Premiere "Salome" 17.06.17 in Leipzig

  • Ich weiß, dass der Faden "gestern" und nicht "demnächst" in der Oper heißt, wollte Euch aber das heute veröffentlichte Gespräch mit dem Regisseur Aaron Stiehl, dem Leipzig eine gelungene Butterfly zu verdanken hat, nicht vorenthalten.
    Im Interesse einer seriösen Diskussion schlage ich vor, mit Stellungnahmen zur Inszenierung bis zu Veröffentlichungen von mindestens Trailern der Inszenierung zu warten oder evtl. meinen Bericht über die Premiere, den ich zeitnah und "sine ira et studio" einstellen werde, abzuwarten. Karten sind übrigens noch verfügbar.


    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Leipzig könnte wieder eine Option für mich werden. Auf alle Fälle bin ich mit meiner Frau am 11.6. in der Leipziger Oper zum Spion des königs. Ich gehe eigentlich nur hin, weil mir die Inszenierung offensichtlich zusagt, von der Musik lassen wir uns überraschen.


    Sollte die Salome inszenatorisch an die Nordhäuser Aufführung heranreichen, wäre unser nächster Opernbesuch in Leipzig (dann aber in der neuen Spielzeit) schon eingeplant. Wir lieben Salome!!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Der Regisseur Aron Stiehl machte kürzlich eine sehr ästhetische Inszenierung von "La Wally" am Theater an der Wien, die mir sehr gefiel. Scheint ja durchaus ein ernstzunehmender Regisseur zu sein, wenn auch seine "Butterfly" gelungen war.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dem Interview nach scheint sich der Regisseur ehrlich mit dem Stoff auseinander gesetzt zu haben. Er scheint einer zu sein, der Mut genug hat, sich über die Machenschaften der Regisseurs-Mafia hinwegzusetzen. Warten wir das Ergebnis ab. La Roche wünsche ich, dass er wieder einmal eine vernünftig inszenierte Oper erleben kann.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    recht vielen Dank für die Wünsche. Ich glaube schon, daß ich wieder einmal ein schönes Opernerlebnis in Leipzig haben werde. Der Trailer ist vielversprechend, die Kritiken auch. Und bei einer völlig unbekannten Oper ist die Erwartungshaltung ja auch nicht auf Details fokussiert. Es wird sicher schön.


    Übrigens werde ich wohl auch wieder einmal in Gera ins Theater gehen. Unser Thüringer Staatsballett hatte gestern Premiere mit vertanzten Bravourstücken, der Dante-Sinfonie von Franz Liszt und den 4 letzten Liedern. Mit Live-Musik!! Da gehe ich im September sicher hin, und wenn das Gehopse (nichts gegen das Ballett, die vielen "weiblichen" Mitwirkenden leisten Großartiges!) mir zu sehr auf die Nerven geht, genieße ich einfach nur die Musik.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Was Aron Stiehl sagt ist weitestgehend deckungsgleich mit meiner Empfindung für Salome. Dennoch möchte ich deine Vorfreude ein wenig dämpfen, lieber Misha. So etwas wirst Du wohl leider nicht zu sehen bekommen:












    Der Regisseur ist nämlich derselbe, der auch die grässliche Margarethe in Münster verbrochen hat. Seine Gedanken sind durchaus richtig und seine Personenführung ist durchdacht, aber seine Bildersprache ist eben ziemlich wild, plump und unsensibel.

  • Erste Fotos der Leipziger Neuinszenierung; morgen um 18.00h findet eine öffentliche Probe statt.






    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Erste Fotos der Leipziger Neuinszenierung; morgen um 18.00h findet eine öffentliche Probe statt.

    Wird wohl nichts für mich. Schade. Leider.


    Herzlichst La Roche

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    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Rosalie, die bekannte Bühnen- und Kostümbildnerin, die auch die Leipziger "Salome" ausgestattet hat, ist noch vor der Premiere gestorben. Sie erlag im Alter von 64 Jahren einer schweren Krankheit.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Das ist genau die 08/15 -Mainstreamästhetik auf den deutschen Bühnen, die ich nicht mehr sehen kann, will und schlichtweg ignoriere. Fehlt nur noch die Frittenbude oder der Wohnwagen, die beide gerade so en vogue sind.


    Ist das da Napoleon außen links?


    Und bitte erkläre mir jetzt mal jemand, was es für einen Mehrwert hat, solche Kostüme auszusuchen? Von "gestalten", mag ich gar nicht sprechen. Ist das ganze vielleicht eher Faulheit? Denn es erfordert ja schon einiges an Rechereche, Zeit ,Können und an Sensibilität, historische Kostüme zu entwerfen, die die Charaktere enstprechend ihrer Definition unterstützen.


    Und dann das Bühnenbild!!! Da könnte nun wirklich wieder alles drin spielen: Vom Fidelio über Hoffmann und Rusalka bis hin zu Xerxes. Mir vergeht da die Lust am Theater!

  • Völlig richtig, Knuspi. Nichts für uns. Ich liebe Salome, sie ist in meinen Top 10. Ich hatte mehr erhofft von Leipzig. Na dann eben nicht!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat

    Zitat von Knusperhexe: Das ist genau die 08/15 -Mainstreamästhetik auf den deutschen Bühnen, die ich nicht mehr sehen kann, will und schlichtweg ignoriere. Fehlt nur noch die Frittenbude oder der Wohnwagen, die beide gerade so en vogue sind.

    Lieber Knuspi,


    du bringst es auf den Punkt. Ideen? Dazu müsste man sich ja mit dem Stoff und der Zeit beschäftigen, in der dieser spielt. Da ist es doch einfacher, man stellt ein paar Lappalien aus unserer Zeit auf die Bühne, nimmt gebrauchte Möbel von Ikea und die Kostüme - wie du so schön sagst - vom "Wühltisch" unserer Zeit. Langweilig, nichts als langweilig und ideenlos. Wen sollen eigentlich die Figuren in den geschmacklosen rosa Klamotten darstellen?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Es ist leider fast wie immer. Die Premiere hat noch gar nicht statt gefunden, und schon wird anhand von ein paar Bildern wieder alles verteufelt. Das werden glaube ich Herodes und Herodias sein, in den rosa Anzogen lieber Gerhard.

  • Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte. Das hat auch schon die andere Fraktion erkannt, z.B. in dem Thread "Abgewandert" oder "Volles Rohr Romantik". Da wurde verteufelt, was nicht dem gegenwärtigen mainstream entspricht.


    Wie auch immer, lieber Rodolfo, ich würde ja gerne jubeln, wenn es denn etwas zu jubeln geben würde.

  • Mich beeindruckt das zweite Foto von oben aus der Reihe, die Misha hier eingestellt hat (11), schon. Ich will es nicht erneut wiedergeben, weil damit ganz konkrete Fotorechte verbunden sind (© Kirsten Nijhof). Ich gehe aber davon aus, dass Misha diese Reproduktionsrechte für seinen Beitrag besitzt. Denn schließlich ist es Werbung. Ansonst kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung nur raten, sich vor der Verbreitung von aktuellen Fotos der Rechte zu versichern. Die werden zweckgebunden auch konstenlos vergeben für Medien. Das nur ganz kurz.


    Warum beeindruckt mich das auf dem Foto dargestellt Bühnenbild? Weil es wie eine Zisterne erscheint, in die das Geschehen - über die Kostüme lässt sich wirklich streiten - regelrecht hinabgezogen wird. Diese Idee fasziniert mich, weil sie mir aus dem Werk emtwickelt zu schein scheint. Ansonsten schließe ich mich der Meinung von rodolfo39 an, doch erst einmal abzuwarten, was die Premiere erbringt.


    Ansonsten habe ich meine emotionalen Schwierigkeiten damit, das Werk einer Toten, noch bevor es das Licht der Öffentlichkeit erblickt, so heftig zu kritisieren. Die international sehr renommierte Bühnen- und Kostünbildnerin Rosalie, die die Leipziger "Salome" ausgestattet hat, ist nämlich noch vor der Premiere ihre schweren Krebserkrankung erlegen. Die "Salome" ist also ihr Schwanengesang.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Ich dachte, wenn man Fotos als Link einpfllegt, so ist das erlaubt. Deswegen habe ich immer nur Links verwendet und nie ein Bild runtergeladen und eingestellt.


    Alfred hatte das auch so das letzte Mal formuliert. Sollte das jetzt eine Fehlinfo sein, dann gilt es aber ganz schnell viele Beiträge hier zu löschen.

  • Alfred hatte das auch so das letzte Mal formuliert. Sollte das jetzt eine Fehlinfo sein, dann gilt es aber ganz schnell viele Beiträge hier zu löschen.


    Lieber Knuspi, Alfred wird gewiss die entscheidenden Infos haben. Vielleicht ist er so lieb, und stellt das an geeigneter Stelle und für alle sichtbar nochmal klar. Meine Erfahrung ist leider die geschilderte. Es kann aber auch sein, dass ich ge-linkt ( ;) ) wurde.

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  • Es ist leider fast wie immer. Die Premiere hat noch gar nicht statt gefunden, und schon wird anhand von ein paar Bildern wieder alles verteufelt. Das werden glaube ich Herodes und Herodias sein, in den rosa Anzogen lieber Gerhard.

    Lieber rodolfo, es ist leider wie immer. Man sieht ein paar Bilder und weiß, daß man das nicht sehen will. Was ist so schlimm daran? Und wer verteufelt mit dieser Meinung etwas?


    Ich würde mich nie darüber erregen, wenn Du die Meinung vertreten würdest, daß Du anhand dieser Bilder gerade diese Salome sehen möchtest. Wenn Du das hier zu Papier brächtest, dann würde ich keinen Satz dazu verlieren. Ich würde wissen, daß Dein Geschmack nicht mein Geschmack ist, Deine Erwartungshaltung nicht meine.


    Aber bei Salome denke ich an diverse wunderbare Fernsehinszenierungen, an DVD (u.a. mit Theresa Stratas) und auch an Aufführungen in Altenburg, Dessau, Erfurt, Chemnitz und zuletzt vom Theater Nordhausen. Und mir graut vor der Erinnerung an Salomes in Dresden 1993 und noch mehr vor der Fernsehübertragung eben aus Dresden in der Neuinszenierung im Schwimmbad vor etwa 8 Jahren. Nur weil ein Schwimmbad Assoziationen zur Zisterne weckt, brauche ich die Oper nicht da handeln zu lassen. In die Liste der unangebehmen Salomes nehme ich auch die Volksoper Wien mit Sebastian Holecek auf, obwohl das gesanglich von allen Beteiligten toll war. Aber was nützt das, wenn es mir visuell nicht zusagt? Gar nichts, nur Minuspunkte.


    Der Herr und die Dame in den prächtigen repräsentativen und leicht homophilen Kostümen sind selbstverständliche das Königspaar. So wie man sich das eben vorstellt.


    Herzlichst La Roche

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    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Das Gegenteil von homophob.

    Im rosa Anzug nehme ich dem Herodes nicht ab, daß er sich vom Tanz seiner Stieftochter so weit sexuell stimulieren läßt, daß er bereit ist, ihr sein halbes Königreich zu schenken. Männlich sieht er darin nicht aus. Und das sollte er ja sein, sonst wäre ihr Tanz sinnlos.
    Herzlichst La Roche

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    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Knuspi, Alfred wird gewiss die entscheidenden Infos haben. Vielleicht ist er so lieb, und stellt das an geeigneter Stelle und für alle sichtbar nochmal klar. Meine Erfahrung ist leider die geschilderte. Es kann aber auch sein, dass ich ge-linkt ( ;) ) wurde.



    Echt, Du hattest verlinkte Bilder eingestellt und solltest blechen? Wo?

  • Das Video zuvor war das Interview mit Frau Strid. M.E. teils seltsame Auffassung der Salome; ebenso irritierend die Einleitung aus dem off, der erste Satz der Oper ("Wie schön ist die Prinzessin Salome heute Nacht!") sei eine Frage ....
    Hier nun der offizielle Trailer:

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Na ja, der Trailer sagt schon genug: wieder so eine verrückte Darstellung (z.B. mit den Tänzen der komischen Puppen. Was soll dieser Quatsch?) Erneut eine Inszenierung, die manchen Opernfreund vertreiben wird.


    Liebe Grüße
    Gerhard

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  • Der Trailer vertieft meine Ablehnung, die ich schon nach den ersten Bildern aufkommen sah. Leider nichts für La Roche, der weiter träumt von vergangenen schönen Erlebnissen.


    Herzlichst La Roche

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  • Zitat

    Zitat von Rheingold: Mich beeindruckt das zweite Foto von oben aus der Reihe, die Misha hier eingestellt hat (11), schon.

    Lieber Rheingold,


    üppig ist es schon, aber kaum realistisch. Was soll das wohl darstellen? Und wenn ich das dritte Bild, das ja das gleiche Bühnenbild zeigt,betrachte, so fallen mir als erstes - wie schon geschrieben, die scheußlichen rosa Anzüge ins Auge ("hübsch hässlich" hätte da Heinz Rühmann gesagt), als zweites, dass man schon zur Zeit des Herodes Autos hatte (recht im Bild scheint jedenfalls ein solches zu sein). Alles so unglaubwürdig wie nur möglich. Dann im Trailer dieser Tanz der maskierten Puppen. Kitsch as Kitsch can!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    Deine Kritik geht, soweit sie grundsätzliche Fragen betrifft mE fehl: Oper ist bereits als Gattung nicht "realistisch", wo tragen Leute ihre Konflikte in der Realität singend aus? Und die Zombiegeschichte in der Walküre, Götter und Helden (um nur mal ein Beispiel zu nehmen) haben mit Realismus auch nichts zu tun. Gesicherte Erkenntnisse, wie es "in mythischer Zeit" aussah, gibt es mE nicht ;)


    Salome ist ja übrigens auch nicht "historisch". In der Bibel wird die Geschichte der Enthauptung des Täufers - mE in anderem Sinnzusammenhang - an zwei Stellen kurz erzählt, der Name taucht jedoch nicht auf. Bereits die Verarbeitung durch Wilde ist reine Phantasie des Autors, der nach meiner Erinnerung (ich lasse mich da gerne belehren) Agnostiker war.


    Zur Inszenierung äußere ich mich berichtend und wertend, wenn ich sie gesehen habe.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Liebe Misha,


    das ist der Unterschied zwischen uns. Ich lehne es ab, mir das anzusehen, weil ich weiß, es wird mir nicht gefallen. Dafür will ich kein Geld ausgeben, so weit geht meine Liebe zur Oper nicht (mehr).


    Du entscheidest erst nach dem Opernbesuch, ob es Dir gefallen hat oder nicht. Das schließt ein, daß auch Du eine Enttäuschung nicht ausschließen kannst. Aber das ist Deine Entscheidung, genau wie ein Besuch dieser Salome für mich keine Option ist. Ich bedaure das. Aber ich kann und will das nicht ändern. Ich habe Vorstellungen, wie ich die Salome nun zum 10. oder 11. mal sehen will.


    Der Grundunterschied liegt wieder bei der Auffassung von Regie und Bühnenbild. Der Regisseur schlägt ein "Konzept" vor, in dem er seine Vorstellung von der Umsetzung einbringt. Und da kommt meine (und die vieler anderer) Meinung, die davon ausgeht, daß das Konzept in den Regieanweisungen des Komponisten/Librettisten steht und nicht neu erfundenzu werden braucht. Die Vorstellungen des Schöpfers des Werkes gelten heutzutage wohl nicht mehr.


    Trotzdem wage ich zu bezweifeln, daß Cinq-Mars so erfolgreich geworden wäre, wenn der Regisseur nicht diese teilweise barocke Pracht auf die Bühne gebracht hätte, sondern die Handlung irgendwohin in die Neuzeit verlegt hätte. Ich bin eigentlich nur deswegen nach Leipzig gefahren. Und in einigen Pausengesprächen wurde mir bestätigt, daß etliche Besucher nur durch die Opulenz angelockt wurden und nicht durch die Neugier auf ein vergessenes Stück.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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