unleserliche Sängerautogramme - wer kann das entziffern?

  • Hallo Sänger/-innen-Experten!


    Ich habe jüngst ein Notenexemplar der Matthäus-Passion erworben, bei der sich auf dem Vorsatzblatt diverse Unterschriften von Sängerinnen, Sängern und Dirigenten befinden. Diese stammen aus den Jahren 1944, 1947 und 1948, vermutlich von Aufführungen der Matthäus-Passion in Köln, da auch Günter Wand unter den Unterzeichner ist. Allerdings bin ich ja normalerweise bei den Geigern unterwegs, kenne mich also mit Sängerinnen und Sängern nicht aus und habe Schwierigkeiten die Namen zu entziffern. Aber vielleicht fällt es jemandem hier ganz leicht aufgrund des Expertenwissens, die folgenden Unterschriften zuzuordnen (ich suche natürlich diejenigen, die noch ohne Zusatz sind):



    Ich würde mich über jeden Hinweis freuen!


    Beste Grüße,
    Tobias

  • Wenn man weiß, was man lesen muss, kann man Gusta Hammer erkennen. Ich habe mit anderen Buchstaben experimentiert. Aber es ist ja verständlich, dass diejenigen, die sich dauernd mit den Namen beschäftigen, die Namen auch flott erkennen. Ich hätte bei den Geigern keine Probleme, aber sind eben nicht meine Spezialität. Danke in jedem Fall für den Hinweis!

  • Hallo Tobias, zweifelsfrei kann ich nur Gusta Hammer entziffern, die steht rechts unter Martha Schilling. Beide sind mit Bach nachweisbar. Ich tippe bei den restlichen Gesuchten auf regionale Kräfte. Es kann sich auch um Soilisten für die kleineren Aufgaben in der Matthäus-Passion handeln, die heute kaum mehr einer kennt. Die extra mit Namen Versehenen sind ausgesprochen prominent. Sie wurden offenbar nachträglich gekennzeichnet. Darauf deutet auch Frau Schilling hin, deren Lebensdaten in den Quellen, die ich kenne, genau so unbestimmt überliefert sind wie auf dem Blatte.


    Viel Erfolg bei der weiteren Suche wünscht Dir Rheingold


    P.S. Nun haben sich die Nachrichten, die Hammer betreffend, überschnitten. Ich hatte meine Antwort länger in Arbeit, weil ich herumsuchte.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wenn man weiß, was man lesen muss, kann man Gusta Hammer erkennen.

    P.S. Nun haben sich die Nachrichten, die Hammer betreffend, überschnitten. Ich hatte meine Antwort länger in Arbeit, weil ich herumsuchte.

    Ehrlich gesagt kannte ich die Sängerin Gusta Hammer gar nicht, las aber "Gusta Hammer", hab dann diesen Namen gegoogelt und bin dann auf die Seite gekommen, die ich hier schon verlinkt habe.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ehrlich gesagt kannte ich die Sängerin Gusta Hammer gar nicht, las aber "Gusta Hammer", hab dann diesen Namen gegoogelt und bin dann auf die Seite gekommen, die ich hier schon verlinkt habe.


    Die Hammer ist mir vor allem durch diese Aufnahme bekannt geworden:



    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ja, der Zilliken, ich hatte ihn ganz weit im Hinterkopf, allerdings nicht mit Bach, sondern als Wolfram.


    Tannhäuser
    HANS BEIRER
    Elisabeth
    HILDEGARD HILLEBRECHT
    Wolfram von Eschenbach
    THEO ZILLIKEN


    Chor und Orchester der Städtischen Oper Berlin
    RICHARD KRAUS



    1 Ouvertüre
    2 Dich teure Halle
    3 Dort ist sie / O Fürstin
    4 Blick ich umher
    5 Allmächt'ge Jungfrau
    6 Inbrunst im Herzen
    7 Beglückt darf ich


    LP Opera - Bertelsmann

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich bin von den Socken, was Ihr alles wißt. Trotz 60 Jahre Beschäftigung mit Musik und Oper bin ich gegen Euch ein blutiger Anfänger.


    Herzlichst
    der beschämte
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Links neben Gusta Hammer lese ich "Georg Knöpper" finde aber keinen bekannten Sänger, der so heißt.


    Könnte es nicht auch "Felix Knäpper" heißen? Den gibt es nämlich. Geboren 1898, gestorben 1971. Zeitlich käme der auch hin. 1931 sang er in Köln in der deutschen Erstaufführung den "Háry János" von Kodály.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zweifelsfrei habe ich noch einen entziffert - ganz unten "Hermann Uhde"


    Hier ein Autogrammfoto:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Könnte es nicht auch "Felix Knäpper" heißen? Den gibt es nämlich. Geboren 1898, gestorben 1971. Zeitlich käme der auch hin. 1931 sang er in Köln in der deutschen Erstaufführung den "Háry János" von Kodály.

    Knäpper kann es natürlich auch heißen, aber Felix? Ich lese am Anfang eindeutig ein "G" (vgl. Gusta und Günter auf derselben Seite), aber kein F - und ich lese am Ende auch kein x. Vor allem finde ich in der Mitte auch kein "l". Fazit: Zu schön, um wahr zu sein, denn an den "Felix" lese ich auch beim besten Willen nicht. Das F vom Friedel sieht auch völlig anders aus.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wow, Hermann habe ich auch gelesen, aber den Uhde habe ich nicht herausbekommen, habe eher so etwas wie Knauer gelesen, aber Uhde ist zweifellos richtig, die Autogrammkarte beweist es.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Knäpper kann es natürlich auch heißen, aber Felix? Ich lese am Anfang eindeutig ein "G"


    Ich habe mal das Suetterlin-Alphabet herausgesucht:



    Jetzt schau mal auf das große F wie Felix, lieber Stimmenliebhaber. Und dann vergleiche mal mit der Unterschrift. Darauf hatte ich mich gestützt bei meiner Entscheidung für Felix Knäpper.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Könnte es nicht auch "Felix Knäpper" heißen? Den gibt es nämlich. Geboren 1898, gestorben 1971. Zeitlich käme der auch hin. 1931 sang er in Köln in der deutschen Erstaufführung den "Háry János" von Kodály.



    Ja, das wäre doch ein sinniger Treffer. Danke!


    Ich habe neben Günter Wand noch "Eugen Klein" entziffern können, der taucht in der Konzertliste der Bonner Bach-Gesellschaft 1950 in einer Aufführung als Bass auf. Lebensdaten fehlen aber.


    Und wer ist das unter Friedel Beckmann? Ein "Jo Mar..."??

  • Ich habe mal das Suetterlin-Alphabet herausgesucht:



    Jetzt schau mal auf das F wie Felix, lieber Stimmenliebhaber. Und dann vergleiche mal mit der Unterschrift. Darauf hatte ich mich gestützt bei meiner Entscheidung für Felix Knäpper.

    Einverstanden, was das F am Anfang betrifft, das kann in der Tat möglich sein, aber auch nach dieser hochinteressanten Tabelle lese ich kein "l" in der Mitte und kein "x" am Ende.


    Wobei, kleine Einschränkung zum fehlenden "l": das "d" vom Uhde war ja auch sehr mickrig! :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Unterschriften sind nicht immer die genaue Abbildung der Buchstaben des Namens.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das ist richtig. Trotzdem bin ich mir beim "Felix" nicht so sicher, dass das stimmt, wie beim Uhde. Vielelicht stimmt es aber tatsächlich.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich denke, dass die Unterschrift unter Gusta Hammer wohl Eugen Papst sein kann. Das Blatt ist ja im Klavierauszug der Matthäus-Passion, 1947 signiert Günter Wand und so könnte das Ganze die Konzerte des Gürzenich Orchesters in Kön dokumentieren. Und 1944 war noch Eugen Papst Dirigent.


    Jetzt fehlt nur noch der oder die ominöse "Jo".

  • Es könnte auch ein einzelnes "J" sein. "Mauer" o.ä. scheint der Nachname zu sein.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo, Tobias!


    Ich habe diesen Thread erst kürzlich gefunden.


    Am 10. 3. 2017 hattest Du um Entzifferung von Autogrammen auf einer Partitur zu den Aufführungen der "Matthäus-Passion" in Köln in den Jahren 1944, 1947 und 1948 gebeten. (Das eingestellte Bild dazu - im Beitrag Nr. 1 - ist allerdings nicht mehr zu sehen.)


    Ich habe in dem Buch „Gürzenich-Orchester Köln 1888 – 1988“ von Irmgard Scharberth (Wienand Verlag, Köln, 1988) nachgesehen und folgende Einträge gefunden:


    „Matthäus-Passion“ (Bach): Martha Schilling (Sopran) / Gusta Hammer (Alt) / Karl Erb (Tenor) / Ewald Kaldeweier (Bariton) / Felix Knäpper (Bass) / Herbert Anrath (Violine) / Hubert Barwasser (Flöte) / Max Münch (Oboe) / Paul Christiann und Reinhard Faber (Oboe da caccia) / Hans Bachem (Orgel) / Willibald Kießling (Cembalo) / Der Gürzenich-Chor Köln / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: Eugen Papst (Köln, Opernhaus, 5., 6. und 7. April 1944). Dies waren die letzten Konzerte vor dem Ende des Krieges.


    „Matthäus-Passion“ (Bach): Martha Schilling (Sopran) / Friedel Beckmann (Alt) / Karl Erb (Tenor) / Ewald Kaldeweier (Bariton) / Eugen Klein (Bass) / Kurt Schäffler (Violine) / Paul Buchelt (Flöte) / Max Münch (Oboe) / Walter Vogt und Reinhard Faber (Oboe da caccia) / Hermann Werner (Orgel) / Johannes Pütz (Cembalo) / Der Gürzenich-Chor Köln / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: Günter Wand (Köln, Aula der Universität, 2., 3. und 4. April 1947).


    „Matthäus-Passion“ (Bach): Martha Schilling (Sopran) / Friedel Beckmann (Alt) / Heinz Marten (Tenor) / Ewald Kaldeweier (Bariton) / Eugen Klein (Bass) / Wolfgang Stavonhagen (Violine) / Karl-Heinz Ullrich (Flöte) / Max Münch (Oboe) / Walter Vogt und Reinhard Faber (Oboe da caccia) / Hermann Werner (Orgel) / Johannes Pütz (Cembalo) / Die Knaben des Kölner Domchors / Der Gürzenich-Chor Köln / Der Chor der Städtischen Bühnen Köln / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: Günter Wand (Köln, Aula der Universität, 24., 25. und 26. März 1948).


    Hans Hermann Nissen (Bariton) und Theo Zilliken (Bass) – siehe Beitrag Nr. 6 – sangen in den Aufführungen am 5., 6. und 7. April 1950 neben Martha Schilling (Sopran), Gertrude Pitzinger (Alt) und Heinz Marten (Tenor).


    Neben Martha Schilling, Gertrude Pitzinger und Heinz Marten sangen Hermann Uhde (Bariton) – Beitrag Nr. 13 - und Theo Zilliken (Bass) am 21., 22. und 23. März 1951. Die Konzerte 1950 und 1951 dirigierte der 'Gürzenich-Kapellmeister' Günter Wand.


    Der korrekte Sängername ist also 'Felix Knäpper'! Der oder die ominöse 'Jo' habe ich nicht finden können – auch nicht in anderen Programmen jener Jahre.


    Wäre schön, wenn ich Dir mit diesen Angaben helfen kann.


    Carlo