Daniel Harding, geboren am 31. August 1975 in Oxford, ist ein britischer Dirigent.
Harding absolvierte ein Trompetenstudium an der Chetham's School of Music und trat im Alter von 13 Jahren dem National Youth Orchestra bei. 1993/94 fungierte er als Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra. Anschließend studierte er in Cambridge, wurde jedoch bereits im ersten Universitätsjahr von Claudio Abbado zum Assistenten bei den Berliner Philharmonikern ernannt, die Harding zum ersten Mal mit 21 dirigierte. 1996 debütierte er bei den BBC Proms als bis dato jüngster Dirigent überhaupt. Harding hatte nach eigenen Angaben niemals formelle Dirigierstunden gehabt.
1997 wurde er Musikdirektor des Ojai Music Festival an der Seite des Pianisten Emanuel Ax. Im selben Jahr übernahm er das Symphonieorchester Trondheim (bis 2000). Zwischen 1999 und 2003 leitete Harding die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Anschließend stand er bis 2011 dem Mahler Chamber Orchestra vor und wurde nach seinem Abschied Ehrendirigent desselben.
2005 eröffnete er die Spielzeit an der Mailänder Scala nach dem Rücktritt Riccardo Mutis mit Mozarts "Idomeneo". Seither trat er verstärkt als Operndirigent in Erscheinung, so etwa beim Festival d'Aix-en-Provence mit "Così fan tutte".
2006 wurde er Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra. Seit 2007 ist er Chefdirigent des Schwedischen Radio-Symphonieorchesters; sein Kontrakt soll 2020 auslaufen.
2016 wurde Harding neuer Chefdirigent des Orchestre de Paris, verkündete allerdings bereits im Jänner 2018 seinen Rückzug zum Ende der Spielzeit.
Harding war mit der Violinistin Béatrice Muthelet verheiratet; aus dieser Ehe stammen zwei Kinder.
Daniel Harding leitete viele Orchester weltweit als Gastdirigent und legte mit so renommierten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Saito Kinen Orchestra Einspielungen vor.