OTTO NICOLAI: Die lustigen Weiber von Windsor

  • Ich möchte hier einmal auf eine Oper zu sprechen kommen, die ich persönlich sehr gern mag, die hier im Forum aber sehr selten erwähnt wird.


    Otto Nicolai komponierte die lustigen Weiber von Windsor nach einer Textvorlage von H.S.Mosenthal, der die ursprüngliche Version von Shakespeare in operntaugliche Form gebracht hatte, ab dem Jahre 1845, die Uraufführung fand am 9.3.1849 in Berlin statt.


    Formal und in der Orchesterbehandlung bleibt Nicolai den Traditionen der deutschen Nummernoper verpflichtet, Wagners Gesamtkunstwerk-Tendenzen waren ihm fremd, musikalisch bewegt sich das Stück an der Grenze zwischen Operette und komischer Oper.


    Mir persönlich gefallen zwar nicht alle Nummern dieser Oper, echte Highlights wie die zweite Szene des zweiten Aktes (mit der Romanze "Horch die Lerche singt im Hain" und dem wunderbaren Quartett "Bestürmen denn die lästgen Freier") entschädigen aber für manche Länge im Stück.


    Guiseppe Verdi war von der Oper und dem Stoff so angetan, dass er sich gegen Ende seines Lebens nochmals hinsetzte und den "Falstaff" über das gleiche Thema schrieb, was den lustigen Weibern nicht unbedingt gut bekam, da das Verdi-Werk diese doch ziemlich in den Hintergrund drängte.


    Aufnahmen der lustigen Weiber gibt es relativ wenige, weil die meisten "großen" Dirigenten einen ebenso großen Bogen um dieses Stück machten. Ich besitze zwei Gesamtaufnahmen, die ich als referenzverdächtig einstufen würde:


    Gottlob Frick - Ernst Gutstein - Fritz Wunderlich - Edith Mathis - Ruth-Ma, git Pütz u.a. unter Robert Heger mit dem Bayrischen Staatsorchester, aufgenommen 1963, erschienen bei EMI


    Karl Ridderbusch - Wolfgang Brendel - Helen Donath - Trudeliese Schmidt u.a. unter Rafael Kubelik mit Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks, aufgenommen 1977, erschienen bei DECCA


    Beide Aufnahmen auf ihre Art herausragend, wo Kubelik mit der ungekürzten Fassung und frischen Tempi bei exzellent durchsichtigem Orchester glänzt, kontert Heger mit den herausragenden Frick und Wunderlich in einer seiner meiner Meinung nach besten Rollen. Heger spielt die theaterpraktische Version mit etlichen Kürzungen, die der dramaturgischen Stringenz entgegenkommen.


    Was haltet ihr von dieser Oper, darf man Mitte des 19. Jahrhunderts noch einfach so "rückständig" schön komponieren? Welche Aufnahmen kennt, bzw. habt ihr?


    Grüße, Flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Hallo Pianoflo,


    Vor einiger Zeit gab es einen Fernsehclip, der vorzeigte, dass das Opernhaus von Ulan Bator "Die lustigen Weiber" in mongolischer Sprache inszeniert hat. Es wurden hochinteressante Szenenfolgen vorgeführt, die während der Proben mitgeschnitten worden sind. Die Darsteller legten sich mächtig ins Zeug. Stimmlich herausragend war jedenfalls der Tenor. Es waren viele Kinder als Elfen verkleidet mit angeklebten Flügeln, denen die Sache ganz besonderen Spass machte.


    Nun muss gesagt werden, dass das im klassizistischen Stil erbaute Opernhaus der mongolischen Hauptstadt von Deutschen errichtet wurde. Zwischen den Jurten im weiteren Umfeld wirkt die klassizistische Säulenreihe auf dem autofreien riesigen Platz ein wenig befremdlich. Das deutsche Botschaftspersonal war bei der Premiere natürlich anwesend. Dem Präsidenten der Volksrepublik in Uniform mit Schärpe und Geklimper wurde natürlich genau so gehuldigt wie den Sängern, Sein Platz war allerdings nicht an der Rampe sondern in der Ehrenloge bzw. im Treppenaufgang.


    Ich will damit sagen, dass Verdis Falstaff in der Beliebtheit nicht unbedingt und überall über Nicolais Schöpfung hinausragt. Wir Deutschen sollten dem Königsberger ein bisschen mehr Wertschätzung entgegen bringen und ihn nicht für hausbacken halten. Und dann gibt es da auch noch "Sir John in Love" von Vaughan Williams.


    Also lieber Pianoflo, viel Spass mit Deinen lustigen Weibern. Ich habe übrigens auch die Einspielung mit der Donath. Damals mußte ich mich entscheiden zwischen Klee und Kubelik, die gleichzeitig ihre Einspielungen auf den Markt warfen.


    Gruss
    Engelbert

  • Hallo,


    in meiner doch recht bescheidenen Opernecke sind auch die lustigen Weiber vertreten. Ich mag diese Oper sehr gerne, aber ich kenne ja auch noch nicht allzu viele.
    Meine Aufnahme ist mit Juliane Banse, Franz Hawlata u.a. Dirigent ist Helmuth Froschauer. An der Aufnahme habe ich nichts auszusetzen, die Stimmen gefallen mir und der Witz dieser Oper kommt schön rüber.
    Es wird in deutscher Sprache ohne Dialoge gesungen.




    Gruß, Peter.

  • Hallo Pianoflo,
    danke,daß du auf diese heiter-herrliche Oper hingewiesen hast.Ich hab sie auch in mein Herz geschlossen,als Fritz-Wunderlich-Verehrer hab ich "seine" Aufnahme natürlich auch.
    Von all den herrlichen Melodien,mit der Ouverture fängt es ja schon an,muß unbedingt das Duett Falstaff-Fluth erwähnt werden.Da schäumt die Lebensfreude pur!Wie freu ich mich,wie freu ich mich,wie treibt mich das Verlangen...;da weiß noch keiner daß die Balzerei derselben Frau gilt.Herrlich!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von pianoflo
    Otto Nicolai komponierte die lustigen Weiber von Windsor...
    Aufnahmen der lustigen Weiber gibt es relativ wenige, weil die meisten "großen" Dirigenten einen ebenso großen Bogen um dieses Stück machten. Ich besitze zwei Gesamtaufnahmen, die ich als referenzverdächtig einstufen würde:


    Gottlob Frick - Ernst Gutstein - Fritz Wunderlich - Edith Mathis - Ruth-Ma, git Pütz u.a. unter Robert Heger mit dem Bayrischen Staatsorchester, aufgenommen 1963, erschienen bei EMI


    War da nicht Keith Engen beteiligt, der so vorzüglich deutsch singende Amerikaner?

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  • ich habe die oper seit langem ins herz geschlossen ... welch stimmung, esprit, humor, welch schöne melodien ...ich liebe sie und kann die vorbehalte oft gar nicht verstehen ..eine geniale mischung aus deutschem, französischem, italienischem .. :jubel:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo!


    Ich kenne die Oper erst seit kurzem und war nicht so recht dafür zu begeistern. Vielleicht liegt es auch an der Aufnahme mit Georg Hann, Josef Traxel uva. Die Aufnahme ist aus den 40er Jahren und ihre Qualität ist annehmabar.


    Ich kann nicht sagen, was mir nicht so gut daran gefällt, aber so ganz werde ich mit der Oper nicht warm.
    Die Aufnahme mit Wunderlich, Frick, Mathis würde mich dennoch interessieren, da ich diese Sänger sehr schätze. Vielleicht bringt sie mir ja der Osterhase??? :D :D


    LG joschi

  • Hallo,
    es gibt doch eine ganze Menge Aufnahmen dieser Oper. Nachstehend ein Auszug aus meiner Opernliste:
    NICOLAI
    DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR
    Berlin 1943 Strienz, Beilke, Ludwig, Hann, Windisch, Schilp – Rother
    Frankfurt 1948 Rohr, Gester, Claus, Schilp, Hofmann, Wollinski – Schröder
    München 1949 Hann, Kusche, Traxel, Ebers, Kuen – Altmann
    Leipzig 1950 Böhme, Horand, Kuhnert, Reineke, Markgraf – Kleinert
    Babelsberg 1950 Streich, Mödl, Esser, Krämer – Schmitz (DVD d.DEFA-Spielfilms)
    Berlin 1955 Frick, Köth, Wilhelm, Fischer-Dieskau – Schüchter (Qu.)
    München 1956 Borg, Stader, Klose, Schlemm, Ludwig, Waechter – Leitner (Qu.)
    Bregenz 1956 Edelmann, Lipp, Rössl-Majdan, Terkal, Dönch – Zaun
    Hamburg 1956 Mill, Berry, Lipp, Roth, Terkal, Rössl-Majdan – Schüchter
    Wien 1958 Frick, Braun, Coertse, Rössl-Majdan, Kmentt – Richter
    München 1963 Frick, Gutstein, Engen, Wunderlich, Pütz – Heger
    Bamberg 1964 Crass, Lear, Wagner, Cordes, Haefliger – Löwlein (Qu.)
    München 1965 Borg, Nöcker, Köth, Töpper, Pöld – Rieger
    Berlin 1968 Böhme, Köth, Töpper, Laubenthal, Nicolai – Conz (Qu.)
    Berlin 1976 Moll, Weikl, Schreier, Mathis, Schwarz – Klee
    München 1977 Ridderbusch, Brendel, Ahnsjö, Donath, Schmidt – Kubelik
    New York 1980 Wilderman, Vaness, Cole, Dickson, Freni, Hall – Rudel (engl.)
    München 1985 Moll, Seiffert, Popp, Brendel, Wulkopf, Kaufmann – Sawallisch
    Köln 2003 Hawlata, Henschel, Banse, Klepper, Zednik – Froschauer


    Die Kubelik-Aufnahme ist der Soundtrack zu einer Fernseh-Oper, die ich damals zwar gesehen habe, aber leider nicht als Video oder DVD besitze und bis jetzt auch nirgendwo finden konnte.


    Als Hörer im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks müßten Sie die Aufzeichnung aus dem Prinzregenten-Theater gehört haben, die heute vor einer Woche in Bayern4Klassik gesendet wurde. Leider hat mein Sateliten-Radio gestreikt, sodaß ich die Sendung leider nicht aufzeichnen konnte - vielleicht hat sie ja jemand aufgenommen. Den Falstaff sang übrigens der Bass Alfred Reiter, der als "Daland" in Wagners "Hollländer" Furore macht (Brüssel 2005).
    Am besten gefällt mir übrigens die Aufnahme des Bayerischen Rundfunks von 1965 unter Rieger, mit Kim Borg als Falstaff und Naan Pöld (!) als Fenton.
    Viele Grüße aus dem Rheinland
    Harald Kral

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe es gehört und kann leider Alfred Reiter als Falstaff nichts abgewinnen. Er ist mir nicht "schwarz" genug. Frick, Ridderbusch oder Moll sind in meinen Ohren als Falstaff wesentlich besser geeignet. Reiter mag in anderen Rollen vielleicht besser gefallen, werde ich sicher mal zu hören bekommen. Da gefällt mir die Aufnahme:


    Berlin 1976 Moll, Weikl, Schreier, Mathis, Schwarz – Klee wesentlich besser, doch es ist natürlich Geschmacksache.


    Liebe Grüsse

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  • Hallo,
    ich konnte die Sendung leider wegen schwerer Gewitter hier nicht empfangen, deshalb kann ich mir kein Urteil zu Herrn Reiter als Falstaff erlauben, aber ansonsten gebe ich Ihnen recht, die Klee-Aufnahme aus Ostberlin mit Kurt Moll ist wirklich spitze! Das "Büblein klein an der Mutterbrust" hört sich an wie für ihn auf den Leib geschrieben! Aber auch die übrige Besetzung ist klasse, Klee's Ehefrau Edith Mathis und Hanna Schwarz...


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Pianoflo,


    Von "rückständig" dürfte selbst in Anführungszeichen eigentlich keine Rede sein. Wer so grandios komponiert, setzt den Maßstab für das Aktuelle!
    Ich bin, wie schon bekannt habend, ein glühender Verehrer der Heger-Aufnahme, aber mein Herz ist weit und bereit, noch weiter zu werden.


    Lieber Harald,


    Von Naan Pöld habe ich noch nie gehört. Kann man über den Näheres erfahren?


    LG


    Waldi

  • Hallo Waldi,
    Naan Pöld war seinerzeit (60er Jahre) ein bekannter lyrischer Tenor. Weniger im Opernhaus, umso mehr im Konzertsaal und in Kirchen. Auf CD kenne ich von ihm nur noch „Xerxes“ und „Judas Maccabäus“, beides unter Kubelik. Ist jedoch bekannt als einer der besten Gesangspädagogen über lange Zeit. Zu seinen Schülern in Heidelberg, Hannover und später Hamburg gehören a.u. Bernd Weikl, Wolfgang Schöne, Jörg Dürmüller u.v.a. Mehr weiß ich über seine Vita allerdings auch nicht.
    Viele Grüße
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von DonBasilio
    Die Aufnahme mit Wunderlich, Frick, Mathis würde mich dennoch interessieren, da ich diese Sänger sehr schätze. Vielleicht bringt sie mir ja der Osterhase??? :D :D
    LG joschi


    Hallo Joschi,
    hast du dein viereckiges Osterei bekommen? :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Habe heute im Radio die Ouvertüre zu "Der Tempelritter" von Nicolai gehört. Leider nicht ganz, weil ich dann zur Arbeit musste. Aber gefiel mehr sehr, ebenso wie "Die lustigen Weiber", die ich leider noch NIE live erleben durfte. Kann mir jemand eine Inszenierung von "Die lustigen Weiber von Windsor" empfehlen? Und: Kennt jemand "Der Tempelritter"?

  • Hallo,
    nächste Vorstellung der Oper im Gärtnerplatztheater in München ist am kommenden Sonntag, 8.7.2007 (letzte Vorstellung vor den Sommerferien)


    Grüße

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Oper ist meines Wissens ewig nicht gegeben worden. Der Berliner Musikwissenschaftler Dr. M. Wittman, berühmter Otto-Nicolai-Experte, schrieb dazu wie folgt:
    Zitat:
    Der Name Otto Nicolais ist praktisch synonym mit dessen 1849 uraufgeführten Oper Die lustigen Weiber von Windsor. Weniger bekannt ist, daß Nicolai auch mehrere italienische Opern geschrieben hat, von denen Il Templario (Turin 1840) nach damaligen Maßstäben einen Welterfolg darstellte und sich für mehr als 25 Jahre im internationalen Repertoire hielt.


    Daß Nicolais italienische Opern heutzutage so unbekannt, verdankt sich dem Umstand, daß deren Partituren lange Zeit als verschollen galten. Die einzig bekannte italienische Partitur des Templario ist im zweiten Weltkrieg in Berlin verbrannt; erhalten hat sich lediglich eine unvollständige Partitur der von Nicolai 1845 in Wien erstellten deutschen Fassung, die sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien befindet.


    Dank der gezielten Nachforschung des Autors haben sich nun aber gleich drei Abschriften der italienischen Partitur (Neapel, Biblioteca del Conservatorio San Pietro a Majella, Paris, Bibliotheque National, Lissabon, Biblioteca Nacional) sowei zahlreiche andere Quellen und Dokumente gefunden, die es ermöglichen, den komplexen Entstehungsprozess dieses Werkes minutiös zu rekonstruieren. (Eine ausführliche musikwissenschaftliche Darstellung dieses Sachverhaltes wird in Kürze erscheinen).


    Anders als eine Briefstelle Nicolais zu suggerieren scheint, gibt es von dem Werk nicht nur die Turiner Urfassung von 1840 und dessen deutsche Bearbeitung von 1845; vielmehr hat Nicolai bei jeder von ihm selbst geleiteten Inszenierung an dem Werk gefeilt und Veränderungen vorgenommen. Teilweise wurden diese Veränderungen nur mit Blick auf Aufführungen in deutschsprachigen Raum vorgenommen, teilweise wurden diese aber auch in Abstimmung Nicolais mit dem Verleger Lucca in Mailand in spätere Aufführungen des italienischen Theaterraumes übernommen. Der auf der zweiten Inszenierung in Genua 1840 basierende und in vielen Bibliotheken anzutreffende Klavierauszug gibt damit eine Fassung wieder, die in späteren Inszenierungen so nicht mehr realisiert wurde.


    Die nunmehr neu aufgefundenen Quellen ermöglichen zudem eine kritische Edition von Il templario. Dieses Projekt ist bei der VG Musikedition angemeldet (AZ 103777000), die Satzarbeiten haben bereits begonnen. Die erste Wiederaufführung wurde von einem namhaften deutschen Theater für Frühjahr 2008 angenommen.


    Zitat Ende


    Die erste Neuinszenierung soll, gaube ich, im Chemnitzer Theater stattfinden, ich bin aber nicht sicher! Da muß ich noch recherchieren.


    Grüße

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    ich singe am Sonntag wieder den Dr. Cajus am Gärtnerplatz und ich muß sagen "Die lustigenWeiber" sind auch für mich eine meiner Lieblingsopern. Macht richtig Spaß der Abend. Leider wird es mein letzter sein in dierse Inszenierung.


    Johannes

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  • Zitat

    Original von Starbariton
    Hallo,


    ich singe am Sonntag wieder den Dr. Cajus am Gärtnerplatz und ich muß sagen "Die lustigenWeiber" sind auch für mich eine meiner Lieblingsopern. Macht richtig Spaß der Abend. Leider wird es mein letzter sein in dierse Inszenierung.


    Johannes



    Toi, toi, toi :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • In "OperaShare" tauchte gestern ein Film zu download auf, von dem ich bisher noch nie gehört hatte:


    Otto Nicolai
    THE MERRY WIVES OF WINDSOR

    (Die lustigen Weiber von Windsor)


    1966 Film
    Sung in English


    NORMAN FOSTER (Sir John Falstaff)
    COLETTE BOKY (Mrs. Ford)
    IGOR GORIN (Mr. Ford)
    MILDRED MILLER (Mrs. Page)
    EDMUND HURSHELL (Mr. Page)
    LUCIA POPP (Anna Page)
    ERNST SCHÜTZ (Fenton)
    MARSHALL RAYNOR (Slender)
    JOHN GITTINGS (Cajus)
    SUSANNE LOVREK (Hanna)


    Zagreb Philharmonic Orchestra


    MILAN HORVATH (Conductor)
    GEORG TRESSLER (Film Director)


    Sung in English - No Subtitles
    Color - 4:3 - 90 mins


    Kennt jemand diesen Film?


    Kann jemand Einzelheiten zu dieser englischsprachigen Verfilmung sagen? Immerhin ist Lucia Popp als Jungfer Anna zu erleben!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im März bringt der ZDF-Theaterkanal dankenswerter Weise eine Verfilmung dieser Oper aus dem Jahre 1977!
    Vor einiger Zeit habe ich diesen Film in den USA als DVD gekauft und war sehr enttäuscht über die schlechte Bildqualität. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass das ZDF ein Einsehen hat und den Film nochmals ausstrahlt:


    Die lustigen Weiber von Windsor
    Komisch-phantastische Oper von Otto Nicolai
    Fernsehinszenierung, BR Deutschland 1977
    Erzählertext: Harro Eisele


    Sir John Falstaff - Karl Ridderbusch
    Frau Fluth - Helen Donath
    Herr Fluth - Wolfgang Brendel
    Frau Reich - Trudeliese Schmidt
    Herr Reich - Alexander Malta
    Jungfer Anna Reich - Lilian Sukis
    Junker Fenton - Claes H. Ahnsjö
    Junker Spärlich - Heinz Zednik
    Doktor Cajus - Alfred Sramek
    Wirt - Clemens Scheitz
    Souffleur - Nicolaus Paryla


    Regie: Franco Enriquez
    Chor: des Bayerischen Rundfunks
    Kostüme: Monika von Zallinger
    Libretto: Hermann Salomon Mosenthal
    Literarische Vorlage: William Shakespeare
    Musikalische Leitung: Rafael Kubelik
    Orchester: des Bayerischen Rundfunks
    Szenenbild: Karl Wägele


    Zitat

    Der alte Bramarbas und Saufaus, Rosstäuscher und Beutelabschneider John Falstaff ist wieder einmal in akuter Geldnot. Da kommt ihm die ebenso abstruse wie folgenschwere Idee, die beiden betuchtesten Bürger Windsors auf dem Umweg über deren Eheweiber auszunehmen, nach dem Motto: Hab’ ich erst das Herz der Hausfrau, dann ist das Geld des Gatten greifbar nah! Für seine Filminszenierung dieser Oper hat der italienische Regisseur Franco Enriquez eine Bühne auf der Bühne konzipiert: äußerer Rahmen ist ein Theater des 19. Jahrhunderts mit Vorhang und Orchestergraben und sichtbaren Musikern. Hinter dem Vorhang aber wird Elisabethanisches Theater gemacht: wie auf einer Shakespeare-Bühne sitzt ein - inszeniertes - Publikum um die eigentliche Spielfläche, die reichen Bürger im Parterre, die weniger betuchten auf der Galerie, und wird teilweise einbezogen in die Handlung. Vermittler zwischen diesen verschiedenen Ebenen, zwischen Shakespeare, Nicolai und den Zuschauern ist eine Figur, die als eine Art Souffleur und Inspizient das Bühnengeschehen begleitet, aber nicht selbst daran teilnimmt. Diese Figur, dargestellt von Nicolaus Paryla, erläutert außerdem anstelle der gesprochenen Dialoge, die gestrichen sind, dem Publikum die Handlung zwischen und hinter den Musiknummern.


    Termine:
    Mo, 03.03.2008 10:35 Uhr
    Do, 06.03.2008 15:35 Uhr
    Sa, 08.03.2008 10:35 Uhr
    Di, 11.03.2008 15:35 Uhr
    So, 16.03.2008 15:35 Uhr
    Do, 20.03.2008 10:35 Uhr
    Di, 25.03.2008 10:35 Uhr
    Fr, 28.03.2008 15:35 Uhr
    So, 30.03.2008 10:35 Uhr(145 min.)


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Musik zu diesem Fernsehfilm ist auch auf CD erhältlich.


    Einmal gibt es den Querschnitt:



    oder auch auf 2 CDs als Gesamtaufnahme:



    Viele Grüße


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Theater der Stadt Chemnitz/Oper


    Il Templario
    Oper von Otto Nicolai

    (Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln)


    Musikalische Leitung: Frank Beermann
    Inszenierung und Bühne: Ralf Nürnberger
    Kostüme: Claudia Rühle
    Chöre: Mary Adelyn Kauffman


    Mit: Kouta Räsänen (Cedrico il Sassone), Stanley Jackson (Vilfredo d'Ivanhoe), Judith Kuhn (Rovena), Tiina Penttinen (Rebecca), Andreas Kindschuh (Luca di Beaumanoir), Hans Christoph Begemann (Briano di Bois Guilbert), André Riemer (Isacco)



    Premiere: 07.03.2008




    Live-Übertragung der Premiere bei MDR Figaro am 7. März ab 19.30 Uhr
    Live-Mitschnitt der Premiere bei Deutschlandradio Kultur am 8. März ab 19.05 Uhr

    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Die weiteroben bereits genannte (konzertante) Aufführung des Bayerischen Rundfunks aus dem vorigen Jahr erscheint jetzt bei cpo auch auf CD:



    Otto Nicolai (1810-1849)
    Die lustigen Weiber von Windsor


    2 CDs
    Erscheinungstermin: 25.8.2008

    Juliane Banse, Anna Korondi, Annette Markert, Markus Eiche,
    Chor des Bayerischen Rundfunks,
    RO München, Ulf Schirmer
    Label: CPO , DDD/LA, 2007


    Zitat

    Nicolais »Lustigen Weiber« in Spitzenbesetzung

    Der in Königsberg geborene Otto Nicolai suchte sein Glück abwechselnd in Wien und Rom und zuletzt in Berlin. 1840 wurde er endlich zum gefeierten italienischen Maestro durch seine Oper »Il Templario« (erscheint 2009 auf cpo). Während dieses Werk in den Folgejahren über zahlreiche europäische Bühnen ging, bekamen seine anderen Opern kein nennenswertes Echo, so dass er erneut nach Wien zurückkehrte. Die Musik zu den "Lustigen Weibern von Windsor" komponierte Nicolai in den Jahren 1845–1849. Diese Oper sollte sein Meisterwerk in deutscher Sprache werden. Zunächst war es zwar schwierig, eine Bühne zu finden, die die »Weiber« spielen wollte, als sie aber am 9. März 1849 im Königlichen Opernhaus zu Berlin unter dem Dirigitat des Komponisten aufgeführt wurde, hatte die Oper einen fulminanten Erfolg und ihre Beliebtheit hält bis heute an. Wenn auch das Libretto und die Dramaturgie dem heutigen Zuschauer etwas altmodisch erscheinen, so ist doch die Musik von einer so hohen Qualität, dass das Werk immer wieder gerne aufgeführt wird. Diese frische, an übersprudelndem Humor reiche und melodienreiche Oper hat Nicolais Namen bis heute lebendig gehalten und wird auf unserer cpo-Neuaufnahme in Spitzenbesetzung interpretiert.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im Thread zu dem Dirigenten Hans Müller-Kray habe ich diese Aufnahme schon vorgestellt. Ich besitze sie schon seit vielen Jahren als privaten Rundfunkmitschnitt und freue mich ganz besonders, dass diese Doppel-CD jetzt offiziell in den Handel kommt, nachdem der Dirigent in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feiern konnte:



    Otto Nicolai
    DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR


    Sir John Falstaff - Otto von Rohr
    Herr Fluth - Gerhard Hüsch
    Herr Reich - Wolfram Zimmermann
    Fenton - Franz Fehringer
    Frau Fluth - Gertrud Gelly
    Frau Reich - Hetty Pümacher
    Jungfer Anna Reich - Berni Riegg
    Junker Spärlich - Franz Sautter
    Dr. Cajus - Bruno Samland


    Radio-Sinfonie-Orchester Stuttgart
    Leitung: Hans Müller-Kray


    Radioproduktion des Süddeutschen Rundfunks,
    aufgenommen Februar 1949 Stuttgart, Gasthof Krone.


    CDs erscheinen beim Hamburger Archiv für Gesangskunst (siehe Werbebanner rechts unten auf jeder Tamino-Seite)


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Jetzt gibt es diese Aufnahme auch offiziell zu kaufen:



    Otto Nicolai (1810-1849)
    Die lustigen Weiber von Windsor

    Künstler: Gottlob Frick, Hans Braun, Leo Heppe, Waldemar Kmentt, Erich Majkut, Harald Pröglhöf,
    Großes Wiener Rundfunkorchester,
    Dirigent: Kurt Richter
    Walhall , ADD/m, 1958 2 CDs


    Zwar habe ich die Aufnahme schon über 20 Jahre, im Handel war sie bisher nicht als Gesamtaufnahme zu bekommen. Für Sammler war sie ein begehrtes Tauschobjekt.


    Anläßlich des 10. Todestages von Gottlob Frick hatte die Fa. URACANT (H.Pascher) lediglich einen Querschnitt veröffentlicht.


    Immerhin ist eine weitere discographische Lücke hierdurch geschlossen worden.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    danke für den Hinweis auf diese Aufnahme der "Lustigen Weiber von Windsor". Wir haben sie noch nicht im Archiv der Gottlob-Frick-Gesellschaft, deshalb besonders interessant für uns. Mal sehen wie sie im Vergleich mit der berühmten Heger-Aufnahme abschneidet.
    Übrigens das Label UraCant wurde von Fridhardt Pascher gegründet und geführt. Pascher war bis zu seiner Pensionierung Bürgermeister in Bonlanden und Bad Urach. Er ist studierter Bariton mit Gardemaß. In Bonlanden wurde er mit dem Schicksal des früh verstorbenen Tenors Alfons Fügel konfrontiert. Im Ruhestand setzte er sich dann sehr aktiv für die Erinnerung an Fügel ein, gründete seine Schallplattenfirma und entriß dadurch den die Erinnerung verdienenden Tenor dem Vergessen. Darüberhinaus war Pascher maßgeblich am Entstehen der
    "Herbstilichen Musiktage" in Bad Urach beteiligt und ein enger Freund von Hermann Prey. Neben anderen Begabungen wurde auch Jonas Kaufmann von ihm in Bad Urach vorgestellt und danach gefördert. Für diese ungewöhnliche musische Karriere des Ex-Bürgermeisters wurde Fridhardt Pascher mit der Gottlob-Frick-Medaille in Gold ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um den Erhalt des Andenkens an Sängerlegenden verdient gemacht haben. Übrigens war UraCant im Vertrieb mit Walhall verbunden. Pascher ist auch als Kritker - auch in Gemeinschaft mit mir- und Autor hervorgetreten.
    Ich habe die Geschichte von Pascher deshalb ausführlich skizziert, weil sie ein Beweis dafür ist, wieviel Positives engagierte Opernfreunde, die auch im Tamino-Klassik-Forum so zahlreich vertreten sind, für das was uns eint, die Welt der Oper, die Freude an Gesang, schönen Stimmen und die Faszination der Sängerpersönlichkeit leisten können.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Einen Tag nach Robert Schumann wurde am 9. Juni 1810 Otto Nicolai geboren.
    Irgenwie ist dieses Jubiläum - soweit ich dies mitbekommen habe - vor lauter Feiern um Robert Schumann ziemlich unbeachtet geblieben.


    Der Mitteldeutsche Rundfunk / Fernsehen sendet jedoch nächsten Sonntag - zu später Sendezeit - eine (mir unbekannte) Version seiner bekanntesten Oper:


    MDR Fernsehen, Leipzig - So., 20.06. 23:30 Uhr - 89 min
    Das besondere Musikereignis:


    Die lustigen Weiber von Windsor
    Komisch-phantastische Oper von Otto Nicolai


    Zitat

    Frau Flut und Frau Reich halten den liebestollen Sir John Falstaff zum Narren. Anlässlich des 200. Geburtstages von Otto Nicolai sendet das MDR FERNSEHEN diese von Birgit von Gagern ausschließlich fürs Fernsehen inszenierte Opernproduktion aus dem Jahr 1991. Jaecki Schwarz, als Falstaffs Diener Bardolph, führt auf liebevoll-heitere Weise durch das Stück und verbindet so die Nicolaische Oper mit dem Original von William Shakespeare.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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