Die großen Stereo-Schallplattenaufnahmen der Analogära

  • Die Idee zum Threadtitel stammt von teleton. Es handelt sich thematisch um die Fortsetzung zu Die großen Schallplattenaufnahmen der Digitalära.


    Diesmal geht es um das Vierteljahrhundert zwischen ca. 1954 (gemeinhin als Startzeitpunkt von Stereoeinspielungen angesehen) und ca. 1980 (Übergang in die Digitalära). Es ist natürlich klar, dass die Übergänge fließend sind, gerade zum digitalen Zeitalter. Erste Digitalaufnahmen gab es bereits in den späten 70er Jahren, den allgemeinen Durchbruch stellte dann wohl die Einführung der CD 1982 dar. Daneben gab es versuchsweise Stereoaufnahmen bereits vor 1954; auch die dürfen nominiert werden. Genannt werden dürfen nur analoge Stereoaufnahmen.


    Da nach Ansicht vieler gerade in diesem Zeitraum die meisten Referenzaufnahmen entstanden sind, werden die Spielregeln leicht modifiziert:


    Jeder Mitspieler kann seine Favoriten nominieren. Eine Begrenzung gibt es diesmal nicht.


    Am besten wäre, würde jede Aufnahmen einzeln vorgestellt; nur Not gehen auch mehrere in einem Beitrag. Die Aufnahmen sollen in bewährter Weise zu einem der Werbepartner verlinkt sein. Auch wäre es schön, würden jeweils ein paar Worte zur jeweiligen Aufnahme hinzugefügt. Es dürfen durchaus auch Aufnahmen nominiert werden, die bereits ein anderes Mitglied zuvor genannt hat.


    Viel Spaß!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Danke für die Eröffnung, lieber Josef.
    Als Spielregel hatte ich dieses mal allerdings vor, keine Begrenzung für die Anzahl der Schallplattenaufnahmen zu geben.
    Wenn man sich den Therad zur Digital-Ära ansieht, dann sind auch wenige über Eine (von drei möglichen) Aufnahme(n) hinausgekommen.


    *** Man sollte sich Gedanken machen und wirklich die ganz Grossen herausfiltern.


    Ich fange mit Jewgenij Mrawinsky an (obwohl mir viele seiner Aufnahmen nicht so nahe stehen - wegen der typisch mrawinskyschen historischen Klangtechnik aus Leningrad. Aber es gibt eine ganze Menge Aussnahmen, die man sich klangtechnisch sehr gut anhören kann - dazu gehört Folgende.


    Die Hindemith-Sinfonie "Die Harmoinie der Welt" ist eigentlich eine Sinfonie, die man hört ohne das der erste Höreindruck nenneswert herausragt. Eben eine nette Sinfonie der 20.Jhd mit Klsse - mehr nicht.
    :angel: Aber was Marwinsky ein Paradestück daraus macht und welche Spannung zum bersten er aus der Partitur herausholt ist Weltklasse.
    Es ist nihct so, das Mrawinsky dieses Werk nur einmal aus der Schublade holte und aufführte - nein - die Sinfonie ist von Mrawinsky vielfach aufgeführt worden und aufs genauste in allen deteils geprobt worden. :hail: Als Ergebnis dieser umwerfenden Aufführungen hören wir die vorliegende CD-Aufnahme von Melodiya aus dem Jahre 1965.


    Für die Honegger-Sinfonie Nr.3 gelten die gleichen Vorzeichen, die ist bis in die letzten Ecken ausgefeilt und mit einer Spannung behaftet, wo sich heutige Dirigneten eine Scheibe von abschneiden sollten.


    Auch die, die es nicht lesen und hören wollen :baeh01: .... :thumbup::thumbup::thumbup: ja, das sind ganz grosse Hammeraufnahmen der Schallplattengeschichte:



    Melodiya, 1965, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Als Spielregel hatte ich dieses mal allersings vor, keine Begrenzung für die Anzahl der Schallplattenaufnahmen zu geben.


    Über eine Ausweitung kann man ja noch nachdenken, lieber Wolfgang. Nun sollen die Mitglieder erstmal jeweils fünf Aufnahmen nominieren, was ja schon eine Menge ist und gar nicht so leicht, wie ich gerade selber feststellen muss.


    Meine erste Nominierung geht an den Zyklus der fünf Klavierkonzerte von Beethoven mit Arthur Rubinstein und dem London Philharmonic Orchestra unter Daniel Barenboim (RCA, 1975). Besonders hervorheben möchte ich daraus noch das "Kaiser-Konzert" Nr. 5. Rubinstein war zum Zeitpunkt dieser Einspielungen bereits 88 Jahre alt; es war sein dritter kompletter Zyklus in Stereo. Einen aristokratischeren Tonfall wird man bei diesen Werken kaum hören können. Barenboims Begleitung ist kongenial, das Orchesterspiel superb. Auch klanglich ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie hoch der Stand der Technik bereits zum Ende der Analogära war.



    Dies sind die ursprünglichen Erscheinungen aus der Rubinstein Collection (Vol. 77-79). Da diese mittlerweile vergriffen sind, verweise ich auf die leichter erhältliche Einzel-CD mit dem 2. und 5. Klavierkonzert:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Da gehört sicher diese grandiose Aufnahme genannt zu werden:


    Smetana: Die Moldau


    Liszt: Les Preludes



    Berliner Philharmoniker,
    Radio-Symphonie-Orchester Berlin,
    Ferenc Fricsay



    »Ein Dokument der Größe Fricsays«

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Wenn man sich den Therad zur Digital-Ära ansieht, dann sind auch wenige über Eine (von drei möglichen) Aufnahme(n) hinausgekommen.


    Das kommt ja noch. Ich tue mich noch ein bisschen schwer damit, zu entscheiden, welche zwei ich noch nominieren will. Aber ich gebe zu ohne eure Erinnerung hier, hätte ich es wohl vergessen. Es gibt noch so viel wo ich etwas zu schreiben will.


    Zu diesem Thread kann ich ja nichts beitragen :)

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  • Da möchte ich doch gleich zwei Klassiker nominieren, die eigentlich in keiner gut sortierten Diskothek fehlen dürften:
    und


    Beethovens IX. Sinfonie war eine der ersten Stereo-Produktionen der DGG, mit einem exquisiten Solistenquartett, einem damals führenden Chor und natürlich mit den Berliner Philharmonikern.
    Carlos Kleiber lieferte in den späten 1970ern die Beethoven-Sinfonien 5 & 7 mit den Wiener Philharmonikern, die bis heute bei vielen immer noch als Leitinterpretationen dieser Werke gelten. Leider ist kein vollständiger Zyklus daraus geworden.


    Und damit es nicht einseitig bei Beethoven bleibt, nominiere ich noch den folgenden "Klassiker":

    Tschaikowsky: Sinfonien Nr. 4 - 6
    Jewgenij Mravinsky mit der Leningrader Philharmonie (Aufnahme: 1960).

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich glaube, es wurde nicht festgehalten, ob man eine beiets nominiert Aufnahme erneut nennen darf, das hätte dann einerseits eine bestätigende Wirkung, das haeisst, die aufnahme würde an Bedeutung und Gewicht gewinnen, andrerseit verbaute man damit einigen andern, bernfalls bedeutenden Aufnahmen den Zugang
    Aber wie ich soeben mit Freude sehe ist DIE Aufnahme ja noch gar nicht genannt.

    Ludwig van Beethoven: Sinfonie 1-9 - Berliner Philharmoniker - Herbert von Karajan
    Egal ob man die Aufnahme nun persönlich schätzt oder nicht, Penguin Guide schrieb einstens ganz richtig; Sie stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Schallplatte dar. Das mag zwar Übertrieben anmuten, ich würde es aber voll unterschreiben, vor allem auch in hinsicht auf die Publikumswirkung. Diese Gesamtaufnahme wurde in den frühen Sechzigern des 20. Jahrhunderts aufgenommen (Die Daten werden unterschiedlich angebeben) und dürfte entweder 1963 oder 1964 in den Handel gekommen sein. die Nachfrage war gigantisch. Ich arbeitete sei 1. September 1964 als Lehrling bei der (damals noch in rein österreichischen Besitz befindlichen) Buchgemeinschaft Donauland. Im 4 Quartal 1965 (oder 1966 ?) - da musste sie aus Lizenztechnischen Gründen bereits mindestens ein bis 2 Jahre am Markt sein . hat Donauland diese "Jahrhundertaufnahme" in den Katalog genommen . mit Blick auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Die Auswirkung war verheerend. Schon im November bekam man diese Buchgemeinschafts- Sonderauflage nur mehr gegen Vorbestellung und es war vorhersehbar, daß wir nicht alle Bestellungen vor Weihnachte würden ausliefern können, da gab es Bitten und Betteln, Drohungen und Bestechungsversuche an den Angestellten. Es half alles nichts - die Produktion kam mit der Nachfrage mit mit. So etwas habe ich weder zuvor noch nachher erlebt - Eine Karajan-Beethoven Hysterie war ausgebrochen. Die späteren Aufnahmen waren dann von Routine geprägt und hatten nie jenen Nimbus, der die Erstaufnahme der DGG in Stereo über 50 Jahre lang verfolgte....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heute Nachmittag hatte ich mir auch Gedanken gemacht, welche Schallplattenaufnahmen noch zu erwähnen sind.
    Die Beethoven - Sinfonien - GA mit Karajan / Berliner PH (DG, 1961-1962, ADD) war auch mit dabei, denn keine Frage - das ist die referenzwürdige GA an der ich erst einmal alle Anderen messen müssen, auch wenn ich heute unendlich viele weitere Beethoven - Favoriten habe.
    *** Die Aufnahmen wurden in der Jesus-Christus -Kirche Berlin gemacht.


    :!: Die Frage von Alfred, ob eine schon nomonierte noch einmal genannt werden sollte, stellt sich mir nicht - denn wenn sie schon da ist, hat man doch Platz für weiteres. Um zu bekräftigen, dass man sie auch genannt hätte, kann man doch erwähnen, was ich hiermit mit Nachdruck vornehme !


    :angel: Für mich ist aus dieser GA die grösste Schallplattennaufnahme und so ziemlich die Beste Beethoven-Sinfonie Nr.5 ... und da möchte ich Alfred widersprechen, dass die beiden nachfolgenden mehr von Routine geprägt sind - die sind nämlich alle drei recht gleichwertig und unterscheiden sich aufnahmetechnisch, aber nicht entscheidend.
    DG-Aufnahmen der Fünften = 1962 - 1977 - 1984



    DG, 1962, ADD



    *** :angel: Neben Karajan gibt es noch eine Aufnahme der Sinfonie Nr.5, die an emotinaler Gespanntheit kaum noch zu übertreffen ist und ebenfalls zu den ganz Grossen zählt:
    Leonard Bernstein, der in seiner GA mit den Wiener PH eine recht normale Sicht vorlegt, in seiner CBS-Aufnahme ungewöhnlich lange Spielzeit an den Tag legt, übertrifft sich in München LIVE am 17.Oktober 1976 selbst haushoch mit der Aufnahme mit dem Bayerischen RSO in seinem Amnesty International Konzert:


    - diese Aufnahme befindet sich in der Beethoven-Bernstein-Box, die für jeden Beethoven-Liebhaber eigentlich ein MUSS ist -



    DG, 1976 (5.), ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich glaube, es wurde nicht festgehalten, ob man eine beiets nominiert Aufnahme erneut nennen darf,


    Das ist im Eröffnungsbeitrag sehr wohl als zulässig erklärt worden.


    Meine Frage: Wird hier in stillschweigender Verabredung nur nach sinfonischen Produktionen gefragt? Oder ist es Zufall, dass bisher nur solche genannt wurden?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Meine Frage: Wird hier in stillschweigender Verabredung nur nach sinfonischen Produktionen gefragt? Oder ist es Zufall, dass bisher nur solche genannt wurden?


    Ich glaube nicht. Dann ändere ich das mal! Den "Ring" besitze ich in verschiedenen Besetzungen. Aber der "Solti-Ring" hat es mir besonders angetan.
    Er ist mein Favorit:

    W.S.

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  • Oder Oratorien, Lieder, Kammermusik ... Es darf ausdrücklich alles nominiert werden, was aus der analogen Stereoära stammt. ;)


    Und ja, Mehrfachnominierungen durch verschiedene Mitglieder sind natürlich auch erlaubt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ludwig van Beethoven: Sinfonie 1-9 - Berliner Philharmoniker - Herbert von Karajan
    Egal ob man die Aufnahme nun persönlich schätzt oder nicht, Penguin Guide schrieb einstens ganz richtig; Sie stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Schallplatte dar.

    Hallo Alfred,


    exakt diese GA aus dem Jahr 1963 wollte ich soeben an dritter Stelle nennen, aber mein Beitrag wäre dadurch zu "beethovenlastig" geworden.
    Als die LP-Kassette kurz vor Weihnachten als Subskription von der DGG veröffentlicht wurde, kostete sie immerhin stolze 118 DM, für mich damals eine unerschwingliche Summe. Später wurden die Platten einzeln zu DM 25,-- angeboten, so daß ich mir die GA erst angeschafft habe, als sie auf CD veröffentlicht wurde. Zu einem moderaten Preis habe ich sie dann in dieser Ausgabe gekauft:

    Das Cover entspricht der originalen LP-Ausgabe von 1962.
    Für mich ist diese Aufnahme auch heute noch, trotz 12 weiterer GA, schlechthin die geblieben, die ich jedem Einsteiger als Erstanschaffung empfehlen würde. Sowohl musikalisch als auch klanglich ist sie großartig - wer nur an einer Version interessiert ist, wird hier bestens bedient. Einzig die Pastorale würde ich von Bruno Walter, Pierre Monteux oder Otto Klemperer vorziehen. Anstelle einer beschaulichen Wanderung braust Karajan mit einem Porsche durch die sonnige Landschaft. Das mag zwar auch seine Reize haben, aber manches Detail bleibt dadurch unterbelichtet.
    Dann möchte ich noch zwei Konzertaufnahmen nennen, die (für mich) in den Kanon der großen Aufnahmen der Analogära gehören:
    und


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Unter meinen vielen NABUCCO-Aufnahmen gehört folgende Gesamtaufnahme zu meinen Favoriten. Eine sehr gute, ausgewogene Besetzung, trotz des fortgeschrittenen Alters von Tito Gobbi. Er gibt einen sehr glaubwürdigen Nabucco ab. Die anderen Protagonisten stehen ihm in nichts nach. Eine junge, dynamische Elena Suliotis als Abigail und ein grandioser Carlo Cava als Zacharias. Chor und Orchester Spitze. Auch klangmäßig überzeugt die Aufnahme (ich habe sie in Vinyl):

    W.S.

  • Ich möchte hier noch eine Klarstellung zu den Karajan-Aufnahmen der Beethoven Sinfonien machen, wo ich behauptet hatte, der ersten sei der Vorzug zu geben. die weiteren seien nur Routine


    Teleton antwortete darauf

    Zitat

    die sind nämlich alle drei recht gleichwertig und unterscheiden sich aufnahmetechnisch, aber nicht entscheidend.


    Genau das war es was ich - vielleicht nicht ganz zutreffend - als "Routine" bezeichnet hatte:
    Ma kaufte in gespannter Erwartung die neueste Aufnahme der Sinfonien - und bekam dann - mehr oder weniger dasselbe. Kein merkbar verbesserter Klang, eher unauffälligere Solisten und keine "Sensation"


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Was Karajans Beethoven-Zyklus angeht, ist m. E. tatsächlich nur der von Anfang der 60er Jahre für diesen Thread nominierungswürdig (ganz abgesehen davon, dass der letzte hier sowieso ausscheiden würde, da bereits digital).


    Da immer noch Verwirrung bzgl. der Aufnahmedaten herrscht:


    Jesus-Christus-Kirche, Berlin, 12/1961 (Nr. 1), 12/1961-1/1962 (Nr. 2), 11/1962 (Nr. 3 & 4), 3/1962 (Nr. 5 & 7), 2/1962 (Nr. 6 & 8) & 11/1962 (Nr. 9)


    Auf LP ist er wohl tatsächlich das erste Mal im Jahre 1963 erschienen.


    Das Revolutionäre verspüre ich persönlich nur in diesem ersten Stereo-Zyklus Karajans. Besonders der Nachfolger von 1976/77 hat schon etwas an sich, was ich Glätte nennen würde. Ich habe seinerzeit mal die Fünfte direkt verglichen und bin doch ziemlich eindeutig bei der 62er Aufnahme geblieben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Den "Ring" besitze ich in verschiedenen Besetzungen. Aber der "Solti-Ring" hat es mir besonders angetan.
    Er ist mein Favorit:


    Vor zehn Jahren hätte ich den "Ring" von Sir Georg Solti fraglos hier ebenfalls nominiert. Dieses gigantische Unterfangen, das sich insgesamt sieben Jahre hinzog, ist bis heute wohl beispiellos geblieben. Einen solchen Aufwand könnte oder wollte man heutzutage schwerlich mehr betreiben. Natürlich ist es eine Pioniertat. Klanglich kann diese Gesamtaufnahme noch heute gut bestehen, besonders nach dem neuesten Remastering. Sängerisch mag man hie und da schon eher Einwände haben. Vor einigen Monaten habe ich mal wieder auszugsweise hineingehört. Die Schwachstelle ist für mich mittlerweile das Dirigat. Stellenweise ist es überwältigend, dann aber wirkt es auf mich auch wieder oberflächlich und zu wenig in die Tiefe gehend. Da ich heute anders als damals Vergleichsaufnahmen kenne, ist mir das erst richtig bewusst geworden. An einen Joseph Keilberth oder Hans Knappertsbusch kommt Solti für mich einfach nicht heran.


    Meine zweite Nominierung ist daher, den Regeln des Threads entsprechend, der "Ring" von den Bayreuther Festspielen 1955 unter Keilberth (Knappertsbusch scheidet aus, da Mono). Decca hat bereits damals in Stereo mitgeschnitten; eine Veröffentlichung kam indes nicht zustande, da man das oben genannte Studioprojekt mit Solti letzten Endes favorisierte. So kam dieser erste "Ring" in Stereo erst vor etwa einem Jahrzehnt überhaupt auf den Markt (auf dem Label Testament). Ich sehe mittlerweile eigentlich keinen Punkt, in dem Solti überzeugender wäre als Keilberth. Das beginnt beim Dirigat und setzt sich dann gerade auch bei den Sängerleistungen fort. Hans Hotter hatte 1955 beispielsweise schlichtweg noch ganz andere Möglichkeiten als 1965 unter Solti. Der Klang ist in Anbetracht des enormen Alters und der Live-Situation wirklich sehr gut. ("Walküre" und "Götterdämmerung" gibt es als Einzelerscheinungen in geringfügig anderer Besetzung sogar nochmal aus der zweiten Aufführungsserie.)


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    – Luís de Camões


  • Als erste Aufnahme möchte ich die Oper "Arabella" von Richard Strauss nennen. Es handelt sich dabei um die erste Gesamtaufnahme des Werkes. Sie wurde im Mai und Juni 1957 in den Wiener Sofiensälen aufgenommen. Am Pult der Wiener Philharmoniker stand Georg Solti. Produzent war der - was den Markt anbelangt - sehr weitsichtige Jon Culshaw. Noch drei Jahr zuvor hatte sein Lodoner Kollege Walter Legge von der EMI eine Gesamtaufnahme dieser Oper für nicht verkäuflich gehalten und deshalb nur einen Querschnitt eingespielt. Soltis Aufnahme erwies sich als Dauerbrenner. Sie hält sich seit nunmehr sechzig Jahren im Decca-Katalog und ist in wechselnder Gestaltung immer wieder neu aufgelegt worden, zunächst auf LP, bald aber schon auf CD. Für die Bedeutung dieser Einspielung spricht die Besetzung der Titelpartie mit Lisa Della Casa. Sie ist die kühle, unnahbare Schönheit. Nach meiner festen Überzeugung hat nach ihr die Arabella niemand wieder so überzeugend darstellen können wie sie. An ihrer Seite der fast schüchterne und unbeholfene George London, der in die Fänge "dieser Wiener Stadt" gerät.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Meine 2. Nominierung - wen wunderts - ist die berühmte Aufnahme aller damals bekannten 41 Mozart Sinfonien mit den Berliner Philharmonikern unter Karl Böhm. Eine weitere - aufnahmetechnisch besser mit den Wiener Philharmonikern blieb im Anfangssatadium stecken, es gibt hier lediglich einige späte Sinfonien.
    Wieder haben wir hier eine Aufnahme vor uns, die zum Zeitpunt ihres Entstehens quasi konkurrenzlos dastand.
    Gab es damals keine überzeugendn Mozart Dirigenten ? Doch - aber irgend etwas fehlte immer. Die einzige ernstzunehnende komplette Konkurrenzaufnahme war jene mit der Acasdemy of St Martin in The Fields unter Neville Marriner, aber wenngleich sich die Aufnahme gut verkaufte und in Mode war, die Aura von Karl Böhm erreichte Marriner nicht.
    Aber da gab es doch noch andere Dirigenten. Aber Ja !!! -Ferenc Fricsay legte eine fulminante Jupiter und Sinfonie Nr 40 vor, aber er konnte auf Grund seiner tödlichen Krankheit vieles nicht zu Ende bringen. Wie ich erst jetzt bei der Rechrcher sehe gab es aus dieser Serie auch noch die Sinfonie Nr 29 und 39 (zumindest) . alles mit den Wiener Symphonikern - in zahlreichen Koppelungen. Ob je eine Gesamtaufnahme gplant war - das entzieht sich meiner Kenntnis. Joseph Krips war ein weiterer Mozart Dirigent , Es gibt von ihm (auf Philips und Nachfolgelabeln) ebenfalls eine Handvoll Sinfonien. Sein Mozart ist strenger als jener von Böhm, qusi eine Vorstufe zu Szell. Auch Szell nahm nur einie "Schlüsselwerke" auf, abgesehen davon ist sein Mozartbild, bei aller Wertschätzung - schon ein wenig zu streng um als "typisch" durchzugehen. Bruno Walter wäre in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, aber eigentlich nahm er in der Stereoäre nur mehr einige wenige Aufnnahmen auf - und da widerwillig. Klemperer - er rückt Mozart in Beethoven-Nähe. Interessant allenfalls für Spezialisten.


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Wenn es um eine GA der Schostakowitsch-Sinfonien geht, dann würde ich immer noch die Kondraschin-GA als eine der Grössten und Besten ansehen - gefolgt von Roshdestwensky und Swetlanow, der leider keine komplette GA hinterlassen hat.
    (Von Swetlanow sind alle Aufnahmen für diesen Thread würdig genannt zu werden. Natürlich ist die Sinfonie Nr.7 - Leningrader in beiden seiner verfügbaren Aufnahmen ebenfalls ganz grosse Aufnahmen der Schallplattengeschiche.)


    *** Auf CD ist, wie wir bei TAMINO in zahlreichen Schostakowitsch-Threads nachlesen können, ist die im ausgezeichneten DSD-Verfahren von einer koreanischen Tontechnikertruppe erstellte AULOS-Version diesen Melodiya-Aufnahmen von 1964-1975 erste Wahl.
    Die späten Aufnahmen aus den 70er-Jahren sind von Digitalaufnahmen klanglich nicht zu unterscheiden - geniales Remastering !



    AULOS, Melodiya-Aufnahmen 1962 - 1975, ADD



    Da diese AULOS-CD-Box (10CD) aber oftmals leider nicht verfügbar ist, wird man auf die ebenfalls neu remasterte Melodiya-Box zurückgreifen müssen:



    Melodiya, 1962 - 1975, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Ein Werk, zu dem ich erst relativ spät fand, ist die Symphonie fantastique. Dafür schätze ich sie mittlerweile umso höher. Mein persönlicher Favorit ist seit Jahren eine Einspielung aus Paris: Igor Markevitch leitet das Orchestre Lamoureux. Entstanden ist die Aufnahme im Jänner 1961 für die Deutsche Grammophon. Zurecht kam sie in die Reihe "The Originals".


    Es gibt ja einige wirklich ausgezeichnete Aufnahmen dieses Werkes, aber einen solch französischen Tonfall entdecke ich nur in sehr wenigen. Manche beharren ja auf der Auffassung, diese Stereoeinspielung sei nur ein lauer Aufguss von Markevitchs 1953er Einspielung mit den Berliner Philharmonikern in Mono. Da kann ich nach Hörvergleichen nur schmunzeln. Erstens einmal ist gerade bei diesem Werk die Tontechnik essentiell, zweitens verfehlen die Berliner - bei aller Wertschätzung - ziemlich deutlich das französische Idiom. Und nicht zuletzt ist auch Markevitchs Interpretation acht Jahre später noch ausgefeilter. Den Ball hört man selten so süffig, den Gang zum Richtplatz so zugespitzt. Höhepunkt ist dann der Hexensabbat, wo sich der Dirigent ganze elf Minuten Zeit nimmt. Apokalyptischer habe ich das Dies irae noch nirgendwo anders gehört. Kurzum: Eine Referenzaufnahme. (Meine Alternative wäre übrigens André Cluytens mit dem legendären Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire 1964 in Tokio - auch schon in Stereo, aber eben live. Eine ebenfalls sehr französische Interpretation.)


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • eine Aufnahme, die hier nicht vergessen werden sollte, sind die Sibelius-Symphonien mit Barbirolli :



    Interpretatorisch sind sie referenzverdächtig, und auch der Klang kann sich hören lassen. Und da werde ich auch gleich mal reinhören.

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Meine Alternative wäre übrigens André Cluytens mit dem legendären Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire 1964 in Tokio - auch schon in Stereo, aber eben live. Eine ebenfalls sehr französische Interpretation.


    Hallo Joseph II.,


    es gibt eine Studioproduktion mit Cluytens, sogar recht günstig momentan bei Amazon:

    mit dem Philharmonia Orchestra London. Sie wurde mit dem französischen "Diapason d'or" ausgezeichnet. Ich selber habe sie einmal gehört, auch sie hat eine Portion französischen Flair.
    Im übrigen stimme ich Dir zu, Markevitchs Aufnahme von 1961 mit dem Orchestre Lamoureux ist ganz hervorragend, sowohl klanglich als auch künstlerisch.
    In dem Zusammenhang will ich noch auf zwei weitere höchst interessante Versionen aufmerksam machen, die zu den Spitzenaufnahmen zu zählen sind:
    und:
    Wiener Philharmoniker, Dirigent: Pierre Monteux (Decca, 1958, Stereo) Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigent: René Leibowitz (Westminster, 1957, Stereo).
    Beide stammen aus der Steinzeit der Stereophonie, sind aber klanglich gut gelungen und für die CD-Ausgaben erfolgreich aufgefrischt worden. Und französischen Flair haben sie auch.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Dann bleibe ich mal bei der Symphonie fantastique und nominiere meine Lieblingsaufnahme davon:



    Auf der CD ist auch die berühmte Werkeinführung unter dem Titel "Berlioz takes a trip" enthalten.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertarido,


    als ich daran dachte welche Bernstein-Aufnahmen man für diesen Tread nominieren könnte, fiel mir sogleich auch die Berlioz-Symphony fantastique mit Bernstein (Sony, 1963, ADD) ein ... aaaaber,
    ich hatte letzten Monat meinen Neuzugang mit James Levine / Berliner PH (DG, 1991) hörte und gedanklich an die weitere grosse Aufnahmen dachte (zum Beispiel die von Josef genannte mit Markewitsch (DG) oder Solti (Decca)) muss man einfach einräumen, dass die orchestrale Präzision bei Bernstein dem "Wahnsinn" geopfert wird.
    Bei Levine hörte ich nämlich diesen Wahnsinn mit ganz anderen Vorzeichen auch ... und was der an orchestraler feinausgehörter Brillanz, ebenfalls mit dem Schuss Wahnsinn, liefert ist ebenfalls Megaklasse !


    :thumbsup: Aber egal, wie meine Gedanken dazu sind - denn, keine Frage: die Bernstein-Aufnahme (SONY, 1963) gehört in diesen Thread !
    :yes: Sie gehört auch bei bei mir zu den Unverzichtbaren ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Schon auf den nicht besonders gut klingenden Melodiya/Eurodisc-LPs waren die Tschaikowsky - Sinfonien das NonPlusUltra.


    Nur vom Klang her hat die Kratzware (LP) nicht immer so viel Spass gemacht. Nach einer ganzen Menge weitere Aufnahme hatten mir es dann sogar die Karajan-Aufnahmen (DG), besonders der Sinfonien Nr. 4-6 angetan, die ich bis heute schätzte und für diesen Thread sogar nicht mal unpassend fände ... denn auch klanglich waren diese damals einfach besser.
    Ich habe heute natürlich auch die DG-GA der Tschaikowsky-Sinfonien mit Karajan (DG).
    Die Swetlanow-Aufnahmen waren bisher und vorher bei Melodiya in der Twoofer-Serie und anderen Melodiya-Einzelausgabenimmer auf CD erhältlich. Da diese bei mir durch CD-Aufnahmen von Karajan, Solti, Swetlanow (1990-92), Bernstein, Mrawinsky quasi abgelöst wurden blieb es erst mal dabei ...


    *** Eine ganz besondere Freude war dann aber bei Melodiya das Erscheinen der CD-Neuausgabe dieser grossen Interpretationen im Jahre 2014 mit neuem Remastering.
    Diese Tschaikowsky - GA hatte zuerst (wie immer) einen sehr hohen Kaufpreis .. da kann ich warten ... meinen lang ersehnten Traum hatte ich mit dann 2016 erfüllt und mir endlich diese erste Swetlanow-GA der Tschaikowsky-Sinfonien mit der Manfred-Sinfonie gekauft.
    :!: Diese Studio - Aufnahmen sind alle 1967 gemacht.


    *** Das Remastering aller Aufnahmen ist ausgezeichnet gelungen und hat auch klangtechnisch mit den alten LP's absolut nichts mehr gemein.
    Der Toningenieur A. Grossman hatte schon damals ein Händchen die orchestrale Aufstellung sehr räumlich abzubilden, was jetzt mit dem TOP-Remastering ausgezeichnet zu Geltung kommt. Man ist sonst ungleich schlechtere Klangqualität von Melodiya-Aufnahmen aus den 60ern gewohnt.
    Nun kommen noch diese Hammer-Interpretationen dazu, die jeder Tschaikowsky-Liebhaber gehört haben sollte - auch wenn man die Live-Aufnahmen aus Tokyo von 90-92 mit Swetlanow besitzt (die ebenfalls der Hammer sind !!!).


    :!: Sehr schön auch meine persönliche Referenz (eigentlich auch die allgemeine Referenz) für die Manfred-Sinfonie in der Originalversion mit Orgel so vollendet hier zu hören. Die Eurodisc-LP habe ich (bis jetzt) gehütet wie einen Schatz: Die LP hat jetzt nur noch antiquarischen Wert und den Vorteil des schöneren Covers mit einem Stich der Bergwelt in der Manfred herumirrt (1.Satz).
    Alleine die Manfred-Sinfonie lohnt schon den Kauf dieser GA.


    8o Ich war "hin und weg" diese Wahnsinnsaufnahmen nun nach vielen Jahren wieder zu hören. Wie Swetlanow die Finali gestaltet ist unglaublich und lässt alle hinter sich ... Gänsehaut pur !
    Zeitlich vom Tempogefühl her liegt er hier in einem ähnlichen Rahmen wie in seiner späteren Tokyo-LIVE-GA auf WARNER (die langsamen Sätze geringfügig schneller). Auf jeden Fall bietet er das Gegenteil von verschleppten Tempi; alles wahnsinnig kurzweilig - die Spannung reisst kaum ab. Die Blechbläser des Staatlichen Akademischen SO der UDSSR Moskau sind unerreicht.


    :angel: Ansonsten finden wir in der Melodiya-GA eine der packensten und besten Aufnahmen der Tschaikowsky-Sinfonien, die je aufgenommen wurden.
    Sie stehen bei mir deutlich vor Mrawinsky, bei dem ich nur die Pathetique gelungen empfinde.


    ...
    Melodiya, 1967, ADD



    :!: Die spätere von Swetlanow in den Jahren 1990-1992 gemachten LIVE-Aufnahmen aller Tschaikowsky-Sinfonien in Tokyo gibt es beim Label WARNER.
    Diese Wahnsinnsaufnahmen würde auch in den Thread passen. Unterschied zur ersten GA: Bei der Manfred-Sinfonie in der Fassung ohne Orgel im 4.Satz ... aber der Hammer :hail:
    Leider lässt WARNER auf dieser Serie komplett offen, ob es sich um Analog- oder Digital-Aufnmahmen handelt ... vom Aufnahmedatum sollte man auf DDD schliessen ... dann gehören sie in den Parallelthread der Grossen Digitalaufnahmen.



    Achso noch ein kleiner Scherz:
    Sieht man sich das Backcover der Melodiya-Box an, so sind die Aufnahmen erst ab 16+ ... :D klar, unter 16 könnte die musikalisch gegebene MegaPower die jugendlichen Gemüter verstören :D

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Swetlanow ist ein gutes Stichwort:


    Mit der sog. Kantate "Alexander Newski" habe ich mich im letzten Jahr recht eingehend beschäftigt. Sehr gute Aufnahmen gibt es einige, aber an der Spitze steht für mich die 1966 für Melodija entstandene Einspielung von Jewgeni Swetlanow mit dem Staatlichen Akademischen Symphonieorchester der UdSSR. Hier bekommt man den richtigen sowjetischen Orchesterklang in Verbindung mit idiomatischem Chor und passender Mezzosopranistin (Larissa Awdejewa). Der Klang ist für eine in den 60er Jahren entstandene sowjetische Aufnahme sehr gut. Swetlanow vereint glutvolle Siedehitze und lyrische Momente (letzte Minute der Schlacht). Besser geht's eigentlich nicht. Auch seine eigene spätere Live-Aufnahme mit dem Philharmonia Orchestra (ICA, 1988) kommt da nicht ganz heran.



    Die ehemalige LP-Platte, die bei der DG erschien, sah so aus:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Leider bin ich schon bei meiner fünften "Grossen Schallplattenaufnahme dr Analogära" angekommen ... ich hätte noch so viele mehr auf Lager ... mit Solti, Szell, Dorati, Reiner, Bernstein, Karajan, Reiner u.v.m
    :( Aber wenn der Thread mal nicht mehr weiter läuft, dann hoffe ich, dass :hello: Josef noch Weitere Nennungen frei gibt ( ;) so wie ich es ohne Begrenzungsanzahl vor hatte).



    :angel: Wenn man eine Platte auflegt und ist danach so "geflasht" vor Begeisterung was Werk und Interpretation angeht, dann ist das eine ganz grosse Schallplatte ! Für mich gehört diese zu den Unverzichtbaren.
    Bei mir war das die entsprechende Melodiya/Eurodisc-LP, die auf Seite 2 mit der Konzertrhapsody für Cello und Orchester (Rostropowitsch/Staatliches SO der UDSSR/Swetlanow) gekoppelt war.


    :!: In Jahre 2006 erschien dann diese Aufnahme der Sinfonie Nr.3 nach jahrelangem Warten endlich auf CD ... und dann auch noch mit meinem Lieblingsklavierkonzert, dem Klavierkonzert Des-Dur (1936). Das Klavierkonzert ist hier mit Flier/Kondraschin ein grosse Aufnahme, die direkt neben meinem Favorit Entremont/Ozawa (SONY) steht.
    Die Aufnahmen sind sehr gut remastert und klanglich auf CD astrein remastert ... um Längen besser als auf der alten LP !


    Die Sinfonie Nr.3 (1947) hat eine riesige orchestrale Besetzung; alleine 15 Trompeten sind erforderlich. Das Klangergebnis mit der virtuosen Orgel als Soloinstrument (nicht als Begleitung) ist der Wahnsinn des 20.Jhd. Die UA der Dritten war am 13.Dezember 1947 mit der Leningrader PH unter Jewgenij Mrawinsky; die Moskauer Premiere wenige Tage später am 25.Dezember 1947 mit dem Staatlcihen SO der UDSSR Moskau wieder mit Mrawinsky. Beide Premieren waren ein riesiger Erfolg.
    :!: Es gibt auf CD keine weitere Aufnahme dieses Werkes, die auch nur annähernd an diese Perfektion, diese Siedehitze mit Biss heranreicht, als diese mit der Moskauer Philharmonie unter Kyrill Kondraschin ... :hail:


    ... die Abb bei jpc ist besser =
    Melodiya, 1969 (Sinfonie Nr.3), 1963 (KK), ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Auch die, die es nicht lesen und hören wollen :baeh01: .... :thumbup: :thumbup: :thumbup: ja, das sind ganz grosse Hammeraufnahmen der Schallplattengeschichte:

    Die CD habe ich, lieber Wolfgang, aber diese Auflage - schon lange nicht mehr gehört allerdings:




    :hello:


    P.S.: Hast Du als Svetlanov-Fan auch den Svetlanov-Mahler? Ich habe aus der Box bislang nur die 5. gehört und war sehr angetan!


    Schöne Grüße
    Holger

  • Hast Du als Svetlanov-Fan auch den Svetlanov-Mahler? Ich habe aus der Box bislang nur die 5. gehört und war sehr angetan!


    Ja, habe ich, lieber Holger,
    aber nur als Download einige Sinfonien von Mahler mit Swetlanow auf dem PC. Sie sind natürlich beeindruckend, aber mich stört (ähnlich wie beim späten Bernstein) das lang ausgewalzte Tempo.


    Aber so oft höre ich die Mahler-Sinfonien auch nicht - und da reicht mir voll zufriedenstellend als GA Solti (Decca) und der frühe Bernstein/New Yorker PH (SONY).


    Die Sinfonien NR. 1 und 2 habe ich mir auf deine Empfehlung auch mit Solti / LSO ((Decca) gekauft - die Zweite ist tatsächlich "hammermässiger" als die Chicago Aufnahme ... bei der Ersten ist es umgekehrt !


    ;) Die erwähnten Aufnahmen sind alle etwas für diesen Thread !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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