Wichtige Mozart-Dirigate der Vergangenheit

  • Dieser Schwesternthread kommt zu einem günstigen Zeitpunkt, zum einen wegen des Themas über den "führenden Mozart- Dirigenten der Gegenwart, zum andern weil es ein sommerlich leichtes Thema ist. Der Titel wurde diesmal etwas allgemeiner gewählt, weil wir hier auch Einzelaufnahmen, Torsi von geplanten Zyklen, oder solche die einfach aus dem Zufall heraus gewachsen sind, sowie auch Aufnahmen von Dirigenten nennen wollen, die zwar nicht unbedingt Spezialisten für Mozart waren aber vereinzelt beachtlich Aufnahmen abgeliefert haben. Wir können hier "bedeutende" Aufnahmen vorstellen, oder aber auch solche die einfach nur gut gelungen sind. Es wäree allerdings schön, wenn es nicht bloß bei Namensnennungen bliebe, sondern wenn ein paar Worte zum jeweiligen Dirigenten, bzw zur Aufnahme begefügt wären...


    Ich lasse Euch den Vorrang
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dann möchte ich mal mit der äsltesten Mozartaufnahme beginnen, die ich kenne:



    Don Giovanni - Cesare Siepi
    Il Commendatore - Deszö Ernster
    Donna Anna - Elisabeth Grümmer
    Don Ottavio - Anton Dermota
    Donna Elvira - Lise Della Casa
    Leporello - Otto Edelmann
    Zerlina - Erna Berger
    Masetto - Walter Berry


    Chor der Wiener Staatsoper - Wiener Philharmoniker


    Wilhelm Furtwängler


    Wenn ich etwas Zeit habe, werde ich sie mal ausführlich durchhören und über meine Eindrücke berichten, denn diese bis in die Nebenrollen hochkarätige Besetzung mit dem wundervollen Chor und Orchester und dem Jahrhundertdirigenten Wilhelm Furtwängler ist es sicher wert, in diesem Thread vorgestellt zu werden.


    Auch von dieser Stelle aus nochmals gute Besserung, lieber Alfred


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich beginne hier mit EUGEN Jochum (1902-1987), einem meiner Leiblingsdirigenten, Zu Lebzeiten hochberühmt, heute beinahe vergessen, zumindest in Sachen Mozart. Er wird eher mit Anton Bruckner in Verbindung gebracht und mit Joseph Haydn.Ich hatte eigentlich in Erinnerung, daß es einige Mozart- Sinfonien auf DGG von ihm gab, kann sie aber nicht finden, Vielleicht auch nur eine Illusion. Die Altersaufnahmen der späten Mozart Sinfonien mit den Bambergen werden wir noch getrennt erwähnen. Für mich war Johum immer so etwas wie der deutsche Karl Böhm. Irgendwas muß da wohl drann sein, denn diese "Enführung" für die DGG, in etwa zur gleichen Zeit (1066), wie die berühmte Zauberflöter mit Fritz Wunderlich unter Karl Böhm, entsatnd diese Entführung, ebenfalls fürs Gelblabel und ebenfalls mit Wunderlich in der Hauptrolle. Allein diese Aufnahme hat ihn in die Riege wichtiger Mozartdirigenten hinaufkatapultiert. Diese Aufnahme ist glänzend besetzt, optimal dirigiert und tontechnisch gelungen.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Alfred Schmidt: Ich hatte eigentlich in Erinnerung, daß es einige Mozart- Sinfonien auf DGG von ihm gab, kann sie aber nicht finden, Vielleicht auch nur eine Illusion.


    Das ist keine Illusion, lieber Alfred, die gibt es wirklich, und ich habe sie in dieser Box:



    Mozart:
    -- Symphony 33 BRSO 1954 mono
    -- Symphony 36 BRSO 1955 mono
    -- Symphony 39 BRSO 1954 mono
    -- Symphony 40 BRSO 1957 mono
    -- Symphony 41 BSO 1973
    -- Serenade K.361 BRSO 1962
    -- Serenade K.525 "Eine Kleine Nachtmusik" BRSO 1950 mono
    -- March & Fandango (?) from "Le nozze di Figaro" BRSO 1950 mono
    -- Violin Concerto 4 with Johanna Martzy BRSO 1952 mono


    (BRSO) = Bayerisches Rundfunk-Sinfonieorchester
    (BSO)...= Boston Symphony


    Falls du sie nicht wiederfindest, kann ich sie dir gerne brennen oder per WeTransfer zukommen lassen.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Die beiden Wunderlich-Aufnahmen (Böhm, Jochum) gehören antürlich auch zu den Perlen in meiner Sammlung.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Einen weiteren Dirigenten möchte ich nennen, der m. E. auch namhafte Interpretationen von Mozart-Sinfonien und Messen während seiner Zeit oder zum Abschluss als Chefdirigent des Bayerischen Rundfunk-Sinfonieorchesters (zwischen 1961 und 1979 vorgelegt hat: Rafael Kubelik. Diese Box habe ich in meiner Sammlung:



    in der die späten Sinfonie KV 35, 36, 38, 39, 40 und 41 enthalten sind.


    Außerdem habe ich noch diesen Don Giovanni:



    in meiner Sammlung, den er allerdings erst 1985 aufgenommen hat, obwohl er sich eigentlich schon 1984 vom Dirigieren zurückgezogen hatte.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Erich Kleiber muss mit seiner inspirierten Interpretation der "Nozze" unbedingt in diesem Thread genannt werden. Den allseits bekannten Lobeshymnen zu dieser Einspielung kann man nichts mehr hinzufügen, ohne Plagiate zu schreiben...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Wer meine Vorlieben kennt, wird nicht überrascht sein, dass ich hier einen Künstler als wichtigen Mozart-Dirigenten nenne, der vielleicht nicht zu allererst mit diesem Komponisten in Verbindung gebracht wird: Leonard Bernstein. Die Verehrung, die Bernstein diesem Komponisten entgegenbrachte, hat er oftmals zum Ausdruck gebracht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Aufnahmen vorliegen, sowohl aus der Zeit mit dem New York Philharmonic Orchestra als auch später mit europäischen Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Aus der späteren Zeit existieren auch einige Video-Aufzeichnungen, die auf DVD erhältlich sind. Bernstein ist für mich ein gutes Beispiel, wie man Mozart auch in einer eher romantisierenden Aufführungstradition hochemotional und spannend aufführen kann, genau das Gegenteil zu dem für mich langweiligen Böhm-Mozart. Bernsteins Aufnahmen der späten Symphonien und des Requiems sind unbedingt hörenswert, ich möchte sie neben Harnoncourt nicht missen.


    Die DG-Aufnahmen sind inzwischen in einer handlichen Box erhältlich:



    Wer Bernstein gerne beim Dirigieren zusieht, kann auch zu den DVDs greifen:



    Ältere Aufnahmen mit dem NYP sind in diesen Boxen enthalten:


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Auch Rudolf Kempe hat in der Vergangenheit "wichtige Mozart-Dirigate" abgeliefert. Besonders zu nennen ist seine Aufnahme der selten gespielten Sinfonie Nr. 34 C-Dur KV 338 mit dem Philharmonia Orchestra aus dem Jahre 1955:



    + Sinfonien Nr.39&41; Royal PO, Kempe (1956)

    Diese Testament-CD ist Ihr Geld wert und zeigt Rudolf Kempe auf der Höhe seiner Kunst.

  • Nicht zu vergessen: Sir Charles Mackerras … :pfeif:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Wenn über vergangene große Mozart-Dirigenten gesprochen wird, darf dieser Name keinesfalls fehlen:


    Ferenc Fricsay.


    Hier nur ein paar Beispiele seiner Art, Mozart zu dirigieren:




    Vom Don Giovanni habe ich bewusst 2 Aufnahmen mit unterschiedlicher Besetzung gewählt. Hörenswert sind beide.
    Leider ohne Dalla sua pace.


    Auch in der sakralen Musik war er zuhause, wie nachfolgende Aufnahme beweist:



    Und noch ein Klangbeispiel zu KV 626. Leider habe ich dazu kein Label gefunden.


    https://www.youtube.com/watch?v=JbkeX9CAhcg&t=2473s

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Unbedingt zu nennen sind in diesem Zusammenhang zwei weitere Engländer:


    Sir Colin Davis - insbesondere für seine Einspielungen der Mozart-Opern:




    (leider alles lange vergriffen, da stünde eine Neuauflage an)


    Sir Neville Marriner - insbesondere für seine Einspielungen der Mozart-Symphonien:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dann der für mich vielleicht größte der alten Mozart-Dirigenten: Otto Klemperer.



    Der Status "unerreicht" gebührt wohl zumindest dem "Don Giovanni" und der "Zauberflöte". Streitbarer die "Così" und der sehr langsame "Figaro".
    Bei den Symphonien ragt für mich besonders Klemperers Interpretation der selten gespielten Nr. 34 KV 338 heraus. Bei den Konzerten gibt es ja leider nur Nr. 25 KV 503 mit dem jungen Barenboim - aber was für eine Aufnahme!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Ein über alle Maßen berühmter Dirigent in Sachen Mozart war Neville Marriner. Er war der Mozart- Paradedirigent bei Philips - Gewissermaßen die Antwort auf Karl Böhm bei der Deutschen Grammophon. Mit seinem Kammerorchester (1958 von ihm selbst gegründet)Academy of St. Martin in the Fields brachte er einen federnd leichten und doch fülligen Mozart Klang ins Spiel. Es gab aber weiter Gründe für den geradezu legendären Ruf von Marriners Mozart- Interpretationen, und das waren die Klavierkonzerte mit Alfred Brendel als Solisten. Die Popularität fand indes ein jähes Ende, als die ersten HIP Aufnahmen von Mozartsinfonien auf den Markt kamen - ein neuer Interpretationsansatz - und die Menschheit ist bekanntlich neugierig. Dazu später....
    Die Mozart Projekte unter Marriner begannen in den frühen siebziger Jahren und liefen bis zu deren Fertigstellung 1989
    Sie waren nicht nur Hochpreis- sondern auch Prestigeprojekte des Labels PHILIPS
    Heute sind die beiden Projekte geradezu schandhaft günstig in Boxen verpackt auf CD zu haben - wer weiß wie lange noch.


    Alternativ dazu hat Pentatone Classics einige der Mozart Sinfonien auf SACD rausgebracht, angeblich sogar in 5 Kanal-Technik
    Auch diese CDs -eigentlich Hochpreis- werden derzeit um halben Preis um 9.99 Euro angeboten




    mfg aus Wien


    Alfred


    clck 363

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sir Colin Davis - insbesondere für seine Einspielungen der Mozart-Opern:

    Und nicht nur die Opern, lieber Joseph, sondern auch und vor allem seine Einspielungen zahlreicher Sinfonien mit der Staatskapelle Dresden auf dem Label Philips in dieser (leider bereits nicht mehr erhältlichen) Box:



    Von besonderem Interesse sind die Aufnahmen der Sinfonien Nr. 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 und 35. Diese entstanden bereits zu DDR-Zeiten überwiegend im Jahr 1981. Was war die Staatskapelle Dresden damals noch für ein Orchester. Die Verbindung des Orchesters zu Colin Davis hielt bis zu seinem Tod, den ich immer noch als sehr schmerzlich empfinde. Wenigstens konnte ich Ihn einmal live erleben, nämlich mit Elgars Erster Sinfonie beim Rheingau Musik Festival - unvergesslich.

  • Danke für die Ergänzung, lieber Agon. Tatsächlich habe ich diese Box mal irgendwann gesehen. Es würde mich nicht wundern, wenn Davis auch auf dem symphonischen Gebiet bei Mozart ganz herausragend war.


    Grad fiel mir noch ein Name ein, wieder ein englischer Ritter (Zufall?), leider vor wenigen Tagen verstorben: Sir Jeffrey Tate.




    clck 395

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich muß hier auch einfach auf Fritz Reiner zu sprechen kommen, denn er war ein bedeutender Mozart-Dirigent vergangener Tage und seine Aufnahmen sind nach wie vor zeitlos gültig.


    Bereits seine frühen Columbia-Aufnahmen der Sinfonien Nr. 35 und 40 mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra aus den Jahren 1946/47 haben es in sich:



    Gekoppelt mit einer ebenso perfekten Zweiten von Beethoven stellen diese Aufnahmen einen frühen Gipfelpunkt von Fritz Reiner dar. Das ist zügiges, spritziges, unsentimentales, straffes und trotzdem warmes Musizieren im Geiste der Partituren.



    Mit seinem Chicago Symphony Orchestra produzierte er in den Jahren 1954/55 dann die "Kleine Nachtmusik" und das Divertimento KV 334 sowie mit dem NBC Symphony Orchestra das Divertimento KV 251 im Jahre 1954. Diese Zusammenstellung macht diese Testament-CD so wertvoll. Von Paul Baily aufs Beste remastert, erscheinen hier besonders die beiden Divertimenti nicht als bloße Gelegenheitswerke, sondern geradezu als Hauptwerke Mozarts. Ein Denkmal für Fritz Reiner.

  • Noch ein Dirigent, der in Sachen Mozart in der Vergangenheit auf sich aufmerksam gemacht hat, war Sir Charles Mackerras, hier mit einer respektablen Aufnahme der Zauberflöte in der Gesamtaufnahme Mzart von Brilliant Classics (Vol. 14):


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Bei manchen Beiträgen steht man vor der Frag: Wo poste ich die ? Vorgestern oder gestern habe ich im Thread über Eufen Jochum die unten abgebildeten CDs mit Mozart -Aufnahmen gezeigt. Andrerseits gehören sie aber auch hierher. Es handelt sich um Aufnahme aus den Letzten Lebensjahren Jochums. Vermutlich war keine Gesamtaufnahm geplant
    JPc hat diese Aufnahmen nicht mehr im Katalog, bei Amazon finden sich Einzelstücke zu sehr unterschiedlichen Preisen


    .


    Und nochmals Jochum - diesmal in einer historischen Filmaufnahme der Ouvertüre von "Le nozze di Figaro" von 1943 (nur ein paar Takte)
    Ich habe mir etliche Mozart-Clips mit Jochum auf youtube angehört - und fand sie ziemlich "erdenschwer" und bassbetont - vermutlich aber auch der Aufnahmetechnick geschuldet. Das Beispiel aus der Ouvertüre zu "Le nozze die Figaro" ist indes genau das Gegentteil - ich finde - es ist einfach von den Tempi her überzogen (?)



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In dieser kürzlich erschienenen Box befindet sich die "Jupiter-Symphonie" mit den Bamberger Symphonikern unter Eugen Jochum von 1982:



    Zudem gibt es den Mitschnitt des Gedenkkonzerts der Wiener Philharmoniker zum Tode von Karl Böhm 1981. Eugen Jochum dirigierte dort ebenfalls u. a. die "Jupiter-Symphonie":



    Ferner will ich noch auf die DG-Einspielung desselben Werkes mit dem Boston Symphony Orchestra hinweisen (1973):



    Man findet diese auch in der folgenden Box:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ein Dirigent/Komponist, den man auf den ersten Blick nicht mit Mozart verbinden würde, der aber dennoch einer der besten Mozartdirigenten aller Zeiten ist, war Benjamin Britten. Mit der Ihm eigenen Intensität und Akribie, die wohl auch seiner Tätigkeit als Komponist geschuldet ist, legte er maßstabsetzende Aufnahmen einiger Sinfonien und Klavierkonzerte vor.


    Auf einer Decca-Doppel-CD befinden sich seine fantastischen Aufnahmen der Sinfonien Nr. 25, 29, 38 und 40 sowie der Serenata Notturna:



    Diese Studioaufnahmen klingen einfach hervorragend, obwohl sie bereits von 1968-71 aufgenommen wurden und haben interpretatorisch die Zeiten überstanden. Hier vermißt man keine Historische Aufführungspraxis.


    Die Klavierkonzerte Nr. 22 und 27 mit Sviatoslav Richter liegen als Livemitschnitte auf BBC Legends vor:



    Besonders das Konzert Nr. 22 hat eine sonst nie wieder gehörte Durchschlagskraft, die Mozarts Werk eine existentielle Dimension verleiht.

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  • Siehe Beitrag Nr. 4: :D


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Für die meisten hier wird es eher unter "Kuriosität" laufen. Nichtdestoweniger denke ich, dass man auch Leopold Stokowski hier erwähnen darf.



    Womöglich hat er 1949 mit dem New York Philharmonic die flotteste Interpretation der "Haffner-Symphonie" hingelegt (selbst wenn man die fehlenden Wiederholungen berücksichtigt): Nur knapp über 15 Minuten Spielzeit.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der, den ich hier als einen wichtigen Mozart-Dirigenten nennen möchte, ist Österreicher, hat, wenn ich es richtig verfolgt habe, sein Wirken in die ehemalige DDR verlagert und dort wunderbare Interpretationen in die (früheren) Rillen der Schallplatte gebannt: OTMAR SUITNER:




    Hier sind die Opern genannt, die ich besitze (mit anderen Covern), aber es gibt in Suitners Diskographie noch einiges an Orchesterdirigaten von Werken Mozarts, das ich hier ausgespart habe, das ich aber als durchaus bedeutend ansehe.
    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Die wirklichen Mozart-Fans unter uns werden mir nicht zustimmen.


    :)8-) Macht nichts ! Denn ich möchte meinen Mozart so interessant gestaltet wie nur möglich hören.
    Dazu gehört für mich die gut getroffene Auswahl der "Essential Symphionies" von Norrington in den Vol.1 - 6 auf 6CD´s:


    - hier nur die Abb von Vol.I mit den Sinfonien Nr.1 , 25, 41 -
    Ich hatte vor einigen Jahren alle 6CD/6Vol. in einem Schuber mit den Einzel-CD´s erwerben können. Derzeit sind nur noch alle 6 CD einzeln auffindbar.



    Hänssler - SWR-Classic, 2006, DDD



    Dazu kurz meine Mozart-Laufbahn:
    * Zuerst kaufte man die letzten Sinfonien mit Böhm (DG, 4CD), weil man es nicht besser wusste und Böhm als DER Mozart - Diri galt. Paarmal gehört - nett - alles für Jahre gut !


    *** Als ich dann eine CD mit den letzten Sinfonien mit Szell (SONY) erwarb und hörte, war mir klar, dass ich entsprechende dort enthaltene Sinfonien unter Böhm nie wieder aufzulegen brauche.
    * Wegen des Hammerpreises kaufte ich mir eine Brillant-6CD-Box mit Jaap ter Linden, mit einer guten Zusammenstellung und aller Späten, obwohl ich kein HIP-Fan bin.
    Ja, auch alles ganz nett und wie mir bestätigt wurde sehr werkgetreu und gut --- aber eben für mich zu normal. (Die Aufnahmen habe ich inzwischen an einen geschätzten Tamino weitergegeben, weil ich diese doch nicht mehr hören werde - wegen des nachfolgenden Kaufs -->


    *** :thumbsup: den Aufnahmen mit Roger Norrington, der Mozart so spannend darbietet, dass selbst mir (als NON-Mozart-FAN) die Sinfonien wirklich gut gefallen.
    Eine andere Aufnahme benötige ich im Prinzip nicht mehr.


    ### Ach ja, zwischendurch bekam ich noch die CD mit den Sinfonien NR.39 und 41 unter dem "Mozart-Spezi" Rene Jacobs geschenkt, die mir bei der Sinfonie Nr.39 "Die Socken ausgezogen hatte"; bei der Nr.41 hingegen erlaubt er sich zu viel Eigenregie, die ich auch nicht akzeptieren kann.
    Für meine Fürsprache dieser CD bekam ich hier bei Tamino "ganz schön eins auf den Deckel". ^^ Macht nichts - ich finde die CD für die Nr.39 trotzdem hammermässig. Ist eben ein ungleich spannenderer Mozart, als alle Anderen, bei dem ich keine Werktreue erwarte; sondern meinen Hörspass erleben möchte - ;) und den hat man ! Da hört man so einiges, was man nicht erwartet hätte ... das Wort benutze ich nicht gerne , aber hier passt es: geil !


    Was ich so dieser Tage über Harnoncourts Mozart gelesen habe, so könnte ich mir vorstellen, dass er mir auch liegen könnte ... aber Norrington soll für die Mozart-Sinfonien nun für mich reichen --- der ist wirklich Klasse.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ja, ja, "The Stuttgart Sound", lieber Wolfgang, ist nicht jedermanns Sache. Vor einigen Jahren konnte ich die Vol. II, III, IV und VI günstig erwerben, die anderen waren nicht habhaft. Jetzt muss ich mal schauen.


    Dafür habe ich Jaap ter Linden komplett, in dieser Box: :D



    Ist 'n großes Bild, sind ja auch viele CD's drin!




    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ganz habe ich nicht verstanden, warum Norrington bei den Mozart Dirigenten von GESTERN erwähnt wird . Ein gewisser Tobias Fabian Kraus hat 2011 bei Amazon eine hervorragende Kritik über Norringtons Mozart verfasst, lediglich der Trompetenklang des Stuttgarters Orchesters sei ihm ein Dorn - im Ohr. Ich würde Norringtons Mozart nicht überbewerten, schon gar nicht über Böhm stellen, aber er hat was zu sagen und ist handwerklich perfekt. Da ich seeehr viel Mozart Sinfonien daheim im Archiv stehen habe, habe ich mir nur eine oder zwei der Aufnahmen gekauft. Vielleicht folgt irgendwann eine weitere. Da ich davon ausgehe, daß die Einkäufe bei unseren Werbepartnern via Tamino zurückgehen werden, werde ich meine CD-Einkäufe zu Diskussionszwecken im Forum ebenfalls zurückschrauben. und nur CDs kaufen die mir GEFALLEN. Man wird sehen....
    Die CDs sind inzwischen wieder (fast) im Vollpreis-Segment gelandet - ein gutes Zeichen.....
    Über den Stuttgart Sound wurde viel geschrieben, ich glaube indes, daß dieser Sound das Orchester erst wirklich bekannt gemacht hat.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • George Szell steht Fritz Reiner als Mozart-Dirigent nicht nach - im Gegenteil.
    Ein "Must-Have" ist die 10-CD-Box "George Szell plays and conducts Mozart", in der man Ihn auch als Pianisten hören kann (in den Sonaten für Violine und Klavier):



    Diese Kiste ist wirklich ein Schatzkästchen sondergleichen: Sinfonien, Divertimenti, Serenaden, Violinsonaten, Exsulate Jubilate, Klarinettenkonzert, Klavierkonzert Nr. 25 (mit Leon Fleisher) u.v.m.
    Leider ist sie auch schon wieder gestrichen, aber es gibt zahlreiche Einzelausgaben.


    Die Klavierkonzerte mit Robert Casadesus gibt es in einer Extrabox:



    Der drahtige, rhythmische, transparente, unsentimentale und straffe Mozartstil Szells hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Es ist schon erstaunlich, wie er das Cleveland Orchestra zu einem Spitzenensemble geformt hat, das hier so idiomatisch Mozart spielt. Ich habe mir gerade die Sinfonie Nr. 28 C-Dur KV 200 angehört - kann man das besser machen?

  • Man sieht, daß meine Frage nach "Großen Mozart Diirigenten der Gegenwart" eine völlig berechtigte ist - denn HIER, in der VERGANGENHEIT gab es etliche. Mozart bedarf des vollen Einsatzes, nicht einen Gelegenheits-Mozartdirigenten. Dieser Thread zeigt auf, wie groß das Interesse an Mozart einst war, und wie viele Spezialisten sich ihm widmeten.


    Ein weiterer aus dieser Gruppe war Bernhard Paumgartner (1887-1971), der heute zu unrecht fast vergessen ist. Er war Dirigent, Musikwissenschaftler, Komponist, Gründungsmitglied der Salzburger Festspiele und zeitweiise deren Präsident, zeitweise Direktor des Mozarteums, sowie Begründer der "Camerata Academcia Salzburg" (derzeitiger Name Camerata Salzburg)


    Heute sind nur vereinzelt Livemitschnitte seiner Konzerte im Handel.




    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn über vorbildliche Mozart-Dirigate und Dirigenten diskutiert wird sollte Jörg Faerber nicht fehlen. Er verwirklichte einen ausnehmend feinen, transparenten Mozartklang. Dadurch stieg das Württembergische Kammerorchester Heilbronn hauptsächlich durch diesen Mozartstil mit gewisser erkennbarer Alleinstellung in die internationale Spitzenklasse und zum würdigen Nachfolger des Stuttgarter Kammerorchesters unter Karl Münchinger auf. Ruben Gazarian, der das Orchester in der Nachfolge leitet, ist gewiss ein hervorragender Dirigent. Allerdings erreichte das WKO nie mehr dieses künstlerische Niveau, dass es unter Faerber hatte. Grund vielleicht auch, dass experimentiert wurde und auch sinfonisches Repertoire aufgeführt wurde. Faerber dagegegen konzertrierte sich in kluger Abwägung der Möglichkeiten auf die Komponisten und Werke, in dem das WKO Außergewöhnliches leisten konnte. In Heilbronn wirkt auch noch das spielfreudige Heilbronner Sinfonie Orchester, das durch ein populäres Progamm immer der Platzhirsch mit den höchsten Abonnennten- und Besucherzahlen in der Käthchenstadt war und ist. Der alte Operus kann - leider aus Internetinkompetenz -keine Aufnahmen einstellen. Sicherlich gibt es einen Tamino-Kollegen, der exemplarische Mozartaufnahmen des WKO einstellt.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Dem Manne kann geholfen werden. ;)


    Da wären z.B.:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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