• Seit Jahrzehnten bin ich im Förderkreis des MIR (Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen). Eine Kritikerumfrage ergab jetzt die Wahl des MIR zum besten Opernhaus in NRW, noch vor Köln, Düsseldorf und Essen. Lobend wurde hervorgehoben, dass es nicht eine einzige missglückte Inszenierung gab. Auch die beste Produktion war im MIR: "Die Passagierin" von Weinberg, die ich leider verpasst habe.
    Was schon länger gilt, dass das MIR auch den schönsten Theaterbau in NRW hat.
    (Quelle: NRZ, 27.7.2017)

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Freut mich für das MIR. Wenn man bedenkt, was sie für gute Opernauführungen machen mit wenigen Ensemble Mitgliedern und vor allem mit geringeren Geldmitteln als die DOR und das Aalto Theater, daß ja sonst immer Opernhaus des Jahres in NRW war. Das Problem ist, daß das Haus viel zu groß ist. In den zweiten Rang, wo ich immer sitze, verirren sich immer wenige Zuschauer.

  • Das freut mich. Und es freut mich auch, dass ich die "Passagierin" dort gesehen habe.


    Was schon länger gilt, dass das MIR auch den schönsten Theaterbau in NRW hat.


    Da bin ich nun völlig anderer Meinung, ich finde das Gebäude eher hässlich. Aber letztlich ist das auch eine Frage des Geschmacks.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Aber die Karten sind preiswert, in welchem Opernhaus kann man für 14 Euro eine Premiere sehen. Ich zahle für meinen Stammplatz 2. Rang 1. Reihe Seite 13,50 Euro bei Premieren. Und die Sicht ist hervorragend.

  • Aber die Karten sind preiswert, in welchem Opernhaus kann man für 14 Euro eine Premiere sehen. Ich zahle für meinen Stammplatz 2. Rang 1. Reihe Seite 13, 50 Euro bei Premieren. Und die Sicht ist hervorragend.


    ... in Liberec /Reichenberg. Dort sind die besten Plätze im Parkett und im 1. Rang 340 Kronen. Umgerechnet in unsere Geldwährung sind das 15 €uronen.
    Die Plätze in der "Lumpenloge" bei bester Sicht und Akustik sind etwas über 3 €.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hallo, Chrissie, schön, dass du wieder da bist! Du musst wissen, dass ich deine Berichte aus Liberec immer lese und dabei denke: was haben wir beide für tolle Provinzopernhäuser!

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich freue mich auch für dich, lieber Dottore, und kann gleichzeitig von einer lange zurückliegenden Begebenheit berichten, die ich im MIR erlebte. Ich war, so am Ende der 70er Jahre, mit einer Gruppe Neuntklässler der Hauptschule Im Wahlpflichtfach Musik angereist, um eine Vorstellung der "West Side Story" zu besuchen, nachdem wir in wochenlanger Arbeit diesen Besuch im Musikunterricht vorbereitet hatten.
    Es kam, wie es kommen musste. So eine Vorsstellung, die übrigens nach meiner Erinnerung in einer durchaus partiturgerechten Inszenierung und auf einem hohen musikalischen und darstllerischen Niveau stattfand, ist eben doch etwas anderes als das Stück nur im Musikbeispiel zu hören, und als auf dem Höhepunkt der Handlung Tony von Chino erschossen wurde, wussten einige meiner Mädchen offenbar nicht, wie sie mit dieser Wendung umgehen sollten, und kicherten, offenbar aus Verlegenheit. Mir, dem Lehrer, war das damals furchtbar peinlich.
    In der Nachbesprechung sahen aber die meisten Mädchen und Jungen diesen Besuch trotzdem als Erfolg an, den sie ja privat niemals gemacht hätten. Ich war übrigens damals nicht der einzige Lehrer, der mit Schülergruppen da Musiktheater im Revier besuchte, und von der Glockenstadt Gescher bis nach Gelsenkirchen war es ja nicht ganz so weit.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Vor etlichen Jahren haben ich auch mal ein Klavierrecital beim Klavierfestival Ruhr im MIR besucht, jedoch, seit die Preise dort laufen glernt haben, gehe ich zu Klavierabenden nur noch nach Köln. Dort bezahle ich für mein ABO pro Vorstellung zwar keine 14 €, aber 16,29 €, dafür auf allen Plätzen. In diesem Jahr geht es mit Elisabeth Leonskaja los.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber William, du hast Recht: nach Gelsenkirchen konnte man immer mit Schülern in die Vorstellungen gehen, was an anderen Opernhäusern nicht möglich war. Freunde von mir haben eine Tochter, die in Klasse 9 die "Entführung" besprochen hatten. Dann gingen sie ins Aalto nach Essen, um das zu sehen. Zwei Stunden vorher habe ich mit der Mutter den Trailer im Internet angeklickt. Ich prognostizierte ein Desaster, weil es RT war, und jeder Anklang an den Orient getilgt war. Genauso kam es, die Kinder waren bitter enttäuscht, denn sie hatten nichts sehen können, was im Unterricht besprochen war.
    P.S. Gescher und Coesfeld sind zwei meiner Lieblingsorte; von Kirchhellen habe ich sie oft besucht, meist natürlich per Rad.
    Eine meiner Lieblingswanderungen war von Coesfeld über den Longinusturm nach Havixbeck; von da mit der Bahn nach MS.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Hallo, Chrissie, schön, dass du wieder da bist! Du musst wissen, dass ich deine Berichte aus Liberec immer lese und dabei denke: was haben wir beide für tolle Provinzopernhäuser!


    Hallo, Dr. Pingel


    Es freut mich, daß Dich meine Berichte von Theatererlebnissen aus Liberec interessieren und Du sie gern liest. Es ist richtig, ja, es ist ein wirklich tolles Opernhaus mit einem vielseitigen, ausgewogenen Spielplan, mit werkgetreuen, beglückenden Inszenierungen, dargeboten von einem hochkarätigen, spielfreudigen, hervorragenden Ensemble.
    Darüber hinaus ist es ein von außen, wie innen, architektonisch wunderschönes Haus. Ganz so, wie man sich ein Theater/Opernhaus wünscht und vorstellt. Schon jetzt freue ich mich wieder auf künftige Besuche nach der Theater-Sommerpause. Dieses Haus verdient es absolut (hier durch mich), weitestgehend bekannt gemacht zu werden.
    Korrigieren möchte ich allerdings, für alle zur Kenntnisnahme, die Bemerkung mit der "Provinz" -
    Liberec/Reichenberg ist eine große Stadt mit mehr als 100.000 Einwohner.


    CHRISSY


    Für alle, die es noch nicht kennen - hier, ein kleines Video mit Impressionen von dem Haus.
    Darunter ist eine dreireihige Fotogalerie. Hinweis: das 1. Foto ganz links in der 2. Reihe ist nicht Liberec.


    http://www.saldovo-divadlo.cz/o-divadle

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  • Korrigieren möchte ich allerdings, für alle zur Kenntnisnahme, die Bemerkung mit der "Provinz" - Liberec /Reichenberg ist eine große Stadt mit mehr als 100.000 Einwohner.


    Gelsenkirchen hat 260.000 Einwohner ;)


    Wo man die Grenze zwischen (kultureller) Provinz und Metropole setzt, ist sicher fließend.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.