Arthur Fiedler – Klassik und Pop


  • Arthur Fiedler, geboren am 17. Dezember 1894 in Boston, Massachussetts, gestorben am 10. Juli 1979 in Brookline, Massachusetts, war ein US-amerikanischer Dirigent und Violinist.


    Er wurde als Sohn eines aus Österreich stammenden Violinisten geboren, welcher im Boston Symphony Orchestra (BSO) spielte. Seine Mutter war Pianistin. Er wuchs in Boston auf. 1910 zog die Familie nach Wien um, dann nach Berlin, wo er zwischen 1911 und 1915 an der Hochschule für Musik Violine studierte. Kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte er nach Boston zurück und wurde 1915 Mitglied des Boston Symphony Orchestra unter Karl Muck. Daneben arbeitete er als Pianist, Organist und Schlagwerker.


    1924 gründete er die Boston Sinfoniette, ein Kammerorchester, das sich aus Mitgliedern des BSO zusammensetzte.


    1930 wurde er 18. und bislang bei weitem am längsten amtierender Chefdirigent des 1885 gegründeten Boston Pops Orchestra. Diese Position sollte er bis zu seinem Tode 49 Jahre lang behalten. Daneben fungierte er zwischen 1951 und 1978 als Gastdirigent des San Francisco Pops Orchestra.


    Mit dem Boston Pops Orchestra spielte er zahlreiche, oftmals sehr erfolgreiche Schallplatten ein, meist "leichte" Klassik und traditionelle US-amerikanische Volksmusik, aber auch symphonische Arrangements beliebter Musicals und Filmmusiken. Aber auch zur Popmusik hatte Fiedler keine Berührungsängste und arrangierte unter anderem Songs der Beatles und von Elvis Presley.


    In den 1950er Jahren nahm er für RCA bereits sehr frühzeitig in Stereo auf (ab 1954). Ein einziges Mal spielte er auch eine klassische Aufnahme mit dem Boston Symphony Orchestra ein: Dvořáks Symphonie "Aus der Neuen Welt" im Jahre 1970.


    1977 erhielt er die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten.


    Arthur Fiedler starb am 10. Juli 1979 im Alter von 84 Jahren an Herzversagen, nachdem sich sein Gesundheitszustand bereits zuvor verschlechtert hatte.


    Er war seit 1942 mit Ellen Bottomley (gest. 1984) verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder: Johanna, Deborah und Peter.


    Trotz seines Fokus auf die "leichte" Klassik war Fiedler zweifellos ein ernstzunehmender Musiker mit fundiertem Hintergrund.





    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Absolut großartig fand ich dieser Tage das Beatles-Album, das Arthur Fiedler für Orchester arrangierte:



    Aufnahmen zwischen 1964 und 1969.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Absolut großartig fand ich dieser Tage das Beatles-Album, das Arthur Fiedler für Orchester arrangierte:


    Das hat schon was, lieber Joseph! Ich höre das seit den frühen Morgenstunden, und ich genieße diese ungenierten, doch dezenten Anklänge an Richard Strauss und Aram Khachaturian. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich kann die Gershwin - Aufnahmen von Arthur Fiedler nur empfehlen!


    :thumbsup: JA, man muss auch deutlich hervorheben, welch genialer Pianist hier spielt: Earl Wild.



    Die von Josef gnaz unten in Beitrag 1 abgebildete RCA-CD wurde mir seinerzeit von Michael Schlechtriem empfohlen. Obwohl ich mit den enthaltenen Werken schon spitzenmässig ausgestattet war, habe ich die CD gekauft und war anschliessend "geplättet" - das sind die besten Aufnahmen dieser Gershwin-Werke und logischerweise steht die CD auch bei Tamino im BestBuy.


    Die CD enthält:
    Rhapsody in blue
    Klavierkonzert
    Ein Amerikaner in Paris
    Variationen I got Rhythm
    Cuban Ouvertüre

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Tochter von Arthur Fiedler heißt Johanna; sie war lange Jahre Assistentin an der MET. Sie hat ein Buch über die MET ("Molto agitato")geschrieben, das bis 2003 reicht. Es gibt hier einen thread von mir, dessen Quelle hauptsächlich dieses Buch ist: "Die Geschichte der MET in Anekdoten".

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Danke für die Nachricht; es war ein kleiner Schock für mich, weil "Molto agitato" einfach ein schönes Buch ist.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)