Staatsoper Hamburg - Spielzeit 2017 / 2018

  • Am vergangenen Dienstag haben der Intendant George Delnon, der Generalmusikdirektor Kent Nagano und der Ballettdirektor John Neumeier das Programm ihrer dritten gemeinsamen Spielzeit vorgestellt. Grundgenug also, einen Blick insbesondere auf die kommende Opernsaison 2017 / 2018 zu werfen:


    Erste Vorstellung und zugleich erste Premiere am 16.September 2017 (inkl. zeitversetzter Übertragung auf dem Jungfernstieg) wird ein neuer Parsifal unter der Regie des Altmeisters Achim Freyer sein. Das freut mich besonders, da die "alte" Robert Wilson-Inszenierung inzwischen als legendär galt, ich sie jedoch immer nur legendär langweilig gefunden habe. Neben Andreas Schager in der Titelrolle werden u.a. Claudia Mahnke als Kundry, Kwangchul Youn als Gurnemanz, Wolfgang Koch als Amfortas und aus dem Ensemble Vladimir Baykov als Klingsor zu sehen und vor allem zu hören sein; es dirigiert Kent Nagano.


    Weitere Premieren:


    Il Ritorno d'Ulisse in Patria am 29.Oktober 2017 als Übernahme aus Zürich in einer Inszenierung von Willy Decker u.a. mit Kurt Streit (Ulisse), Sara Mingardo (Penelope), Katja Pieweck (Ericlea) und Dovlet Nurgeldiyev (Telemanco). Die musikalische Leitung des Collegium 1704 wird Václav Luks haben.


    Fidelio am 28.Januar 2018 in Szene gesetzt durch George Delnon unter der Leitung von Kent Nagano mit Christopher Ventris und Simone Schneider in den Hauptpartien, sowie Christina Gansch als Marzelline und Falk Struckmann / Albert Persendorfer als Rocco.


    Am 11.März 2018 wird Calixto Bieto eine szenische Version der Messa da Requiem auf die Bühne bringen. Am Pult Kevin John Edusei mit Maria Bengtsson, Nadezhda Karyazina, Dmytro Popov und Gábor Bretz.


    Zusätzlich stehen mit Jan Dvoraks Oper Frankenstein nach Shelley (20.Mai 2018 auf Kampnagel), sowie Benjamin (über Walter Benjamin) von Peter Ruzicka (3.Juni 2018) unter der Leitung des Komponisten zwei Uraufführungen auf dem Programm.


    Erwähnenswerte Wiederaufnahmen werden sein:


    Cavalleria rusticana / I Pagliacci, Insz. Gian-Carlo del Monaco
    Wozzeck, Insz. Peter Konwitschny, Georg Nigl (Wozzeck), Gun-Brit Barkmin (Marie), Ltg. Kent Nagano
    Lulu, Insz. Christoph Marthaler, Barbara Hannigan (Lulu), Angela Denoke (Geschwitz), Ltg. Kent Nagano
    La Belle Hélène, Insz. Renaud Doucet, Jennifer Larmore (Hélène), Ltg. Nathan Brock
    Stilles Meer, Insz. Oriza Hirata, Mojca Erdmann (Claudia), Mihoko Fujimura (Haruko) und Bejun Mehta (Stephan), Ltg. Kent Nagano


    Ebenfalls im Programm u.a. Senza Sangue / Herzog Blaubart, Aida, Faust (Gounod), Le nozze di Figaro und Der fliegende Holländer.


    Schließlich kommt mit Rheingold und Walküre der Claus Guth-Ring wieder auf den Spielplan. Es singen u.a. Jennifer Holloway, Lise Lindstrom, Mihoko Fujimura, Robert Dean Smith, Matthias Goerne, Werner Van Mechelen, Doris Soffel und Katja Pieweck.


    Weitere Einzelheiten unter


    Staatsoper Hamburg


    Hamburg Ballett


    Philharmonisches Staatsorchester

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Bemerkenswert insbesondere im Hinblick auf den Thread Der blinde Fleck - welche Häuser die zeitgenössische Oper meiden ist vielleicht, dass mit den beiden Opern-Urauführungen Frankenstein (Jan Dvorak) und Benjamin (Peter Ruzicka) (jeweils 5 Aufführungen), der Wiederaufnahme bzw. Fortsetzung der Produktionen Stilles Meer (Toshio Hosokawa, UA 2015) und Senza Sangue (Péter Eötvös, UA 2015) (3 und 4 Aufführungen), sowie Wozzeck und Lulu (insg. 8 Aufführungen) ein klares Bekenntnis zur Oper des ausgehenden 20ten / beginnenden 21ten Jahrhunderts bzw. zur zeitgenössischen Musik erfolgt.
    Andererseits bleibt auch genug Zeit für das "klassische" Repertoire, so kann man sich z.B. mit Cavalleria / Pagliacci, Butterfly, Tosca und Bohème dem Verismo widmen, mit Aida, Otello, Simon Boccanegra und Rigoletto einige der wichtigsten Verdi-Opern genießen oder seiner Wagner-Liebe fröhnen (Parsifal, Holländer, Rheingold und Walküre).

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.