GOUNOD, Charles Franςois: LE MÉDECIN MALGRE LUI

  • Charles Franςois Gounod ( 1818 - 1893 )

    Le Médecin malgré lui
    (Arzt wider Willen)


    Komische Oper in drei Akten
    Libretto: Jules Barbier und Michel Carré nach Molière
    Originalsprache: Französisch


    Uraufführung: Paris 1858


    PERSONEN DER HANDLUNG
    Sganarelle, ein Holzfäller; Bariton
    Martine, seine Ehefrau, Mezzosopran
    Géronte, ein reicher Bürger, Bass
    Lucinde, seine Tochter, Sopran
    Léandre, ihr Liebhaber, Tenor
    Valère, Diener des Géronte, Bassbariton
    Lucas, Hausangestellter bei Geronte, Tenor
    Jacqueline, Lucindes Amme und Ehefrau von Lucas, Mezzosopran
    Monsieur Robert ein Nachbar, Sprechrolle
    Holzhacker, Musiker, Bauern


    Ort und Zeit der Handlung: Im ländlichen Frankreich, 17. Jahrhundert


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT
    In einem Wald
    Die Holzfäller gönnen sich eine Ruhepause. Sganarelle und seine Frau Martine streiten sich, wer das Sagen im Hause hat. Beide bereuen ihre Heirat. Sie wirft ihm seine Fress- und Trunksucht vor, wobei sie mit vier Kindern hungern muss, und er droht ihr mit einem Stock. Als ein Nachbar, Monsieur Robert, einschreitet, akzeptieren sie einen Waffenstillstand. Martine, allein geblieben, gibt jedoch in einen Couplet zu erkennen, dass sie auf Rache sinnt.
    Valère und Lucas treten auf und Martine erfährt aus ihrem Gespräch, dass sie für die Tochter Gérontes, die seit einiger Zeit an einer seltsamen Stummheit leide, einen Arzt suchen. Martine sieht darin eine Gelegenheit für ihre Rache und verweist die beiden an Sganarelle, der dafür der richtige Mann wäre. Er werde das zwar leugnen, aber nach einer Tracht Prügel doch zugeben. Als ihr Ehemann kommt, verschwindet sie.
    Dieser erscheint, ein Loblied auf den Wein singend, und die beiden treten an ihn heran. Er weigert sich zunächst und gibt an, dass er nur Holzfäller sei, er könne ihnen nur Reisigbündel verkaufen. Sie warnen ihn, die Possen zu lassen, und verprügeln ihn schließlich, worauf er gezwungenermaßen zugesteht, Arzt, Alchimist und alles Mögliche sonst noch zu sein. Er verspricht, mitzugehen.
    Der Akt endet mit Chorgesang. Die Reisigsammler singen von ihrer Arbeit, die jungen Mädchen, schwärmen von den Freuden des Waldes.


    ZWEITER AKT
    Ein Zimmer in Gerontes Haus.
    Léandre singt eine Serenade auf die junge Liebe, der man nicht widerstehen solle. Dann verschwindet er wieder.
    Die Diener berichten Géronte, dass sie einen bedeutenden Mediziner aufgetrieben hätten. Géronte hat erfahren, dass Léandre seine Tochter liebt. Er erklärt Jacqueline, dass Léandre zu arm sei, um Lucinde zu heiraten und er etwas Besseres für sie vorgesehen habe. Doch diese warnt ihn in einen Couplet, nur auf das Geld zu schauen und seine Tochter auf diese Weise zu verkaufen.
    Dann erscheint Sganarelle in Arztkleidung. Geronte begrüßt ihn, aber als Sganarelle mit ihm über Medizin sprechen will, gibt er an, dass er kein Arzt sei. Daraufhin erhält er von Sganarelle Schläge mit einem Stock, so wie man auch ihn geschlagen hat. Auf diese Weise habe man auch ihn zum Arzt gemacht. Valère erklärt, Sganarelle sei eben ein spöttischer Arzt.
    Nach einigem Hin und Her geht Géronte seine Tochter holen. Unterdessen treibt Sganarelle noch einige Scherze mit Jaqueline (Wenn er nur solch eine Frau hätte!), wogegen sich Lucas heftig wehrt.
    Dann führt Géronte Lucinde herein. Als Sganarelle sie befragt, gibt sie nur ein paar undefinierbare Worte von sich. Géronte berichtet, dass das ihr Leiden sei, seitdem er sie hat verheiraten wollen und dass die Hochzeit aufgeschoben werden musste, weil der Bräutigam nicht heiraten wollte, solange sie stumm sei. Sganarelle sagt, er werde sie heilen und alle Anwesenden halten ihn für einen Wunderdoktor. Seine Diagnose stellt er mit einem unzusammenhängenden Gemisch aus Latein und Wörtern anderer Sprachen. Alle, die das nicht verstehen, sind von seiner Wissenschaft entzückt. Als Therapie empfiehlt er dann Brot in Wein getaucht.
    Nachdem Géronte ihm einen reichlichen Lohn gezahlt hat, bleibt Sganarelle allein zurück. Léandre kommt und klärt ihn auf, dass die Stummheit nur eine List von Lucinde sei, um der erzwungenen Hochzeit zu entgehen. Sganarelle bietet ihm Hilfe an. Der Akt endet mit einem Chor der Musiker über die heilende Wirkung der Musik und einem Liebeslied Léandres.


    DRITTER AKT
    1. Bild: Vor Gerontes Haus
    Sganarelle singt ein Loblied auf die Medizin. Damit lässt sich was verdienen, auch wenn man nur so tut, als ob man es könne. Und wenn mal einer bei der Methode stirbt, kräht kein Hahn mehr danach.
    Dann kommt Léandre und Sganarelle vereinbart mit ihm, dass er ihm, als sein Apotheker verkleidet, Eintritt zu Lucinde verschaffen wolle. Schließlich treten noch ein paar Bauern auf, die von dem Wunderdoktor gehört haben, und bitten um seinen Rat. Sie geben ihm auch einen Vorschuss darauf. Er nimmt das Geld an und gibt ihnen dafür einen Käse, der ihre Kranken heilen soll.


    2. Bild: Im Haus Gérontes
    Sganarelle flirtet mit Jaqueline. Géronte kommt und teilt mit, dass sich der Zustand seiner Tochter verschlechtert habe. Sganarelle gibt nun vor, mit seinem Apotheker gekommen zu sein, um Lucinde erneut zu konsultieren. Als diese ihren Liebhaber sieht, fängt sie an zu sprechen und Géronte dankt dem Wunderdoktor.
    Doch dann erklärt sie, dass sie nur deswegen wieder zu sprechen begonnen habe, um zu bestätigen, dass sie den ihr aufgezwungenen Bräutigam nicht, sondern nur Léandre heiraten werde. Géronte wird wütend und sträubt sich, während die Übrigen versuchen, ihn zur Heirat seiner Tochter mit Léandre zu bewegen. Da bittet Géronte Sganarelle, seine Tochter wieder stumm zu machen.
    Sganarelle nimmt Géronte auf die Seite und gibt damit Lucinde und Leandre die Gelegenheit, zu fliehen. Als Géronte die Flucht entdeckt, will er Sganarelle hängen lassen. Martine kommt und bedauert, dass die Geschichte sich so entwickelt hat. Im rechten Augenblick tauchen aber Lucinde und Léandre wieder auf. Léandre gibt sich zu erkennen und berichtet, dass er Erbe seines reichen Onkels geworden sei. Er bittet Géronte um die Hand seiner Tochter. Nun willigt dieser in den Wunsch seiner Tochter ein.
    Die Oper endet mit einer Lobeshymne auf das Talent Sganarelles.


    © Copyright by Gerhard Wischniewski

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Gerhard Wischniewski

    Hat den Titel des Themas von „GOUNOD, Charles Francois: LE MEDECIN MALGRE LUI“ zu „GOUNOD, Charles Franςois: LE MÉDECIN MALGRE LUI“ geändert.