Jauchzet dem Herrn alle Welt - Psalmenvertonungen

  • Liebe Forianer,


    die Bibelkundigen unter Euch werden es wissen: Es gibt im Alten Testament 150 Psalme. Zusammengefasst ergeben sie den Psalter.
    Der bekannteste Psalmdichter ist wohl David. Er hat zudem die meisten Psalme geschrieben. Weitere Dichter sind Asaph oder die Kinder Korah.


    Psalme wurden in alter Zeit gesungen. Man kann des Öfteren lesen: "Ein Psalm Davids vorzusingen" oder "Ein Lied Davids im höhern Chor". Sie waren somit die ersten Lieder der Musikgeschichte. Zumeist handeln sie vom Lob Gottes und Dank an den Herrn.


    Ein besonders musikalischer Psalm ist der letzte, der 150. Psalm:


    "Halleluja!
    Lobet den Herrn in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste seiner Macht!
    Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!
    Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!
    Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
    Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln!
    Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!"



    Viele Komponisten haben sich der Psalmtexte angenommen und sie vertont. Die Bekanntesten sind wohl Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn.


    Welche Psalme schätzen die Forianer, welche Vertonungen kennt und liebt ihr, in welchen Einspielungen habt ihr sie und was für eine Bedeutung haben sie für euch?




    Gruß, Peter.

  • Der von Peter genannte 150. Psalm regt allein schon durch die Aufzählung der verschiedenen Instrumente zur Komposition an. Und dann natürlich auch, genau diese Instrumente zu benutzen. Eine der schönsten Versionen dieses Psalms, die ich bisher kenne, hat Johann Pachelbel komponiert. Sie findet sich auf dieser hervorragenden CD:



    La Capella Ducale, Musica Fiata, Leitung Roland Wilson
    erschienen bei cpo



    Da Psalmen sakrale Texte sind, findet man Vertonungen wesentlich häufiger in der frühen Musik, als die Kirche noch eine viel größere Bedeutung hatte. Mit dem Entstehen weltlicher Gattungen wie Oper, Sinfonie, Streichquartett, Lied etc. geriet die Kirchenmusik zusehends ins Hintertreffen.


    Auch Psalm 149 wurde sehr oft vertont, enthält er doch schon die Aufforderung, immer neue Varianten zu komponieren: Singet dem Herrn ein neues Lied. Eines der bekanntesten Beispiele ist sicherlich Bachs gleichnamige Motette.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Ein Gipfel der Psalmvertonungen ist mit Sicherheit der 119. Psalm, komponiert von Heinrich Schütz. Psalm 119 ist der längste der 150 und wird manchmal auch als Goldenes ABC des Christen oder als Zusammenfassung der beiden Bibelteile (At & NT) bezeichnet.


    Es ist das letzte Werk von Heinrich Schütz, welches er im Hohen Alter von weit über 80 Jahren schuf. Schütz teilt den Psalm in 11 Motetten auf. Und er fügte dem noch Psalm 100 (Jauchzet dem Herrn alle Welt) und ein Magnificat in deutscher Sprache hinzu. Sehr empfehlenswert ist folgende Aufnahme:




    Dresdner Kammerchor, Ensemble Alte Musik Dresden unter Hans Christoph Rademann,
    erschienen beim Label Raumklang



    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Folgende Sammlung habe ich hier schon an anderer Stelle erwähnt, aber sie passt hier auch wunderbar rein: die Sammlung Großmann.


    Der reiche Kaufmann Burghard Großmann gab 1623 ein Sammlung heraus mit dem Titel "Angst der Hellen und Friede der Seelen". Er hatte 1616 an 16 damals berühmte Komponisten im Mitteldeutschen Raum den Auftrag gegeben, den 116. Psalm zu vertonen. Ursache dafür war ein Gelübde, welches er in einer Notlage abgegeben hatte. Der Text von Psalm 116 beginnt mit den Zeilen:


    Das ist mir lieb, daß der Herr meine Stimme und mein Flehen hört.
    Denn er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich ihn mein Leben lang anrufen,
    Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Ängste der Hölle hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.
    Aber ich rief an den Namen des Herrn: 0 Herr, errette meine Seele!


    Neben den heute noch geläufigen Namen Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein und Michael Praetorius finden sich hauptsächlich heute vergessene Tonsetzer unter den Beauftragten: Michael Altenburg, Christoph Demantius, Nikolaus Erich(ius), , Rogier Michael und dessen Söhne Tobias (der immerhin Thomaskantor gewesen ist), Christian und Daniel, Johannes Groh, Abraham Gensreff, Johann Krause, Andreas Finold, Melchior Franck und Caspar Trost.



    Alsfelder Vokalensemble, Musica fiata unter Wolfgang Helbich,
    erschienen bei cpo



    Thomas




    PS. Bevor ich diesen Thread ganz allein fülle, mache ich hier erst einmal eine Pause... ;)

    Da freute sich der Hase:
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    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Um den guten Thomas mal zu entlasten, möchte ich einen Aspekt zu dem schönen und ergiebigen Thema beitragen:


    Es ist der Psalm 130 " De Profundis" -" Aus der Tiefe rufe ich ,Herr, zu Dir"


    Im Moment steht mir dieser tieftraurige und dennoch hoffnungsvolle sechste Bußpsalm sehr nahe - aber das gehört nicht hierher!


    Er wurde oft vertont- von der Gregorianik über Victoria, Zelenka bis hin zu Herbert Howells und Arvo Pärt.


    Von mir gibts eine ganz dicke Empfehlung für die Version von Rudolf Mauersberger - eingespielt vom Ensemble Amarcord auf der absolut bemerkenswerten CD " Hear the Voice"




    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Halt, einen hab ich noch, den ich unbedingt loswerden möchte, Psalm 130* Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir. Es ist der sechste der sogenannten Bußpsalmen. Er ist recht kurz, hat aber einen Text, der viele Komponisten zu expressiven Stücken angeregt hat, besonders der erste Teil.


    Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens! Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst - Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die aVergebung, daß man dich fürchte.


    Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen; mehr als die Wächter auf den Morgen hoffe Israel auf den Herrn! Denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm. Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.


    bzw. mit lateinsichem Textanfang De profundis clamavi.


    Eine Version, die mir persönlich sehr nahe geht, stammt von Nikolaus Bruhns. Sie findet sich auf folgender CD:



    Cantatas for Bass, Werke von Rosenmüller, Buxtehude, Bruhns, Weckmann und Schütz
    Harry van der Kamp, Instrumental Ensemble,
    erschienen bei Sony



    Thomas



    *Nach Zählung der Vulgata Nr. 129

    Da freute sich der Hase:
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    - H. Heine -

  • Habe letztens eine sehr schöne und anspruchsvolle Psalmenvertonung (116 - Das ist mir lieb...) von Herzogenberg (Bekannter von Brahms) mitgesungen. Dann auch den "Kleinen Psalter" des Schweizer Komponisten Willy Burkhard aus den 1960er Jahren... das nervte. Zudem wird in meinem Chor immer wieder gern der von mir geschätzte Spätromantiker Albert Becker herangezogen.


    Muß allerdings zugeben, daß sich mir der Reiz dieser Texte überhaupt nicht mitteilen will, und inhaltlich habe ich immer das Gefühl, daß das alles nichts mit mir zu tun hat. Warum hätten die Verfasser dieser Texte auch wünschen sollen, daß ich mich mit diesen zeitlich wie räumlich und auch geistesgeschichtlich äußerst fernliegenden Äußerungen identifiziere. Zudem basieren die Vertonungen oft auf falschen Übersetzungen des Urtextes, z. B. "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt" muß eigentlich heißen, "...zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?" So was erfährt man natürlich nur von gut informierten Chorleitern, sofern man nicht selbst Theologe ist.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

    2 Mal editiert, zuletzt von Draugur ()

  • Erst mal vielen Dank an dich, Peter, dass du den Thread eröffnet hast - schließlich war ich es, die sich das Thema gewünscht hat. Und ich sehe schon, das wird teuer. Ich habe nämlich bisher keine der hier empfohlenen CDs außer den Bach- Motetten.


    Ich selber kann drei Aufnahmen empfehlen.


    1. Hildegard von Bingen, O VIS AETERNITAS; Vesper in der Abtei ST. Hildegard, gesungen von der Schola der gleichnamigen Benediktinerinnen Abtei in Eibingen.
    In der Vesper sind eine ganze Reihe von Psalmvertonungen integriert. Der Klang dieses Chores dürfte dem damaligen einigermaßen nahe kommen, es singen die Nonnen des Klosters, für die das Werk damals auch komponiert wurde.


    2. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Psalmen.
    Aufnahme mit Philip Herreweghe. Vertont sind die Psalmen 42 (Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser..) und Psalm 115.



    Auch in Mendelssohns Motetten tauchen verschiedene Psalmen auf:



    3. Lili Boulanger, Psalmen 129,130. Die Aufnahme ist in einer CD mit dem Oratorium von Fanny Hensel gekoppelt.
    Philharmonia Chor und Orchester Stuttgart, Leitung Helmut Wolf.



    Vor allem die Vertonung von Psalm 130(Aus der Tiefe rufe ich...) hat es mir bei dieser CD angetan (Spielzeit: etwa 25 Minuten für diesen Psalm).


    Es grüßt euch Carola

  • Eine Untergruppe der Psalmen sind Bestandteil der "Vesper" Ich muß gestehen, dass ich als protestantisch aufgewachsener Heide nicht genau weiß, wie fest umrissen die (musikalische) Form der Vesper ist. Die bekannteste musikalische Vesper dürfte Monteverdis gigantische Marienvesper von 1610 sein.


    Einige der Psalmen der Vesper sind (nach manchen Psalmzählungen eins nach oben verschoben)


    109 Dixit dominus domino meo, sede a dextris meis (Der Herr sprach zu meinem Herrn, setze Dich zu meiner Rechten)
    110 Confitebor
    111 Beatus vir, qui timet Dominum (Glücklich ist der Mann, der den Herrn fürchtet)
    112 Laudate pueri, dominum (Lobet, ihr Knechte den Herrn)
    127 Nisi dominus aedificaverit domum, in vanum laboraverunt aedificantes eam (wenn der Herr das Haus nicht baut, arbeiten die Arbeiter vergeblich)


    Die vielleicht am häufigsten auch einzeln vertonte davon ist das "Dixit Dominus": Ein durchaus kriegerische Vision der Herrschaft Gottes bzw. eines Herrschers von Gottes Gnaden?
    Z.B.
    Dominus a dextris tuis, confregit in die iræ suæ reges.
    Judicabit in nationibus, implebit ruinas: conquassabit capita in terra
    multorum.


    Der Herr ist zu Deiner Rechten, er zerbricht Könige am Tage seines Zorns, er richtet die Völker, häuft die Leichen an und zerschmettert Häupter...


    Wie man auch immer zu solch einem Text stehen mag, ich möchte auf die großartige Vertonung des jungen Händel (vermutlich für Vesperfeiern in Italien) hinweisen. Ein stellenweise dem Text entsprechend sehr dramatisches und kraftvolles Werk, das aber auch Stellen großer lyrischer Schönheit wie das Duett "De torrente" enthält.
    Eine Rekonstruktion der imaginären Vesper (leider einige Ausfälle bei den Solisten, dafür ein sehr schönes Laudate Pueri mit Kirkby) bietet Parrott, eine herausragende weitere Aufnahme stammt von Minkowski


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo JR,


    In wieweit die Vesperstücke Konvention war, kann ich dir auch nicht beantworten. Es haben sich aber ziemlich viele Komponisten dieser Texte in ihrer Gesamtheit bedient.


    Die Vesper beginnt meist mit einer Antiphon, einem Stück aus Psalm 69, Deus in adjutorium meum intende ( Gott, komme mir zu Hilfe)
    Danach das Dixit (Ps. 109)
    Laudate pueri (Ps. 112/113)
    Laetatus sum (Ps. 121)
    Nisi dominus (Ps. 126/127)
    Lauda Jerusalem (Ps. 147)
    und abschließend ein Magnificat (Text stammt aus dem Lukasevangelium)


    Das ist bei Rosenmüller so, auch bei Biber (ohne Deus in adjutorium), bei Monteverdi, Rupert Ignaz Mayr, bei Cavalli etc....



    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Händels Dixit Dominus wollte ich als erstes Aufführen, Johannes kam mir zuvor, macht ja nix. "Meine" Aufnahme ist diejenige von Gardiner, aber ich könnte mir vorstellen, daß mich Minkowski sogar noch mehr überzeugt.


    Psalmen in "Originalsprache" bietet Bernstein mit seinen schönen "Chichester Psalms" (ein Mischmasch aus den Psalmen 108, 100, 23, 2, 131, 133), geschrieben 1965 für das Musikfestival der Chichester Cathedral, nach Bernsteins Aussage seine Rückkehr zur Tonalität nach erfolgloser Zeit des Experimentierens)



    Eine Erlebnis der etwas anderen Art ist Julius Reubkes (1834 - 1858 ) monumentale Orgelfantasie "Der 94. Psalm"


  • Ich hatte die Psalmen oben teils von einer katholischen Seite für die Sonntagsvesper abgeschrieben; vermutlich gibt es unterschiedliche Vespern.
    Denn Mozarts "Vesperae solennes de confessore" KV 339 (die hiermit ausdrücklich empfohlen seien, sehr knappe, aber schöne Vertonungen) enthalten "Confitebor", "Beatus vir" und vor dem Magnificat "Laudate Dominum". dafür kein "Nisi dominus", "Laetatus sum" oder Lauda Jerusalem...
    Die auf meiner Einspielung ergänzten Antiphone (greg. Melodien) behandeln irgendwie das Gleichnis von den Knechten mit den Talenten ?(
    Domine, quinque talenta dedisti mihi...
    Gibts hier keinen katholischen Kirchenmusiker, der das aufklären kann?


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    na da hat sich ja schon ein schöner Thread entwickelt!
    Meine absolut liebste Psalmvertonung, wie sollte es auch anders sein, kommt von Felix Mendelssohn.
    Sein Psalm 42 op. 42 ist einfach zum Dahinschweben. Das ist Mendelssohn, wie ich ihn liebe.
    Die Aufnahme mit Herreweghe kenne ich leider nicht, hoffentlich wird sie eines Tages mal zu einem günstigeren Preis angeboten.
    Ansonsten gefällt mir die Interpretation von Corboz ganz gut:




    Gruß, Peter.

  • Lieber Peter, liebe Carola, liebe Forianer,


    vielen Dank für diesen schönen neuen Thread!


    Die Psalmvertonungen von Lili Boulanger, die Carola bereits genannt hat, kann ich gleichfalls wärmstens empfehlen!!! (Wie alle anderen Kompositionen von Lili! Aber hier soll es ja um die Psalmvertonungen gehen.)



    Lili Boulanger (1893-1918)





    Psaume 24 für gemischten Chor, Orgel, Blechbläser, Harfe und Pauken 1916
    "Jehovas ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er, er hat sie gegründet ..."


    Psaume 129 für Bariton, gemischten Chor und Orchester 1916
    "Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an, sage doch Israel, ... dennoch haben sie mich nicht übermocht ..."


    Psaume 130 - Du Fond de l' Abîme für Alt, Tenor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1914-17
    "Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Jehova! Herr, höre auf meine Stimme! laß deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! ..."



    Für mich verbinden die Werke der leider so früh verstorbenen Komponistin ein großes kompositorisches Können mit einer äußerst berührenden emotionalen Tiefe.


    Der mit fanfarenartigen Blechbläsern beginnende und ebenso dynamisch, mitreißend und strahlend endende dreieinhalb Minuten dauernde Psalm 24 sowie der eher düster-dramatische 25-minütige Psalm 130 "Du Fond de l' Abîme" ("Aus der Tiefe") finde ich sowohl interpretatorisch als auch klangtechnisch in der Chandos-Einspielung (Chandos 9745) aus dem Jahr 1999 am perfektesten realisiert!:
    Ann Murray, Mezzosopran; Neil Mac Kenzie, Tenor; City of Birmingham Symphony Chorus,
    BBC Philharmonic Orchestra, Dirigent: Yan Pascal Tortelier.



    Die aus dem Jahr 1958 stammende Aufnahme unter Leitung von Igor Markevitch (erschienen bei EMI 764 281-2) enthält außer den oben genannten noch den sechsminütigen, jedoch nicht weniger beeindruckenden Psalm 129 (wie das 'Vieille Prière Bouddhique' und das 'Pie Jesu'). Die an manchen Stellen zwar etwas dumpfe Aufnahmequalität kann sich natürlich nicht mit der brillanten Chandos-Einspielung messen, allerdings kann man die berührende Tiefe dieser Musik bei Markevitch noch eindringlicher erspüren, auch durch die phantastischen, mit Inbrunst singenden Solisten:
    Oralia Dominguez, Alt; Raymond Amade, Tenor, Michel Sénéchal, Tenor; Pierre Mollet, Bariton;
    Chorale Elisabeth Brasseur, Orchestre de l' Association des Concerts Lamoureux, Igor Markevitch.



    Von der in einem anderen Thread bereits kurz zur Sprache gekommenen Einspielung von Gardiner, die die Boulanger-Psalmen mit der 'Psalmensymphonie' Strawinskys auf einer CD vereint, möchte ich - zumindest, was Boulanger betrifft - abraten! Bei einer Vorstellung der CD im Radio schien mir der Psalm 129 grausam geglättet und aller Eigenschaften und Qualitäten beraubt, die Lilis Musik auszeichnet: Die ungeheure Ausdrucksstärke, die sich in den glühenden Orchesterfarben zeigt, im untergründigen düsteren Brodeln, den unbändigen kraftvollen Ausbrüchen, die sich in den Höhepunkten entladen - all das fehlte mir in der Gardiner-Aufnahme.




    Florent Schmitt (1870-1958)





    Psaume 47 für Sopran, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 38 1904
    "Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall!..."


    Eine weitere Entdeckung, die ich wieder mal durch unseren lieben Herrn Klingsor machen durfte, ist der Psalm 47 des französischen Komponisten Florent Schmitt (1870-1958). Hier dürfte es sich um eine der rauschhaftesten und gewaltigsten Psalmvertonungen überhaupt handeln, angefangen von dem rasanten Beginn, der Strawinskys Rhythmik bereits vorwegzunehmen scheint, einem teils lyrischen, teils leidenschaftlichen Mittelteil, (in dem die Sopranistin zum Einsatz kommt,) mit teils mystischen Klängen von Orgel und Chor und schließlich einer großartigen, ca. zehnminütigen dynamischen Steigerung bis zur - am Beginn bereits angeklungenen - Ekstatik des Schlusses.
    Die riesigen Klangmassen, die sich in der oben zitierten Gottesverherrlichung des Bibeltextes zum gewaltigen Lobgesang auftürmen, gemahnen an die verwendeten Aufführungskräfte von Mahlers Symphonie Nr. 8 oder Berlioz' Requiem-Vertonung.


    Von den (vielleicht sogar einzigen) beiden Einspielungen, die ich bisher gehört habe, erscheint mir die EMI-Aufnahme (EMI 764 368-2) aus dem Jahr 1972, die dem überschwänglichen Werk angemessenste zu sein:
    Andréa Guiot, Sopran; Gaston Litaize, Orgel; Choeurs de l' O.R.T.F.,
    Orchestre National de l' O.R.T.F., Jean Martinon.



    Schöne Grüße
    Johannes

  • Lieber Johannes,


    ich freue mich natürlich, dass hier noch jemand Lili Boulanger und ihre Musik kennt und schätzt. Und bedanke mich für den Hinweis auf die Chandos-Aufnahme - und die Warnung vor Gardiner in diesem Zusammenhang.


    Wer Boulangers Psalmvertonungen so mitreißend beschreiben kann wie du, kennt sich offenbar aus. Ich habe deshalb gerade bei Amazon umdisponiert, Gardiner abbestellt und die bei Chandos erschienene CD bestellt.


    Mit Gruß von Carola :hello:

  • Im deutschen Requiem von Johannes Brahms finden sich auch einige Auszüge aus den Psalmen:


    Im ersten Teil: Die mit Tränen säen, aus Psalm 126
    Beginn von Teil 3: Herr, lehre doch mich, aus Psalm 39
    der Teil 4: Wie lieblich sind deine Wohnungen, aus Psalm 84




    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Liebe Carola,


    vielen Dank für das Vertrauen, das Du in meine Einschätzung setzt. Aber, ich denke, in diesem Falle wirst Du Deine Wahl der Chandos-Einspielung nicht bereuen.
    Diese enthält außer den beiden genannten Psalmen noch zwei brillante Orchesterstücke 'D' un Matin de Printemps' und 'D' un Soir Triste' von 1917/18 sowie die großartige Kantate 'Faust et Hélène' von 1913, für die die Komponistin als erste Frau den begehrten Rompreis gewann!
    Wenn Du die CD erhalten und gehört hast, würden mich Deine Eindrücke sehr interessieren und vielleicht könntest Du die Interpretationen des 130. Psalms, der sowohl auf der Chandos- als auch auf Deiner Carus-Aufnahme enthalten ist, miteinander vergleichen.


    Einstweilen viel Spaß beim Hören und Genießen! :]
    Schöne Grüße
    Johannes

  • Zitat

    Original von Guercoeur


    Wenn Du die CD erhalten und gehört hast, würden mich Deine Eindrücke sehr interessieren und vielleicht könntest Du die Interpretationen des 130. Psalms, der sowohl auf der Chandos- als auch auf Deiner Carus-Aufnahme enthalten ist, miteinander vergleichen.


    Lieber Johannes,


    Ist gut, sobald Amazon geliefert hat (in 1 bis 2 Wochen) werde ich die beiden Aufnahmen von Ps 130 miteinander vergleichen - eine gute Gelegenheit, mal so einen Hörvergleich einzuüben - und dann vor allem auch noch das Ergebnis in angemessene und nachvollziehbare Worte zu fassen - gar nicht so einfach aber vermutlich Übungssache.


    Du scheinst dich sehr gut mit der Musik von Lili Boulanger auszukennen. Was hältst du davon, einen eigenen Thread über sie zu eröffnen?


    fragt Carola 8)

  • Liebe Carola,


    Zitat

    mal so einen Hörvergleich einzuüben - und dann vor allem auch noch das Ergebnis in angemessene und nachvollziehbare Worte zu fassen - gar nicht so einfach aber vermutlich Übungssache.


    Nun ja, so schwer finde ich es auch wieder nicht. Es müssen ja schließlich keine musikwissenschaftlichen Analysen sein. Persönliche Eindrücke in einem Beitrag zu lesen, ist mir sowieso viel lieber als trockene theoretische Abhandlungen.
    Nur Mut, du wirst es schon schaffen, da bin ich mir sicher! :)


    Zitat

    Was hältst du davon, einen eigenen Thread über sie zu eröffnen?


    Verdient hätte es die gute Lili sicher, in diesem erlauchten Forum einen eigenen Thread zu bekommen, genau wie der noch jünger verstorbene Belgier Guillaume Lekeu (1870-1894).
    Ich werde mal drüber nachdenken und evtl. am Wochenende ein paar Gedanken dazu sammeln.


    Schöne Grüße
    Johannes

  • Ich schätze die Psalmvertonungen von Mendelsohn sehr, besonders gut gefällt mir eine Aufnahme des Amadeus-Chors aus Neuendettelsau mit Mottetten der Romantik, von Mendelssohn: "Warum toben die Heiden" (Psalm 2), "Richte mich Gott" (Psalm 43), "Mein Gott warum hast Du mich verlassen?" (Psalm 22) und "Jauchzet dem Herrn alle Welt" (Psalm 100):



    und:




    Herzliche Grüße,:hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Ein weiterer Psalm, der zu ausdrucksstarker Kompostion anregt, ist Psalm 2. Dieser Psalm gehört zu den 26 Psalmen Davids. Er beginnt mit:


    Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!



    Bestes Beispiel ist die entsprechende Baßarie aus Händels Messias. Aber auch Heinrich Schütz läßt die Heiden richtig schön toben in seiner Vertonung der Psalmen Davids.



    Thomas

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    - H. Heine -

  • Und noch einer: Der 51. Psalm, der "Bußpsalm"



    Ich fang mal mit zwei kompositionen an:


    J.S.Bach hat Pergolesis "Stabat Mater" als Vorlage für seinen 51. Psalm ab/umgeschrieben (ich kenne das Werk vollständig leider noch nicht)



    und da gibt es noch das sagenumwobene MISERERE von Allegri (1582 - 1652), dem ebenfalls der 51. Psalm zu Grunde liegt.
    Um dieses Stück rankt sich ja die Sage, daß die Noten top secret waren und das Stück nur vom Chor der Sixtinischen Kapelle gesungen wurde. Dort hörte es Mozart und schrieb das Stück dann später aus dem Gedächtnis auf. Der vatikanische Chor hatte bis dahin allerdings schon die berühmten Verzierungen und berühmten hohen Cs hinzugefügt, die ursprünglich nicht von Allegri koponiert wurden.


    Es gibt natürlich von Allegris Miserere viele Aufnahmen auf Latein, diese schöne Aufnahme hier bringt den Text in englischer Übersetzung.


  • Schon im Einführungsbeitrag erwähnt: Der "musikalische" 150. Psalm.


    Da darf Bruckners Vertonung natürlich unter gar keinen Umständen fehlen. Jochums Aufnahme befriedigt mich nicht vollständig, aber was besseres habe ich noch nicht gefunden. Dauer: etwa 8-9 Minuten


    Der 150. Psalm, für Sopran (Maria Stader), Chor und Orchester.



    Der Chor dieser Aufnahme ist suboptimal.



    Auch César Franck hat einen kurzweiligen schönen 150. geschrieben für Chor, Harfe und Orgel, ich weiß aber nicht, ob es davon Einspielungen gibt.

  • Hallo Markus,


    mich würde sehr interessieren, wie Du mit dem Klang der Willcocks- Aufnahme zufrieden bist.
    Ich habe mir vor Jahren genau diese Aufnahme des Miserere in einer früheren Decca- Pressung zugelegt. Und es ist mir bis heute nicht gelungen, die künstlerische Qualität überhaupt zu würdigen - das Klangbild ist katastrophal: völlig verrauscht und mulmig!
    Dann die Text( UN-) verständlichkeit- Obwohl ich des Englischen durchaus halbwegs mächtig bin, hätte ich nie herausbekommen, WAS der King´s College Choir da singt.
    Ich glaube es ist die CD in meinem großen Bestand, die mich am meisten ärgert... :motz: :motz: :kotz:


    Darum MUSSTE ich mir natürlich noch eine ganze Reihe andere Aufnahmen des Allegri- Hits zulegen :D


    Wohlgemerkt, die künstlerische Qualität kann ich nicht beurteilen, da mir der Ärger Ohren und Seele verstopft- ich schätze den King´s College Choir ansonsten nämlich sehr! :jubel:
    Aber wenn ich den Hinweis auf dem Cover richtig deute, wurde ja am Klang rumgewerkelt?
    Nie war dies nötiger... und hoffentlich erfolgreich?


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo Stefan,


    ja, da muß ich Dir bezüglich der schlechten Textverständlichkeit rechtgeben. Das Klangbild der Decca-Neuausgabe ist aber für meine Ansprüche gut genug (leichtes Rauschen vorhanden, aber im ganz normalen Rahmen und zu mulmig finde ich die Aufnahme nicht [ist schliesslich aufgenommen in der Kapelle des King´s College und nicht im Tonstudio].)


    Es mag aber durchaus besser Aufnahmen geben.

  • Um den Thread mal wieder hochzuholen, möchte ich eine Psalmvertonung erwähnen, die mir von Mendelssohn die Liebste a-capella-Motette ist. Ich glaube, sie wurde noch nicht erwähnt.


    "Jauchzet dem Herrn alle Welt", Psalm 100.


    Heute durfte ich sie wieder in der Uni singen, wunderschön! :jubel:



    Gruß, Peter.

  • Eine sehr hübsche kleine (Viereinhalb minuten) Vertonung des 23. Psalms ist Schuberts D. 706.
    "Der Herr ist mein Hirte" für vier Sänger (2xTenor, Bariton, Baß) und Klavier.


    Auch hübsch, wenn auch weit weniger ohrwurmig und vielleicht doch eher ziemlich belanglos: der 92. Psalm D. 953 für neun Stimmen. Dauer: Fünf Minuten


    Beide Psalme auf deutsch in der Übersetzung von Moses Mendelssohn


    Die Sawallisch-Einspielung ist empfehlenswert


  • Hallo allerseits,


    auch Dvorák hat sich einer Psalmvertonung angenommen: Psalm 149 (op.79; B91/154).


    Schwer zu beschreiben: schlichtweg schön. Viel mehr nicht. Hat mich (und auch Peter) sehr an Mendelssohn erinnert.
    Wie ich finde nichts Besonderes (also jetzt der Psalm an sich). Er ist einfach nur schön, 'normal' - ich hoffe, dass dies nicht falsch verstanden wird.
    Na ja.


    Ich kenne ihn unter Vaclav Neumann, dem Prager Philharmoniker Chor und Orchester.
    Es ist B154 - Chor und Orchester. B91 ist dir Urfassung mit Chor und Orgel aus dem Jahr 1879 - Uraufführung am 16.März selbigen Jahres.
    Die Orchestration stammt aus dem Jahr 1887.


    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo!


    Hier fehlen noch die Biblischen Lieder op. 99 von Dvorak.
    Sie enthalten Texte der Psalmen 23,55,61,86,97,121,137,144.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Beim Leser dieses Thread habe ich gerade einige sehr schöne Plattenempfehlungen gefunden - Danke an alle, besonders an Oolong ("Hear the Voice") und Salisburgensis.


    Psalmen sind (und nicht nur in der geistlichen Musik) derart oft das Thema auch bedeutender musikalischer Werke, dass es eine Sisyphos-Arbeit wäre, die alle aufzulisten. Die christliche Kirche hat in der Ausgestaltung der Liturgie früh auf die Psalmen zurück gegriffen, der Gregorianische Choral ist ohne die Psalmen schwer denkbar, und mit dem Aufkommen der Polyphonie war dann kein Halten mehr... Wenn man weiß, wo überall Psalmworte erscheinen, dann werden sogar Haydns "sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" zu einer musikalischen Deutung von Psalmen-Worten.


    Um meine Lieblings-Psalmenmusik hier gleich zu nennen: Es ist die Bachkantate "Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir" BWV 131, eine Vertonung des kompletten Psalms 130 plus zweier Strophen des Kirchenliedes "Herr Jesu Christ du höchstes Gut" von Bartholomäus Ringwaldt. Bach schrieb diese Kantate als 23-Jähriger in Mühlhausen, wahrscheinlich für einen Bußgottesdienst, Anlass soll der Brand des Ortskerns von Mühlhausen 1707 gewesen sein. Bach komponierte diese an eine Motette erinnernde Kantate noch vor dem "Actus tragicus", möglicherweise ist es die früheste erhaltene Bach-Kantate. Es ist ein erschütterndes, zu Herzen gehendes Werk, und wer es noch nicht kennt und diese Kantate sich anhören möchte, dem lege ich die Aufnahme von Helmuth Rilling ans Herz, dessen Kantaten-Einspielungen ist sonst nicht so sehr mag. Aber bei dieser Kantate finde ich ihn überzeugender als Herreweghe, als Leusink, und-und-und...


    Eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort habe (ja, ich bin zu faul, selber zu zählen): Weiß jemand, in wie vielen Kantatentexten Johann Sebastian Bachs Psalmenworte zitiert oder zumindest auf Psalmen Bezug genommen wird? Bisher habe ich in der umfangreichen Literatur zu den Kantaten keine Antwort gefunden.


    Was mich immer wieder fasziniert, ist, welche Wirkung der Psalter (und andere in der Bibel aufgeführte Psalmen), als Sammlung von 2300 bis 3000 und mehr Jahre alten Kultgesängen, nicht nur auf christliche Musik, sondern auf das Christentum insgesamt hat, und wie wenig die Ethik der Psalmen mit einer christlichen Ethik, wie wir sie heute verstehen, zu vereinbaren ist. Aber das ist ein anderes Thema.


    Eine Anmerkung noch zu dem Posting von petemonova, das diesen Thread eröffnet. Dort heißt es "Der bekannteste Psalmdichter ist wohl David. Er hat zudem die meisten Psalme geschrieben." Das möchte ich doch gerne insoweit einschränken, als dass der König David als historische Person kaum fassbar ist. Weder Archäologie noch Geschichtsforschung haben einen derart mächtigen Herrscher, wie er im Alten Testament unter dem Namen "David" geführt wird, nachweisen können. Und ob jene Person dann tatsächlich Kult-Gesänge gedichtet hat, und wenn ja, welche, entzieht sich dem Streben nach historischer Wahrheit. Wenn petemonova schreibt, die Psalmen "waren somit die ersten Lieder der Musikgeschichte", ist das sehr zu bezweifeln. Es gab zu jener Zeit und früher eine reiche sumerisch-akkadische, altkanaanäisch-syrische und auch ägyptische Kultpoesie; Hermann Gunkel hat nachgewiesen, dass die alttestamantarischen Psalmen deren äußere Formen übernommen haben. (Aber auch das ist für das Thema dieser Diskussion hier nur am Rande von Interesse).


    Alfons

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