Salome - Salzburger Festspiele 2018

  • Hat am Samstagabend jemand Salome gesehen, live vor Ort oder in ORF 2? Am 11. August sendet 3sat die Premiere.
    Hier die Rezension der Süddeutschen. Im Radio Ö1 wurde ebenfalls übertragen, aber das habe ich leider verpasst.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Und hier noch eine Rezension:
    https://www.tagesspiegel.de/ku…er-ich-wohl/22859272.html
    und noch eine:
    https://www.br-klassik.de/aktu…iele-2018-kritik-100.html
    Nun reichts. Ich will kein Pferd anstelle von Jochanaan. Da rettet bei mir auch die grandiose Musik und auch keine gesanglich noch so gute Salome den Abend. Ich werde das weder ansehen noch aufnehmen. So etwaswill ich einfach nicht sehen!! Und ich werde darüber auch nicht diskutieren.
    ein wütender La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und ich werde darüber auch nicht diskutieren, so etwas kotzt mich einfach nur an!!!

    nur haste jetzt allerdings bereits darüber diskutiert...... :yes:
    ... dieser Thread könnte durchaus Potential haben, zum unterhaltsamen Phantomthread sich zu modeln :thumbup: :thumbup:

  • Nun reichts. Ich will kein Pferd anstelle von Jochanaan.

    Jetzt bist Du aber wirklich amüsant! :D So eine Reaktion kann ich von meinem 3 1/2 Jahre alten Enkel erwarten: "Ich will kein Butterbrot anstelle von Schokolade!" 8o

    So etwaswill ich einfach nicht sehen!!

    ... will nicht, will nicht. Und schmeißt das Opern-Butterbrot wütend in die Ecke.... :D :D :D :hello:

  • Also, ich finde nicht, dass man sich über La Roches Reaktion lustig machen sollte. Wenn er das so empfindet, und damit für ihn eine Grenze überschritten worden ist, dass statt des Hauptes des Jochanaan ein Pferdekopf präsentiert wird, kann ich das voll und ganz verstehen.


    Der Regisseur sucht laut Tagesspiegel einen"frei assoziativen Zugriff auf die Stoffe", das kann man befürworten oder nicht. Dennoch empfinde ich es als eher wenig produktiv auf der Beziehungsebene, wenn man jemanden, der wütend ist, mit Häme überzieht.
    Es sei denn, es ist mir egal, wie der andere reagiert, Hauptsache, ich habe mich als süffisanter, überlegener Spötter gerieren können, wie es Amfortas scheinbar gerne tut, was ich persönlich einen eher billigen Triumph finde, wenn man es denn als solchen bezeichnen möchte.
    Dort, wo die Sachebene verlassen wird, und auf persönlicher Ebene offensichtlich das Wohlwollen fehlt, ist einer fruchtbaren Diskussion der Boden entzogen.


    Ich kann ja nur für mich reden. Wenn ich sehe, dass jemand wütend ist, versuche ich zu verstehen, warum, und versuche denjenigen zu beschwichtigen. Im vorliegenden Fall wäre es von daher eher produktiv gewesen, eine sachliche Gegenmeinung einzubringen (warum zum Beispiel der Pferdekopf durchaus ein sinnvolles Symbol sein kann statt des Hauptes des Joachanaans, oder warum der Regisseur ausgerechnet die zentralen Symbole und Szenen bewusst verfremdet oder sogar ganz außen vorlässt.)
    Wenn die Replik lediglich aus Häme und Zynismus besteht, finde ich sie wenig hilfreich.


    Lediglich meine Meinung. Ich werde mir die Salome ansehen und -hören, auch wenn ich hier ebenfalls nur hoffen kann, dass die in der Presse geschilderte, bohrende Intensität der Sängerin tatsächlich solche Dimensionen erreicht, dass man die eher frei gestaltete Regie dafür in Kauf nehmen kann. Immerhin, der Lohengrin hat mir ja auch grosso modo sehr gut gefallen.

  • Jetzt habe ich mir mal diesen Thread durchgelesen: in 4 von 5 Beiträgen geht es nicht um diese Salome (Inszenierung, gesangliche Leistung, Dirigat, etc.), sondern um La Roche und seine Abneigung gegen diese Inszenierung.


    Ich möchte mal mit "gutem" Beispiel vorangehen und auf das eigentliche Threadthema zurückkommen. Ich habe mir auf YouTube den dort eingestellten Schlussgesang der Salome angesehen bzw. angehört. Rein optisch könnte ich mir diese Salome viel besser als Cherubino vorstellen, mit diesem burschikosen Haarschnitt! Ich las in den Rezensionen, dass ihr Gesang so toll gewesen sei, und war entsprechend neugierig; für eine Bühnen-Salome, die live singt, fand ich ihre Stimme schon sehr gut, sie klang für mich doch noch jung und frisch, das Vibrato war nicht zu stark, die hohen Töne wurden noch gesungen und nicht gekreischt. Aber auch die leisen Töne (etwa bei "Du warst schön") kommen, wie ich finde, gefühlvoll und klangschön rüber. Manche Sängerinnen singen solche Stellen doch ziemlich laut, aber das war hier nicht der Fall. Auch gefiel mir, wie sie die Achteltriolen auf "der Silberlilien Glanz" gesungen hat.


    Zur Musik mag ich aber nichts sagen, weil die in diesem Clip recht leise klang, selbst die recht lauten Stellen. Ich weiß nicht, wie sängerfreundlich der Dirigent da war, weil das über Mikrofone aufgenommen wurde, und das doch anders klingt, als wenn man live im Publikum sitzt.


    Was die Inszenierung angeht, ich habe natürlich nur diesen Ausschnitt gesehen, und kenne die restliche Inszenierung nicht, aber ich fand sie zumindest hier langweilig. Auch habe ich schon oft eine Salome mit so einem Kleid gesehen, und ich möchte aber mal neue Ideen sehen.




    Gruß
    Hosenrolle1

  • Also, ich finde nicht, dass man sich über La Roches Reaktion lustig machen sollte. Wenn er das so empfindet, und damit für ihn eine Grenze überschritten worden ist, dass statt des Hauptes des Jochanaan ein Pferdekopf präsentiert wird, kann ich das voll und ganz verstehen.


    Der Regisseur sucht laut Tagesspiegel einen"frei assoziativen Zugriff auf die Stoffe", das kann man befürworten oder nicht. Dennoch empfinde ich es als eher wenig produktiv auf der Beziehungsebene, wenn man jemanden, der wütend ist, mit Häme überzieht.

    Lieber Don,


    Du kennst vieleicht die Loriot-Satire in seinem Text zum "Karneval der Tiere". Da hört man immer wieder "Wann kommt endlich der Schwan?" Die Erwartungshaltung des Publikums hat manchmal etwas sehr Kindisches. Und Loriot ist ein sehr liebenswürdiger Satiriker. Von mir war das auch nicht hämisch gemeint, sondern humoristisch, denn: Wir sind doch alle erwachsen! Wütend zu reagieren auf ernste Dinge wie das z.B., was Trump an Unheilbringendem verzapft, kann ich verstehen, aber kindisch ist, wütend zu reagieren, wenn einem so was wie sein Lieblingspielzeug weggenommen wird. In den von La Roche selber verlinkten Artikeln ist zu lesen, dass der Regisseur sich gerne ausführlich dem Publikum erklärt, ein ausführliches Programmheft verfasst hat und sich sogar mit Heidegger und vor allem Psychoanalyse beschäftigt. Wenn man das gelesen hat, dann wäre eine doch etwas weniger kindische Reaktion angebracht. Assoziationen in der Psychoanalyse sind alles andere als beliebig, sondern zeigen die Gesetzmäßigkeit des Unterbewussten. Bei dem Stoff ist eine psychoanalytische Betrachtung ja auch alles andere als weit hergeholt! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,


    im Prinzip hast Du Recht, dass es natürlich weitaus Wichtigeres gibt als Opern, oder sagen wir, Fussball beispielsweise; dennoch kann ich jeden verstehen, der sehr emotional in seinem "Steckenpferd" reagiert und sich auch ärgert, empört oder aufregt. Denn ohne Leidenschaft und Passion wäre die Oper schon längst tot, ohne Melomanen, Stimmenliebhaber, Musikfreunde, Gesangsverrückte, Theaterbesessene wäre das ganze eine sehr nüchtern-sachliche und damit zum Scheitern verurteilte, freudlose Angelegenheit.
    Natürlich kann ich einen erwachsenen Mann z.B. auslachen, wenn er weint, weil sein Fussballverein absteigt; natürlich kann ich ihm sagen, er solle sich nicht so anstellen, es gäbe ja Wichtigeres. Ich sehe es allerdings anders: dort, wo jemand mit Herzblut und Hingabe eine Sache verfolgt, egal ob sie wichtig oder unwichtig ist, hat derjenige meine Sympathie und meinen Respekt, und gehe ich behutsam mit ihm um.
    Wer Emotionen zeigt, macht sich immer auch angreifbarer als jemand, der rational argumentiert; das sollte man, wie ich finde, nicht ausnutzen, führt dies doch nur zu weiterer Kränkung und gar zum Verstummen des Anderen.
    In der Sache kann man ruhig kontrovers diskutieren, allerdings sollte dies auf einer Basis geschehen, bei der sich jeder wohlfühlt und nicht als Person in Frage gestellt wird, finde ich.
    Ansonsten denke ich auch, dass diese Inszenierung durch die philosophischen Bezüge (und da bin ich sehr auf Deine Anmerkungen gespannt!) interessant sein kann, wenn ich auch nicht ganz frei von manchen Vorbehalten bin. Aber naja, lassen wir uns überraschen.


    liebe Grüße

  • Lieber Don Gaiferos,


    Du hast natürlich völlig Recht. Jeder von uns hat seine sentimentalen Ecken - ich auch! Auch und gerade bei Musik, meine Frau stichelt dann gerne. :D Ich finde mich dann selber auch ein bisschen komisch, aber stehe dazu. Ich mag nämlich keine Puritaner und Asketen. Die Laster, auch die sentimentalen, dürfen wir schon haben und behalten - wenn wir nur darüber lachen können. Bierernst und Verbissenheit ist nämlich nicht gesund! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Zit:"...das sollte man, wie ich finde, nicht ausnutzen, führt dies doch nur zu weiterer Kränkung und gar zum Verstummen des Anderen."


    So ist es!
    Danke, lieber Don Gaiferos, dass Du dieses Problem in dieser besonnenen Art und in einem solch sachlichen Ton angesprochen hast. Denn es ist eins. Und von diesen Fällen des - partiellen - "Verstummens" gibt es inzwischen einige, hier in diesem Forum.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Don Gaiferos,
    zuerst einmal herzlichen Dank für Deine moralische Unterstützung. Wir gehen doch alle davon aus, daß hier im Forum Musik die Grundlage jeder Diskussion ist, und jeder hat andere Voraussetzungen und Gewohnheiten, Musik zu hören, zu interpretieren oder Opern auch zu sehen. Uns eint ein Hobby, und da sollte kein Platz für Spott oder Häme sein. Ich meine damit nicht (mehr) Dr. Holger Kaletha. Noch vor einem Jahr hätten mich einige seiner letzten Beiträge erregt, jetzt, nach ellenlangen Diskussionen bis in den persönlichen Bereich sehe ich das anders. Teilweise ist das noch einseitig.
    Dr. Kaletha hat den unschätzbaren Vorteil, sein Hobby und den Beruf hier im Forum verbinden zu können. Und er steht sicher auch in einer besonderen Situation: Er weiß, daß seine Studenten teilweise im Tamino mitlesen, und damit ist eine Linie vorgegeben. Ich glaube mittlerweile, daß wir am Biertisch sehr viel Spaß zusammen hätten, denn er geht zum Lachen nicht in den Keller. Natürlich sollten bei einer Biertischdiskussion die Spezialgebiete des Partners Nebensache bleiben. Ich habe einige Zeit und viele Beiträge hier im Forum gebraucht, um das zu begreifen. Wie gesagt, sein Beruf ist für die Diskussion im Forum von Vorteil, einen Vorteil, den viele nicht haben.


    Ich hatte schon gesagt, daß ich Chemiker bin. Meine Diplomarbeit (für die ich wie alle Chemiker 2 volle Semester Zeit hatte!) hatte den tollen Titel "Ein Beitrag zum Reaktionsverhalten von Aluminiumtrialkylätheraten mit Titantetrachlorid unter besonderer Berücksichtigung differentialkalorimetrischer und gaschromatographischer Messungen." Toll. Mein Diplomvater Prof. Lautzsch und Dr. Tröber erhofften sich daraus grundlegende Erkenntnisse für den Start in die homogene Katalyse, ein Verfahren, welches die Chemiker Ziegler und Natta entdeckt hatten und von welchem sie erwarteten, katalytische Prozesse im homogenen, flüssigen Medium industriell nutzen zu können. Hat nicht geklappt. Dieses Thema und auch das später von mir erworbene Wissen zur Herstellung und Anwendung von Katalysatoren für heterogene Katalyseprozesse (wie z.B. Ammoniaksynthese, Reformingverfahren, Raffinationsprozesse, Methanolsynthese u.a.) und zur Lagerung (incl. Langzeitlagerung) von Treib- und Schmierstoffen hilft mir hier nicht. Es gibt keine Oper über Katalysatoren. Übrigens hatte ich auch das Glück, mehr als 15 Jahre als Pilzberater tätig gewesen zu sein, mit wunderbaren Erlebnissen. Auch darüber gibt es leider keine besonders bekannte Musik.



    Diesen Nachteil zu meinen Ungunsten zu hämischen Bemerkungen zu nutzen, nur weil meine Betrachtungsweise von Klassik und Oper mehr emotionalen Gesichtspunkten folgt, das hat mich anfangs schon gestört. Inzwischen weiß ich mit Holger umzugehen, und ich weiß mich mit meiner Art, Musik zu begreifen hier im Forum nicht allein. Und das macht uns doch alle stark. Wer Häme vergießen will, soll das tun, er muß dann damit leben, daß manche den Verursacher mit Nichtachtung belohnt.
    Noch zum Threadthema. Salome ist zweifelsohne die Oper, die ich live am Häufigsten gesehen habe. Aufführungen mit tollen und weniger tollen musikalischen Leistungen, mit herrlichen und weniger herrlichen Regie- und Bühnenbildeinfällen. Aber den Schleiertanz hat noch kein Regisseur der von mir gesehenen Inszenierungen weggelassen, und daß Salome einen Pferdekopf küßt (in Ermangelung der beim lebenden Jochanaan versagt gebliebenen Berührung von Haut, Haar und Mund), das würde ich mit faulen Tomaten belohnen wollen, auch wenn das Regiekonzept noch so schlüssig sein sollte!Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Irgendwelche Rechnungen und Gegenrechnungen des Gekränktseins aufzumachen ist glaube ich völlig Fehl am Platze. Würde man sie aufmachen, dann wäre ich wohl der Erste, der verstummt wäre. :untertauch:


    Und Mimosen brauchen wir ja nun nicht sein - ein bisschen Frotzelei und Spaß darf ruhig sein! :hello:

  • Ich glaube mittlerweile, daß wir am Biertisch sehr viel Spaß zusammen hätten, denn er geht zum Lachen nicht in den Keller.

    Da liegst Du richtig! Nur das Bier käme aus dem Keller! :D

    Ich hatte schon gesagt, daß ich Chemiker bin. Meine Diplomarbeit (für die ich wie alle Chemiker 2 volle Semester Zeit hatte!) hatte den tollen Titel "Ein Beitrag zum Reaktionsverhalten von Aluminiumtrialkylätheraten mit Titantetrachlorid unter besonderer Berücksichtigung differentialkalorimetrischer und gaschromatographischer Messungen." Toll. Mein Diplomvater Prof. Lautzsch und Dr. Tröber erhofften sich daraus grundlegende Erkenntnisse für den Start in die homogene Katalyse, ein Verfahren, welches die Chemiker Ziegler und Natta entdeckt hatten und von welchem sie erwarteten, katalytische Prozesse im homogenen, flüssigen Medium industriell nutzen zu können. Hat nicht geklappt. Dieses Thema und auch das später von mir erworbene Wissen zur Herstellung und Anwendung von Katalysatoren für heterogene Katalyseprozesse (wie z.B. Ammoniaksynthese, Reformingverfahren, Raffinationsprozesse, Methanolsynthese u.a.) und zur Lagerung (incl. Langzeitlagerung) von Treib- und Schmierstoffen hilft mir hier nicht. Es gibt keine Oper über Katalysatoren.

    Der Witz ist Dir wirklich gelungen! :thumbsup: (In Stockhausens Nachass könnte man höchstens schauen, ob es eine Katalysatoren-Oper als Supplement zum Licht-Zyklus gibt! :D )


    Schöne Grüße
    Holger

  • Vor Jahren gab es in Düsseldorf eine großartige Aufführung von Händels "Cäsar". Am Anfang überreicht ja der Bruder Cleopatras, Tolomeo (=Ptolemäus), Cäsar den Kopf des Feindes Pompeius, worauf sich Cäsar angeekelt abwendet. Du siehst, lieber laRoche, du bist da nicht der einzige. Dann aber die Pointe: der vermeintliche, in ein Tuch eingewickelte Kopf ist eine - Wassermelone.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich hätte es mir denken können. Dreizehn Beiträge innerhalb kürzester Zeit und meist nicht zum Thema.


    Jetzt hoffe ich mal, dass sich demnächst - spätestens ab 11.08. abends - Leute zu Wort melden, die die ganze Aufführung gehört und gesehen haben, und nicht nur solche, die peinlicherweise und ohne Rücksicht auf Mitleser ihrem Geltungsdrang freien Lauf lassen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Jetzt hoffe ich mal, dass sich demnächst - spätestens ab 11.08. abends - Leute zu Wort melden, die die ganze Aufführung gehört und gesehen haben,

    Also ich freue mich auf die Übertragung! - Vor zwei Jahren habe ich hier in Hamburg Castelluccis Interpretation der Bachschen Matthäuspassion gesehen und war von der Stringenz und Klarheit seiner Arbeit sehr überzeugt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Dreizehn Beiträge innerhalb kürzester Zeit und meist nicht zum Thema.


    Jetzt hoffe ich mal, dass sich demnächst - spätestens ab 11.08. abends - Leute zu Wort melden, die die ganze Aufführung gehört und gesehen haben, und nicht nur solche, die peinlicherweise und ohne Rücksicht auf Mitleser ihrem Geltungsdrang freien Lauf lassen.


    Lieber Melot!


    Du sprichst mir aus dem Herzen!!!!


    Aber solche Beiträge sind ja längst üblich im Forum. Die kann man ja auch schnell mal eben reintippen! Und Opernaufführungen besuchen, tun ja eh nur sehr wenige Taminos.


    Hoffst Du auf Besserung? Optimist!
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mit Verlaub, auch die Beiträge 15 und 17 empfinde ich als eher gallig, griesgrämig und scharfzüngig...zumal auch Melot beklagt, man habe sich nicht zum Thema geäußert, schreibt in seinem ätzenden Posting, das anderen (wem denn eigentlich? Diffuse Unterstellungen empfinde ich immer als ganz besonders fragwürdig) vorwirft, sie seien geltungssüchtig paradoxerweise noch weitaus weniger, nämlich nun wirklich *gar nichts* zum Thema...


    Tststs, Melot, denkst Du denn gar nicht an die Mitleser? ...


    Ja, so könnte ich jetzt auch wieder mit der entsprechenden ironischen Einlassung ein Fass aufmachen, was ich jedoch überhaupt gar nicht möchte. Ich möchte lediglich darauf aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen, ob der Umgangston und die Art und Weise, über andere zu reden, nicht doch auch ein anderer sein könnte hier in diesem Forum.


    Hat sich übrigens mal jemand gefragt, warum wir so wenige Damen haben, die hier posten? Das hat sicherlich eine Vielzahl von Gründen, aber einer davon dürfte eben dieser wenig kultivierte, latent aggressive Umgangston sein, der sich unter dem Deckmantel ironischer Überlegenheit und süffisanter Intellektualität verbirgt. Gibt es denn nur noch verbitterte Zyniker hier? Ist das alles, was die Beschäftigung mit Kunst und Kultur aus uns macht? Gebildet, belesen, erfahren - um dies als Waffe einzusetzen, um andere dadurch kleiner zu machen? Hochgeistige, aber leider sehr verhärmte Vertreter der Ellenbogengesellschaft? Und das hier in dieser (potentiellen) Oase eigentlich gleichgesinnter Musikfreunde? Das wäre doch schade.


    So, und bevor sich wieder jemand ereifert, steige ich aus diesem Thread aus, bis ich die Aufführung gesehen habe. Es braucht auch von mir aus niemand hier zu antworten; ich möchte nicht Öl ins Feuer gießen, ganz im Gegenteil, aber ich denke, diese Dinge sollte man auch schon mal ansprechen.


    Im Übrigen kann die Moderation diesen und sonstige Beiträge, wenn sie denn zu weit ins Abseits führen, gerne in einen anderen Bereich verschieben.


    Bis demnächst,


    viele Grüße

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • So etwas will ich einfach nicht sehen!! Und ich werde darüber auch nicht diskutieren.

    Wo er recht hat, hat er recht. Ich werde mir das auch nicht antun, nachdem ich die Tagesspiegel-Rezension gelesen habe. Es steht mir frei, Opern zu besuchen, bzw. anzusehen oder nicht. Mir reicht das, was ich gelesen habe. Da muss ich nicht noch meine Freizeit verplempern. Mir hat schon die Salome an der Berliner Staatsoper mit einem Oscar Wilde auf der Bühne und Jochanaan in einem Phallus gefangen mehr als gereicht. Das Thema ist eigentlich für den RT-Thread. Aber hier im Forum kann man keinen mehr überzeugen, denn die Fronten sind für mich klar abgesteckt. Auch wenn noch mehr Regie- Blödsinn verzapft wird, es sind immer die gleichen, die das akzeptieren. Denen wünsche ich viel Spaß bei der Übertragung!
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Zitat

    Zitat von Timmiju: Mir reicht das, was ich gelesen habe. Da muss ich nicht noch meine Freizeit verplempern. Mir hat schon die Salome an der Berliner Staatsoper mit einem Oscar Wilde auf der Bühne und Jochanaan in einem Phallus gefangen mehr als gereicht. Das Thema ist eigentlich für den RT-Thread. Aber hier im Forum kann man keinen mehr überzeugen, denn die Fronten sind für mich klar abgesteckt. Auch wenn noch mehr Regie- Blödsinn verzapft wird, es sind immer die gleichen, die das akzeptieren. Denen wünsche ich viel Spaß bei der Übertragung!

    Wie Recht du hast, lieber Timmiju, wie Recht. Auch mir reicht das, was ich bisher darüber gelesen habe, um meine Zeit nicht damit zu verplempern.


    Liebe Grüße
    Gerhard
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Mir hat schon die Salome an der Berliner Staatsoper mit einem Oscar Wilde auf der Bühne und Jochanaan in einem Phallus gefangen mehr als gereicht. Das Thema ist eigentlich für den RT-Thread. Aber hier im Forum kann man keinen mehr überzeugen, denn die Fronten sind für mich klar abgesteckt.


    Siehst du, da bin ich gar nicht erst reingegangen, habe ja von besagtem Regisseur schon einiges gesehen und konnte mir inetwa vorstellen, wie es wird (zu lesen war ja dann auch einiges drüber). Ich kann natürlich dann nicht über betreffende Inszenierung mitreden (im Gegensatz zu dir, der drin war), aber das muss ich ja auch nicht zwingend. ;)


    Ich habe so viele grandiose "Salome"-Aufführungen in der Berliner Staatsoper gesehen (in der Kupfer-Inszenierung, deren Hinterhof wäre für einige natürlich auch schon "Regietheater"), da zehre ich noch von. Ich habe allerdings auch (neben anderen "Salomes" anderswo, zuletzt 2014 in München) einmal die Decker-Inszenierung in Hamburg gesehen und war sehr beeindruckt, obwohl eine glatzköpfige Salome und ein nicht wirklich getanzter Schleiertanz für die meisten hier sicher auch nicht geht, aber diese deckersche Abstraktion und Symbolkraft gefällt mir eben und die neuenfelsschen Plattidüden gefallen mir nicht, weshalb ich diesen Regisseur seit Jahren umgehe, nachdem ich Anfang der Neunziger zwei Inszenierungen von ihm gesehen habe - nicht meins! Aber ich bin froh, dass ich mich nicht durch Hinterhof und Salome-Glatzköpfigkeit vom Besuch der Kupfer- und der Decker-"Salome" habe abhalten lassen. Ein Allheilmittel mit Umgang mit nicht gesehenen Inszenierungen gibt es wohl nicht. Ich sehe keins. Ich sehe mir inzwischen nicht mehr alles an und erspare mir dadurch einerseits gewiss viel Ärger, andererseits aber auch vielleicht die eine oder andere positive Überraschung. Is halt aso...
    Aber im Falle der Neuenfels-"Salome" habe ich dann aber offenbar nichts verpasst. :D :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Jürgen Kesting hat heute im FAZ-Feuilleton eine Kritik der Castellucci-Inszenierung der Salome publiziert, die er mit Äußerungen einleitet, die ich im Zusammenhang mit der Regisseurtheater-Diskussion so interessant finde, dass ich darauf kurz eingehen möchte.
    Er nimmt zunächst Bezug auf zunächst Richard Wagner, der meinte, auf den Zuschauer wirke es erkältend, wenn sich das theatralische Geschehen nicht unmittelbar sinnlich erschließe und der Verstand nach dem Sinn suchen müsse. Und daran knüpft er mit den Worten an:
    „Viele heutige Inszenierungen, auch diese, sind ohne Lektüre der Gebrauchsanweisungen, also der Programmhefte, nur schwer zu begreifen. Die Zeit, die es braucht, Essays wie >Der Kopf und das Begehren< oder >Visionen des abgetrennten Kopfes< zu lesen, ist sicher so lang wie die Aufführung, die sich ungeachtet aller Verrätselungen durch eine innerlich brodelnde Spannung auszeichnet – die zunehmend beklemmende Spannung eines a-logischen Rituals und eines Körper- und Bilderspiels, das Antonin Artod in seinem ersten Manifest >Das Theater der Grausamkeit< vorschlug:
    „Anstatt auf Texte zurückzugreifen, die als endgültig, als geheiligt angesehen werden, kommt es vor allem darauf an, die Unterwerfung des Theaters unter den Text zu durchbrechen und den Begriff einer Art von Sprache zwischen Gebärde und Denken wiederzufinden.“


    Wenn der Kritiker im „Tagesspiegel“ zu Castellucci meint:
    „Castellucci ist in erster Linie bildender Künstler und Theatertheoretiker. Wenn er Stücke auf die Bühne bringt, will er deren Inhalt nicht linear nacherzählen. Das hält er für naiv.“ …
    … dann spricht auch er, wie Jürgen Kesting, aus meiner Sicht das zentrale Grundproblem des Regisseurtheater-Konzepts an: Der nicht aus dem in Libretto und Partitur vorliegenden Werk heraus entwickelte, sondern ihm als von außen her aus einem generell intellektualistisch-interpretatorischen Ansatz gleichsam übergestülpte und aufgezwungene Regie-Entwurf. Typisch, dass eine sich dem Gehalt und der Aussage des Werks verpflichtend fühlende Regie als „naiv“, bzw. als „Unterwerfung des Theaters unter den Text“ verstanden wird.

  • … dann spricht auch er, wie Jürgen Kesting, aus meiner Sicht das zentrale Grundproblem des Regisseurtheater-Konzepts an: Der nicht aus dem in Libretto und Partitur vorliegenden Werk heraus entwickelte, sondern ihm als von außen her aus einem generell intellektualistisch-interpretatorischen Ansatz gleichsam übergestülpte und aufgezwungene Regie-Entwurf.


    Da drängt sich die Frage auf, ob etwa sog. traditionelle Regisseure wie Felsenstein, Götz Friedrich, Wieland Wagner, Ponnelle im geringerem Maße intellektuell-interpretatorische Ansätze hegten und weniger aufzwingen. Das ist zu bezweifeln. Allein, wenn man sich bereits Felsensteins Otello-Übersetzung reinzieht, bildet diese bereits Deutung (okay okay wie jede Übersetzung) und setzt sich also dem Risiko von Überstülpung aus.


    Außerdem sind Opern (wie generell Kunstwerke) selbst höchst rationell durchgeformte Gebilde. Gileiches gilt auch für das Kunstwerk Regie, sogar sog. "konservative" Regie.


    Die Schärfe der Mucke vom 4. Akt in Verdis Otello wird in Karajanschen Verfilmung durch "aufgezwungene" :D sentimentalisierende Choreographie und Opulenz der Kulissen überstülpt.
    Ferner wäre es Irrtum, anzunehmen, dass Kunst vom Publikum ausschließlich affektiv, ohne Mitwirkung des Brägens reingezogen wird.


  • Da drängt sich die Frage auf, ob etwa sog. traditionelle Regisseure wie Felsenstein, Götz Friedrich, Wieland Wagner, Ponnelle im geringerem Maße intellektuell-interpretatorische Ansätze hegten und weniger aufzwingen. Das ist zu bezweifeln. Allein, wenn man sich bereits Felsensteins Otello-Übersetzung reinzieht, bildet diese bereits Deutung (okay okay wie jede Übersetzung) und setzt sich also dem Risiko von Überstülpung aus.


    Außerdem sind Opern (wie generell Kunstwerke) selbst höchst rationell durchgeformte Gebilde. Gileiches gilt auch für das Kunstwerk Regie, sogar sog. "konservative" Regie.


    Die Schärfe der Mucke vom 4. Akt in Verdis Otello wird in Karajanschen Verfilmung durch "aufgezwungene" :D sentimentalisierende Choreographie und Opulenz der Kulissen überstülpt.
    Ferner wäre es Irrtum, anzunehmen, dass Kunst vom Publikum ausschließlich affektiv, ohne Mitwirkung des Brägens reingezogen wird.

    Diese ganze Betrachtung geht einfach einfach sehr einseitig davon aus, dass Ästhetik mit Werkästhetik gleichzusetzen ist. Das Problem dabei liegt darin, dass man damit die Selbständigkeit des rezeptionsästhetischen Aspektes leugnet. Die Rezeption beschränkt sich nämlich nicht darauf, nur ein Werk "darzustellen", d.h. irgendwelche im Werk selber liegenden Aspekte zu explizieren und nach ihren im Werk selbst angelegten Möglichkeiten hin auszudeuten. Z.B. kann ein zum Ausdrucksgehalt des Werkes gehörender zeittypischer Heroismus als nicht mehr zeitgemäß empfunden und ironisiert werden. Damit wird eine "Bedeutung" eines Werkes als nicht mehr aufführbar negiert. Die Ironisierung verarbeitet dann Erfahrungen z.B. des zweiten Weltkrieges, wodurch ein bestimmtes im 19. Jhd. noch naiv wirkendes Pathos problematisch wirkt und reduziert wird. Weiter können unterhaltende Aspekte der Aufführung zurückgedrängt werden zugunsten einer großen, seriösen Oper (die "Zauberflöte" in Frankreich). Oder - wie bei Koskys "Meistersingern" - es wird die Rezeptionsgeschichte des Werks mit thematisiert, die kein Bestandteil des Werkes ist. Wenn man nur den werkästhetischen Aspekt berücksichtigt, dann erscheinen alle rezeptionsästhetischen Gesichtspunkte, die hinzukommen, als "aufgezwungen" und RT-Regisseure als Usurpatoren. Ein solcher Standpunkt ist aber letztlich nicht haltbar, sondern geht aus von einer Abstraktion.


    Schöne Grüße
    Holger

  • ürgen Kesting hat heute im FAZ-Feuilleton eine Kritik der Castellucci-Inszenierung der Salome publiziert, die er mit Äußerungen einleitet, die ich im Zusammenhang mit der Regisseurtheater-Diskussion so interessant finde, dass ich darauf kurz eingehen möchte.....


    Lieber Helmut Hofmann,


    dass diese einleitenden, an das Wagner-Zitat anknüpfenden Bemerkungen aber einen so klugen Kritiker wie Jürgen Kesting nicht davon abhalten, sich offen mit der Arbeit Romeo Casteluccis auseinandserzusetzen und sie als "grandioses Theater der Grausamkeit" zu würdigen, sollte wirklich nicht verschwiegen werden.

    Ich äußere mich ja eigentlich nicht in Threads, in denen über Inszenierungen diskutiert wird - zumals wenn ich die Inszenierungen gar nicht gesehen habe. Ich lese auch nur wenige der Beiträge! Eigentlich nur solche, von denen ich mir Anregung und Bereicherung verspreche. Dazu gehören eben auch Deine!


    Sonderbar finde ich, dass die Sängerleistungen in diesen ganzen Diskussionen über Opernproduktionen so selten Thema sind. Immerhin sind es die Sänger die Text und Noten ausführen - letztlich auch die Konzeption des Regisseurs und des Dirigenten realisieren (oder das nicht tun!)! Bei Jürgen Kesting finden die Sänger erfreulicherweise eine Beachtung, die ihrem Anteil an dem Gelingen dieses Opernabends gerecht wird!



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die Rezeption beschränkt sich nämlich nicht darauf, nur ein Werk "darzustellen", d.h. irgendwelche im Werk selber liegenden Aspekte zu explizieren und nach ihren im Werk selbst angelegten Möglichkeiten hin auszudeuten. Z.B. kann ein zum Ausdrucksgehalt des Werkes gehörender zeittypischer Heroismus als nicht mehr zeitgemäß empfunden und ironisiert werden. Damit wird eine "Bedeutung" eines Werkes als nicht mehr aufführbar negiert. Die Ironisierung verarbeitet dann Erfahrungen z.B. des zweiten Weltkrieges, wodurch ein bestimmtes im 19. Jhd. noch naiv wirkendes Pathos problematisch wirkt und reduziert wird.


    Bin davon überzeugt, dass zeitgenössische Regie letztlich auf diese beschriebenen Entwicklungen/Erfahrungen reagiert, ja sogar reagieren muss. Außer sie verkrümelt sich in verstockter Pseudo-Naivität 2.0., die ich aber nicht mehr für möglich halte. Vom Level „Erwachsenenstand“ ästhetischer Erfahrung/Entwicklung gibt‘s m.E. kein Weg zurück.


    Vielleicht könnte noch ergänzt werden, dass manche Choreographie und Kostümierung im Film einfach überzeugender funzt (selbst bei schwachen Drehbüchern), so dass ein Trovatore, der sowas letztlich bloß unbeholfen rüberbringt, dann einen lächerlich rüberkommt. bzw. generell, dass die Kunstform Oper – möglicherweise vor allem durch den Film ? - zunehmend in den Schwitzkasten gerät, von mehr oder weniger latenten Anachronismus angefressen zu werden, zum Zombie zu mutieren…. das könnte eine Erklärung (m.E. aber nicht die einzige) geben, dass z.B. Nonos Al gran sole oder Haubenstock-Ramatis Amerika auf lineare Handlung letztlich verzichten, Kunstform Oper zweifelt damit an sich selbst. Man kann gespannt drauf sein, wie in Kurtags „Endspiel“ die Chose geriet. Tinte ist jedenfalls endlich trocken.


    Eine interessante Pointe ist mir, dass ausgerechnet Konwitschny versuchte, bei seiner Inszenierung von Nonos Al gran sole sowas wie lineare Handlung dabei „überzustülpen“, was mich vor allem in der 2. Hälfte überzeugte.

  • Mit Verlaub, auch die Beiträge 15 und 17 empfinde ich als eher gallig, griesgrämig und scharfzüngig...zumal auch Melot beklagt, man habe sich nicht zum Thema geäußert, schreibt in seinem ätzenden Posting, das anderen (wem denn eigentlich? Diffuse Unterstellungen empfinde ich immer als ganz besonders fragwürdig) vorwirft, sie seien geltungssüchtig paradoxerweise noch weitaus weniger, nämlich nun wirklich *gar nichts* zum Thema...


    Tststs, Melot, denkst Du denn gar nicht an die Mitleser? ...


    Ich warte als Mitleser bloß auf die Beiträge von denen, die diese Aufführung gesehen und gehört haben. Den Rest scrolle ich schnell herunter.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Dein Einwand, lieber Caruso: "dass diese einleitenden, an das Wagner-Zitat anknüpfenden Bemerkungen aber einen so klugen Kritiker wie Jürgen Kesting nicht davon abhalten, sich offen mit der Arbeit Romeo Castelluccis auseinanderzusetzen und sie als "grandioses Theater der Grausamkeit" zu würdigen, sollte wirklich nicht verschwiegen werden."
    ist völlig berechtigt!


    Ich hatte auch ursprünglich vor, in etwas detaillierterer Weise wiederzugeben, wie Kesting diese Salome-Aufführung beurteilt und dabei auch das einzubeziehen, was er über die Sänger sagt. Dann aber nahm ich davon Abstand, weil es mir um die von ihm angesprochenen grundsätzlichen Aspekte der Opernregie ging.
    Gut aber, dass Du auf das damit einhergehende Manko in meinem Bericht über diesen Kesting-Artikel verwiesen hast.
    Vielen Dank!

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