Pinchas Zukerman, * 16. 7. 1948

  • Vor fast genau zwei Jahren habe ich in diesem Forum einen Thread für einen der größten Geiger des 20. Jahrhunderts eröffnet, und zwar anlässlich seines 95. Geburtstages: Isaac Stern, der noch keinen eigenen Thread hatte. Bis jetzt sind in diesem Thread hinzugekommen an anderen Beiträgen: "null".
    Heute versuche ich es noch einmal. Wieder hat ein großer Geiger der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und des bisherigen 21. Jahrhunderts einen runden Geburtstag, den 70sten:


    Pinchas Zukerman (hebräisch פנחס צוקרמן, pinˈχaːs ˈtsukeʁman,* 16. Juli 1948 in Tel Aviv) ist ein israelischer Violinist, Bratschist und Dirigent.


    Pinchas Zukermans Familie überlebte das Warschauer Ghetto und das Konzentrationslager Auschwitz. Von seinem Vater Yehuda Zukerman erhielt er Klarinettenunterricht, bevor er im Alter von acht Jahren zur Violine fand. Zunächst wurde er am Israelischen Konservatorium in Tel Aviv ausgebildet. Eine amerikanisch-israelische Stiftung ermöglichte ihm dann, seine Ausbildung an der Musikakademie in Tel Aviv fortzusetzen. Er studierte bei Ilona Fehér. 1961 lernte er während des ersten Israel-Festivals Pablo Casals und Isaac Stern kennen. Auf ihren Rat ging er 1962 nach New York City, um dort an der Juilliard School of Music bei Ivan Galamian zu studieren. In New York gab Zukerman 1963 sein Debüt.


    1967 wurde er zusammen mit der koreanischen Geigerin Kyung Wha Chung Ko-Sieger der Leventritt International Competition. 1969 debütierte er in Europa. Von da an nahm seine internationale Karriere als Violinist und als Bratschist einen steilen Aufschwung, ab 1971 auch als Dirigent, vor allem mit dem English Chamber Orchestra. 1977 spielte er mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Daniel Barenboim das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven.


    Von 1980 bis 1987 war Zukerman Dirigent des St. Paul Chamber Orchestra. Von 1998 bis 2015 war er Chefdirigent des National Arts Centre Orchestra in Ottawa.


    Bekannt wurden seine gemeinsamen Auftritte mit dem Geiger Itzhak Perlman, auch diverse Kammermusikaufnahmen wie z. B. die Klaviertrios von Franz Schubert mit dem Pianisten Vladimir Ashkenazy und dem Cellisten Lynn Harrell.


    Außerdem wirkte er in der Verfilmung von Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman Der Richter und sein Henker mit, in der er den Geiger im Hause Gastmanns spielte.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Pinchas_Zukerman


    Hier sind einige seiner größten Aufnahmen:




    und nicht zu vergessen diese:


    Ich hoffe, dass sich doch der einer oder andere Violinenexperte findet, der etwas übner Pinchas, Zukerman zu berichten weiß.


    Nur zu!


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Vor fast genau zwei Jahren habe ich in diesem Forum einen Thread für einen der größten Geiger des 20. Jahrhunderts eröffnet, und zwar anlässlich seines 95. Geburtstages: Isaac Stern, der noch keinen eigenen Thread hatte. Bis jetzt sind in diesem Thread hinzugekommen an anderen Beiträgen: "null".
    Heute versuche ich es noch einmal.

    Das ist wirklich kaum zu glauben, lieber Willi! In meinem Elternhaus gab es die LP des ganz jungen Pinchas Zukerman - die Violinkonzerte mit Tschaikowsky und Mendelssohn mit Leonard Bernstein. Durch sie habe ich die Konzerte kennengelernt - eine fabelhafte Aufnahme! Nur auf CD veröffentlicht habe ich sie nie gesehen! Die hätte ich nur zu gerne! :hello:


    Liebe Grüße
    Holger

  • Sein Deutschland Debut gab Pinchas Zukerman am 24. April 1969 als er kurzfristig für den erkrankten Nathan Milstein einsprang.


    Das Ergebnis ist bei "Audite" zu hören:



    Joachim Kaiser schrieb am 25.04. in der "Süddeutschen Zeitung": "Der junge Künstler spielte bei seinem Deutschland-Debut in München mit einer Süße des Tons und einer noblen, ruhigen Beseeltheit des Ausdrucks, wie man es schöner und interessanter selbst von dem russischen Meistergeiger David Oistrach noch auch von Henryk Szeryng (nicht) gehört hat."

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Pinkas Zukerman konnte ich am 22.12 2015 mit dem Violinkonzert op 77 von Brahms unter Daniele Gatti mit den Bamberger Symphonikern in Münchner Gasteig erleben.


    Als CD habe ich das Tschaikowsky Konzert mit Mehta und Israel Philharmonic
    Kann leider kein Bild der CD kopieren.


    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Das ist wirklich kaum zu glauben, lieber Willi! In meinem Elternhaus gab es die LP des ganz jungen Pinchas Zukerman - die Violinkonzerte mit Tschaikowsky und Mendelssohn mit Leonard Bernstein. Durch sie habe ich die Konzerte kennengelernt
    Liebe Grüße
    Holger


    Das Violinkonzert von Mendelssohn ist hier drauf .....
    Allerdings lieber Holger ist das Violinkonzert von Tschaikowsky mit dem London Symphony Orchestra unter Anwalt Dorati!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Pinkas Zukerman konnte ich am 22.12 2015 mit dem Violinkonzert op 77 von Brahms unter Daniele Gatti mit den Bamberger Symphonikern in Münchner Gasteig erleben.
    Als CD habe ich das Tschaikowsky Konzert mit Mehta und Israel Philharmonic
    Kann leider kein Bild der CD kopieren.



    Warum das Violinkonzert auf dem Front Cover unterschlagen wird wissen die Götter! ?(


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Holger,


    die in meinem Startbeitrag abgebildete CD mit dem Tschaikowsky-Konzert und Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic habe ich beim Marketplace für 2,01 + 3 € gefunden und zwei Exemplare bestellt. Allerdings kommen sie aus den USA, und das kann einige Wochen dauern. Angeblich sollen sie ab dem 3. August kommen. Das wäre der Tag, an dem ich von der Schumann-Rallye mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi aus Schleswig Holstein zurückkehren werde. Wenn Interesdse deinerseits besteht, könnte ich sie am 10. 9. zum Pollini-Konzert im Gepäck haben. Für das geplante Essen nach dem Konzert habe ich zunächst das "Sion am Bahnhof" ausgesucht, ich weiß nicht, ob du es kennst, aber da soll es "urkölsch" zugehen, auch was "Speis und Trank" betrifft. Und die haben bis Mitternacht geöffnet.


    Liebe Grüße


    Willi


    @ Norbert, @ Justin, @ Fiesco: schönen Dank auch für eure Beiträge!

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Zitat

    Norbert: Sein Deutschland Debut gab Pinchas Zukerman am 24. April 1969 als er kurzfristig für den erkrankten Nathan Milstein einsprang.


    Lieber Norbert,


    Die Aufnahme unter Kubelik habe ich gerade bei Amazon gestreamt und habe sie auf dem Ohr. Grandioser Klang und exzellentes Spiel von Pinchas Zukerman, den ich bisher nur in der Kammermusik-Box mit Daniel Barenboim und Jacqueline du Pré (siehe Beitrag Nr. 1). Nun werden zumindest zwei verschiedene Aufnahmen des Tschaikowsky-Konzertes dazukommen.
    Übrigens, als ich heute Nachmittag den Eröffnungsbeitrag vorbereitete, habe ich auch diese Aufnahme des op. 61 von Beethoven in einer Aufnahme vom 28. 2. 2014 aus dem Teatro Carlo Felice aus Genf gehört, in der er das Solo spielt und das Royal Philharmonic Orchestra dirigiert:


    Da ich in dieser Saison am 1. 6. das op. 61 schon gehört habe, von Clara-Jumi Kang, und dem Kölner Kammerorchester unter Christoph Poppen und ich es in der nächsten Saison am 23. 9. von Isabell Faust und dem Freiburger Barock-Orchester unter Pablo Heras-Casado, gibt das einen interessanten Vergleich.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Hallo Fiesco


    es sind die gleichen Aufnahmen in gleicher Kombination, meine stammt aus der Serie CBS Masterworks
    Recordings: Violinkonzert 1984 im Mann Auditorium Tel Aviv,
    Klavierkonzert 1979 in der Avery Fisher Hall , New York , vorausgesetzt ich habe das Kleingedruckte richtig entschlüsselt.


    VG Justin

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

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  • Lieber Norbert,


    Die Aufnahme unter Kubelik habe ich gerade bei Amazon gestreamt und habe sie auf dem Ohr. Grandioser Klang und exzellentes Spiel von Pinchas Zukerman, den ich bisher nur in der Kammermusik-Box mit Daniel Barenboim und Jacqueline du Pré (siehe Beitrag Nr. 1). Nun werden zumindest zwei verschiedene Aufnahmen des Tschaikowsky-Konzertes dazukommen.


    Liweber Willi,


    ich bin sicher, Du wirst viel Vergnügen an der CD haben.


    Joachim Kaisers euphorischer Kritik ist wenig hinzuzufügen.


    Auch wenn es hier vorrangig um Pinchas Zukerman geht sei angemerkt, dass mir Rafael Kubeliks Interpretation der 4. Sinfonie hervorragend gefällt. Mir ist die Sinfonie oft zu "knallig", aber in dieser Aufnahme nicht. Kubelik zeigt exemplarisch auf, dass, wie so häufig, weniger (Bombast) mehr (effektvoll) ist. Das Scherzo gewinnt durch die von Kubelik bevorzugte deutsche Orchesteraufstellung ungemein.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • die in meinem Startbeitrag abgebildete CD mit dem Tschaikowsky-Konzert und Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic habe ich beim Marketplace für 2,01 + 3 € gefunden und zwei Exemplare bestellt. Allerdings kommen sie aus den USA, und das kann einige Wochen dauern. Angeblich sollen sie ab dem 3. August kommen. Das wäre der Tag, an dem ich von der Schumann-Rallye mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi aus Schleswig Holstein zurückkehren werde. Wenn Interesdse deinerseits besteht, könnte ich sie am 10. 9. zum Pollini-Konzert im Gepäck haben. Für das geplante Essen nach dem Konzert habe ich zunächst das "Sion am Bahnhof" ausgesucht, ich weiß nicht, ob du es kennst, aber da soll es "urkölsch" zugehen, auch was "Speis und Trank" betrifft. Und die haben bis Mitternacht geöffnet.

    Lieber Willi,


    ja natürlich, super! Auch die Wahl von "Sion am Bahnhof!" Ich feue mich schon sehr! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Die Kubelik-CD habe ich gerade auch bestellt. Für solche außergewöhnlichen Konzertereignisse habe ich eine Schwäche! Zukerman hat einfach einen wunderbar "schmelzenden" Geigenton. Das passt hier ideal, finde ich! :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger


  • Heute habe ich das Konzert gehören - das ist einfach hinreißend. So lyrisch, so schön im Ton, zugleich natürlich und virtuos gespielt kann man sich auf Anhieb in das Tschaikowsky-Violinkonzert verlieben und sagen: Ich brauche eigentlich keine andere Aufnahme mehr! Auch Kubelik als Partner ist hervorragend und die Aufnahmetechnik ebenfalls. Was will man mehr! Manchmal hat man das Glücvk, dass man in der Jugend die Musik gleich in der idealen Aufnahme kennen und lieben lernt! Ich bin froh, Zukerman nun endlich auch wieder auf CD zu haben! (Die Symphonie habe ich noch nicht gehört!) :) :) :)


    Schöne Grüße
    Holger

  • Hallo Willi,


    Stern und Zukerman? Nimm noch etwas Blumenschmuck dazu:


    Mozart Divertimento


    Keine Überraschung, daß dieser Besetzung eine fabelhafte Einspielung mit dem perfektesten Trio für Streicher gelungen ist.


    Ein Musikstück, das einen ausgeruhten Hörer erfordert, um tiefer einzusteigen.


    Nette Grüße


    Karl


  • Heute habe ich das Konzert gehören - das ist einfach hinreißend. So lyrisch, so schön im Ton, zugleich natürlich und virtuos gespielt kann man sich auf Anhieb in das Tschaikowsky-Violinkonzert verlieben und sagen: Ich brauche eigentlich keine andere Aufnahme mehr! Auch Kubelik als Partner ist hervorragend und die Aufnahmetechnik ebenfalls. Was will man mehr! Manchmal hat man das Glücvk, dass man in der Jugend die Musik gleich in der idealen Aufnahme kennen und lieben lernt! Ich bin froh, Zukerman nun endlich auch wieder auf CD zu haben! (Die Symphonie habe ich noch nicht gehört!) :) :) :)


    Schöne Grüße
    Holger


    Lieber Holger,


    es freut mich, dass Dir die CD gefällt. :) Dem, was Du schriebst, ist nicht viel hinzuzufügen.
    Auffallend positiv ist es, dass der Solist und das Orchester (inkl. Dirigent) miteinander und nicht gegeneinander musizieren. Sie "atmen" quasi miteinander, und das ist der Aufnahme anzuhören.


    Die Sinfonie wird Dir mit Sicherheit genauso gut gefallen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • es freut mich, dass Dir die CD gefällt. :) Dem, was Du schriebst, ist nicht viel hinzuzufügen.
    Auffallend positiv ist es, dass der Solist und das Orchester (inkl. Dirigent) miteinander und nicht gegeneinander musizieren. Sie "atmen" quasi miteinander, und das ist der Aufnahme anzuhören.

    Das hast Du treffend beschrieben, lieber Norbert! :)

    Die Sinfonie wird Dir mit Sicherheit genauso gut gefallen.

    Ich glaube auch! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,


    in Beitrag Nr. 8 hatte ich mitgeteilt, dass ich die Zukerman-CD mit Tschaikowskys op. 35 mit Mehta und dem Israel Philharmonic bestellt hätte. Heute nun sind sie angekommen. Wenn du es noch erwarten kannst, bringe ich die CD am 10. 9. mit nach Köln.Neben dem VK sind noch die Sérénade Mélancholique op. 26 und die Mélodie op. 42 Nr. 3 enthalten.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • n Beitrag Nr. 8 hatte ich mitgeteilt, dass ich die Zukerman-CD mit Tschaikowskys op. 35 mit Mehta und dem Israel Philharmonic bestellt hätte. Heute nun sind sie angekommen. Wenn du es noch erwarten kannst, bringe ich die CD am 10. 9. mit nach Köln.Neben dem VK sind noch die Sérénade Mélancholique op. 26 und die Mélodie op. 42 Nr. 3 enthalten.

    Lieber Willi,


    das freut mich sehr! Am 10.9. sind die Temperaturen hoffentlich etwas "mitteleuropäischer"! :) :hello:


    Liebe Grüße
    Holger