Olli Mustonen - Der beste Pianist Finnlands


  • Geboren am 07. Juni 1967 in Helsinki


    Seine Lehrer waren Ralf Gothoni, Einojuhani Rautavaara und Eero Heinonen. Er arbeitete mit allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten zusammen. Rodion Schtschedrin widmete Ihm sein Fünftes Klavierkonzert, das Mustonen 1999 mit Esa-Pekka Salonen und dem Los Angeles Philharmonic herausbrachte.
    Die Vielseitigkeit als Pianist, Dirigent und Komponist macht Mustonen zu einer Ausnahmeerscheinung im Musikleben. Seine expressiven Interpretationen zeichnen sich durch heftige Ausbrüche und empfindsame Verhaltenheit aus. Seine abseits vom etablierten Kanon liegenden Einspielungen gelten als Meilensteine der Interpretationsgeschichte. Als Dirigent hat er viele Spitzenorchester geleitet und das Helsinki Festival Orchestra gegründet. Der Komponist Mustonen ist mit eigener zeitgenössischer Musik und mit Adaptionen älterer Werke hervorgetreten, wobei er kontrapunktisch-verwobene Kompositionen und Werke des 20.
    Jahrhunderts sowie Ideen des 17. und 18. Jahrhunderts aufgreift.


    Kennen sollte man auf jeden Fall diese beiden Doppel-CDs, mit denen er quasi zur lebenden Legende wurde:



    Zu Sibelius hat er einen außerordentlich feinsinnigen Zugang:



    Neu sind diese beiden CDs, zu denen ich bald auch etwas werde schreiben können:


  • Beim Klavierfestival Ruhr in diesem Jahr haben wir Mülheimer nur zwei Konzerte abbekommen, nämlich alle Klaviersonaten von Prokofiew an 2 Abenden. Gespielt von Olli Mustonen. Ich kenne einiges von Prokofiew ganz gut, aber von den Klaviersonaten kannte ich gar nichts. Gespielt wurden die Sonaten mit einer technischen Beherrschung, die mich beeindruckt hat, obwohl ich nicht so der Klavierexperte bin. Am ersten Abend habe ich mir die Zugabe erspart, am 2. Abend bin ich in der Pause gegangen. Nicht aus Frust, sondern angesichts dieser Musik: ich konnte einfach nicht mehr.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Mustonen ist schon seit Jahren eine faszinierende Gestalt. Seine frühen Aufnahmen bei Decca sind teils schwer zu finden (ggf. Download), aber sehr interessant. Z.B. Bilder einer Ausstellung (+ Tschaikowsky-Füller) und Beethoven-Variationen.
    Mustonen ist extrem originell und "erfrischend", oft freilich an oder über der Grenze zu Manierismus und Übertreibung. (Kenne ihn allerdings nur als Pianisten.)


    Auf jeden Fall hörenswert, aber man sollte auf die eine oder andere Überraschung gefasst sein.


    Einfacher hat man es mit den RCA-CDs; die schon gezeigte erste Folge von Bach/DSCH, sowie die Diabelli-Variationen und eine weitere Beethoven-CD (op.109 + Füller) werden im Oktober in einer Box herausgebracht.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Beim Klavierfestival Ruhr in diesem Jahr haben wir Mülheimer nur zwei Konzerte abbekommen, nämlich alle Klaviersonaten von Prokofiew an 2 Abenden. Gespielt von Olli Mustonen.


    Ich habe Olli Mustonen schon vor vielen, vielen Jahren des öfteren beim Vorgänger des Klavierfestivals Ruhr erlebt, dem Bochumer Klaviersommer, der noch in dem Konzertsaal der Klavierfabrik Thürmer stattfand. Er hat dort das Publikum regelmäßig begeistert, wirkte allerdings auch sehr maniriert.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Mustonen ist mittlerweile nicht mehr so exzentrisch und manieriert wie in seiner Anfangszeit - das hat sich gelegt. Sein letzter Auftritt hier in FFM mit Paavo Järvi hat das gezeigt. Da hat er das Beethoven Klavierkonzert nach dem Violinkonzert sehr nüchtern, ernsthaft und sachlich gespielt - ohne irgendwelche Mätzchen.
    Leider kommt er nur sehr selten hierher. Er ist kein Teil des Musikbetriebs. Eigentlich ist mir das auch lieber so. Er ist eben sehr ernsthaft und wählerisch.

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  • Vor vielen Jahren habe ich ihn an meinem damaligen Wohnort Coesfeld-Lette kennengelernt, als er erst sich hiermit an einem Gesamtprojekt Beethoven - alle Klaviersonaten, das über einige Jahre lief, beteiligte:

    und im Jahr darauf, als er den Inhalt dieser Doppel-CD in einem Konzert darbot und danach fix und fertig war:

    Ein wirklich großartiger Pianist, doch inzwischen habe ich neben Ralf Gothoni noch einen weiteren finnischen Pianisten in meiner Sammlung, von dem ich mittlerweile sämtlich Beethoven-Klaviersonaten in meiner Sammlung habe, und der im Hammer-Klaviersonaten-Thread als Nächster besprochen wird: Paavali Jumppanen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).