Über die Reputation von CANTON Lautsprechern

  • DA ich in unserem Forum mehrfach sehr abwertende Bemerkungen über CANTON Lautsprecher gelesen habe, derzeit selber welche besitze und ein wenig mit der Geschichte der Firma Canton (Ergänzungen - auch von Canton als Leserbrief selbst - wären willkommen)
    Es können auch Bezüge zu Nubert - die gerne als Deutscher Hersteller immer wieder verglichen wird - hergestellt werdem, sollte das aber überhand nehmen dann wäre ein eigener Nubert Thread günstiger.
    Ich habe zu HIFI Threads hier im Forum immer ein gestörtes Verhältnis gehabt, weil ich befürchtet habe, daß von Klassik unbeleckte HIFI Enthusiasten zu uns stoßen konnten und der HIF Bereich den der Klassik überdecken könnte. diese Angst habe ich heute nicht mehr, denn ich werde es so einrichten, daß Klassikbeiträge VERPFLICHTEND sind. Somit ist die Barriere wieder heergestellt.
    Andrerseits ist es auch interessant zu wissen, aus welcher Ecke die Canton Kritiker kommen und ob sie in der Tat klanglich besseres anzubieten haben. Persönlich stehe ich jeglichem Verstärker ohne Klangregler und Loudnesskorrektur und jeder Aktivbox kritisch bis ablehnend gegenüber. das sollte hier indes NICHT diskutiert werden (ebenfalls schlage ich Spezialthreads zu diesem Reizthema vor) sondern stellt nur meine Linie klar.


    Ich beginne in aller Kürze mit der Geschichte der Firma Canton, wobei ich teilweise auf WIKIPEDIA und Informationen aus anderen HIFI SEiten zurückgreife, teilweise über Canton in der "öffentlichen Wahrnehmung" - das wären die damaligen Fachzeitschriften, die diesen Namen verdienten, denn sie waren sehr kritisch bid unbarmherzig in ihren Urteilen. (z.B. HIFI-Stereophonie)


    Das Unternehmen wurde im Oktober 1972 von Hubert Milbers (Geschäftsführung), Otfried Sandig (Marketing, Vertrieb), Wolfgang Seikritt (Entwicklung) und Günther Seitz (Technik) gegründet. Im gleichen Jahr erschien der erste Regallautsprecher der LE-Serie.


    1972 erster Regallautsprecher der LE Serie


    Ich bin mit den Typenbezeichnungen der damaligen Zeit nicht vertraut, weiß aber, daß es sich um relativ kleine Regallautsprecher handelte, die - wenn ich mich richtig erinnere - mit einerm Silbernen Lochgitter an der Front versehen waren und ähnlich wie Braun Lautsprecher aussagen.


    Bei ihrem Erscheine war das kritische Fachmagazin "HIFI Stereophonie" begeistert, und die Boxen bekamen höchstnot, vor allem die transparente und saftige Wiedergabe wurde immer wieder gelobt, Wolfgang Seikritt wurde als "Dip.Ing. Seikritt" und "Dr. Seikritt" in der Fachwelt zu Legende (Er hatte keinen der beiden Titel, sonder kam aus der Lehre der Fa. Braun, wo er schon in seiner Lehrzeit originelle Lautsprecher baute) Die Lehre bei Braun war ein Glücksfall, denn Seikrit wurde vom Unternehmen regelmäßig in klassische Konzerte zur Gehörbildung geschickt. 1959 kam Braun mit der LE 1 heraus - quasi das Deutsche Gegenstück zum englischen QUAD Elektrostaten. Seikritt war damals schon im Entwicklerteam mit dabei.
    Dann finde ich den Satz im Internet: "Die ersten Heco-HIFI-Lautsprecher, das Modell B310 werden produziert. Sie wurden vom damals noch jungen Ingenieur Wolfgang Seikritt entwickelt"
    Und ab 1972 entwickelte er für Canton die vielgelobten Regallautsprecher.
    Lediglich in Bezug auf den Tiefbass gab es damals unterschwellig kritische Stimmen, aber immer abgemildert, durch die Bemerkung, dass Die kleinen Canton dennoch mehr Bass lieferten als man es der Grüße nach erwarten konnte (Zu diesem Thema werde ich mich allgemein später äussern)


    Ich lasse jetztt etwas Zeit, damit jemand über seine Erfahrungen aus dieser Zeit oder etwas später berichten kann
    Ich selbst hatte 1972 noch billige Selbstbaulautsprecher - auch über Selbstbaulautsprecher kann ein Thread eröffnet werden - so gewünscht.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • DA ich in unserem Forum mehrfach sehr abwertende Bemerkungen über CANTON Lautsprecher gelesen habe


    Falls der kurze Austausch zwischen Dieter und mir der Anlass zu diesem Thema war: Ich habe lediglich gesagt, dass Canton-Boxen in allen Hörvergleichen, die ich im Laufe der Zeit angestellt habe, nie meine Favoriten waren. Als ich meine erste ernstzunehmende HiFi-Anlage angeschafft habe, das muss Anfang der 80er gewesen sein, als Schüler natürlich in einem sehr bescheidenen finanziellen Rahmen, habe ich Heco-Boxen gegenüber Canton den Vorzug gegeben. Später dann wurden es die großen Nubert NuLines, die mir wieder besser als vergleichbare Canton-Modelle gefallen haben, und dann meine jetzigen BM-Aktivboxen.


    Grundsätzlich traue ich bei Lautsprechern keinen Tests, sondern nur meinen eigenen Ohren, denn nichts ist so subjektiv.


    Persönlich stehe ich jeglichem Verstärker ohne Klangregler und Loudnesskorrektur und jeder Aktivbox kritisch bis ablehnend gegenüber. das sollte hier indes NICHT diskutiert werden (ebenfalls schlage ich Spezialthreads zu diesem Reizthema vor) sondern stellt nur meine Linie klar.


    Die Ablehnung von Aktivboxen kann nur auf Unwissen beruhen :baeh01: . Und Klangregler befinden sich am Vorverstärker, können also auch bei Aktivboxen eingesetzt werden. Wobei ich Klangregler allerdings für Teufelszeug halte und niemals benutzt habe, zum Glück haben bessere Verstärker meist eine Überbrückungsschaltung (wenn sie überhaupt solche Regler haben). Aber ich werde mich hüten, zu diesen Fragen neue Themen zu eröffnen. Diskussionen über HiFi-Technik arten schnell in unerquickliche Glaubenskriege aus - vor allem dann, wenn Anhänger von HiFi-Voodoo sich beteiligen, die an Kabelklang und ähnlichen Unsinn glauben. :D

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich habe in den Siebzigern und frühen Achtzigern einige Paare von Canton-Boxen betrieben (Quinto 540, CT 1000, 2000, Ergo) und war seinerzeit sehr zufrieden.
    Nach meiner Erinnerung waren diese Boxen eher analytisch abgestimmt, im Gegensatz zur englischen Abstimmung, die mehr bassbetont war. Dies wurde seinerzeit in den HiFi-Postillen heiß diskutiert.
    Mit neueren Modellen habe ich leider keine Erfahrung mehr.


    Aktivboxen haben den Vorteil, daß sie Raumkorrekturen durch digitale Signalprozessoren erlauben. Dies hat mit dem Einsatz von Klangreglern am Verstärker bzw. Vorverstärker nichts zu tun, kann aber bei schwierigen Raumverhältnissen sehr sinnvoll sein.


    Viele Grüße


    Joachim

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Da ich soeben gesehen hsabe, daß ich 2014 bereits einen gut besuchten Thread über Canton Lautsprecher gestartet habe, werde ich mich hier kurz fassen und vielleicht sogat diesen Thread an den alten anhängen, Das ist deshab möglich weil dort in letzter Zeit nichts mehr gepostet wurde
    Ich habe mich nicht oersönlich angegriffen gefühlt, schon gar nicht, wenn behauptet wird Nubert sei der bessere Lautprecher, der "Angriff" ;) kam von einer anderen Seite, dort wo man sich im Besitze des wahren Hifi wähnt. Auch dazu später mehr.


    In aller Kürze; Canton begann dann größere Boxen zu bauen- Und immer wieder wurden sie gelobt. Ein neuer Chefentwickler, Klaus Dotter folgte 1989 Wolfgang Seikritt, blieb aber nur bis 1993, weil der Ruf zu Sony zu verlockemd war (?) Von da ab entwickelt Frank Göbl die Lautsprecher für Canton. Und sie werden immer auwändiger und besser.

    Irgendwann scheint dann der gute Ruf dieser Marke gelitten zu haben. Das hat aber bitte nichts mit der Qualität zu tun, sondern, dass man im Gegensatz zu zahlreichen Anbietern nicht auf "Exklusivhändler" mit vom Hersteller bindend vorgeschriebnen Ladenpreisen setzte, sondern mit Elektronikmärkten kooperierte und schon mal die eine oder andere Serie billig abverkaufte
    Ab diesem Zeitpunkt wurde die Marke von "exklusiven" Händlern weitgehend boykottiert -. auch wenn sie Canton im Programm hatten.
    Heute kann man indes von "billig" nur mehr bedingt sprechen, denn die Spitzenmodelle - selbst wenn sie nicht der REFERENZ Serie zugehören sind relativ teuer (ich beziehe mich hier auf VENTO) Und mit VENTO hat Canton IMO einen Meilenstein gesetzt der näher besprochen werden sollte....
    Frank Göbl hat hier einen Meilenstein in der Geschichte deutscher Lautsprecher gesetzt....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • DA ich in unserem Forum mehrfach sehr abwertende Bemerkungen über CANTON Lautsprecher gelesen habe, derzeit selber welche besitze und ein wenig mit der Geschichte der Firma Canton (Ergänzungen - auch von Canton als Leserbrief selbst - wären willkommen)

    Canton-Boxen kenne ich aus meiner Jugend- und Studentenzeit als Regalboxen, lieber Alfred. Da war dann die Konkurrenz z.B. T&A z.B. Bei Boxen hilft letztlich nur: hören!!!! Alle Beschreibungen in Zeitschriften etc. sind dafür kein Ersatz. Schlecht ist Canton bestimmt nicht, aber es ist die Frage, ob es nicht Besseres gibt für vergleichbares Geld. Das kann aber letztlich nur das eigene Ohr entscheiden. Da hilft nur: Zu einem guten Hifi-Händler gehen und mehre Boxen im Vergleich hören.

    Die Ablehnung von Aktivboxen kann nur auf Unwissen beruhen :baeh01: . Und Klangregler befinden sich am Vorverstärker, können also auch bei Aktivboxen eingesetzt werden. Wobei ich Klangregler allerdings für Teufelszeug halte und niemals benutzt habe

    Technisch gesehen haben Aktiv-Boxen viele Vorteile. Ganz sicher. Aber nicht jedes Aktiv-System klingt auch gut. Da verhält es sich nicht anders als mit passiven Konstruktionen. Mein puristischer AVM-Wandler-Vorstärker hat übrigens überhaupt keine Klangregler - und ich brauche sie auch nicht. An meinem alten Yamaha-Vorverstärker benutze ich nur die CD-Direkt-Schaltung - da sind die Klangregler komplett ausgeschaltet. :D

    Aber ich werde mich hüten, zu diesen Fragen neue Themen zu eröffnen. Diskussionen über HiFi-Technik arten schnell in unerquickliche Glaubenskriege aus - vor allem dann, wenn Anhänger von HiFi-Voodoo sich beteiligen, die an Kabelklang und ähnlichen Unsinn glauben.

    Wobei die Glaubenkriege, lieber Bertarido, meist von technisch orientierten Hifi-Freunden entfacht werden, die immer argumentieren nach dem Schema "es ist nicht was nicht sein darf". Das ist aber eine völlig unpragmatische, eher an Dogmen orientierte Sicht. Dann wird mit Physik argumentiert, aber eben z.B. nicht berücksichtigt, dass so manche Frequenzweiche technisch fragwürdig konstruiert ist und somit vom meßtechnischen Ideal deutlich abweicht. Da wirkt sich dann ein technisch aufwendig produziertes Kabel sehr wohl deutlich hörbar aus, weil es eine bestimmte Fehlersummierung nicht zuläßt. Theorie und Praxis sind eben zwei verschiedene Dinge. Meine Kabel sind alle nach ausgiebigen Hörtests ausgewählt - und ich weiß sehr genau, warum. :D


    Schöne Grüße
    Holger

  • Kabelklang und ähnliche[r] Unsinn

    In der Tat, das ist ein ganz großer Schmarrn. Das dachte ich auch mal. Aber ich erinnere mich noch, wie ich vor vielen Jahren, selbst noch HiFi-unerfahren, mit zwei diesbezüglich völlig unbeleckten und ambitionslosen Kollegen, die mich nur zufällig begleitet hatten, in der Mittagspause bei meinem Händler war. Der hat da mal zwischendurch die Kabel zwischen CD-Spieler und Verstärker ausgetauscht, ohne etwas zu sagen und ohne dass meine Kollegen, die sich über irgendwas unterhalten hatten, das richtig mitbekommen hätten. Und beide haben plötzlich aufgemerkt und sich gewundert, weil die Musik mit einem Mal anders klang …

  • Schlecht ist Canton bestimmt nicht, aber es ist die Frage, ob es nicht Besseres gibt für vergleichbares Geld.

    Ich hatte mal ein paar Regallautsprecher von Canton, die gab’s relativ günstig. Irgendwann wurden sie ausgetauscht gegen die viel kleineren Bookend von Ares (den Hersteller gibt’s wohl nicht mehr), die regulär weniger gekostet haben als ich für die Cantons bezahlt hatte. Der Canton-Bass war im Vergleich zu den Ares-Boxen dumpf, die Mitten und Höhen verwaschen, die Wiedergabe insgesamt matt. Soweit meine eigene gründlichere Erfahrung mit Canton. Und was ich anderswo gelegentlich an Canton-Lautsprechern gehört habe, war nicht geeignet, Canton als wirklich gute Marke wieder ernst zu nehmen.

  • Zitat

    Dieter Stockert: Soweit meine eigene gründlichere Erfahrung mit Canton


    War sie auch gründlich genug, lieber Dieter?


    Ich habe mal spontan bei AUDIO nachgeschaut. Allzu schlecht scheint es ja dort um die Reputation der CANTON-Boxen nicht bestellt zu sein:



    Die CANTON Reference 5 K belegt dort bei den High End-Standboxen den 1. Platz. Bei Regler kostet das Päechen läppische 7000 Euronen.



    Technische Daten:


    Verwendung: High-End Standlautsprecher
    Prinzip: 3-Wege, Bassreflexsystem
    Nenn- / Musikbelastbarkeit: 280 / 440 Watt
    Wirkungsgrat (1 Watt / 1 m): 88,5 dB
    Übertragungsbereich: 20 ... 40.000 Hz
    Übergangsfrequenz: 220 / 3.000 Hz
    Impedanz: 4 ... 8 Ohm
    Tieftonchassis: 2 x 200 mm, Keramik-Wolfram
    Mitteltonchassis: 1 x 180 mm, Keramik-Wolfram (Wave-Sicke, TCC)
    Hochtonchassis: 1 x 25 mm, Aluminium Keranik Oxyd
    Abmessungen (B x H x T): 30,5 x 107,5 x 44,5 cm
    Besonderheiten:
    Sockelkonstruktion mit Base-Guide®
    High-End Verkabelung
    Vergoldetes Bi-Wiring- / Bi-Amping-Anschlussfeld
    Magnetische Stoffabdeckung




    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Der Test ist hier:


    http://www.connect.de/testberi…t-standboxen-3194926.html


    Die Besonderheit sind die verwendeten Keramik-Chassis, die allerdings, wenn man etwas zwischen den Zeilen liest, auch so ihre Probleme haben. Dass dieses Modell sie nun "besser" im Griff hat als der Serien-Verläufer, besagt eigentlich, dass es sehr wohl Material spezifische Probleme gibt. Wahrscheinlich muss man diesen Canton-Klang mögen - oder man mag ihn eben nicht.


    Standlautsprecher von Canton habe ich aber schlicht noch nie gehört, kann also letztlich nichts dazu sagen.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Ich habe mal spontan bei AUDIO nachgeschaut. Allzu schlecht scheint es ja dort um die Reputation der CANTON-Boxen nicht bestellt zu sein:


    Er wird Dir vermutlich antworten, daß er AUDIO nicht als Referenz anerkennt.


    Es gibt derzeit nur wenige international anerkannte Fachzeitschriften und Internetseiten auf diesem Gebiet, deren Urteil Gewicht hat, und die man als neutral einstuft. DEUTSCHE "Testberichte" sind in vilen Fäööen lediglich eine umformulierte Fassung der Werbetexte des Herstellers


    Hier ein paar "Zuckerln" . nicht von AUDIO , aber.........


    Zitat

    Die Box ist über einen Meter groß und schafft so bis zu 40000 Watt.


    Wenn ich sokch einen Stumpfsinn lese, dann fallen mir die Haare aus.....


    Zitat

    Um die sehr empfindliche Abstrahlfläche zu schützen, empfiehlt der Hersteller ein filigranes Metallabdeckgitter direkt vor dem Dom.


    Der Hersteller empfiehlt überhaupt nichts. Das Metallabdeckgitter ist fix montiert und nicht zum Abnehmen gedacht.

    Zitat


    Im Vergleich von Klang und Sound konnte die Canton Vento 890 DC mit satten und breitbandigen Tönen überzeugen

    .
    Wenn man Klang mit Sound vergleicht kann man zu unvorgesehbaren Ergebnissen kommen.........
    (Würde ich beispielsweise NIE tun)


    Zitat

    Als das Just for you Albung von Gladys Knight eingelegt wurde,


    Wenn ich Glady Knight nicht kenne ist das vermutlich ein schwarzer Fleck auf meiner weissen Weste . OK
    Aber was ist um Gottes Willen ein Albung ???


    Danach folgt eine Reihe von allgemeinem Geschwafel, was den HIFI Kenner eher vom Kauf abhält als anregend wirkt


    DIESER Test ist IMO wesentlich aussagekräftiger und ehrlicher


    http://www.stereophile.com/con…ments#zssSFWYrSmV05FkO.97


    Hier ein weiterer (Hör)test auf 4 Seiten
    http://www.stereophile.com/flo….html#tYFzLYLwJc6bkcaF.97


    Das Paar kostete damals in den USA 5000 Dollar !!


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nun auch ein paar Zeilen von mir.......


    mein Weg zur HIFI war zum Beginn Arcus AS-5 gefolgt von Canton SC-L , seit vielen Jahren habe ich Canton Reference 7 ( den Ventos recht ähnlich ). Ich mag den eher analytischen Klang sehr - mein Problem sind Sopranstimmen - aber das hat mit meinem schlechter werderden Gehör zu tun und nicht mit den Boxen. Bei instrumentaler Musik höre ich mit Source Direct - also mit Umgehung der Klangregelung. Aber leider geht das nicht mehr wenn es um Oper oder Oratorien geht. Deshalb hatte ich bei Nubert angefragt - sie hatten mir ein passendes ATM Modul empfohlen - das löst meine Probleme ganz gut. Was ich damit sagen will - das subjektive Hören ist das Wichtigste, jedes Gehör ist anders. Ich bin extra in ein gutes HIFI Geschäft gegangen ( mit CDs ) und habe um Hörproben gebeten - mit Boxen die "warm" klingen oder nicht "höhenlastig" sind - auch da hat es in meinen Ohren "geklingelt" - ein Freund hat das nicht so gehört. Wer also gute Ohren hat darf gerne ohne Klangregler hören - ich kann das nur z.B. bei Klavierkonzerten oder Symphonien. Und da finde ich meine Cantöner superb - auch bei Jazz.
    Jedenfalls finde ich meine Boxen sehr, sehr gut - und die gut 2000€ die ich bezahlt hatte als eher günstig.


    Kalli

  • Nachtrag: Dieser Testbericht ist einfach nicht berauschend. Denn er gibt keinen Aufschluss darüber, was das Besondere eines solchen Konzeptes ausmacht. Und dann bekommt ein 7000 Euro Lautsprecher (preislich eher Mittelklasse!) 100%. Das kann schon mal deshalb nicht sein, weil ein passiver Lautsprecher wie dieser nun mal Gehäuseresonanzen produziert, die es bei einem Hornsystem z.B. gar nicht gibt. Und was ist mit der Frage eines geregelten oder ungeregelten Basses? Was hat dieser LS im Unterschied zu einer Dynaudio oder Dali oder Kef, was diese nicht haben? Nach so einem Test jedenfalls verspüre ich keine Lust, einen solchen LS unbedingt hören zu wollen.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Die Aussagen von zwei Besitzern des gleichen Lautsprechers leiden ja schon unter dem Manko, daß der Aufstellungsort und die angeschlossenen Geräte nicht deckungsgleich sind.


    Eine fundierte Diskussion über Lautsprecher oder andere HiFi Geräte setzt daher eine gemeinsame Hörrunde voraus.


    Hier besteht zudem die Möglichkeit, unterschiedliche Bewertungen von Klangeindrücken durch wiederholtes Nachhören besser zu verstehen bzw. zu korrigieren.


    Sind die Teilnehmer dabei einigermaßen aufgeschlossen und eingeübt, profitiert eigentlich jeder von solchen Treffen.


    So meine Erfahrungen.

  • Ich lese die in Deutschland einschlägigen Hifi-Magazine AUDIO, Stereoplay und STEREO seit vielen Jahren ziemlich regelmäßig und mit der nötigen kritischen Distanz. Ich nehme der Lektüre immer nur Anregungen, mich mit bestimmten Produkten näher zu befassen (z.B. weitere internet-Recherche) - ganz sicher würde ich niemals Testergebnisse sofort in einen Kauf umsetzen.


    Nach meiner Wahrnehmung waren die Canton-Boxen schon immer die "Kritiker-Lieblinge" in diesen Magazinen - an einen wirklich schlechten Test kann ich mich nicht erinnern. Fast immer wird bei den getesteten Cantons deren Ausgewogenheit, Verfärbungsfreiheit und die daraus resultierende Langzeit-Tauglichkeit positiv bewertet.


    Ich habe Cantons immer (nur) auf Messen oder mal im Vorbeigehen beim Händler gehört - diese Klangeindrücke sind nur sehr bedingt aussagekräftig, das ist klar. Ich fand die Cantons eigentlich immer unauffällig und wenig "anmachend", aber sicher nicht schlecht. Ob diese Eigenschaften sich im Sinne der Langzeit-Tauglichkeit positiv erweisen - ich weiß es nicht. Meine Höreindrücke würden mich selbst eher nicht verleiten, mich weiter mit ihnen zu beschäftigen, aber vielleicht ist das ein Fehler. Bei anderen Herstellern konnte ich allerdings dagegen unter gleichen Umständen oft sehr wohl besondere Charakteristika und Qualitäten wahrnehmen.


    Die letzte Canton, die ich in diesem Rahmen gehört habe, war übrigens das aktuelle Top-Modell Reference 1K. Möglicherweise lag es auch hier wieder an den äußeren Umständen (Messebetrieb), dass mir doch eher verborgen geblieben ist, warum man für diesen Lautsprecher 22.000 EUR (soweit ich mich erinnere) bezahlen sollte.


    Eines - hier schon mehrfach gesagtes - stimmt aber unbedingt: Vor dem Kauf muss man die in Frage kommenden Boxen ausführlich Probe-hören, alles andere hilft nix. Ab einem gewissen Kaufpreis sollte es bei guten Händlern selbstverständlich sein, die betreffenden Boxen z.B. übers Wochenende zu Hause ausprobieren zu können.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Mein Vorurteil hinsichtlich Canton ist, dass sie recht hell und analytisch klingen, es also an Wärme und Entspanntheit eher vermissen lassen.
    Das ist aber, wie gesagt ein Vorurteil, da ich diese Lautsprecher nur selten hören konnte, obwohl ich sie schon seit den 80er-Jahren her kenne.
    Mich würde interessieren, ob an den alten Vorurteilen etwas dran ist, oder ob das mittlerweile völliger Unsinn ist.
    Wenn ich die Test lese ( vor einem halben Jahr in der Stereoplay gegen meine B&W, Dynaudio und andere gelesen), dann passt es noch: hell, spritzig, "lebendig"...."Hochtonenergie".........könnte für mich auch nervig/aufdringlich bedeuten.


    Ich glaube schon, dass sie nicht schlecht sind und erkenne auch den Aufwand an, den sie betreiben, aber es ist eben auch eine Frage, welche Interpretation der Wahrheit ( so etwas gibt es bei der Audio-High-End-Wiedergabe) einem eher zusagt, auch nach Musikgeschmack sortiert.
    Wahrscheinlich höre ich da lieber B&W, Dynaudio, Adam-Monitore oder auch Martin Logan.


    Aber es würde mich natürlich immer interessieren, auch Canton-Lautsprecher im Vergleich zu anderen zu hören.
    Der analytische Sound geht ja auch in die mir gut bekannte Nubert-Richtung, obwohl hier neuerdings immer mehr Anpassungmöglichkeiten geboten werden. Wäre einmal interessant, auch diese LS gegeneinander zu vergleichen.
    Mittlerweile wird mir - gerade als Klassikhörer- immer wichtiger, dass die Wiedergabe tonal einheitlich und natürlich-warm und offen klingt, wie eben bei einem hervorragenden Kopfhörer, der konstruktionsbedingt ein Breitbänder sein darf.


    Die Klangfarben klassischer Instrumente bzw. eines Orchesters sowie natürlich aufgenommene Stimmen sind aus meiner Sicht sehr empfindlich hinsichtlich Verfärbungen etc.
    Sie sind geradezu eine Art Echtheitstests für Schallwandler. Sicherlich hat man sich in den Jahrzehnten seiner Hifi-Karriere an so einen Hifi-Sound eines Orchester gewöhnt und meint irgendwann, dass das so sein müsse. Wenn man dann aber viel natürlichere Klangfarben vorgespielt bekommt, dann wird einem der Hifi-Sound mehr oder weniger störend vorkommen.
    Das Problem ist auch immer, dass die Ansprüche sehr hoch sind, diese aber mit den finanziellen Möglichkeiten abgewogen werden müssen.
    Was herauskommt, wird meistens ein Kompromiss sein müssen. Es kommt darauf an, es so kompromisslos wie möglich klingen zu lassen.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Fachzeitschriften


    Eigentlich gibt es gar keine Fachzeitschriften im Audiobereich. Es handelt sich sämtlichst um Publikumspublikationen, die überwiegend von der Anzeigenschaltung der Hersteller/Vertriebe/Händler leben. Somit ist auch alles über eine etwaig zu ausgeprägte kritische Haltung und zur Unabhängigkeit dieser Blättchen gesagt...
    Sie unterhalten, liefern Kaufanreize und wecken Bedürfnissen, und sind damit ein wichtiger Teil im Marketing-Mix der Hersteller, bieten aber schwerlich eine FACHinformation.


    Canton...
    ...ist ein Hersteller unter sehr, sehr vielen. Quasi der VW unter den LS-Marken. Weder überwiegend premium, noch Billigware. Eben die solide Mittelschicht.
    Leider aber auch vergleichsweise Innovationsarm, in den letzten Jahren. Wobei im Bereich der dynamischen LS Innovationen allgemein recht rar gesät sind.


    Die Besonderheit sind die verwendeten Keramik-Chassis


    Vielleicht noch dazu: das Membranmaterial ist seit Jahren ein Fetisch vieler LS-Entwickler. Letztlich ist es wenig entscheidend. Viel wichtiger ist die Gesamtabstimmung und das Abstrahlverhalten, daran erkennbar, dass man gute LS sowohl mit "Hightech"-Membranen, als auch mit schlichten "Papptröten" stricken kann, wenn der Entwickler sein Handwerk beherrscht.


    Viele Grüße
    Frank

  • Ich erwische mich schon wieder dabei im HIFI Bereich zu schreiben


    Nur ein paar subjektive Anmerkungen aus meiner Sicht:


    Zum einen ist es heute unüblich relevante technische Daten zu Lautsprechern mitzuliefern


    Die Angabe: Frequenzbereich 20- 40.000 Hz ist ja wohl ein Witz.
    Sie führt noch dazu den Hersteller in die Enge, weil er dan kaum erklären kann, warum eine Box das dreifache kostet als eine kleinere mit fast identischen Daten bezüglich des Frequenzgangs,


    Minimalanforderung wäre zumindest, zu schreiben in welchem Toleranzbereich.
    Hier ein Beispiel für Hifi Neulinge, das sähe in etwa so aus.
    Frequenzgang: 60-18.000 Hzr +- 6 Db.
    Das waren mal durchweg akzepierte Werte im LS Bereich


    Oder aber, ein besserer Lautsprecher, noch dazu besser dokumentiert
    Frequenzgang:
    40 - 22.000 Hz +- 6 Db
    65- 15.000 Hz +- 3 Db


    gemessen auf akustischer Achse
    Idealerweise müsste hier noch eine Kurve beiliegen UND ein
    Diagramm,welche über das Nachschwingen des Systems Auskunft gibt
    Das wäre schon aussagekräftiger


    Heute wird das kaum gemacht, zum einen kostet es Geld, zum anderen können Verbraucher nur in seltenen Fällen
    solche Diagramm interpretieren, dritten sind sie teilweise entlarvend und zeigen, daß der SUPER-TUPA Hig End Lautsprecher XY
    ein ganz normaler Mittelklasselautsprecher ist und der Konstrukteur auch nur mit Wasser kocht.


    Darüber sollten wir - Interesse vorausgesetzt - einen eigenen Tread starten.


    Nun aber zurück zu Canton Lautsprechern.


    Natürlich verfolgen sier über Jahre eine gewisse Klangphilosophie, die eher zum offenen hellen Klang neigt, aber das ist kein Dogma, denn gerade in den letzten Jahren hat man sich bemüht everybodys Darling zu sein (was anscheinend auch gelungen ist - eine wirtschaftlich richtige Entscheidung) Damit meine ich, daß man nicht mehr von einem einheitlichen "Canton-Klang " sprechen kann, so ist die angestrebte Kurskorrektur beim Vento 890-2 gegenüber seinem Vor-Vor-Gänger Vento 809 durchaus hörbar, vorüber eingefleischte Canton-Hörer vielleicht gar nicht so glücklich sein werden. Die Canton Vento 809 war seinerzeit so etwas wie ein Überflieger, sie wurde wegen ihrer Ehrlichkeit *(*ist eine elegante Umschreibung dafür, daß sie allzu helles Klangmaterial unvorteilhaft wiedergibt) ihrer Durchsichtigkeit und relativ neutralen Klangbalance gelobt. Allerdings gab es auch kritische Stimmem.
    Teilweise wurde bemängelt, daß sie für eine Box dieser Größe zu schlank klang und der Fußboden nicht mitdröhte, und ein amerikanischer Kritiker beanstandete (völlig verständlich wenn man die Tendenz von US-Lautsprechern kennt) eine gewisse Aufdringlichkeit, ein Hervorstechen der unteren Höhen, er hätte es lieber sanfter gehabt, (sehr gut zu sehen am Frequenzschrieb, der beispielweise in unsem anderen Canton-Boxenthread veröffentlicht wurde. Da gibt es eine Anhebung, quasi ein gewisses Hochplatau) Besonders erbost war er darüber, daß die offensichtlich KEIN Konstruktionsfehler war, sondern bewusstes "Sounding" um die Box anderen gegenüber "spektakulärer" klingen zu lassen. (IMO völlig legitim im hier gezeigten Rahmen)
    Einige Nachfolgemodelle, ob es nun Ventos der nächsten Generation oder aber Lautsprecher der "Referenzklasse" waren (in meinen Augen ebenfalls Ventos, anders abgestimmt und dem Stand der Zeit angepasst) wurden eine Korrektur unterzogen, der Hochtonbereich wurde leicht zurückgenommen oder der Grundtonbereich verstärkt, was ein wärmeres aber auch weniger durchsichtiges Klangbild bervorruft. Man hat also hier das Auge auf auf eine Zielgruppe der Konkurrenz.


    Ich hatte das Gllück vor meinem Kauf mit jemand aus der Entwicklungsabteilunf von C. zu sprechen, weil ich Frequenzschriebe wollte - aber nicht bekam. Sie seien bei den einschlägigen HIFI Magazinen sowieso zu haben.


    Die Kernaussage indes möchte ich auf Grund meiner Erfahrungen VOLL BESTÄTIGEN:
    Der Frequenzgang eines Lautsprechers ist nicht wirklich aussagekräftig, weil er nur zu 30 Prozent des endgültigen Klanges ausmacht, zu 70% ist die Akustik des Abhörraums und die Aufstellung der Schallwandler dort für den endgültigen Klang entscheidend....


    Dennoch ist man bei Canton - IMO erfolgreich - bemüht erstklassige Lautsprecher zu bauen.
    Aus meiner Sicht gibt es hier auch einen Philosophieunterschied zu Nubert, den ichversuchen werde aus meiner Sicht zu interpretieren. Herr Nubert ist bemüht für eine nicht übermäßig zahlungskräftige, oder -willige Käuferschicht Lautsprecher mit gutem Preis-Leistungverhältnis zu bauen - was ihm auch gelingt. Er schaltet Fachhandel aus (was eine Verbilligung mit sich bringt) und verwendet in seinen Kreationen vorzugsweise (es sei denn, da hat sich was geändert) fertige Industrielautsprecher von Markenherstellern, diejenigen die teilweise auch an Selbstbauer und andere LS-Hersteller liefern.


    Canton verfolgte über lange Zeit einen ähnlichen Weg (allerdings ohne Direktvermarktung) strebt aber derzeit offensichtlich den Weg in die High-End Klasse an. Wo die beginnt und wo die aufhört - das wäre eine weitere Idee für einen Thread.
    Welches aber die Vorzüge der Vento und Referenz Serie sind - darüber werde ich noch später HIER in diesem thread berichten...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dennoch ist man bei Canton - IMO erfolgreich - bemüht erstklassige Lautsprecher zu bauen.
    Aus meiner Sicht gibt es hier auch einen Philosophieunterschied zu Nubert, den ichversuchen werde aus meiner Sicht zu interpretieren. Herr Nubert ist bemüht für eine nicht übermäßig zahlungskräftige, oder -willige Käuferschicht Lautsprecher mit gutem Preis-Lesitungverhältnis zu bauen - was ihm auch gelingt. Er schaltet Fachhandel aus (was eine Verbilligung mit sich bringt) und verwendet in seinen Kreationen vorzugsweise (es sei denn, da hat sich was geändert) fertige Industreielautsprecher von Markenherstellern, diejenigen die teilweise auch an Selbstbauer und andere LS-Hersteller liefern.


    Nubert ist genauso "mitteklassig" wie Canton. Der Direktvertrieb mag ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis suggerieren (faktisch entfallen jedenfalls Handels- und Vertriebsmarge, da Hersteller = Verkäufer). Das Chassismaterial ist allerdings nicht per se besser oder schlechter als bei Canton. Der ganz überwiegend im LS-Markt dominierende Rückgriff auf Zulieferer hat - ganz im Gegenteil - sogar erhebliche qualitative Vorteile, da Skaleneffekte dazu führen, dass hochwertige Produkte billiger werden. Btw. sind Produkte von Peerless, Scan Speak, Vifa, Seas, Dynaudio etc. pp. eher in teuren und / oder Kleinserienprodukten zu finden, als bei Mitteklasseherstellern, wie z. B. Canton.


    Viele Grüße
    Frank

  • Lautsprecherbau ist ja ein vielschichtiges Thema:


    welche Gehäuseform, welches Gehäusematerial, aktiv oder passiv, analoge oder digitale Frequenzweiche, analoger oder "digitaler" Verstärker, welche Chassis usw.?


    Was die üblichen Chassis betrifft gilt:


    Um ein Chassis in einem möglichst breiten Frequenzbereich ideal (Antrieb und Membran schwingen in Phase) zu betreiben, so dass sich die Membran rein kolbenförmig bewegt, versucht man durch eine hohe Steifigkeit der Membran die erste und alle folgenden Resonanzstellen in der Frequenz möglichst weit nach oben zu schieben. Wo es dann kritisch wird, trennt die Weiche zum nächsten Chassis.

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  • Das Chassismaterial ist allerdings nicht per se besser oder schlechter als bei Canton.

    Ich hatte mal Gelegenheit, einen Nubert-Lautsprecher von innen zu sehen. Die Verarbeitung war deutlich schlechter als beispielsweise bei einer Box von Acoustic Energy, die auch gerade geöffnet war

  • Zitat

    Das Chassismaterial ist allerdings nicht per se besser oder schlechter als bei Canton.


    Hier widerspreche ich mal fürs erste in aller Kürze. Canton hat zumindest für die Mittel und Tieftöner eine eigene Entwicklungsabteilung und geht in einigen Details eigene Wege. Sie waren ziemlich die ersten vorne mit dabei die Alu Tieftöner bei gehobenem HIFi einsetzen. (Im PR.Bereich gabs das schon lange) und jetzt bekommen die teuren Modell sogar Tief- und Mitteltöner mit keramikbeschichteter Membran. Die Sichekentechnik unterscheidet sich (IMO positiv) von jener, die heute üblicherweise eingesetzt wird und die Verarbeitung einerseits und der Wirkungsgrad andrerseit sind beeindruckend- Her Hochtöner ist ein Fremdfabrikat, welches allerdings als Sonderserie mit veränderten Spezifikationen speziell für Canton gergestellt wird.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich hatte mal Gelegenheit, einen Nubert-Lautsprecher von innen zu sehen.


    Ich schrieb lediglich von den Chassis. So werden bei LS auch die Treiber bezeichnet.


    Zitat

    eine eigene Entwicklungsabteilung


    Das sagt allerdings per se nichts über die Qualität. Selbst hergestellt ist Zuliefererteilen nicht grundsätzlich überlegen.


    Zitat

    Alu (...) keramikbeschichteter Membran


    Das Membranmaterial ist nicht entscheidend (außer vielleicht für die Marketingabeteilung, deren Arbeit offenkundig wirkt... :angel: ). Was zählt ist das Gesamtkonzept. ;)


    Der Wirkungsgrad / Kennschalldruck der allermeisten Canton-LS ist mW recht durchschnittlich. In Zeiten preiswert verfügbarer Verstärkerpower ist das eh kein Kriterium für einen Kauf.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Das Membranmaterial ist nicht entscheidend


    Widerspruch. Das ist es sehr wohl. Denn das Material bestimmt einerseits die Verwindungssteifigkeit, die Art des "Aufbrechens" der Membran (gutmütig oder weniger gutmütig) und die Anfälligleit für Eigenklang, andrerseits durch die physikalisch bedingte Masse und Schwere, die "Geschwindigkeit" des Treibers, das kann durch stärkere Magnete korrigiert werden, allerdings nicht hundertprozentig, weil dann die Membranen in der Tat "aufbrechen" können.
    Aus diesem Grund sind überall in der Welt Entwicklungsabteilungen tätig, die nach dem "idealen" Membranmaterial forschen, es finden, auf den Markt bringen, und nach einiger Zeit wieder verwerfen.
    Ursprünglich bestanden Membranen üblicherweise aus Pappe, die dann je nach Hersteller mit verschiedenen Lacken oder anderen Substanzen imprägniert wurde um die Festigkeit zu verbessern.
    Die erste wirsame Lösung gegen das Verwerfen, bzw Aufbrechen einer Baßmembran war die NAWI Membran, eine deutsche Erfindung aus dem Hause Telefunken, "NAWI"ist die Abkürzung für "nicht aufwickelbare" Membran. (Das wurde durch die hyperbolische Form erreicht, die aber aus Papier nicht herstellbar war.
    Andere Hersteller versuchten das Problem mittels extrem verwindungssteifen Membranmaterialien zu lösen ("Kevlar" - )
    da wurde fast nichts ausgelassen, vom künstlichen Chitin (in der Natur der Panzer von Käfern) kohlefaserverstärkten Kunststoffen, Polyproylen, Polyethylennaphthalat, Supronyl, Bextrene (KEF) war alles dabei.


    Wobei die Ergebnisse sich sehr voneinander unterschieden. Die harten Kunststoffe vermieden die Abwicklung der Membran , solange sich die Lautstärke und Komplexizität des Signals in Grenzen hielt, Bextrene hingegen ließ die Verwindungen zu, aber das Material dämpfte sie, so daß die Verfärbungen niemals als unangenehm empfunden wurden


    All diese Materalien und Lösungen wurde nicht dazu entwickelt, die Leute über die Marketingabteilungen einzuseifen, sondern um Probleme zu lösen, die man bis heute als unlösbar ansehen muss - wenngleich wir dem angestregten Ziel der naturnahen Wiedergabe doch ein wenig näher gekommen sind...


    Für Kenner der Materie weise ich darauf hin, dass es mir voll bewusst ist, dass ich die Vorgänge stark vereinfacht habe, es gibt hier so viele Parameter, auf die ich nicht alle eingehen kann.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich kann in Alfreds letzten Beitrag keinen Glaubenskrieg erkennen, da seine Stellungnahme sich allgemein auf Materialeigenschaften bezieht.


    Allein eine Anmerkung sei erlaubt:


    Kevlar ist ein sehr wabbeliges Material.

  • Denn das Material bestimmt […]

    Ich nehme mal an, dass Frank mit seiner Aussage eigentlich sagen wollte, dass es bei einem Lautsprecher nicht nur auf das Material der Membran ankommt, sondern dass es weitaus mehr Sachen gibt, die letztlich in gleicher Weise entscheidend für die Klangqualität sind.

  • Letzteres ist ja unbestritten Ich sehe hier übrigens keinen Glaubenskrieg - sondern einen Gedankenaustausch.
    Dass Kevlar zäh ist, wusste ich beispielsweise nicht (scheinbar wird es bei Lautsprechermembranen auf eine harte Trägerschicht aufgebracht, denn ich hatte sie als hart in Erinnerung (ich bin ein "Membranklopfer") Aber zäh passt als Eigenschaft natürlich vortrefflich ist dann dem Bextrene nicht unähnlich.


    Ich komme an dieser Stelle wieder auf das Verhältnis von Canton zu anderen Lautsprechermarken zurück - und zwar in Bezug auf das Gehäuse. Die typische Ventoform ist nicht nur optisch ansprechend (vermutlich sehr hohe Hausfrauenakzeptanz) sondern auch akustisch ein Hammer. Die Form verhindert stehende Wellen wesenlich besser als jede mir sonst bekannte Gehäuseform (Exponentialhörner mal ausgenommen)


    Das liegt einerseits an den gewölbten Wänden, andrerseits am Material das enorm schwer ist. Eine Vento 809 wiegt ca 28,5 kg, wobei auf Kunstkniffe wie Sandfüllung etc, dankenswerterweise verzichtet wurde....


    Man kann auch bei höheren Lautstärken die Hand aufs Gehäuse legen: Da schwingt absolut nichts mit !!


    mfg aus wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wieso ist Kevlar ein "sehr wabbeliges" Material?
    Wenn ich mich richtig erinnere, zählt Kevlar zu den Aramiden. Das Gewebe wird aus den entsprechenden Fasern gewebt. Diese Fasern sind hochfest, zäh, zugbelastbarer als Stahl und werden daher für beschußhemmende Westen, die Innenausstattung gepanzerter Fahrzeuge, Kampfhelme u.ä. benutzt.
    Aus diesen spezifischen Eigenschaften resultiert auch die Möglichkeit, kevlargewebte Membranen im Lautsprecherbau zu verwenden (s. die früheren B&W-Konstruktionen).


    Viele Grüße


    Joachim

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

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