Die Frau ohne Schatten in Eisenach!!!!

  • Angeregt durch Beitrag Nr. 66 im Thread "Gestern in der Oper" von J. Schneider zur Inszenierung von Tristan und Isolde im Staatstheater Posemuckel habe ich mich intensiv mit unseren Opernhäusern befaßt und bin hinsichtlich einer meiner Lieblingswerke, nämlich der melodienseligen und schwungvollen Strauss-Operette "Die Frau ohne Schatten" (Text Hofmann von Hugo-Thal) fündig geworden.


    Das Werk soll in der neuen Freilichtbühne in der Drachenschlucht bei Eisenach inszeniert werden. Es ist mir gelungen, den Regisseur des Werkes, den allseits und besonders wegen seiner Werktreue beliebten Bernd Kon-Witschnie bei einem Glas Radler zu wichtigen Inhalten zu sprechen.


    Der Regisseur wird das Werk in einer kammermusikalischen Fassung und fast in Originallänge von 85 Minuten in großer Orchesterbesetzung (allein 16 Streicher, insgesamt 29 Musiker!!) auf die Bühne bringen. Er läßt die Handlung in 2 Akten spielen und siedelt den 1. Akt auf der Wartburg und den 2. Akt bezeichnenderweise im Steinlabyrinth des Hörselberges an. Ich finde, das ist ein Volltreffer!


    Für alle, die die Handlung dieses überaus populären Stückes nicht greifbar haben, eine kurze Zusammenfassung. Der Herrscher des Reiches (Kaiser genannt) hat trotz aufopferungsvoller Bemühungen in der Nachbarschaft bisher keine Kinder zeugen können. Die zu Hilfe gerufene Amme sucht nach den Ursachen und findet heraus, daß die Frau des Kaisers (Frau Kaiser) einen zu großen Schatten wirft, derweil ihr Gemahl zur Zeugung viel Licht und Sonne braucht. Sie suchen gemeinsam eine Frau, welche diese Eigenschaft hat, und sie werden fündig. Barak heißt der Mann, dessen zarte Frau selbst bei stärkster Beleuchtung keinen Schatten wirft. Man verabredet sich zum Ehebruch, der auch vollzogen wird, um den Preis dreier geräucherter Bücklinge. Ende des 1. Akts.


    Im 2. Akt bringt die Frau des Barak im Hörselberg Fünflinge zur Welt. Der Kaiser, beschämt über seine Untreue, hat sich im Berg hinter Steinen versteckt. Erfreut über die Erstgeburt der Kinder ist Frau Kaiser glücklich, die Amme wird nicht mehr benötigt und fährt nach Hause. Die 4 verbliebenen glücklichen Menschen teilen die Kinder unter sich auf, Barak und seine Frau werden Ehrengäste auf der Wartburg und alles freut sich über das Happy-End.


    Der Regisseur gab an, daß sich das Publikum freuen kann auf die großen Hits des Werkes. wie das Falkenliedchen, das Buffoduett "Dir anvertraut", das Liebesduett "Hörst Du mich Barak", die bange Frage von Frau Kaiser "Amme, wachst Du" und das zart dahinschmelzende Finale "Wenn das Herz aus Kristall zerbricht". Dem Publikum steht ein Reigen der schönsten Melodien dieses so leichten, aber oft verkannten Strauss-Werkes bevor.


    Um die Stimmung von vornherein noch weiter zum Glühen zu bringen, wurden alle Rollen mit allseits beliebten Künstlern der Unterhaltungsbranche besetzt. Als Kaiser wurde Paulchen Bott gewonnen (welcher zur Überraschung des Publikums bereits nach der Ouvertüre die Gelegenheit einer Zugabe bekommen wird. Es wird das chinesische Volkslied "Nes-sun Dormal" sein). Seine Frau Kaiser mit dem zu großen Schatten wird Meisje Kelley singen und tanzen, als Amme konnte Angeline Wiedel gewonnen werden. Frau Barak ist Andrea Tal, Barak selbst ist Tony Admiral. Bleibt noch der Geisterbote, für den sich der zwischenzeitlich als Opernstar etablierte Guido Horn bereit erklärt hat. Dirigieren wird Hermann Grünebayer.


    Da die Prognosen durch die Klimaerwärmung günstig sind, wird die Premiere am 30. Februar 2018 auf der neuen Freilichtbühne in der Drachenschlucht stattfinden. Rost brennt!!!!


    Freuen wir uns auf ein musikalisches Ereignis der besonderen Art. Ich habe mich beim Regisseur artig für das Interview bedankt und noch ein Radler spendiert, welches wir uns geteilt haben.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.