Immer mehr Nischenrepertoire-Label

  • Vielleicht ist der Titel ein wenig übertrieben oder falsch gewählt, aber ich glaube es bringt die Sache schon auf den Punkt. Vor allem gewinnen die Nischenrepertoire-Label zunehmend an Bedeutung - und was das Tollste ist: Es gibt nur wenig Repertoire Überschneidungen. Das erste NRL (= Nischenrepertoire-Label) von Bedeutung war vermutlich "Marco Polo" (gegründet 1982), es gab auch noch "Discover" und einige andere Kleinlabel. aber sie sind zumeist bald von der Bildfläche verschwunden. Heute gibt es einige Tonträgerfirmen, deren Schwerpunkte indes sehr unterschiedlich positioniert sind, sodaß man einander nicht allzuviel Konkurrenz macht.


    Es wäre schön, wenn sich hier einige Mitspieler fänden, die (Jeder Beitrag nur EIN Label) diese NRLs ein wenig vorstellen würden und Bedeutung und Interpreten kurz erwähnten....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So richtiges Gedrängel herrscht ja hier nicht...
    Dann möchte ich mal den Reigen eröffnen, und zwar mit dem Label querstand.


    querstand gehört zur Verlagsgruppe Kamprad, hat interessantes Repertoire in guter Qualtität, sowohl tontechnisch als auch von der Aufmachung her, zu bieten.


    Und wenn es nur diese vier Veröffentlichungen gäbe, ich würde querstand schon deshalb zu meinen Favoriten zählen:



    Erwähnenswert wären noch viele andere Aufnahmen, stellvertretend seien genannt:


    Die Sinfonien von Franz Schmidt mit dem mdr-Sinfonieorchester unter Fabio Luisi:


    Die Günter-Raphael-Reihe:


    Ein besonderes Augenmerk liegt, nach Aussage des Verlages, auf Orgelmusik, z.B. auf einer Gesamteinspielung des Orgelwerkes von Johann Ludwig Krebs oder Orgeleinspielungen auf Silbermann-Orgeln.


    Und noch ein Zitat aus dem Webauftritt des Labels:

    Zitat

    Mit der Aufnahme des Passionsoratoriums „Der Tod Jesu“ von Carl Heinrich Graun mit dem MDR Rundfunkchor und dem MDR Sinfonieorchester unter Howard Arman gewann das Label 2005 einen ECHO Klassik-Award. Im Jahre 2013 erhielt die 9-CD-Box mit allen Sinfonien Anton Bruckners, eingespielt von Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den ICMA (International Classical Music Award).


    querstand hat sich meiner Meinung nach einen Platz in diesem Thread mehr als verdient.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Eines der wichtigsten Label ist für mich Dutton Epoch geworden, gegründet vor 18 Jahren vom legendären Audiorestaurator Michael J. Dutton. Um zu wissen warum, muß man sich nur die Neuerscheinungen dieses Monats anschauen.


    Hubert Clifford: The Cowes Suite, A Pageant of Youth, Voyage at Dusk, Hunted and other works

    Ralph Vaughan Williams: Scott of the Antarctic – complete film score including music not used in the film.
    Cecile Chaminade: Callirhoë - Ballet Symphonique, Concertstück for piano and orchestra
    Maximilian Steinberg: Violin Concerto, Symphony No. 4 "Turksib"

    William Walton: Concerto for Violin and Orchestra (original version)/Arthur Bliss: Concerto for Violin and Orchestra

    Felix Mendelssohn
    Heimkehr aus der Fremde Overture & Concerto in E (Rekonstruktion)
    & Frédéric Chopin Grand Concerto (Orch. Balakirew)

  • Ja, es stimmt, dieses Dutton-Epoch-Label ist gar nicht mal so übel. Irgendwie will es wohl Hyperion und Chandos Konkurrenz machen. Aber dafür ist es einfach (noch) zu unbekannt und wohl eher auf den englischen Markt konzentriert.
    Wer interessiert sich in Deutschland auch schon für unbekannte englische spätromantische bis neutönende Komponisten außer ein paar Hanseln in Klassikforen wie wir es sind?

  • Zitat

    So richtiges Gedrängel herrscht ja hier nicht...


    Dafür gibt er mehrere Gründe - die aber vielleicht doch auf einen zurückzuführen sind.
    So wie man (IMO fälschlicherweise) sagt, jeder Mensch sei ersetzlich, so sagen das fast alle über Plattenlabel.
    Das ist aber eine sehr oberflächliche Betrachtung. Denn hinter jedem Label steckt eine Philosophie und diese Philosophie bestimmt das Programm und die Art der Durchführung desselben. Wobei natürlich zu bedenken ist, daß ein Label von jemandem geführt wird, und daß in der Regel er es ist, der die Linie vorgibt- vobei das natürlich auch ein Problem der finanziellen Resourcen und Zielsetzungen ist.
    Verlässt die leitende Person ein Label, so wird die Linie - ob das nun gewünscht ist oder nicht - einer Korrektur unterworfen, denn Person B kann zwar einige Zeit die Linie ihres Vorgängers A (so das überhaupt gewünst ist) weiter führen, aber wenn die Zeit es erfordert, muß er ureigenste Entscheidungen treffen, was die Leitfigur von einst dazu gesagt hätte, das weiß kein Mensch. Ich selbst bin privat derzeit in einer vergleichbaren Position, und werde mit hoher Wahrscheinlichkeit daran scheitern , bzw zerbrechen.
    Fazit: wenn ein Label, das in der Klassiszene eine gewisse Rolle gespielt hat, eine neue Führung bekommen hat oder völlig erlischt, dann hat das Auswirkungen auf den gesmten "Markt" - nicht sofort - aber unverhinderbar. Dramtisch formuliert: Die Geschichte nimmt einen anderen Verlauf.


    Wir erleben es gerade auch jetzt. Einige Label, die bislang zu den mächtigen "Majors" gezählt wurden, sind vom Markt verschwunden, aber auch Independient- und Kleinlabel wie Amadeo, Intercord, discvover, Collins classics. und einige andere. Vielleich ist der Eindruck der Verzicvhtberkeit und Ersetzbatkeit gerade durch die "Großen" entstanden, denn deren Programm bestand in der Regel Hauptsächlich aus Mainstream, lediglich die Interpreten waren andere.Im Falle der independent Label ist das anders. Man stelle sich nur theoretisch einen Totalausfall von cpo oder Naxos vor.!!!


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Als nächstes soll hier das Label RAUMKLANG Erwähnung finden.


    Es wurde 1993 von Sebastian Pank in Leipzig gegründet. Das Label legt besonderen Wert auf möglichst authentischen KLang. Die meisten Aufnahmen entstehen als one-point-recording, werden als nur mit einem (speziellen) Mikrophon aufgenommen. Der Hauptsitz des Labels befindet sich in Sachsen-Anhalt, auf Schloß Goseck.



    Zitat


    Zitat aus der Selbstdarstellung des Labels:
    Seit 2003 veröffentlicht RAUMKLANG verschiedene Editionen. Jede Edition wird von einem anderen Produzenten herausgegeben und erweitert damit die Vielfalt des Labelrepertoires. So erscheint neben edition raumklang von Sebastian Pank (Schloss Goseck) die marc aurel edition in Köln, gegründet von Aurelius Donath. Aus der Zusammenarbeit mit der berühmten Schola Cantorum Basiliensis (SCB) in Basel hat sich die schola cantorum basiliensis edition ergeben. In dieser Reihe stellt der Produzent Thomas Drescher (stellv. Direktor der SCB) viel versprechende Absolventen aus Basel vor. 2005 entstand aus den engen Kontakten zur Musikstadt Leipzig eine weitere neue Edition: Unter dem Namen edition apollon veröffentlicht nun das international bekannte Vokalesemble "amarcord" seine CDs.


    In meiner Sammlung befinden sich drei Aufnahmen von RAUMKLANG, die ich allesamt empfehlen kann.


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)





  • Ich glaube, das grösste "Nischenrepertoire-Label" ist derzeit zweifellos cpo.
    (Naxos ein großer Mitbewerber ist nicht eigentlich ein Nischenlabel, wir finden dort auch sehr viel mainstream)


    Ursprünglich waren es 2 Richtungen die hier vertreten waren:


    a) Unbekannte Barockmusik und unbekannte Komponisten des 18. Jahrhunderts
    b) Unbekannte Moderne


    KSM hat zu recht darauf hingewiesen, daß auch das 19. Jahrhundert vertreten ist. Das stimmt, aber das war zur ersten Stunde nicht wirklich der Fall. Jedenfalls habe ich das so in Erinnerung. Ich kaufte damals natürlich nur die Musik der Grupppe a) - und das war durchaus mit Hindernissen verbunden. Zum einen waren damals die Cover ALLE mit moderneren Graphiken versehen, was mich im Falle von "klassischen Werken" einigermaßen abschreckte - aber ich habe dann doch zähneknischend gekauft. Irgendwann entdeckte scheinbar jemand bei cpo, daß zu konservativer Musik keine progressiven Cover passen, uns setzte es durch, daß das geändert wird. Ich weiß nicht wer ihm das gesagt hat - ich war es jedenfalls nicht.




    Die zweite Schwierigkeit bestand darin, dass die Wiener Händler in seltener Einmütigkeit dieses Label negierten, ich musste alles bestellen und das dauerte immer eine Ewigkeit. War ich mit meiner Bestellung ein wenig zu spät, dann hiess es "ausverkauft" - nicht mehl lieferbar. Das war dann der Fall, wenn die Aufnahme in Deutschlanfd bereist abverkauft wurde. Man getraute sich dann nicht in Wien zum Vollpreis zu verkaufen, und zum Abverkaufspreis wollte man nicht, weil sich das nicht lohnte.


    EinPlattten geschäft in der Wiener Kärntnerstraße bot indes einen besonderen Service: Einmal im Jahr gab es sowas wie "cpo-Wochen" da gab es plötzlich ALLE Cds dieses Labels zu kaufen - ein Paar Tage lang - mehr oder weniger zum Vollpreis.


    Als Gegener von Versandkäufen realisierte ich erst sehr spät. daß es all das was mir in Wien lange verwehrt wurde es bei jpc noch gab - zum Abverkauspreis von 7.99 Euro und darunter !!! So begann ich in "Windeseile" meine Archive zu füllen, und brauchte Jahre, bis ich alle meine "Rückstände" aufgeholt hatte - Eigentlich arbeite ich noch immer daran - wenngleich in moderaterem Tempo. Das Label cpo erweiterete allmählich seine Palette, wahrte indes irgendwie eine spezielle Linie. So findet man wenig russische oder englische Musik im Programm - das waren dann andere Label, die sich darum kümmerten.
    Teilweise waren Werke und Interpreten auch dadurch vorbestimmt, daß sich eine rege Zusammenarbeit mit deutschen Rundfunkanstalten anbahnte.
    Dieser an sich positive Aspekt hatte indes auch den Nachteil, daß die Tontechnik gelegentlich nicht allzu brilliant ausfiel, ein winziger Wermuthstropfen, aber wie sagt man bei uns in Wien so treffend: Der liebe Gott lässt die Bäume nicht in den Himmel wachsen....


    Dennoch - der Baum cpo hat ihn beinahe erreicht und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil des Tonträger- Klassikmarkts.......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS: Habe ich vergessen zu erwähnen, daß cpo heute zu meinen absoluten Lieblinglabeln zahlt. mit derzeit 385 CDs, wobei ungehörte (und da gibts auch eine Menge) und Operngesamtaufnahmen, ebenso wie operette nicht mit enthalten sind !!! ??

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hinsichtlich CPO sollte man den beständig hohen Output von ca. 60 CDs pro Jahr noch ergänzen bzw. positiv erwähnen. Ebenfalls bemerkenswert ist Umfang sowie Qualität/Tiefe der Booklettexte. In dieser beständigen Güte findet man diese nirgendwo anders. Im Gegensatz zu Alfred halte ich den nüchternen, ungekünstelten Klang vieler Rundfunkproduktionen übrigens durchaus für ein Kaufargument, gerade im Bereich von Kammermusik.


    Viele Grüße
    Frank

  • Danke für die wirklich substanzielle Ergänzung. Die Labeltexte sind oft seh hilfreich bein Verfassen von Forenbeirtögen, nämlich dann , wenn andernorts so gut wie nichts zu finden ist.

    Zitat

    Im Gegensatz zu Alfred halte ich den nüchternen, ungekünstelten Klang vieler Rundfunkproduktionen übrigens durchaus für ein Kaufargument, gerade im Bereich von Kammermusik.


    Es war ja auch kein wirklicher Kritikpunkt vor allen deshalb nicht, weil es hier sowieso keine Alternativen gibt. Immerhin ist es mehr als erfreulich, wenn Rundfunkproduktionen durch einen zuverlässisgen Partner auf CDs vermarktet werden - besser, als wenn alles irgendwo in den Archiven vo sich hinschimmelt.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eines der ganz wichtigen Label im Nischenbereich ist das Toccata-Label des umtriebigen Martin Anderson. Die graben ständig Neues bisher Ungehörtes aus. Nicht alle Aufnahmen sind erstklassig (wo sind sie das schon), aber die Mehrzahl sind zumindest solange wertvoll, bis Besseres kommt (was in vielen Fällen wohl niemals sein wird).





    Die CDs (derzeit vier) mit den Streichquartette von David Matthews gehören für mich zum Besten, was das 20. Jahrhundert auf diesem Gebiet zu bieten hat.

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  • Dem Klassiklabel Albany bin ich für seine Veröffentlichungen auf 4 CD eines des besten russischen Komponisten nach Schoastakowitsch = Andrei Eshpai dankbar, der auf CD immer noch viel zu unterpräsentiert ist. Die Aufnahmen stammen teils aus dem Hause Melodiya.



    ALBANY, 1964, 1980, 1994, ADD/DDD



    Die Swetlanow-Hammer-Aufnahme des Concertos für Orchestra findet sich auch auf dem Label Russian Disk und wird hier mit anderen TOP-Werken wie dem KK Nr.2 ergänzt:



    ALBANY, 1974, 1972, 1994, ADD/DDD


    ALBANY, 1994, 1983, 1996, 1961, ADD/DDD



    ALBANY, 2000, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Toccata ist eine spezielle Sache für sich, und da wir hier ja in einem Forum auch (ein wenig) persönliches mit einbringen dürfen, möchte ich meinen persönlichen Zugang hierzu schildern.
    Kennengelernt habe ich das Label lerst vor etwa 2 oder drei Jahren, im Rahmen einer Sonderaktion, genau wie die nunmehr aktuell laufende. Ich sah hier - unter anderem - Werke von Komponisten, die ich bislang nicht mal dem Namen nach kannte, Viele der eingespielten Werke findet man auch bei den anderen Nischenlabeln nicht. Ich habe versucht zu analysieren, was denn das Besondere an der Repertoireauswahl sei, und bin zu folgendem Schluß gekommen (der nicht notwendigerweise richtig sein muß)
    Es werden englische Komponisten bevorzugt, die so spezifisch sind, daß man sie auch bei Chandos und Hyperion nicht findet. Chandos und Hyperion bringen viel lokal bekanntes Repertoire auf den Markt, das bei uns "Nische" sein mag, in England indes eher "patriotischer Mainstream"
    Toccata indes bringt Werke, die man vermutlich auch in England nur selten auf den Spielplänen findet, viele zeitgenössische, oder beinahe zeitgenössische Komponisten. Zusätzlich glaube ich einen Schwerpunkt bei jüdischen Komponisten (auch nichtenglischen) und Interpreten festgestellt zu haben. Diese findet man sonst nirgends, und sie verleihen dem Labelprogramm eine ganz besondere Note. Ich gehe davon aus, dass die meisten Interpreten in England bekannt und gern gehört sind.
    Das, was Lutgra als "nicht erstklassig" bezeichnet, finde ich dagegen als "gute Hausmannskost" - prinzipiell die selbe Einschätzung mit einem lecht divergierenden "Point of view". Ich finde die oft sehr bodenständigen Aufnahmen richtig erfrischend. alles wirkt ungekünstelt, am ehesten wie bei einem Livekonzert, das nicht gerade von einem "Welt-Spitzenensemble" betritten wird. Aus meiner Sicht sollte nicht alles von immer wieder denselben Ensembles aufgenommen werden, weil hier ein gewisser "Einheitsbrei" geschaffen wird, der alles andere unter sich erdrückt.
    Zu den Aufnahmen der Streichquartette von David Matthews. Ich habe mir damals EINE gekauft, nämlich volume 2. Sie lag bis heute bei den "ungehörten" in der Warteschleife.
    Ich habe diesen Thread zum Anlass genommen mit das Streichquartett Nr 5 op 36 daraus anzuhören und werde an geeigneter Stelle darüber berichten


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Neben den von Wolfgang bereits genannten vier Eshpai CDs (es gibt bei Melodiya sicher Aufnahmen für mindestens 10 CDs, wenn man betrachtet, was bei youtube verfügbar ist), möchte ich auf die vier CDs mit den Streichquartetten von David Diamind hinweisen, die ich an anderer Stelle gerade einzeln vorstelle. Das dürfte nach meinem Kenntnisstand neben den Carter Quartetten der gewichtigste Beitrag zu diesem Genre aus amerikanischer Hand sein. Wobei ich Ernest Bloch hier nicht als amerikanischen Komponisten zähle.


  • Das, was Lutgra als "nicht erstklassig" bezeichnet, finde ich dagegen als "gute Hausmannskost" - prinzipiell die selbe Einschätzung mit einem lecht divergierenden "Point of view".


    Lieber Alfred
    ich kann mit der guten Hausmannskost auch gut leben, wenn mir die Musik gefällt. Ich weiß aber, dass es einige Taminos gibt, die das dann lieber gar nicht kennenlernen wollen, wenn es nicht erstklassig eingespielt wurde. Von den geposteten CDs sind die, die ich kenne (Weinberg, Ben-Haim, Matthews), übrigens erstklassig eingespielt.

  • Noch eine Anmerkung zu Toccata:
    Aufgrund der optischen "Schema-F"-Durchgestaltung der CDs, sowie der häufig nur bedingt profilierten Interpreten, machen die Produktionen zunächst keinen sehr "wertigen" Eindruck. Zum Voll-/Hochpreis würde ich die Scheiben daher überwiegend nicht erwerben wollen. Ich sehe Toccata eher auf einem Level mit Naxos, was die Präsentation der Aufnahmen anbelangt. Dennoch möchte ich betonen, dass die bisher gehörten CDs allesamt sehr ordentlich waren (gut gespielt und aufgenommen) und sie somit - bei Interesse für die jeweilige Musik - absolut kaufenswert waren. Zumeist gibt es eben auch keine (vermeintlich bessere) Alternative.


    Viele Grüße
    Frank

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  • Ursprünglich waren es 2 Richtungen die hier vertreten waren:


    a) Unbekannte Barockmusik und unbekannte Komponisten des 18. Jahrhunderts
    b) Unbekannte Moderne


    KSM hat zu recht darauf hingewiesen, daß auch das 19. Jahrhundert vertreten ist. Das stimmt, aber das war zur ersten Stunde nicht wirklich der Fall. Jedenfalls habe ich das so in Erinnerung.

    Wir haben schonmal darüber diskutiert.
    Was verstehst Du unter der "ersten Stunde" von cpo?
    1990 ist schon zu spät?

    Ich habe einen alten Katalog, mal sehen, was aus den 80er-Jahren datiert.
    Dass da nur 18. und 20. Jahrhundert sein soll, kann ich mir kaum vorstellen.

  • Das weiter oben bereits genannte Label "Dutton Epoch" hat eine wunderbare Walter Braunfels-Orchesterwerke-Reihe mit dem BBC Concert Orchestra unter der Leitung von Johannes Wildner, das bereits drei Volumes umfasst:



    Braunfels scheint mir wirklich ein Komponist zu sein, der außerordentlich originell und phantasievoll komponieren und orchestrieren konnte. Er bewegt sich dabei zwischen Tradition und Moderne und findet einen ganz eigenen Stil.
    Das BBC Concert Orchestra ist ein ausgewachsenes Sinfonieorchester, das mir immer wieder absolut positiv auffällt. Diese Aufnahmen unter der Leitung des versierten Johannes Wildner sind da keine Ausnahme.