Angeregt durch meinen Besuch der Oper "Cinq-Mars" in der Oper Leipzig kam mir die Idee, nachzudenken über die Rolle, welche die Religion in der Oper spielen kann. Egal ob Priester oder Kardinal, Mönch oder Pater, Mesner oder Papst, die Religion drückt vielen Opern ihren Stempel auf.
In der Oper "Cinq-Mars" ist im Hintergrund immer Kardinal Richelieu aktiv. In Leipzig erhleit er sogar Zugang zur Bühne, obwohl er im Libretto nicht als Bühnenfigur auftaucht (er ist eher wie Keukobad in der "Frau ohne Schatten" eine fiktive Person). Er wird in der Oper aber durch Pater Josef vertreten, der die Fäden in der Hand hält und über Leben und Tod entscheidet. Ich will gar nicht über die Rechtmäßigkeit seiner Entscheidungen richten, z.B. im Rahmen der 10 Gebote. Ich möchte nur seine tragende Rolle bewerten. Und wie seht häufig wird der Vertreter der Religion von einem Baß gesungen.
Es gibt viele, viel bekannte, aber sicher auch weniger bedeutende Rollen von kirchlichen Würdenträgern in der Oper. Vielleicht ist das ein interessantes Thema, ohne dabei philosophische Hintergünde zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
Herzlichst La Roche