Premiere Das Rheingold in Düsseldorf in einer gelungenen Inszenierung und es wurde Weltklasse gesungen

  • Das war wieder klar, daß die Taminos zuerst ihre Meinung äußern müssen , die nicht live vor Ort waren. Das Haus war ausverkauft. Am Anfang der Inszenierung sieht man Loge mit einem feuerroten Mantel, wie er auf der Bühne den Anfang des Lorely Textes rezensiert : ich weiß nicht was soll es bedeuten und dabei kommen Funken aus seiner Hand. Dann beginnt das Vorspiel. Die Bühne besteht aus einem großen Varietbogen mit vielen bunten Lichtern. Die Bühne stellt einen Salon Anfang des 19. Jahrhundert der, mit zwei Spieltischen und einer großen Metalltreppe. Wotan wird als kranker und gsbrochener Mann dargestellt, der weiß, daß alles nicht gut enden wird. Bei Mime untertage gibt es vor allem viel gelbes Licht und am Anfang der Szene kracht eine große Lore zusammen. Am Ende wird der Hintervorhang geschlossen und Fricka und Wotan stehen engumschlungen auf der Bühne und schauen ins Publikum. Währenddessen leuchten die Lampen des Varietebogens in Regenbogenfarben und die Ranglichter im Haus gehen an.
    Mit den Kostümen spielt Hilsdorf auf die Beziehung von Wagner zu den Juden am. Mime und Alberich sind wie Juden gekleidet. Wotan sieht mit seinem Mantel und der Brille aus wie ein SS Führungsoffizier und Donner und Froh wie seine Handlanger.
    Gesungen wir nebenbei auch auf Welt Niveau und alle waren hetvorragende Sängerdarsteller. Norbert Ernst war ein brillanter Strippenzieher, dessen Tenor noch voller geworden ist, als zu seiner Rheinopern Zeit. Simon Neal war ein stimmgewaltiger Wotan. Michael Kraus bot als Alberich die beste Leistung des Abends, mit seinem vollen dunklen Bariton. Bei den Riesen stach vor allem Bogdan Talos heraus, mit einer rabenschwarzen tiefen Bass Stimmen Der Anfang einer großen Karriere im Wagner Fach. Die anderen Rollen waren ebenfalls hervorragend besetzt. Axel Kober dirigierte einen spannenden und sängerfreundlichen Rheingold.
    Am Ende gab es einen fast 15 Minuten Bravo Orkan und stehende Ovationen für Sänger und Dirigent. Das Inszenierung Team wurde ausgebuht und es gab aber auch Bravos. Die Buhrufe kamen wahrscheinlich von dem Publikum, die nur in die Oper gehen, weil es ein Event ist.Die Lügenpresse lobt die Inszenierung, die mir auch sehr gut gefallen hat.

  • Premiere Das Rheingold in Düsseldorf in einer gelungenen Inszenierung und es wurde Weltklasse gesungen

    Die Lügenpresse lobt die Inszenierung, die mir auch sehr gut gefallen hat.

    Lieber Rodolfo
    Vielen Dank für Deinen Bericht, den ich mit Interesse gelesen habe.
    Es freut mich, daß meine Wünsche für Dich, einen beglückenden Opernabend zu erleben, wohl größtenteils in Erfüllung gegangen sind.
    Auch wenn die Inszenierung ganz sicher nichts für mich und bestimmt auch für viele andere nicht zu tolerieren ist, egal,
    Dir hat es gefallen und nur darum geht es und wir haben Deine Meinung zur Kenntnis zu nehmen und zu akzeptieren.
    Eine Bemerkung meinerseits zu Deiner Ausführung betr. der Inszenierung:

    Mit den Kostümen spielt Hilsdorf auf die Beziehung von Wagner zu den Juden am. Mime und Alberich sind wie Juden gekleidet.
    Wotan sieht mit seinem Mantel und der Brille aus wie ein SS Führungsoffizier und Donner und Froh wie seine Handlanger.

    Verfremdungen und Veränderungen mit solchem Nazi - Sch.... auf die Bühne zu bringen, ist für mich unerträglich.
    Ich meine auch, solch eine Idee jetzt noch zu haben und zu verwirklichen, ist mehr als primitiv und einfallslos, weil inzwischen so oft kopiert, daß es langweilig, weil abgelutscht ist.
    Aber da Du ja mit den sängerischen Leistungen sehr zufrieden warst, sehe und werte ich das, als eine gewisse Entschädigung.


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Nur eine kleine Anmerkung: Der Antisemit Wagner war nicht so dumm, Mime, Alberich oder gar Beckmesser als Juden zu kennzeichnen. Dies hat er den heutigen Regisseuren gelassen... ;)

  • Lieber chrissy,
    da du ja auch ein regelmäßiger Operngänger bist, wirst du mir bestimmt zustimmen, daß man nur bei einem Live Besuch die Szenischen Zusammenhänge erkennen kann. In dieser Inszenierung gab es viele Querverweise. Einer war die Beziehung von Wagner zum Judentum. Und nur weil mir die Inszenierung gefallen hat, denke ich nicht rechtsradikal.

  • Lieber chrissy,
    da du ja auch ein regelmäßiger Operngänger bist, wirst du mir bestimmt zustimmen, daß man nur bei einem Live Besuch die Szenischen Zusammenhänge erkennen kann. In dieser Inszenierung gab es viele Querverweise. Einer war die Beziehung von Wagner zum Judentum.
    Und nur weil mir die Inszenierung gefallen hat, denke ich nicht rechtsradikal.

    Lieber Rodolfo
    Aber nein, wie kommst Du denn darauf?! Keiner wird Dich doch, weil Dir eine, oder speziell diese Inszenierung gefällt, deshalb in die "rechtsradikale Ecke" stellen.
    Ich hoffe, Du meinst damit nicht etwa mich, denn da hättest Du mich völlig falsch verstanden. Der 2. WK und überhaupt diese ganze Nazi - Zeit war schrecklich genug,
    da will ich das nicht auch noch, entgegen dem Werk, zeitversetzt auf der Opernbühne sehen! So habe ich das gemeint.
    Es ist schon ein paar Jahre her, da kam im TV eine Aufzeichnung aus der Deutschen Oper Berlin, die ich mir teilweise angesehen habe. Ich weiß nicht mehr genau, war es auch
    Rheingold oder war es Die Walküre. Jedenfalls szenisch eindeutig im Nazi - Milieu angesiedelt. Schon zu den ersten musikalischen Tönen öffnete sich der Vorhang und es war ein
    Schreibtisch zu sehen an dem ein Typ in weißer Uniform saß, mit eindeutig gewollter Assoziation zu dem Nazi - Verbrecher Göring. Und später die Damen des Chors sahen aus,
    als wären sie gerade dem BDM entsprungen.
    Und zu m. johos treffender Bemerkung möchte ich ergänzen - als Wagner starb, dauerte es noch fünfzig Jahre, bevor diese furchtbare braune Zeit begann.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Liebet Chrissy,
    Wenn ich mich recht erinnere, war das die grauenhafte Rienzi- Inszenierumg von Stölzl, der noch etliche Opern und auch Karl May auf RTL hingerichtet hat.

  • Es ist schon ein paar Jahre her, da kam im TV eine Aufzeichnung aus der Deutschen Oper Berlin, die ich mir teilweise angesehen habe. Ich weiß nicht mehr genau, war es auch Rheingold oder war es Die Walküre. Jedenfalls szenisch eindeutig im Nazi - Milieu angesiedelt. Schon zu den ersten musikalischen Tönen öffnete sich der Vorhang und es war ein Schreibtisch zu sehen an dem ein Typ in weißer Uniform saß, mit eindeutig gewollter Assoziation zu dem Nazi - Verbrecher Göring. Und später die Damen des Chors sahen aus, als wären sie gerade dem BDM entsprungen.


    Rienzi, DSO, Insz. Philipp Stölzl.



    Dieses Verweben von Obersalzberg und Charlie Chaplin gefällt mir übrigens ganz außerordentlich!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Liebet Chrissy,
    Wenn ich mich recht erinnere, war das die grauenhafte Rienzi- Inszenierumg von Stölzl, der noch etliche Opern und auch Karl May auf RTL hingerichtet hat.

    Danke, lieber Marcel, für die Korrektur. Ja, jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch wieder ein - Du hast recht - es war "Rienzi".
    Habe ich aber nur teilweise geschaut, ich will und brauche solchen Nazi - Sch... nicht auf der Bühne. Und auch Wagner wird ganz sicher nicht geahnt haben,
    daß solch eine schlimme Zeit mal kommt und seine Werke umgedeutet werden!


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Sag mal Rudolfo, warst du wirklich in der Premiere? Wir kommen irgendwie Zweifel. Sonst hättest Du merken sollen, das Loge als Zauberer und Conferoncier des Varietés aufgetreten war.

  • Im Gegensatz zu dir war ich in der Premiere. Und Loge war ganz in rot gekleidet . Er hat keine Zauberstücke vorgeführt, sondern die Funken am Anfang waren nur das Zeichen dafür, daß er der Feuergott ist. Er war der Strippenzieher der alle Fäden in der Hand hatte und die eine gegen die andere Seite ausgespielt hat. Der Dramaturg in der Einführung hat von einem Edelsalon Anfang des 19. Jahrunderts gesprochen.

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  • Du, in der Premiere war ich auch. Allerdings nicht in dem Gespräch vorab. Hätte ich mal vielleicht besser machen sollen. Ich bleibe dabei, das war kein Salon, sondern ein Tingeltangel. Wie erklärst du denn bitte diesen komischen Bühnenrahmen, wenn es kein Varieté gewesen sein soll? Ach, auch egal. Ich fand es einfach doof.

  • Nach den anderswo verlinkten Bildern ist Wotan in Zivil. Zumindest auf diesen Bildern hat sein Kostüm eigentlich gar nichts von einer Nazi-Uniform, abgesehen vielleicht von den Stiefeln. Mich haben die Kostüme auch vage an Chereau erinnert; an Nazis jedenfalls überhaupt nicht. Ich dachte die dunkle Brille sei, weil Wotan ja ein Auge fehlt.
    Die Riesen tragen eine Art Zimmermannskluft; ob die Melonen der Zwerge nun an die Hüte orthodoxer Juden erinnern sollen, wage ich nicht zu beurteilen (m.E. bevorzugen orthodoxe Juden eine andere Hutform, aber ich kenne mich mit Hüten nicht aus).
    Anhand der Bilder ist mir völlig schleierhaft, warum man die Kostüme offensiv finden sollte.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Nach den anderswo verlinkten Bildern ist Wotan in Zivil. Zumindest auf diesen Bildern hat sein Kostüm eigentlich gar nichts von einer Nazi-Uniform, abgesehen vielleicht von den Stiefeln. Mich haben die Kostüme auch vage an Chereau erinnert; an Nazis jedenfalls überhaupt nicht. Ich dachte die dunkle Brille sei, weil Wotan ja ein Auge fehlt.
    Die Riesen tragen eine Art Zimmermannskluft; ob die Melonen der Zwerge nun an die Hüte orthodoxer Juden erinnern sollen, wage ich nicht zu beurteilen (m.E. bevorzugen orthodoxe Juden eine andere Hutform, aber ich kenne mich mit Hüten nicht aus).
    Anhand der Bilder ist mir völlig schleierhaft, warum man die Kostüme offensiv finden sollte.


    Zumindest der Rezension des BR zufolge sind Assoziationen zur Nazizeit durchaus gewollt:


    https://www.br-klassik.de/aktu…hein-duesseldorf-100.html

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Rienzi, DSO, Insz. Philipp Stölz

    Dieses Verweben von Obersalzberg und Charlie Chaplin gefällt mir übrigens ganz außerordentlich!

    Wenn ich dagegen diesen "Pseudo - Göring" mit seinen konvulsivischen Zuckungen und Verrenkungen (tonisch-klonischer Krampfanfall) sehe, da vergeht mir jeglicher Genuß.
    Und ich weiß mich da mit meiner Meinung und Ansicht konform mit vielen Mitgliedern unseres Forums.
    Richard Wagner, vielleicht war er in manchem ein Visionär, aber er wußte ganz sicher nichts von einem Charlie Chaplin und auch der Obersalzberg, so er ihn überhaupt kannte,
    hatte für ihn und seine Zeit, keine NS - Bedeutung. Die Freiheiten von "Neudeutungen" erlauben sich dann solche Leute, die sich "Regisseur" nennen.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber rodolfo,


    ich danke Dir für Deinen Bericht. Ich werde mir dieses "Rheingold" natürlich auch noch anschauen, wahrscheinlich im Herbst in Duisburg.


    Wenn ich die übrigen Beiträge in diesem Thread kommentieren würde, dann könnte ich mich nur schwer im Rahmen der gebotenen Höflichkeit bewegen. Also lasse ich es lieber und beschränke mich darauf, einen Beitrag aus einer anderen Besprechung zu zitieren, an den ich mich hier erinnert fühlte:


    die (inzwischen stark dezimierte ) Partei der Freunde der regiekranken Inszenierungen kann es halt nicht lassen. Wenn unsere Seite bestimmte Inszenierungen gut findet und lobt, dann kommt immer die andere Seite und bringt ihren scharfen Senf dazu. Das regt mich auf. Laßt uns gut finden, was wir gut finden. Und wir lassen die andere Seite gut finden, was sie gut findet.


    Und von wem, lieber La Roche, kam hier nun der "scharfe Senf"? Könnte es sein, dass Deine Wahrnehmung etwas selektiv ist? Ich habe ja gar nichts dagegen, dass sich anhand einer Besprechung eine kontroverse Diskussion entwickelt, davon lebt ein Forum. Aber mich regt es auf, dass hier immer mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertardio,
    die Karte für die Rheingold Premiere in Duisburg habe ich auch schon.Dort werden aber komplett andere Sänger singen. James Rutherford wird u.a. den Wotan singen.

  • Und von wem, lieber La Roche, kam hier nun der "scharfe Senf"? Kön

    Mein lieber Bertarido,


    ich bin den ganzen Thread nochmals durchgegangen. Ich kann hier keinen Beitrag von mir finden, worin ich scharfen Senf als erster aufgelegt hätte. Ich habe in diesem Thread bisher noch gar nichts gesagt. Im Parallelthread zur Einstufung von Rheingold als komische Oper habe ich meine Verwunderung ausgedrückt und meine Auffassung klargelegt, daß für mich ein Besuch einer so inszenierten Oper keine Option wäre. Wie gesagt, meine Meinung. Wenn das nicht erlaubt sein sollte, dann ist hier eine Diskussion wirklich nicht möglich. Ich habe Dir keinen Grund gegeben, aus der Hüfte zu schießen. Womit meine Meinung bestätigt wäre:

    die (inzwischen stark dezimierte ) Partei der Freunde der regiekranken Inszenierungen kann es halt nicht lassen. Wenn unsere Seite bestimmte Inszenierungen gut findet und lobt, dann kommt immer die andere Seite und bringt ihren scharfen Senf dazu. Das regt mich auf. Laßt uns gut finden, was wir gut finden. Und wir lassen die andere Seite gut finden, was sie gut findet.


    Für die Meinungen anderer kann ich nichts. Ich vertrete meine Meinung. Aber wer solchen Käse für Kaviar hält, der muß damit rechnen, daß man ihn auf seinen Irrtum hinweist. Er könnte sich sonst den Magen verderben. Du hast auf den falschen geschossen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und von wem, lieber La Roche, kam hier nun der "scharfe Senf"?

    Ja, von wem kam denn "scharfer Senf"? Genau wie La Roche bin auch ich mir nicht bewußt, dazu beigetragen zu haben.
    Ich habe meine Meinung kund getan, nicht mehr und auch nicht weniger. Und die muß keiner mit mir teilen.
    Es ist niemand beleidigt oder angegangen worden und deshalb sehe ich auch überhaupt keinen Grund, daß man sich rechtfertigen müßte.
    Es zeigt mir aber auch, daß es zukünftig besser ist sich zurückzuhalten, damit sich kein "anders denkender" auf die Hufe getreten fühlt.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich kann hier keinen Beitrag von mir finden, worin ich scharfen Senf als erster aufgelegt hätte. Ich habe in diesem Thread bisher noch gar nichts gesagt.


    Das ist mir bewusst, ich meinte ja auch nicht Dich. Ich habe Dich lediglich zitiert, weil Du offenbar der Meinung bist, die Störenfriede seien nur auf der "anderen" Seite zu finden. Dieser Thread beweist - mal wieder - das Gegenteil.


    Ja, von wem kam denn "scharfer Senf"? Genau wie La Roche bin auch ich mir nicht bewußt, dazu beigetragen zu haben.


    Dann ist Dir nicht zu helfen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Zitat von »chrissy«
    Ja, von wem kam denn "scharfer Senf"? Genau wie La Roche bin auch ich mir nicht bewußt, dazu beigetragen zu haben.


    Dann ist Dir nicht zu helfen.

    Du mußt mir auch ganz sicher nicht helfen!

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Als "scharfen Senf" kann ich nicht betrachten, wenn jemand hier in einer Sache seine klare Meinung vertritt. Als scharfen Senf hingegen betrachte ich, wenn hier jemand ein anderes Mitglied persönlich angreift. Und da sollte sich derjenige, der hier von "scharfem Senf" redet, erst einmal an die eigene Nase fassen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    leider leider ist das so, daß die Positionen verteilit sind. Keiner weicht von seine Meinung ab, und das ist von meinem Standpunkt auch verständlich. Du, Chrissy, Knusperhexe, die Madame, M.Joho uva. legen Wert darauf, in der Oper nicht belehrt zu werden, wie vielleicht Wagner das Rheingold heute geschrieben hätte. Andere, deren Namen unwichtig sind, möchten Rheingold (und überhaupt jede Oper) so sehen, wie es ihren Vorstellungen entspricht, und in diesen Vorstellungen spielt die Meinung des "Kulturschaffenden" Wagner und anderer Komponisten/Librettisten keine Rolle mehr.


    Ihnen ist es Wurscht, ob Rheingold auf dem Grunde des Rheins beginnt und beim Einzug in Walhall endet. Sie stören sich nicht daran, wenn einer, der gar nicht das Recht hat, irgendetwas hineinzudeuten die Handlung auf die Route 66 oder auf den Mond verlegen sollte (das sind nur Beispiele ohne Hintergrund) und dem Ganzen noch einen Nazihintergrund verordnet, weil Wagners Musik von den Nazis bevorzugt wurde. Uns will man das Recht verweigern, unsere Meinung zu äußern und meint sogar, daß wir mit dem "scharfen Senf" begonnen haben.


    Wie lautet der Titel dieses Threads?? ..."Rheingold in Dusseldorf in einer gelungenen Inszenierung...." Eine Wertung ist damit vorausgenommen worden. Zumindest mit der Wertung "umstrittene" Inszenierung hätte der Eröffner seine Meinung nicht als endgültig und allgemeingültig, sondern als diskussionswürdig hinstellen können. Mit der gewählten Überschrift ist alles klar. Obwohl ausgebuht, ist es eine gelungene Inszenierung.
    Ich würde mir das nie anschauen wollen, selbst bei Freikarten nicht oder wenn die Inszenierung vor meine Haustüre stattgefunden hätte. Ich will so etwas nicht sehen!!! Basta.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Nur am Rande bemerkt:
    Ich bin nicht so wählerisch, wie z.B. Knuspi. Die stärksten Eindrücke verdanke ich abstrahierenden Ring-Inszenierungen von Regisseuren wie Wieland Wagner, dessen Ring aus dem 50ern in Stuttgart bis in die 70er gezeigt wurde, auch Ponnelles darauf folgende Ringinszenierung hat mich beeindruckt und Wilsons Arbeit hier in Zürich. Was ich nicht mag sind derartige Umdeutungen wie sie mit Chéreau in den 70ern begonnen haben und seither ad nauseam überall überhand nehmen.

  • [...] Du [Gerhard], Chrissy, Knusperhexe, die Madame, M.Joho uva. legen Wert darauf, in der Oper nicht belehrt zu werden, wie vielleicht Wagner das Rheingold heute geschrieben hätte. Andere, deren Namen unwichtig sind, möchten Rheingold (und überhaupt jede Oper) so sehen, wie es ihren Vorstellungen entspricht, [...]

    Ergo: Die "Anderen" wollen also nichts anderes, als Gerhard, Chrissy, Knusperhexe etc. - allein, die Vorstellungen sind eben andere.


    Wie lautet der Titel dieses Threads?? ..."Rheingold in Dusseldorf in einer gelungenen Inszenierung...." Eine Wertung ist damit vorausgenommen worden. Zumindest mit der Wertung "umstrittene" Inszenierung hätte der Eröffner seine Meinung nicht als endgültig und allgemeingültig, sondern als diskussionswürdig hinstellen können. Mit der gewählten Überschrift ist alles klar. Obwohl ausgebuht, ist es eine gelungene Inszenierung.

    Klar, da macht es der Parallel-Thread mit dem Titel Rheingold ist eine komische Oper - dank Herrn Hilsdorf wissen wir es nun endlich natürlich viel besser, weil ohne jegliche Wertung und ohne jeglichen Hintersinn formuliert.


    Irgendwie bin ich da schon geneigt, Bertarido recht zu geben, wenn er hier seinem Gefühl Ausdruck gibt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber MJoho,


    ich denke auch nicht so radikal, wie manche meinen. Die Inszenierungen von Wolfgang und Wieland Wagner hätte ich durchaus gerne gesehen, wenn ich damals die Mittel dazu gehabt hätte. Leider gibt es nur Bilder, aber keine Aufzeichnungen. Zwar war die Bühne "entrümpelt", aber sie haben nicht umdeutend in die Handlung eingegriffen. die Inszenierung von Jean-Pierre Ponelle kenne ich nicht, aber ich kann mir bei ihm nicht denken, dass er die Handlung in irgendeiner Weise verdreht hat. Wogegen ich bin, ist die unverschämte, anmaßende und den Autor verhöhnende Entstellung der Handlung (auch allein durch die Verlagerung von Ort und Zeit) und da bin ich unerbittlich.
    Ich habe hier bei der schon in der bereits wertenden Überschrift meinen "Senf" nicht zu der Inszenierung geben. Dieser passte besser in das von Knusperhexe initierte Thema, das in der Überschrift alles offen ließ.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Zitat von M.Schenk: Die "Anderen" wollen also nichts anderes, als Gerhard, Chrissy, Knusperhexe etc. - allein, die Vorstellungen sind eben andere.

    Endlich gibt es einer zu, dass die "Anderen" genau dasselbe tun, was sie uns vorwerfen. Und dabei manchmal persönlich werden, wie hier auch wieder. Sie dürfen sich also nicht wundern, wenn mit gleicher Waffe zurückgeschossen wird.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Endlich gibt es einer zu, dass die "Anderen" genau dasselbe tun, was sie uns vorwerfen. Und dabei manchmal persönlich werden, wie hier auch wieder. Sie dürfen sich also nicht wundern, wenn mit gleicher Waffe zurückgeschossen wird.

    Leider, verehrter Gerhard, habe ich etwas vollkommen anderes gemeint, was unmittelbar klar wird, wenn man den Zusammenhang (siehe hier) berücksichtigt. Das isolierte Betrachten und fehlinterpretieren Deinerseits halte ich für unlauter.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ob du das für unlauter hältst oder nicht, juckt mich wenig. Was du allerdings mit Fehlinterpretieren meinst, ist mir nicht klar, da hier die Handlung doch ganz offensichtlich total verunstaltet und ins Banale und Lächerliche gezerrt wurde. Dass du und andere entweder dafür blind sind oder das bewußt nicht sehen wollen, kann ich nur als Fehlinterpretation bezeichnen.


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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