Eine Faust-Symphonie in drei Charakterbildern für großes Orchester und Männer-Chor, S. 108, von Franz Liszt wurde in den Jahren 1854 bzw. 1857 bis 1861 (Hinzufügung weiterer Blechbläserstellen und des Chorus mysticus) komponiert; 1880 ergänzte Liszt noch zehn Takte im zweiten Satz. Die Uraufführung fand am 5. September 1857 anlässlich der Einweihung des Goethe-Schiller-Denkmals in Weimar unter Leitung des Komponisten statt. Das Werk ist Hector Berlioz gewidmet. Die Erstveröffentlichung erfolgte 1861.
Das Werk ist durch Goethes Drama "Faust" und "Faust II" inspiriert und stellt eine der Sinfonieform nahe Sinfonische Dichtung dar. Die drei Bilder beschreiben I. Faust, II. Gretchen und III. Mephistopheles; der Chorus mysticus mit Männerchor und einem Tenorsolisten beschließt das Werk.
Der Text des Chorus mysticus aus "Faust II" lautet:
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche,
Hier wird's Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
Hier ist's getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.
An Aufnahmen des Werkes besteht kein Mangel. Anders als die Dante-Symphonie wurde die Faust-Symphonie häufig eingespielt. Im Folgenden eine Auswahl: