Wünsche an Klassiklabel

  • Hier können Wünsche an Klassiklabel (Orfeo u. a.) gerichtet werden, welche bis dato in den Archiven schlummernden Aufnahmen (meist Rundfunkmitschnitte) denn unbedingt endlich auf CD veröffentlicht werden sollten.


    Ich beginne mal mit einem Mitschnitt, der mir zwar seit Jahren bekannt ist, der es bis heute aber nicht zu einer offiziellen Veröffentlichung geschafft hat:



    Richard Wagner
    Die Meistersinger von Nürnberg


    Inszenierung: Herbert von Karajan
    Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen
    Kostüme: Georges Wakhevitch


    Hans Sachs: Karl Ridderbusch
    Veit Pogner: Peter Lagger
    Kunz Vogelsang: Dieter Ellenbeck
    Konrad Nachtigall: Martin Egel
    Sixtus Beckmesser: Günther Leib
    Fritz Kothner: Jef Vermeersch
    Balthasar Zorn: Willy Caron
    Ulrich Eißlinger: Manfred Jung
    Augustin Moser: Martin Vantin
    Hermann Ortel: Hans Christian
    Hans Schwarz: Hannes Jokel
    Hans Foltz: Alois Pernerstorfer
    Walther von Stolzing: René Kollo
    David: Peter Schreier
    Eva: Gundula Janowitz
    Magdalene: Kerstin Meyer
    Ein Nachtwächter: Nikolaus Hillebrand
    Ein Nachtwächter: Gerhard Stolze


    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
    Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
    Salzburger Kammerchor
    Berliner Philharmoniker
    HERBERT VON KARAJAN, Dirigent


    Großes Festspielhaus, Salzburg, 23. März 1975 (Stereo-Mitschnitt des ORF)



    "Die Meistersinger von Salzburg" titelte die Presse seinerzeit begeistert. Die Besetzung ist erstklassig. Monumentaler hat man das orchestral im Stereo-Zeitalter wohl auch nie gehört. Karajans Interpretation unterscheidet sich ziemlich von seiner fast kammermusikalischen Studioeinspielung aus Dresden (EMI, 1970). Dort schon wollte er eigentlich Ridderbusch als Sachs, was nicht klappte. Hier in Salzburg sang er ihn tatsächlich.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von den inoffiziellen Mitschnitten, die so rumschwirren, ziehe ich den von 1974 dem hier genannten von 1975 vor. Die Besetzung ist praktisch identisch. Es wäre schön, wenn beide als offizielle Versionen erhältlich wären.


    Gegen die Dresdner Studio-Aufnahme würde ich sie nicht ausspielen wollen. Theo Adam ist 1970 ein beeindruckender Sachs, der nach seinem Bayreuther Debüt 1968 in dieser Partie sicher erste Wahl für Karajan war. Und René Kollo - und mit Stolzing stehen oder fallen alle Meistersinger - hat sich in den fünf Jahren deutlich weiterentwickelt und gibt in Salzburg einen dominanteren und rücksichtsloseren Ritter als in Dresden.


    Ceterum censeo möchte ich alles, was Herr Kollo auf der Bühne gesungen hat, von CD hören können.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Vorerst hatte ich gedacht, es gäbe diesen Thread bereits.
    Aber schnell hatte ich herausgefunden, daß dieser andere Thread sehr spezifisch war.


    Wünsche an die Deutsche Grammophon ("The Originals")


    Ich weiß nicht, inwieweit unsere Wünsche auf Resonanz bei der Tonträgerindustrie stoßen, aber ich denke, daß speziell Independent Labels auf der Suche nach Alternativprogrammen sich doch die eine oder andere Anregung holen, Allerdings sind die meist davon abhängig, was ein Festival oder eine Rundfunkstation ins Programm nimmt, den Eigenproduktionen von "Nischenrepertoire" dürften nicht wirklich realisierbar sein, wenn man auch den kaufmännischen Aspekt nicht aus den Augen verlieren will


    Im übrigen habe ich heute bei der Recherche zahlreiche Ideen und Anregungen zu "Labelthreads" gefunden, die in den nächsten Tagen und Wochen in meinen Output einfließen werden, Wie man weiß, messe ich Labeln sehr viel Bedeutung bei, wenngleich ich hier in Opposition zu den meisten Forianern stehe


    Hinter jedem Label steht ein Verantwortlicher, der die Programmauswahl entscheidet. Verlässt diese Person das Label oder verstirbt sie, so ändert sich in der Regel die Firmenphilosophie und die Programmauswahl - Im schlimmsten Fall schrumpt solch ein Label dan bis zur Bedeutungslosigleit oder erlischt völlig


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So - und nun meine erste Anregung




    Carl Helsted (1818-1904) ein dänischer Komponist feiert seinen 200 Geburtstag, bzw feiert man ihn nicht - und es gibt auch keinen deutschen WIKIPEDIA-Eintrag, der englische ist auch eine Schande. Vorzugsweis auf der dänischen Seite wird er beschrieben.
    Helsted hat 2 Sinfonien geschreiben, wovon scheinbar lediglich eine bereits aufgenommen wurde (ist aber bereits gestrichen)
    BRILLIANT CLASSICS sei hier freundlichst darauf aufmerksam gemacht
    Aber auch eine Neuaufnahme BEIDER Sinfonien durch NAXOS wäre willkommen


    Sinfonie No.1 in D-dur (1842)



    mit freundlichen Grüssen aus Wien
    Alfred



    EDIT/Nachtrag


    Ich hatte vergessen, zu erwähnen, daß diese Sinfonie genau meinen Geschmack in Richtung der Post-Beethoven-Ära trifft _


    Majestätisch - eingängig und strahlend
    Zuf Gattung jener Sinfonien gehörend, die es eigentlich gar nicht gibt in jenen Tagen....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Von den inoffiziellen Mitschnitten, die so rumschwirren, ziehe ich den von 1974 dem hier genannten von 1975 vor. Die Besetzung ist praktisch identisch. Es wäre schön, wenn beide als offizielle Versionen erhältlich wären.


    Lieber Hans, danke für Deine Reaktion.


    Das wäre tatsächlich die Alternative. Ich habe auch den Mitschnitt von 1974. Leider ist er klangtechnisch nicht so ausgereift wie der von 1975 (zwar auch Stereo, jedoch geringere Dynamik, leichte Übersteuerungen) - aber wer weiß, wie gut die Masterbänder klingen. Das müsste das jeweilige Label dann entscheiden, was vorzuziehen ist.


    Gegen die Dresdner Studio-Aufnahme würde ich sie nicht ausspielen wollen. Theo Adam ist 1970 ein beeindruckender Sachs, der nach seinem Bayreuther Debüt 1968 in dieser Partie sicher erste Wahl für Karajan war. Und René Kollo - und mit Stolzing stehen oder fallen alle Meistersinger - hat sich in den fünf Jahren deutlich weiterentwickelt und gibt in Salzburg einen dominanteren und rücksichtsloseren Ritter als in Dresden.


    Ich meine gelesen zu haben, dass politische Gründe (Ost-West-Co-Produktion) dazu führten, dass der Sachs mit einem Ostdeutschen besetzt werden sollte. Theo Adam ist sicherlich ein respektabler Sachs, allerdings nicht ganz unumstritten. Die Meinung im Forum geht weit auseinander. Aber ich stimme Dir voll zu, dass René Kollo herausragend agiert, und zwar in allen drei Karajan-Aufnahmen aus den 70er Jahren.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Meine nächsten Wünsche wären folgende:



    "Der Ring des Nibelungen", Bayreuther Festspiele 1968 oder 1969 unter Lorin Maazel


    Besetzung u. a. Wolfgang Windgassen, Thomas Stewart, Josef Greindl, Leonie Rysanek, Berit Lindholm, Marga Höffgen.



    "Der Ring des Nibelungen", Bayreuther Festspiele 2000 unter Giuseppe Sinopoli


    Besetzung u. a. Plácido Domingo, Alan Titus, Günter von Kannen, Ricarda Merbeth, Gabriele Schnaut, Waltraud Meier.


    Grandios die unheimliche Stimmung, die Sinopoli im Vorspiel zum 2. Akt des "Siegfried" mit seinem getragenen Tempo erzielt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Meine nächsten Wünsche wären folgende: .....


    Lieber Joseph!


    Hier bin ich ganz bei Dir! Diese Aufnahmen lassen mir das Wasser im Munde fließen! Das wären auch meine Wünsche! :thumbup:

    W.S.

  • Das wäre tatsächlich die Alternative. Ich habe auch den Mitschnitt von 1974. Leider ist er klangtechnisch nicht so ausgereift wie der von 1975 (zwar auch Stereo, jedoch geringere Dynamik, leichte Übersteuerungen) - aber wer weiß, wie gut die Masterbänder klingen. Das müsste das jeweilige Label dann entscheiden, was vorzuziehen ist.


    Lieber Joseph, das ist ein sehr schöner Thread. Nicht, weil ich glaube, daß die Wünsche an die Plattenfirmen in Erfüllung gehen werden, sondern, weil wir uns darüber austauschen können, wieviel ungehobene Schätze es gibt.
    Deine Bemerkung zur Qualität der Salzburger Mitschnitte von 1974 und 1975 regt mich dazu an, beide Mitschnitte vergleichend zu hören. Bisher hatte mir der ältere immer besser gefallen. Das werde ich prüfen.


    Ich meine gelesen zu haben, dass politische Gründe (Ost-West-Co-Produktion) dazu führten, dass der Sachs mit einem Ostdeutschen besetzt werden sollte. Theo Adam ist sicherlich ein respektabler Sachs, allerdings nicht ganz unumstritten. Die Meinung im Forum geht weit auseinander. Aber ich stimme Dir voll zu, dass René Kollo herausragend agiert, und zwar in allen drei Karajan-Aufnahmen aus den 70er Jahren.


    Über die Meinungen zu Theo Adam als Hans Sachs in der Dresdner Aufnahme habe ich mir noch keinen Überblick verschafft. Als Kind der DDR fühle ich mich dem Sänger durchaus verbunden und freue mich, daß er die großen Partien bei Karajan und zehn Jahre später im Janowski-Ring singt.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Damit der Thread nicht zum Richard Wagner Thread entgleist, ein weiterer Wunsch aus meiner Hand.
    Cipriani Potter (1792-1871) war ein englischer Komponist, eigentlich (fast) eine Altersgenosse von Franz Schubert, nur daß er wesentlichlänger gelebt hat. Er hat unter anderem 9 Sinfonien hinterlassen (an Hand der Nummerierung kann man darauf schliessen, daß es ursprünglich 10 waren.
    es gab einer eie Augnahme von einigen (oder allen ) Sinfonien mit dem Milton Keynes City Orchestra Conductor unter Hilary Davan Wetton für das Label Unicorn Kanchana.
    Ich besitze eine diesese Uralt CDs und lediglich deshalb ist mir der Komponist bekannt, etwa um 2003 suchte ich das gesamte Internet nach infos über den Komnisten ab - erfolglos.
    Heute gibt es immerhin eine neue hyperion Aufnahme mit Klavierkonzerten (Er gibt insgesamt 4, irgendwie habe ich im Hinterkopf, daß eines unvollendet ist (?) ) und einige Sinfonien kann man sich via youtube anhören



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich meine gelesen zu haben, dass politische Gründe (Ost-West-Co-Produktion) dazu führten, dass der Sachs mit einem Ostdeutschen besetzt werden sollte.


    Es gab ja einige deutsch-deutsche Joint-Venture-Produktionen, bei denen beide Seiten ihre Interessen durchsetzten. Für die diese "Meistersinger" stellte die DDR das Orchester, den Chor und das Studio (Lukaskirche Dresden) mit samt der Aufnahmetechnik. Das war bei weitem der kostenintensivste Teil. Dirigent und Sänger aus dem Westen wurden sehr komfortabel untergebracht. Die brauchten nur noch anzureisen. Wie ich aus Teilnehmerkreisen weiß, soll Karajan außerordentlich gut vorbereitet gewesen sein und sehr professionell agiert haben. Er sei auch sehr freundlich und umsichtig gewesen. Es wurde ja immer auch vermutet, dass er seinen Philharmonikern deutlich machen wollte: Seht her, ich kann auch im Osten arbeiten.


    Von vornherein war klar, dass die DDR-Co-Firma Eterna ihre besten Pferde im Stall, nämlich Adam und Schreier, würde einspannen wollen. Und das ist auch gut so, wenngleich mir beide live immer besser gefielen als im Studio. Günther Leib, der den Beckmesser nach meinem Verständnis hervorragend sang und den Karajan ja auch in seiner Salzburger Produktion, die Joseph gern auf CD hätte, einsetzte, war wohl im Gespräch, letztlich aber nicht durchzusetzen. Geraint Evans ist für mich keine Ersatz. Zoltan Kélémen war als Kother auch nicht unbedingt nötig. Und Ridderbusch gefällt mir persönlich auch als Pogner in der Dresdener Plattenproduktion besser als später in der Rolle des Sachs.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ich wünsche mir eine bearbeitete Fassung des Londoner Freischütz' von 1977.


    Es singen René Kollo - Max, Kurt Moll - Kaspar, Hannelore Bode - Agathe, Lucia Popp - Ännchen.
    Mir fiel auf, wie oft der Buchstabe o bei dieser Aufnahme eine Rolle spielt: London, Kollo, Moll, Bode, Popp.


    Die Toningenieure hätten allerdings eine Menge Arbeit zu leisten: Bei der unbearbeiteten Aufnahme leiert die Ouvertüre entsetzlich. Die Oper selbst ist durch häßliches Brummen deutlich gestört. Es flaut zuweilen ab, zieht sich aber sonst bis zur letzten Sekunde durch.


    Was bekäme man?


    • Eine herrliches Mädchenpaar: Von Fr. Bode gibt es sowieso zu wenig Aufnahmen, jede weitere wäre ein Gewinn. Fr. Popp singt ein gewitztes, sehr charakteristisches Ännchen. Das sollte ebenfalls in besserer Qualität dokumentiert werden.
    • Kurt Moll, den man sonst eher mit dem Eremiten verbindet, als Kaspar.
    • Einen schweren, zuweilen brutalen Max. Kollos Interpretation steht in interessantem und durchaus merkwürdigen Gegensatz zur eigentlich schwachen Gestalt dieses Helden.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Richard Wagner
    Lohengrin


    Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele 1972
    Dirigent SILVIO VARVISO


    Heinrich der Vogler
    KARL RIDDERBUSCH
    Lohengrin
    RENE KOLLO
    Elsa von Brabant
    HANNELORE BODE
    Friedrich von Telramund
    DONALD MCINLYRE
    Ortrud, seine Gemahlin
    URSULA SCHRÖDER-FEINEN
    Der Heerrufer des Königs
    GERD NIENSTEDT
    Vier brabantische Edle
    HERIBERT STEINBACH
    HEINZ ZEDNIK
    RUDOLF HARTMANN-GNIFFKE
    HEINZ FELDHOFF


    Dieses Mitschnitts, der nach meinen Informationen beim Bayerischen Rundfunk in pertfektem Stereo vorliegt, sollte ORFEO in seiner Bayreuter Festspieledition annehmen. Der Klang ist wirklich rauschhaft. Varviso dirigiert einen oppulenten "Lohengrin". So glanzvoll habe ich dieses Werk so nie gehört. Eine offizielle Veröffentlichung wäre auch eine Hommage an Ursula Schröder-Feinen, die nur eine kurze Karriere im hochdramatischen Fach hatte und alsbald stimmliche Probleme bekam, die sie zur Aufgabe ihres Sängerlaufbahn zwangen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Carl Maria von Weber / Hector Berlioz
    DER FREISCHÜTZ


    Bearbeitet und unter Einbeziehung der Dialoge neu instrumentiert von Hector Berlioz


    Max - Clifton Forbis
    Agathe - Michaela Kaune
    Annette - Annick Massis
    Gaspard - José van Dam
    Kouno - Jean-Philippe Courtis
    Ottokar - Marc Barrard
    L'Ermite - Carsten Stabell


    Choeur et Orchestre de Paris
    Conductor - Christoph Eschenbach


    Paris, Salle Pleyel
    16.02.2002


    Diese konzertante Aufführung wurde im Rundfunk gesendet, dürfte also als Band vorliegen. Davon wünsche ich mir einen offiziellen Umschnitt auf CD. Es ist ein ganz neues Hörgefpühl, diese wohl deutscheste aller deutschen Opern in einer anderen Sprache zu hören. Berlioz hat nicht nur eins zu ein instrumentiert, sondern die Musik seiner Sprache angepasst. Manches klingt sogar viel dramatischer als bei Weber. Die komponierten Dialoge empfand ich zunächst als höchst gewöhnungsbedürftig. Inzwischen ist das nicht mehr so. Die Sänger werden nicht vor das oft unlösbare Problem gestellt, vom Gesang auf Sprechen umzuschalten. Gesungen und musiziert wird auf - wie ich finde - höchstem Niveau. Besonders gut gefällt mir Clifton Forbis als Max, der mich an den jungen James King, der diese Rolle auch sang, erinnert. Der "Freischütz" in der Bearbeitung von Berlioz wurde 2011 auch bei den Proms unter Sir John Eliot Gardiner gegeben - nach meinem Eindruck nicht ganz so hinreißend und bedrohlich wie unter Eschenbach. Der kommt ja als neuer Chef des Konzerthausorchesters nach Berlin, also an den Ort, wo Webers Werk uraufgeführt wurde. Inständig hoffe ich, dass er das Pariser Konzertprojekt neu aufgreift.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Diese "Freischütz"-Bearbeitung ist tatsächlich ein Desiderat der einschlägigen Diskographie. Zwar spielte Jean-Paul Penin die französische Bearbeitung ein, doch ist die Aufnahme längst vergriffen. Da würde eine Veröffentlichung des Mitschnitts von Eschenbach also eine Lücke füllen. Das Risiko wäre bei einem solch beliebten Werk für ein Label auch gering. Also dürfen wir ja noch hoffen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Richard Wagner
    Lohengrin
    Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele 1972
    Dirigent SILVIO VARVISO


    Lieber Rheingold, diese Aufnahme hätte ich selbst als nächste genannt. Daß Du mir zuvor gekommen bist, freut mich.
    Es wäre wirklich schön, wenn sich jemand ein Herz faßte und sie ohne den Glitch im Vorspiel herausbrächte.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Ich wünsche mir vorallem mehr unbekannte *Barockopern mit Countertenören,> ( das Forum hier ist ja in dieser Hinsicht ein trauriges Kapitel!, noch nicht mal beim großen Händel :pfeif: ) *davon kann ich die Ohren nicht voll genug kriegen! Wie z.B. von Hasse, Ariosti, Gasparini, Jommelli, Vinci, Stradella, Pallavicino, Cavalli, Agostini, Pasquini usw.!
    Da liegt noch vieles im Argen, ich bin mit der Dokumentation von Wagner usw. sehr zufrieden, aber generell von mehr oder weniger unbekannten Opern sehr unzufrieden! :(


    Neues braucht das Ohr! :thumbsup:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hier können Wünsche an Klassiklabel (Orfeo u. a.) gerichtet werden, welche bis dato in den Archiven schlummernden Aufnahmen (meist Rundfunkmitschnitte) denn unbedingt endlich auf CD veröffentlicht werden sollten.


    Lieber Fiesco, ich kann Deine Wünsche sehr gut nachvollziehen, doch in diesem Thread ging es nach meinem Verständnis doch ehr darum, Schätze aus den Archiven zu heben.


    Die Debatten im Forum um Countertenöre war vor Jahren sehr emotional aufgeladen. Ich schätze diese Stimmlage sehr, habe mich aber bei dem Thema nicht mehr engagiert. Eine ehemaliges Forumsmitglied befürchtete gar, sie nähmen den Frauen die Rollen weg. In Carusos Thread über die neuen Stimmen wurde wieder dieses und jenes Beispiel genannt. Wenn ich den Markt nicht völlig falsch einschätze, hat er in jüngster Zeit so viele Barockopern hervorgebracht wie nie zuvor. Oder siehst Du das ganz anders?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876,

    Zitat

    doch in diesem Thread ging es nach meinem Verständnis doch ehr darum, Schätze aus den Archiven zu heben.

    Sorry, habe ich erst jetzt so richtig wahrgenommen! ;)

    Zitat

    Wenn ich den Markt nicht völlig falsch einschätze, hat er in jüngster Zeit so viele Barockopern hervorgebracht wie nie zuvor. Oder siehst Du das ganz anders?


    Jaja, das ist in gewisser Weise richtig, obwohl das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist bei der Vielzahl der noch nicht veröffentlichen Oper.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Bei mir gibt es vor allem Wünsche in Richtung Russland, sprich Melodiya.


    Ganz vorne: der Schostakowitsch-Symphoniezyklus mit Kondrashin, der sollte IMMER im Katalog sein. Der von Roshdestvensky sicher auch.


    Gleiches gilt für die Streichquartettzyklen mit dem Beethoven und dem Taneyev Quartett. Ich habe zudem drei alte LPS, auf denen das Beethoven Quartett die Rasumovsky Quartette spielt. Ich vermute, es gibt alle Beethoven Quartette im Archiv.


    Und dann die zahlreichen Aufnahmen der Werke von Andrej Eshpai, die im Internet zirkulieren. Die sind alle mal von Melodiya aufgezeichnet worden.


    Und dann ein ganz persönlicher Wunsch, die romantischste aller Symphonien, die 2. von Peteris Barisons.

  • Und dann ein ganz persönlicher Wunsch, die romantischste aller Symphonien, die 2. von Peteris Barisons.

    Lieber lutgra,


    Dein Beitrag hatte mich neugierig gemacht. Den Namen Peteris Barisons kannte ich gar nicht, natürlich auch seine 2. Sinfonie nicht. Bei Wikipedia habe ich auch nicht in deutsch über ihn gefunden, nur die Nationalität und sein kurzes Lebensalter konnte ich entziffern.


    Aber die von Dir so gelobte 2. Sinfonie ist bei youtube abrufbar. Gestern war Hörtag. Wir haben die gut 40 Minuten (in 2 Teilen) gehört, leider konnten wir nicht finden, wo die Aufnahme herstammt, auch nicht das Orchester. Nur der Dirigent war angegeben. Die Tonqualität war so lala, aber immerhin entstand ein Gesamteindruck.


    Meine Frau und ich fanden die Neuentdeckung spannend. Keine Spur von Atonalität, viel Melodie, allerdings häufig wiederholt. Der 1. Satz erinnerte in seinen vielen Steigerungen manchmal an Bruckner, mal klangen mahlerische Effekte auf, besonders bei der Nutzung des Blechs und der Schlaginstrumente. Der 2. Satz eindeutig der attraktivste, man konnte so etwas wie den Ausdruck von Liebe und Zartheit hören, wozu gegen Schluß des 2. Satzes die fast dämonisch aufkommenden leisen Paukenschläge ein tragisches Ende erwarten lassen. Der 3. Satz war für mich der am wenigsten attraktive. Im 4. Satz kamen die Motive der Liebesszene aus dem 2. Satz wieder und alles endete wie schon angenommen in sich steigernden Schicksalsschlägen. Hier glaubt ich wieder das Finale der 9. von Bruckner mit Elementen des Tristanfinales zu hören.


    Insgesamt eine überraschend schöne und angesichts des Entstehungsjahres 1939 sehr im klassischen Stil gehaltene Sinfonie. Mitunter wurden wir auch an Filmmusik erinnert. Es wäre wünschenswert, diese Sinfonie (die sicher sowohl Liebhaber als auch Gegner hat) in Deutschland zu hören.


    Vielen Dank für dieses interessante Erlebnis.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Und dann die zahlreichen Aufnahmen der Werke von Andrej Eshpai, die im Internet zirkulieren. Die sind alle mal von Melodiya aufgezeichnet worden.


    Lieber Lutz,
    :thumbup: diesen Wunsch kann ich nur noch einmal bekräftigen !
    Alles was verfügbar ist, habe ich mir ja runtergeladen ... aber ich bin auch daran interessiert in möglichst guter Qualität diese famosen Werke auf CD zu besitzen. Leider ist dieser Wunsch durch das knappe CD-Angebot sehr eingeschräkt.


    Natürlich ist auch der Wunsch nach der Verfügbarkeit der Schostakowitsch-Sinfonien mit Kondraschin und Roshdestwensky sehr berechtigt.
    ^^ Aber diese Referenz-GA haben wir selber ja schon auf CD !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Im Archiv des BR befindet sich eine Studioeinspielung der 1. Symphonie von Wassili Kalinnikow. Sie entstand 1974 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Yuri Ahronovitch. Es ist m. E. eine der gelungensten Darbietungen dieses wenig beachteten Meisterwerkes und verdiente eine CD-Veröffentlichung. Packend von der ersten bis zur letzten Note, die Schlussapotheose ausgekostet bis zum Geht-nicht-mehr.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Insgesamt eine überraschend schöne und angesichts des Entstehungsjahres 1939 sehr im klassischen Stil gehaltene Sinfonie. Mitunter wurden wir auch an Filmmusik erinnert. Es wäre wünschenswert, diese Sinfonie (die sicher sowohl Liebhaber als auch Gegner hat) in Deutschland zu hören.


    Vielen Dank für dieses interessante Erlebnis.


    Es freut mich lieber La Roche, dass Euch das Werk angesprochen hat, ich habe es sicher ein halbes Dutzend Male gehört und war immer mehr angetan.
    Die Aufnahme ist wohl vom Latvian TV und Rundfunk Orchester unter Edgars Tons (1917-1967). Man findet jedenfalls eine entsprechende LP bei Discogs. Die Aufnahme schlummert also irgendwo im Archiv von Melodia.

  • Ich würde mir wünschen, dass endlich die Opern-Tetralogie "Die Odyssee" bzw. "Homerische Welt" von August Bungert eingespielt wird.


    Dieser Opern-Vierteiler umfasst die Opern "Kirke", "Nausikaa", "Odysseus' Heimkehr" und "Odysseus' Tod" und stellt eine Art antiken Gegenentwurf zu Wagners "Ring" dar. Ursprünglich war es gar als Hexalogie geplant mit "Die Ilias" als Zweiteiler davor.


    Die Werke wurden zwischen 1896 und 1903 unter großem Erfolg in Dresden uraufgeführt.


    Anstatt, dass wir den x-ten mediokren "Ring" bekommen (die besten Aufnahmen werden eh nicht mehr übertroffen), wäre das mal eine echte Pioniertat, mit der man Schallplattengeschichte schreiben würde!


    Nähere Informationen hier:


    August Bungert — Der Mann, der Richard Wagner übertreffen wollte
    BUNGERT, August: DIE ODYSSEE, Teil 1 KIRKE
    BUNGERT, August: DIE ODYSSEE, Teil 2 NAUSIKAA
    BUNGERT, August: DIE ODYSSEE, Teil 3 ODYSSEUS' HEIMKEHR
    BUNGERT, August: DIE ODYSSEE, Teil 4 ODYSSEUS' TOD

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões



  • An sich muß man ja einigen Klassiklabels durchaus Dank aussprechen - und hier besonders den "Indepedents"
    Was die an Ausgrabungen zustandegebracht haben, das ist schon Spitze.
    Aber natürlich bleiben immer einige Wünsche offen:
    Christian Cannabich, mit Mozart befreundet oder bekannt (1731-1798) sollte besser dokumentiert werden - es gibt vereinzel Aufnahmen seiner Werke, aber das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein.


    Generell ist es sehr schwer sich einen Überblick über sein Werk zu verschaffen- mann muß mehrere Sprachversionen von WIKI aufsuchen, überall wird etweas anders erwähnt.
    Die Anzahl seiner Sinfonien wird offensichtlich nur geschätzt, die Angaben schwanken zwischen 70 und 90
    Angeblich gibt e 40 Ballette aus seiner Feder (die frz WIKIPEDIA kennt indes nur 3)
    Die Deutsche Wikipedia erwähnt lediglich eine Oper, anderenorts werden mehrere erwähnt, mit dem Hinweis, daß sie weitgehend erfolglos blieben
    In Frankreich kennt man indes 2 Opern (Es gibt nachweislich mehr)
    4 Violinkonzerte
    1 Klavierkonzert
    7 Instrumentalkonzerte mit Orgel
    Die Engländer unterschlagen ein Violinkonzert, sie nennen nur 3
    Dafür bieten sie:


    12 Streichquartette
    6 Klaviertrios
    30 Sonaten für Klavier und Violine



    Es dürfte noch mehr geben aber darüber werde ich beil passender Gelegenheit im Cannabich Thread schreiben.
    Genug Futter für Entdeckerlabels - und offensicht solche, das es Wwert ist ausgegraben zu werden.
    Eine Aufnahme der Streichquartette sollte auch mit moderaten Geldmitteln finanzierbar sein....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo Johannes Schlüter,


    ich kann Dich ja verstehen, dass Du diese DG-Aufnahme der Pettersson 8 gerne wiederveröffentlicht sehen würdest.
    Aber genau die DG-Originals - Serie ist es doch, die manchmal als Einzige in CD-Regalen von Fotogeschäften (Foto Porst) , oder auch bei der spärlichen Auswahl von SATURN hier und da (nie komplett) zu finden ist. DA kannst Du kaum erwarten, dass diese CD das allgemeine und schwach aufgestellte Kaufpuplikum interesssieren würde ... da ist doch in diesen Serien meist nur Mainstream gefragt.
    Mit anderen Worten: Aus wirtschaftlichen Gründen glaube ich nicht, dass die DG es als lohnend ansehen würde, diese Comisssiona-Aufnahme bei den ORIGINALS heraus zu bringen.


    Wer sich für das Werk interessiert ... der hat es schon ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Der Dirigent Fritz Rieger, über 17 Jahre Chefdirgent de Münchener Philharmoniker, hat immer wieder Bruckner gespielt. Meines Wissens nach hat der Bayrische Rundfunk die Aufnahmen aller 9 Sinfonieen aufgezeichnet, auch gesendet, aber nie auf Tonträger veröffentlicht. Das ist schade. Ebenfalls schade, dass die Aufnahme Riegers von Pfitzners kleiner C-Dur Sinfonie auch nicht auf Tonträger erschienen ist.


    Überhaupt Fritz Rieger: dessen Aufnahmen sind weitestgehend bei kleineren Plattenclub-Labeln erschienen. Auch hier der Wunsch an Plattenlabel, diesen hervorragenden Dirigenten aus der Versenkung zu holen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Wer sich für das Werk interessiert ... der hat es schon ...


    So ist es. Wer noch die Möglichkeit hat Platten zu hören, kann die LP auch vergleichsweise preiswert erstehen. Bei discogs sind diverse angeboten, von deutschen Anbieter so um € 10. Die Aufnahme wurde übrigens ursprünglich bei einem schwedischen Label veröffentlicht und dann von DG übernommen. Das schwedische Label war übrigens mit einem anderen Musikensemble etwas erfolgreicher als mit Pettersson/Comissiona: ABBA. :D

  • Und nochmal Wagners "Meistersinger":


    Münchner Opernfestspiele 1979


    Richard Wagner
    DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG


    Inszenierung: August Everding
    Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose


    Hans Sachs: Dietrich Fischer-Dieskau
    Veit Pogner: Kurt Moll
    Kunz Vogelgesang: Friedrich Lenz
    Konrad Nachtigall: Raimund Grumbach
    Sixtus Beckmesser: Hans Günter Nöcker
    Fritz Kothner: Karl Helm
    Balthasar Zorn: Georg Paskuda
    Ulrich Eißlinger: Hermann Sapell
    Augustin Moser: David Thaw
    Hermann Ortel: Heinz Imdahl
    Hans Schwarz: Keith Engen
    Hans Foltz: Karl-Christian Kohn
    Walther von Stolzing: René Kollo
    David: Peter Schreier
    Eva: Julia Varady
    Magdalene: Cornelia Wulkopf
    Ein Nachtwächter: Nikolaus Hillebrand


    Chor der Bayerischen Staatsoper
    Bayerisches Staatsorchester
    Musikalische Leitung: WOLFGANG SAWALLISCH


    Nationaltheater München, 8. Juli 1979 (Premiere)


    Bisher wurden von dieser Gesamtaufnahmen nur drei Auszüge (darunter der Flieder- und der Wahnmonolog) veröffentlicht:



    Wieso uns der Rest bis heute vorenthalten wird, ist eine gute Frage, handelt es sich doch um eine der interessantesten Aufnahmen dieser Oper überhaupt, die noch dazu klanglich überzeugt. Als Highlight darf der Sachs von Fischer-Dieskau gelten, der diese Produktion mit seiner Mitwirkung adelt und hier sogar besser ist als in der Studioeinspielung unter Jochum. Ich habe mir kürzlich die großen Monologe und die gesamte Festwiese angehört und muss sagen, dass ich wirklich sehr beeindruckt war. Fischer-Dieskau steht die Partie nicht nur bis zuletzt durch, ihm gelingt auch eine ungemein differenzierte Gestaltung. Im Schlussmonolog ist er der leibhaftige deutsche Nationalpoet schlechthin. Seine große Erfahrung mit dem Kunstlied kommt ihm hier fraglos zugute. Eine solch ausgefeilte Diktion ist fast beispiellos. Da verzeiht man es auch, dass ihm eben die Tiefe eines echten Bassbaritons abgeht und er wohl der intellektuellste Sachs aller Zeiten ist. Die restliche Besetzung ist ebenfalls von erster Güte (Moll, Nöcker, Kollo, Schreier, Varady). Alle Mitwirkenden verschmolzen an diesem Abend zu einer Einheit. Famos die Chor- und Orchesterseite unter der Stabführung des Generalmusikdirektors Sawallisch. Wie im Abspann erwähnt wird, fand sich zu dieser Premiere u. a. der damalige Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß ein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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