Berlioz Ouvertüren



  • Guten Morgen,


    Ich hatte mit die Symphonie Fantastique bestellt - und siehe da - es ist ja eine Doppel CD , auf CD1 sind die Konzertouvertüren mit dem SWR Orchester Baden-Baden/Freiburg unter Sylvain Cambreling. Im Harenberg habe ich darüber gelesen - hier im Forum findet sich nicht viel darüber - sind sie zu unbedeutend ?
    Mir gefallen sie sehr gut , am meisten Le Corsaire. Zu. Dem Ausverkauf preis möchte ich sie gerne empfehlen. Leider hat der JPC Link mit der Bestellnummer wieder nicht geklappt.....???
    repariert - einfach auf den jpc-Knopf in der Kopfleiste des Beitragsverfassenfensters klicken und die Best.Nr. einfügen


    Gruss


    Kalli

  • Ja - genau diese !
    Ich hatte ein Bild eingefügt weil es mit der Bestellnummer von JPC nicht geklappt hatte - aber das Bild war in der Vorschau da und ist jetzt weg....


    Danke !



    "repariert - einfach auf den jpc-Knopf in der Kopfleiste des Beitragsverfassenfensters klicken und die Best.Nr. einfügen".



    Das hatte ich gemacht - ging nicht...hmhm...egal - jetzt ist es ja da.

  • Im Gegensatz zu Colin Davis Berlioz-Sinfonien-Aufnahmen, die mir absolut nicht liegen, sind die Berlioz-Ouvertüren eine der besten Aufnahmen.
    Die haben Biss und Schmiss und sind auch noch sehr gut analog aufgenommen:



    Philips, 1965, ADD


    Eine ganz unbekannte aber ebenfalls famose Aufnahme (mit wiederum teils noch weiteren Ouvertüren ist eine Aufnahme mit Pierre Boulez (bei mir auf LP)).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Jetzt kommt wiedereinmal Label RPO ins Spiel.
    Nicht nur Klangtechnisch ein audiophiler Leckerbissen, sondern auch Colin Davis in nichts nachstehend liefert Sir Alexander Gibson eine zusammenstellung (wiederum von nicht allen) Ouvertüren.


    Das Ganze zu einem heissen Preis - bereits ab 1Cent kann man dabei sein:
    - unglaublich für so eine famose CD, die einmal mehr RPO - Hörspass bieten wird -



    RPO, 1993, DDD



    :!: Finger weg von der SACD-Ausgabe.
    Die bringt klangtechnisch gar nichts (es sind reine Stereo-Aufnahmen) und wie so oft aus der Serie könnten die Kanäle vertauscht sein!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Also,


    Ich kann nur sagen - die von mir gekaufte Version ist sehr gut aufgenommen und auch interpretatorisch (nun ja - ich habe keinen Vergleich) gelungen - und die Norrington Symphonie fantastique finde ich auch sehr sehr gut.


    Kalli

  • Ich habe die Cambreling-Einspielung in der Einzelausgabe, als es vor einigen Monaten ein Sonderangebot bei jpc gab, auch gekauft und sie gefällt mir soweit gut (enthält außerdem die eher selten eingespielte "Rob Roy". EDIT: Rob Roy ist u.a interessant, weil da später in "Harold" verwendete Themen schon auftauchen, wenn ich recht erinnere.
    Dafür fehlen bei Cambreling "Benvenuto Cellini" und "Beatrice et Benedict", vermutlich, weil es keine Konzertouverturen sind. Daher habe ich mir noch die neuere (Dresdner) Aufnahme unter Davis geholt. Die Stücke sind interessant, aber für mich keine unbedingten Favoriten, daher reicht mir das erst einmal.



    Warum das jpc oder Amazon-link bei Dir zuerst nicht funktioniert hat, weiß ich nicht.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • enthält außerdem die eher selten eingespielte "Rob Roy". Dafür fehlen bei Cambreling "Benvenuto Cellini" und "Beatrice et Benedict"


    Wenn ich einmal mit etwas anfange, dann will ich es auch komplett haben.


    Deshalb hatte ich mir als Ergänzung zu den sehr guten Aufnahmen mit Davis und Gibson noch die Naxos-CD mit weiteren Berlioz-Ouvertüren zugelegt
    - mit Yoav Talmi / San Diego SO .


    Als Ergänzung ist die CD soweit OK um die Rob Roy-Ouvertüre auch zu haben, aber an die Qualität der anderen Ouvertüren-Aufnahmen (Beitrag 4 und 5) reicht diese CD leider nicht heran.



    NAXOS, 1994, DDD



    :!: Die Ouvertüre Römischer Karneval op.9 ist die TOP-Berlioz-Ouvertüre ... die ist bei allen Kopplungen immer dabei !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Der große Sir Colin Davis, der sich um Berlioz annahm wie kaum ein anderer, hat tatsächlich komischerweise keine Aufnahme der "Rob Roy"-Ouvertüre vorgelegt. Diese Lücke schließt u.a. der andere zum Ritter geschlagene Dirigent mit demselben Nachnamen: Sir Andrew Davis, der sich neuerdings ebenfalls mit Berlioz beschäftigt (es gibt noch eine weitere CD). Die Einspielung mit dem Melbourne Symphony Orchestra ist von 2014.


    Dieses Werk, mit vollem Namen "Intrata di Rob-Roy MacGregor", datiert ins Jahr 1831 und wäre tatsächlich beinahe vom Komponisten vernichtet worden. Zitate finden sich in "Harold en Italie", wie Johannes schon richtig mutmaßte.


    Wie ich soeben feststellte, hat es auch der bereits in Beitrag 6 erwähnte Sir Alexander Gibson eingespielt, allerdings nicht mit dem Royal Philharmonic Orchestra, sondern mit dem Scottish National Orchestra:



    P.S. Das Thema gehört sich wohl eher unter "SINFONIE - KONZERT - ORCHESTERMUSIK in KLASSIK und ROMANTIK".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    Die im Beitrag 5 genannte Gibson CD habe ich mir bestellt - damit habe ich ja "alles" - und der Thread darf gerne verschoben werden.


    Schönen Sonntag noch,


    Kalli

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner

  • Nachdem ich mir heute sämtliche Ouvertüren von Hector Berlioz (teilweise mehrfach) angehört habe, kristallisiert sich die relativ unbekannte "Les francs-juges" op. 3 (wörtlich: "Die freien Richter") als mein persönlicher Favorit heraus. Ursprünglich war sie als Ouvertüre für eine gleichnamige Oper gedacht, welche ein spätmittelalterliches Femegericht zum Thema gehabt hätte. Kurios genug. Die Planungen begannen 1826, doch trotz zweimaliger Wiederaufnahmen 1829 und 1833 verwarf Berlioz das Projekt schließlich. Lediglich fünf Nummern haben sich erhalten, darunter eben die Ouvertüre. Der Komponist verarbeitete Material aus der geplanten Oper im zweiten Satz seiner Symphonie funèbre et triomphale und vor allem im feurigen Marche au supplice der Symphonie fantastique. Keine andere Berlioz-Ouvertüre sonst atmet in solch unüberhörbarer Weise den Geist seines berühmtesten Werkes. Die Erstaufführung fand am 26. Mai 1828 statt, die Drucklegung 1836. Franz Liszt gab 1833 eine Klaviertranskription heraus. Die Stimmung der zwischen etwa 11- und 13-minütigen Ouvertüre ist düster und schwermütig. Leider erklingt sie im Konzertsaal selten. Die bereits weiter oben erwähnte Einspielung von Sir Colin Davis mit dem London Symphony Orchestra (1965) ist geradezu mustergültig gelungen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Eine gute Aufnahme in technisch brillanter Qualität der Ouvertüre "Les Francs-Juges" findet sich auf der DECCA-Scheibe der Fantastique von George Solti als willkommene "Zugabe":




    Liebe Grüße


    Portator

  • Die bereits weiter oben erwähnte Einspielung von Sir Colin Davis mit dem London Symphony Orchestra (1965) ist geradezu mustergültig gelungen.


    Ja, aber auch diese mit Solti ebenfalls absolut brillant, genau wie op.14:



    Decca, 1972, 1974, ADD


    Nach Berlioz eigener Aussage wurde diese Msuik durch die Vision eines Höllenfeuers inspiriert, bei dem das drohend-feierliche Spiel der Posuanen für den furchtbaren Spruch des Richters steht und satantischen Zauber verbreitet. Bewundernswert ist die aussergewöhnliche Brillanz der musikalischen Struktur und der Orchestrierung in diesen Berlioz-Jugendwerk !
    Ein Ideales Stück für Georg Solti, der dies hörbar macht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wenn man der wikipedia Glauben schenkt, ist "Les Franc-Juges" das erste (erhaltene) Orchesterwerk Berlioz', älter als Waverley, King Lear und Rob Roy (ohne Opuszahl). Wobei ich nicht weiß, ob die heutige Gestalt nicht doch eine Überarbeitung Anfang der 1830er Jahre ist, so dass "Rob Roy" o.ä. evtl. doch älter wäre.

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Eine gute Aufnahme in technisch brillanter Qualität der Ouvertüre "Les Francs-Juges" findet sich auf der DECCA-Scheibe der Fantastique von George Solti als willkommene "Zugabe":



    Solti scheint den engen Bezug dieser Ouvertüre zur Symphonie fantastique herausstellen zu wollen. Fast seltsam, dass die Kombination auf Tonträger ansonsten so gut wie nie vorkommt. Ein weiteres Beispiel konnte ich noch ausmachen:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões