten zeitgenösssichen Oper von lebenden oder noch nicht lange verstorbenen Komponisten fast alle sicher nicht in meine Top-50.


    Fast alle aufgeführten Werke habe ich schon live erlebt teilweise sogar mehrfach, aber es hat sich zu diesen Werken keine Liebesbeziehung entwickelt, kann man nichts machen....
    Da war jetzt alles sehr subjektiv und betrifft auch einige allgemein hochgeschätzte Werke, aber es ist halt so, "Elektra" habe ich an die 20 Mal live erlebt und mag die Oper trotz einiger schönen Stellen insgesamt trotzdem nicht, bei "Frau ohne Schatten" bin ich im Wechselbad der Gefühle zwischen schrillem Weibergekreische wie bei "Elektra", also vor allem Amme und Färberin, einerseits und wunderschöner Musik im Falknerhaus-Bild mit dem Kaiser und etlichen Szenen Baraks andererseits.
    Einige meiner "Hass-Objekte" habe ich sicherlich noch vergessen, die allermeisten Opern, die geschrieben wurden, sind es eh nicht wert, hier ausdrücklich erwähnt zu werden, daher habe ich mich mehr auf einige bekannte Titel konzentriert, bei denen mein subjektives Urteil von der allgemeinen Wertschätzung unter Opernkennern teilweise deutlich abweicht.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Stimmenliebhaber,


    (alles nicht meins)


    (komme ich auch nicht ran)


    (überhaupt nicht meine Oper)


    (komm ich nicht ran)


    (komme ich auch nicht ran)


    Das ist ja eine lange Liste von Opern, zu denen Du keinen Zugang findest. Bei einigen kann ich das durchaus verstehen.
    Aber es sind auch Opern aufgeführt, bei denen ich nur annehme, dass du sie noch nicht in einer Aufführung gehört hast, die Dir die Schönheiten und Stärken des Werkes nahe bringen konnte und Dich emotional gepackt hat.
    Beispiele? Nein, lieber nicht! Obwohl es mich natürlich reizt.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es Opern gibt, die (fast) in jeder Aufführung ankommen. Andere sind eher auf gute Interpreten angewiesen, die das Werk wirklich zu Leben erwecken. Das kennt man doch, dass man ein Werk schon mehrmals im Opernhaus gehört hat, der Funke aber nicht übersgesprungen ist. Und dann auf einmal ...... ...... - da ist man voll entflammt! (Ich fürchte, Alfred zimmert da gleich wieder einen neuen Thread draus!)
    Beispiele? Ja gerne, aber nur auf Nachfrage!


    Wie auch immer: es beruhigt mich, dass Du noch genügend Opern hast, die voll und ganz "deins sind"!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Caruso 41 schrieb:

    Zitat

    Ich fürchte, Alfred zimmert da gleich wieder einen neuen Thread draus!


    Ist nich nötig, den gibt es schon (allerdings allgemein - nicht auf Oper bezogen) seit 4. April 2013 (34 Beiträge 2017 Seitenaufrufe)


    Was fehlt ist nur - der zündende Funke(?)


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Knallharter Respekt vor dem Stimmenliebhaber! Was Instrumentalmusik anbelangt, bin ich schon lange, lange kein Waisenknabe mehr - aber opernseits könnte ich mich von seinen Abfällen sättigend über einen geraumen Raum hinweg ernähren.


    Daher nur eine kleine Frage: Wieso magst Du Korngolds geniale Nummer nicht. Wohl wahnsinnig geworden, wa?? ?(:cursing::thumbdown:X( ... :P:D


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!


  • - Gluck: Iphigenie auf Tauris


    etwas shocking, den Orpheus vorzuziehen. Bei dem habe ich nie verstanden, was daran "Reform" sein, aber diese Iphigenie ist schon beeindruckend, freilich nicht so wie

    Zitat


    - Mozart: Idomeneo (gute Musik, aber musikdramatisch nicht annähernd auf Augenhöhe wie die Big-5)


    musikalisch locker auf Augenhöhe mit den meisten späteren Opern (nicht nur von Mozart)... und Idomeneo dramatisch weniger überzeugend als: Nabucco, Trovatore usw.??? Das 19. Jahrhundert verdirbt wirklich gründlich den Geschmack :D :D:D
    Selbst bei der "Entführung" würde ich ein dickes Fragezeichen setzen, ob die überzeugender ist als Idomeneo, aber die Stücke sind eben auch sehr verschieden und beide mit gewissen dramatischen Schwachpunkten. Nur finde ich halt den Maßstab der Da-Ponte-Opern überzogen. Wenn ich die als Richtschnur nähme, würde ich sonst fast gar keine anderen Opern mehr hören, außer vielleicht Tristan...


    Zitat


    - "Martha" von Flotow - auch eines meiner bevorzugten Hass-Objekte...


    Richard Strauss dazu: "Und schwer ist der Mist auch noch!"


    Zitat


    - Saint-Saens: Samson und Dalila (die Oper mag ich überhaupt nicht, komm ich nicht ran)


    Die müsste ich mal wieder hören; ich meine, die hätte mir erstaunlich gut gefallen. Das mag aber an der exotischen Atmosphäre gelegen habe. Bei Turandot bin ich auch vom ersten Akt fasziniert und dann wird's deutlich weniger interessant.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Wie auch immer: es beruhigt mich, dass Du noch genügend Opern hast, die voll und ganz "deins sind"!

    Ja, absolut, weit mehr als die von mir genannten 100 Lieblingsopern! :)



    Daher nur eine kleine Frage: Wieso magst Du Korngolds geniale Nummer nicht. Wohl wahnsinnig geworden, wa?? ?( :cursing: :thumbdown: X( ... :P :D

    Ich sage immer: Wenn schon Korngold, dann "Eine Nacht in Venedig"! :D


    Nein, ernsthaft: Mir gibt Korngold nichts: Ich habe 2003 die Premiere der "Toten Stadt" unter Thielemann in der Egie von Arlaud mit Gould als Paul erlebt und der Abend hat mir überhaupt nichts gegeben, ebenso wenig ergibig war für mich sein Violinkonzert, das ich mal in einem Konzert in Köln gehört habe.
    "Was heut geschah", das Duett Annina - Caramello, das in der heute wieder fast überall gespielten Urfassung der "Nacht in Venedig" leider ebenso fehlt wie das bekannte Auftrittslied "Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia" sind für mich die besten Korngoldschen Leistungen, die ich kenne...


    Mir war schon klar, dass meine lange, offene, ehrliche, freimütige Auflistung viel Widerspruch ernten wird - was ich freilich schlecht abkann, ist, wenn dann die Gegenmeinung als quasi objetive Wahrheit verkauft wird wie im folgenden, gerade darum habe ich meine Wertungen lieber einmal zuviel als einmal zu wenig als deutlich als subjetiv gekennzeichnet - was mir bei den folgenden Zitaten irgendwie fehlt...



    etwas shocking, den Orpheus vorzuziehen. Bei dem habe ich nie verstanden, was daran "Reform" sein, aber diese Iphigenie ist schon beeindruckend

    "Orpheus" ist eine Klasse-Oper mit bedeutender Chor-Rolle als eigentlicher Gegenpart zur Titelfigur - wo sind denn die anderen Opern vor und neben "Orpheus", die ähnliches von sich behaupten können?
    Der Kupfer-"Oprpheus" an der Komischen Oper Berlin war natürlich ein Ereignis, habe ich 16 oder 17 Mal gesehen - aber auch bei schwächeren Inszenierungen wie Freyer an der Deutschen Oper Berlin oder zuletzt Flimm an der Staatsoper Berlin habe ich mich höchstens über den Regisseur geärgert, aber nie über das Stück, das ich wirklich für Klasse halte.
    "Iphigenie auf Tauris" in der Freyer-Isnzenierung an der Staatsoper Berlin in den 1990ern fand ich hingegen sterbenslangweilig und konnte mich auch später über Aufnahmen nie wirklich mit diesem Werk anfreunden. Wenn Gluck-"Iphigenie", dann "Iphigenie in Aulis", die auch ihre Lämgen hat und schwächer als der "Orpheus" ist, aber der Anfang ist stark, die Ouvertüre, die Klage Agamemnons, die Chöre usw., es gibt immer wieder tolle Momente zwischen einigen Durststrecken. Bei "Oprheus" finde ich keine einzige Durststrecke, bei der "Tauris"-Iphigenie fast nur solche (ok, der Anfang ist auch sehr gut, aber danach wirds immer schwächer).



    und Idomeneo dramatisch weniger überzeugend als: Nabucco, Trovatore usw.???

    "Idomeneo" ist für mich eine genauso verstaubte und dramaturgisch uninteressante Oper ohne wirkliche Personentwicklung wie "Iphigenie auf Tauris", um wie viel reicher sind da die Mozartschen Big-5 (ja, auch die "Entführung" - allein im Finale des 2. Aktes passiert mit den vier Leuten dort mehr als in anderen kompletten Opern!), um wie viel glutvoller und emotionaler auch die genannten Verdi-Opern, vor allem auch der "Troubadour". Langeweile kommt in letztgenannter Oper bestimmt nicht auf und die Emotionen der Figuren ereichen mich weit mehr als bei "Idomeneo" oder "Iphigenie auf Tauris". Was ich mich damals beim Neuenfels-"Idomeneo" gelagweilt habe, geht auf keine Kuhhaut...


    Aber es ist Unsinn, sich jetzt gegenseitig vom Gegenteil der eigens gemachten Erfahrungen überzeugen zu wollen - und ich habe nahezu alle von mir genannten Opern sowohl live erlebt als auch zusätzlich Einspielungen davon gehört und bin für mich zu den Ergebnissen gekommen, zu denen ich gekommen bin.


    P.S.: Nicht auszudenken, was ich hier ablästern würde und wie viel böse Reaktionen ich bekäme, wenn Anton Bruckner Opern geschrieben hätte... :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Interessanter Thread! Und welche Abgründe tun sich da auf, das muss man mehrmals lesen, um das WARUM einigermaßen zu erfassen.


    Geschmäcker sind verschieden; ich kann es für meinen Geschmack kurz machen: Alles von Richard Strauss und alles, was danach kommt.
    Die Blindgänger vor R.S. habe ich einfach ausgeblendet.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    ebenso wenig ergibig war für mich sein Violinkonzert


    Einverstanden!


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Obwohl ich deine Meinung nicht teile, trotzdem: Kurz und zackig, Knuspi ! :hello:

    Da halte ich es eher mit einem jungen französischen Uraufführungsrezensenten namens Claude Debussy, der sich zwar über den Inhalt amüsiert hat, der die Musik aber dennoch zutiefst bewundert hat. (Und in Wahrheit liebe ich die Akte I und III heiß und innig, und zwar alles an ihnen, habe aber meine Probleme mit Akt II.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Da halte ich es eher mit einem jungen französischen Uraufführungsrezensenten namens Claude Debussy, der sich zwar über den Inhalt amüsiert hat, der die Musik aber dennoch zutiefst bewundert hat. (Und in Wahrheit liebe ich die Akte I und III heiß und innig, und zwar alles an ihnen, habe aber meine Probleme mit Akt II.)


    Und ich habe meine Probleme gerade mit den Akten I und III, die musikalisch wunderbar sind, textlich aber teilweise schlimmster Sakral-Kitsch. Der II. Akt hingegen enthält mit der Verführungsszene Kundry-Parsifal eine der stärksten Stücke, die Wagner überhaupt geschrieben hat. Da passt wirklich alles.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose