Ende der CD?

  • Häufiger war in verschiedenen Medien über ein - angeblich - in absehbarer Zeit bevorstehendes Ende dieses Mediums zu lesen. Heute z.B. auf heute.de:

    Zitat

    Dave Goldberg, verantwortlich für den Musiksektor beim US-Internetdienst Yahoo!, sieht im digitalen Vertrieb von Musik die einzige Zukunft. "In zehn Jahren ist die CD tot", sagte er am Rande der Musik-Internet-Konferenz Midemnet in Cannes, die der internationalen Musikmesse Midem vorgeschaltet ist. Auch die Musikindustrie habe dies erkannt. "Jetzt redet man endlich darüber, wie die CD ersetzt werden kann. Vor zwei bis drei Jahren haben die meisten noch versucht, die CD gegen Netzmusik zu verteidigen."


    Wie seht Ihr das?
    Empfiehlt es sich rechtzeitig gute CD Player zu bunkern, falls diese - wie z.B jetzt Kassettendecks - mal nicht mehr erhältlich sind? ;)
    Muss ich damit rechnen, daß ich in absehbarer Zeit - wie schon bei den LPs - wieder meine Sammlung eintauschen muß, um (klang-) technisch auf dem Laufenden zu bleiben? ;(
    Oder alles heiße Luft?


    Besorgte Grüße aus Leipzig


    Misha

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Kein Grund zur Besorgnis, die CD dürfte uns länger als die nächsten 10 Jahre erhaltenbleiben, weil sich der Konsument nämlich nicht mehr verarschen lässt und alle zwei Jahre auf ein anderes System umsteigt.


    Hybrid-SACDs halte ich für eine ganz nette Bereicherung, obwohl ich keinen SACD-Player besitze.


    Sich Einspielungen im Internet käuflich runterzuladen wird sich nie durchsetzen im Klassikbereich.

  • Nun ja, rein technisch betrachtet dürfte die gute alte Audio-CD wohl tatsächlich langsam überholt sein. mit ihrer begrenzten Dynamik und der, im Vergleich zum technisch Möglichen, sehr geringen Datenmenge.
    Es nervt einfach, bei jeder längeren Opernaufnahme zwei- bis dreimal den Tonträger wechseln zu müssen.


    Dinge wie DVD-Audio oder auch die SACD waren zwar gute Ansätze, die aber durch die Systemkonkurrenz und die Investitionsunsicherheit für den Verbraucher Schiffbruch erlitten. Ich kaufe mir doch kein neues Abspielgerät und teure Tonträger, wenn ich nicht weiß, ob auch in fünf oder zehn Jahren mein System noch unterstützt wird. (wie war das noch mit der SACD?!)


    Ich denke, auf absehbare Zeit wird das Medium "Scheibe" für Musik ganz und gar aus dem Markt verschwinden.
    Die Methode eine Scheibe mechanisch an einem Lesekopf entlang rotieren zu lassen, mutet angesichts des technisch Möglichen als geradezu mittelalterlich an.


    In einer Computerzeitschtift las ich kürzlich einen Artikel dessen Aussage dahin ging, daß es uns schon bald möglich sein wird mehrere tausend Stunden Musik in einer Frequenzbreite von 96 kHz mit einer Datenrate von 32 Bit (Audio-CD: 44,1 kHz und 16 Bit) auf einem Träger in der Größe eines Zuckerwürfels zu deponieren.


    Das wird, allein qualitativ, das definitive "Aus" für die CD sein!


    Das wird sich sowohl technologisch als auch am Martk ganz schnell durchsetzen. Das hantieren mit der unhandlichen CD-Scheibe entfällt und wenn ich meine Musik mal woanders hören möchte, dann muß ich nicht einen ganzen Koffer voll Kunststoff mit mir herumschleppen.


    Zum Trost sei gesagt, daß es, bei einem Bestand von mehreren Milliarden CD's mit Sicherheit auch noch in 30 Jahren Abspielgeräte dafür geben wird.
    Das Horten von CD-Playern dürft also vorerst unnötig sein.



    Es grüßt Euch


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

    2 Mal editiert, zuletzt von Sonnensucher ()

  • Hallo Sonnensucher


    Zitat

    Die Methode eine Scheibe mechanisch an einem Lesekopf entlang rotieren zu lassen, mutet angesichts des technisch Möglichen als geradezu mittelalterlich an.


    Würdest du dem interessierten Forum bitte mitteilen, welches neuzeitliche Speichermedium die Festplatte in deinem Computer ersetzt hat?


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ob die CD durch Internet-Hochladestationen dereinst ersetzt wird liegt ausschließlich ans UNS - Den Konsumenten. (aus Klientel werden wir ja schon lange nicht mehr betrachtet.


    Bevor ich meine Meinung sage möchte ich eige Entwicklungen der letzten Jahrzehente veröffentlichen - oder beser gesagt: Ankündigungen unds was draus wurde:



    Als das Heimtonbandgerät auf seinem Höhepunkt angelangt war etwa 1966/1972 , wurde immer wieder behauptet, das wäre das Ende der Schallplatte, sie würde durch das Tonband ersetzt.


    Ach ich habe mich diesem Trend angeschlossen, die Vorteile schienen einleuchtend:


    Keine Abnützung, kein Knacken und knistern, längere Spieldauer etc.


    Die Praxis indes sah anders aus:
    Selbst bei Spitzentonbandgeräten (Ich besaß ein Bang & Olufsen Beocord 2000, die damals ein mehrfaches Monatsgehalt kostete)
    war nicht zu überhören, daß das Bandrauschen addiert wurde und die Dynamik gegenüber der Schallplatte eingeebnet war (immerhin >52 dB
    Störspannungsabstand, "normale" Tonbandgeraäte hatten etwa 40-46 dB)-ebenso war die Impulswiedergabe schlechter (Aufmagnetisierungsgeschwindigkeit meim Tonkopf)
    Dazu nützten sich Bänder ab, es gab dropouts etc....


    Ich blieb also vorerst bei der Schallplatte


    Erst die CD - die aber der Schallplatte ähnlicher ist, als als das Tonband löste die Schllplatte 1983 ab


    Die Vorteile der einfacheren Handhabung, der Beinahe-Rauschfreiheit etc, uberwogen all kleineren Nachteile.


    Inzwischen gabe es 2 rivalisierende Quadrophoniesysteme - sie verschwanden.


    Es gab die Musikcassete - sie verschwand


    Es gab andere Cassetenverfahre - Wer kennt die heute noch ?



    Großspurig angekündigt kam die SACD und ihr verhasster Zwilling die DVD-Audio. Aus meiner Sicht zwei Fehlgeburten die sich bis heute nicht durchgesetzt haben - und, wenn man der Fachpresse Glauben schenken will - deren Totenglocken schon gegossen wurden.


    Daneben plant man schon weritere neuere Verfahren auf Kunststoffplatten., wo man freudestrahlend verkündet, sie hätten den perfekten Kopierschutz. Solche Produkte sind schon zum Tode verurteilt bevor sie überhaupt gebaut werden.


    Wer soll bitte ein neues Diskettenformat kaufen ?


    Jene die schon die SACD boykottierten, weil sie das alte CD-Format behalten wollten ?


    Jene die gutgläubig-blauäugig umgestiegen sind - allen Warnungen von Bekannten zum Trotz ?


    Wohl kaum.


    Da bieter sich ein ONLINE-Dienst greadezu an


    Die Vorteile für den Lieferanten:


    Keine echten Lagerbestände notwendig
    keine aufwendigen Presswerke mehr notrwendig
    keine Druckereien für Booklets mehr notwendig
    Transportkosten bezahlt der Kunde
    Fast kein Personal mehr notwendig
    Wunderbarer Rückgriff auf die identität des Kunden möglich
    Kein Zwischenhandel mehr nötig


    -------------------------------------------------
    Die Vorteile für den Kunden


    ?...


    _____________________________


    Die Nachteile für den Kunden:


    Kein Kauferlebnis
    (Wer stöbert nicht gern in einem Klassischen Plattenladen rum ?)


    Kein "haptisches Gefühl"
    (Das "Besitzen" bzw "Besitzergreifen"
    war vor allem bei LPs von den Herstellern gepflegt,
    man bekam eine Leinen kassete mit Golddruck bei manchen
    Aufnahmen, Facsimiliedrucke von Partituren, etc etcv)


    eventuell Datenreduktion


    Eigenverantwortung bei der Datensicherung.


    Entweder Transfer auf "selbstgebrannte CDs" mit instabiler Labeloberfläche und nicht sehr langlebingen Datenschicht oder
    "Lagerung auf Festplatten mit Risiko eines Headcrash einer Virenatacke
    bzw Natürlicher abnutzung der Festplatte.


    Eigene Anfertigung von Coverbildern bzw Booklets.


    _____________________________________


    Nachteile für die Tonträgerindustrie:


    Kaufabschreckend:
    (Wenn ich keine Tonträger mitbekomme, dann kaufe ich nicht, ich fühle mich nicht "angeregt")


    Es könnte sich herausstellen, daß die Künstler auf diese Weise selbst vermarkten - oder über ein Klassikforum :baeh01: gegen eine relativ moderate Gebühr. Ein Plattenlabel braucht dan niemand - Die Vernezung von Klassikseiten ist inzwischen hervorragend -unter diesem Gesichtspunkt würde man dann auch sprachüberschreitend werden !!


    Hackerszene - Es wäre nicht auszuschließen, daß es sehr bald anonymisierende Verfahren gäbe um an die Daten zu gelangen - ohne Bezahlung.
    Ab diesem Zeitpunkt würde sioch eine Raubkopie überhaupt nicht mehr von einem Original unterscheiden - Die bisherigen Vorteile -Stabiler langlebiger Datenträger - optimale Aufmachung - kundenumschmeichelnder Vertriebsweg --- all das wäre ausgeschaltet.


    Wer würde noch Musik zu Weihnachten schenken ??
    Kaum jemand...


    Ich kaufe beispielsweise ausschließlich Originale - aber nicht aus moralischen Gründen - sondern weil ich persönlich glaube, daß sie länger halten werden und mir ob ihrer Aufmachung mehr Freude machen.
    Dieses Argument fiele dann weg...


    Ich bin übrigens der Meinung, daßich in den nächsten 3 Jahren meine Sammlung so ergänzen werde, daß ich jedenm Neukauf - wenn man mich ärgert - ausweichen kann. So gesehen sitzen wir am längeren Ast.


    BTW:


    Die Qualität der CD ist, mit entsprechenden Playern abgespielt - übrigens wesentlich überzeugender, als allgemein angenommen.
    Es muß nicht gerade eine 2000 Euro Maschine sein, aber 600-800 sollte man meiner Meinung nach schon investieren....


    Das "Ende der CD" halte ich für eine Wunschvorstellung der Tonträgerindustrie - eine die sich in absehbarer Zeit vermutlich nicht erfüllen wird. Vielleich sogar zum Segen der Tonträgerindustrie deren "leitende Herren" offenbar die Spätfolgen solch einer Entwicklung gar nicht abschätzen können .- es handelt sich um eine Verschärfung der Situation.


    Bei Einführung der CD herrschte eine ähnliche Euphorie: Endlich ein Medium, das unkopierbar war -Rach mit den Preisen um 100 !!! Prozent nach oben (eine LP kostete ös160, eine CD ös 329,)
    Die Preiserhöhung wurde inzwischen kaum zurückgenommen, obwohl die Fertigung extrem billig wurde.
    Jedoch ist heute jeder Schüler in der Lage von einenr CD (soweit ich informiert wurde auch von geschützten) eine 1:1 Kopie Rauschfrei herzustellen. Es bleiben also nur mehr wenige Argumente für den Kauf


    1) eine ädiquate Verpackung und hübsches Booklet
    2)ein unverrottbarer Tonträger
    3)eine stimulierende Kaufumgebung
    4)man möcht, daß der Hersteller Geld verdient, damit er weitere Aufnahmen produziert
    (dieses Argument verliert allerdings angesischts der Qualität vieler
    Neuaufnahmen an Gewicht. Liveaufnahmen kann ich mir im Radio mitschneiden.....)


    LG


    Alfred



    PS:


    Auch die Vorstellung alle meine CDS in einem Computerchip zu wissen,
    oder meinen Brockhaus , das lässt mich (und glücklicherweise viele andere auch) nicht lächeln. Ich will meine CDs und Bücher sehen, angreifen können. Ich weiß defionitiv, daß ich sie weniger spielen würde, wäre das nicht der Fall. Online gebrauchsanweisungen werden von mir nicht gelesen - und nur im absoluten Notfall ausgedruckt.


    Musik nur mehr virtuell - ein Alptraum

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo Alfred,


    zum Thema Spitzentonbandgerät kann ich mir nicht verkneifen zu bemerken, dass ein Beocord 2000 nur vom Preis und dem Prestige her ein Spitzengerät war, während es technisch gesehen kaum mehr als eine bessere Gurke war (wie wohl die Mehrzahl der B&O-Geräte). Eine ReVox A77 in 19/38-Ausführung hätte dir schon gezeigt, wo der Bartl den Most holt. Aber die horrenden Kosten rückseitenbeschichteter Studio-Bänder und das etwas mühsame Handling der Bänder beim Einfädeln waren ein nie zu überwindender Nachteil gegenüber der Schallplatte (und nicht zu vergessen die Tatsache, dass Tonköpfe auch ein Verschleißteil waren, der aber immer teuren Werksservice nach sich zog!).



    Die Frage des virtuellen Vertriebs von Musik ist ja schon ein aktuelles Thema (lediglich wir Klassik-Hanseln spüren noch nicht viel davon). Der Anteil des virtuellen Marktes wird in den nächsten Jahren stetig steigen. Es kann jedoch keine Rede davon sein, dass in 10 Jahren die CD verschwinden wird.
    Wer so etwas behauptet vergisst völlig, dass zur Zeit nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung vernetzt ist. Das wird in 10 Jahren besser sein, aber nicht entscheidend genug für eine derartige Ablöse. Außerdem reicht es nicht, Musikdaten auf seinem Computer zu haben, man benötigt noch zusätzliche Hardware, damit Musik überall in der Wohnung, wo sie benötigt wird, wiedergegeben werden kann. Das wird auch in 10 Jahren nicht ganz billig sein, während man heute schon CD-Player um ein paar Euro bekommen kann.


    Es wird also sicher eine viel längere Phase des optischen Tonträgers geben. Und die Tonträgerindustrie wird dabei nicht müde werden, uns doch noch ein neues Medium aufzuschwatzen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Theophilius schrieb:


    Zitat

    Würdest du dem interessierten Forum bitte mitteilen, welches neuzeitliche Speichermedium die Festplatte in deinem Computer ersetzt hat?


    Ersetzen WIRD!!!


    Wir reden hier (leider) von der Zukunft.
    Die häufigste Ursache für Datenverluste im Computerbereich sind heutzutage (mal abgesehen von der Dusseligkeit der Benutzer) Defekte der Festplattenmechanik. Die Datenschichten sind also vollkommen in Ordnung aber der Motor hat den Geist aufgegeben.
    Dazu kommt die Geräuschkulisse die so eine Festplatte aufgrund ihrer beweglichen Teile unvermeidbar produziert.


    Die Lösung wird ein Festspeicher, ähnlich eines heutigen USB-Sticks, sein.
    Diese Technologie ist heute noch mit gewissen Kinderkrankheiten behaftet, so z.B. der begrenzten Anzahl der Überschreibvorgänge, die jedoch nach Expertenmeinung in ein bis zwei Jahren gelöst sein werden.


    Das Ergebnis wäre ein Datenträger der absolut geräuschlos, stabiler, stromsparender, langlebiger, kleiner und schneller als jede Festplatte oder rotierende Plastikscheibe ist.


    --------


    Alfred schrieb:



    Daß Downloadlösungen (vielleicht sogar noch in verlustbehaftet komprimierten Audioformaten) für mich und die meisten anderen Klassikhörer unakzeptabel sind, ist ein Fakt über den auch die Musikindustrie nicht einfach wird hinweggehen können.


    Aber die Zukunft muß ja keineswegs im Downloadbereich liegen.


    Neue Tonträger auf Festspeicherbasis können durchaus mit ansprechenden Verpackungen, Beiheften und Leseinformationen ausgestattet sein; statt einer runden Scheibe befindet sich halt nun ein kleiner "Stick" in der attraktiven Kunststoffverpackung der bei Bedarf in die entsprechende Buchse des Players eingesteckt wird und neben mehreren Stunden Musik in allerhöchster Qualität auch noch diverse Zusatzinformationen beinhalten könnte.


    Was die Haltbarkeit anbelangt ist natürlich bei neuen technischen Lösungen immer Zweifel angebracht. Das ist meines Erachtens immer das stärkste Argument gegen eine neue technische Lösung.


    Die stimulierende Kaufumgebung liegt in der Verantwortung der Händlers und ist relativ unabhängig von der Art des Tonträgermediums.


    Natürlich ist die Kaufumgebung letztlich aber auch von der Möglichkeit des Händlers bestimmt, mit seiner Handelsware Gewinn zu erwirtschaften.
    Bei einem Medium das praktisch jeder nach Lust und Laune ohne Qualitätsverlust vervielfältigen kann wird das Niveau der Kaufumgebung zwangsläufig ins Bodenlose sinken. (wie wir gerade beobachten können!)


    Auch hier eröffnen neue Medien durch die Möglichkeiten hochwertiger Verschlüsselung neue Perspektiven, Musik auch ohne qualitative Beeinträchtigung (wie bei einigen CD-Kopierschützen) effektiv gegen Vervielfältigung zu sichern. (Ob das tatsächlich wünschenswert ist, ist dann schon wieder eine andere Diskussion.)


    Es grüßt Euch


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

    2 Mal editiert, zuletzt von Sonnensucher ()

  • Zitat

    Original von Sonnensucher
    Es nervt einfach, bei jeder längeren Opernaufnahme zwei- bis dreimal den Tonträger wechseln zu müssen.


    es ist echt nervig, bei jeder längeren Opernaufführung ein bis zweimal in die Pause zum Sekttrinken oder wenigstens zum Austreten zu müssen... ;)


    (edit) im Ernst, die lange Spieldauer hat nicht nur Vorteile. Das ist mir vor ca. zwei Jahren aufgefallen, als ich das Wohltemperirete Klavier zum ersten Mal nicht auf CDs, sondern LPs hört. Knapp 80 min ununterbrochen Präludium&Fuge lassen die Stücke mitunter "verschwimmen", besonders wenn man sie noch nicht gut kennt; ca. 20 min LP-Seite erlauben dagegen problemlose Konzentration, wenn es dann reicht, ist Schluß, wenn man noch mehr Lust hat, dreht man die Platte um, oder legt die nächste auf.


    viele Grüße


    JR


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Sonnensucher,


    wir reden hier nicht nur leider von der Zukunft, dein Wunschzettel ist heute noch geradezu Science Fiction!


    Schauen wir uns also den Flash-Speicher ein wenig an:


    Flash-Speicher gibt es jetzt ca. 15 Jahre am Markt und sein technisches Hauptproblem ist - wie du richtig schreibst - seine unerfreuliche Begrenzung der Anzahl der Schreibzyklen. Du willst mir ernsthaft verklickern, dass ein Problem, das in fünfzehn Jahren nicht dramatisch verbessert werden konnte, in einem Jahr gelöst sein soll?


    Der nächste Punkt ist der Preis. Ein 4GB-Flash-Speicher ist heute ein luxuriöses Kleinod. Nehmen wir an, in drei Jahren werden wir zu erträglichen Preisen 100GB als Flash-Laufwerk kaufen können. Zur gleichen Zeit wird ein Aldi- (Hofer-) Billigstcomputer mit einer unhörbaren 500GB-Festplatte mit Flüssigkeitslager bestückt sein, die viel günstiger ist als dein Flash-Speicher.


    Der dritte Punkt ist die Geschwindigkeit. Glaub mir, du willst Windows XP nicht von einem Flash-Speicher booten. ;) Dabei geht das Lesen noch viel schneller als das Schreiben. Auch in diesem Punkt wird der Flashspeicher nie die Festplatte erreichen.


    Der Punkt Stromersparnis ist derzeit völlig unerheblich. Solange alleine die modernen Desktop-CPUs permanent in der Gegend von 100W verbruzeln, sind die drei oder vier Watt einer kompakten Platte nicht der Rede wert...



    Diese drei genannten Grundprobleme lassen mich ernsthaft daran zweifeln, dass Flash-Speicher überhaupt als Festspeicher der Zukunft in Frage kommt. Es wird wohl eine andere Art Speicher werden müssen (etwas wie heutiger - aber nichtflüchtiger - DRAM).



    Mit der Festplatte verhält es sich ähnlich wie mit dem Verbrennungsmotor. Beide sind aus heutiger Sicht keine optimalen Problemlösungen. Aber es wurde in beide derart viel Entwicklungsarbeit und damit Geld investiert, dass sie einen technologischen Stand erreicht haben, der von keinem Konkurrenzprodukt erreicht werden kann, selbst wenn dieses von besseren technischen Voraussetzungen ausgeht (es fehlt einfach das Geld dafür!). In beiden Fällen werden nur drastisch veränderte Randbedingungen einen Wechsel herbeiführen können.


    (Man denke nur einmal daran, dass schon vor gut zehn Jahren den Festplatten die schnelle Ablöse durch optische Speicher prophezeit wurde. Die Festplatte hat darüber großartig triumphiert, während der optische Speicher nur eine sichere Nischenposition für billige Langzeitspeicherung erobert hat. Als Konkurrenz zur Festplatte ist er mit Pauken und Trompeten durchgefallen.)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Meine Maxime ist:


    NEVER TOUCH A RUNNING SYSTEM !!!



    Und schon gar nicht wenn die Motive so durchschaubar sind. !!!


    NEUES UM JEDEN PREIS - das will niemand
    NEUES ZUM TEUREN PREIS - das wollen noch weniger


    Was wie ein Paradoxon klingt macht durchaus Sinn.
    Eine Neuerung wird eventuell negiert, eine zum Schaden des Benutzers - darüber macht man sich lustig - bzw. man bekämpft sie.


    Lachen tötet.


    Also, ich stelle es mir nicht grade toll vor wenn ein Gast oder ein Kind, meine gesamte jahrzehntelang gesammelte Klassikbibliothek (nunmehr in der Größe eines Würfelzuckers) aus Versehen in den Kaffee wirft, oder wenn Pimperl_II der Haushund aus Versehen die Sammlung verschluckt. Oder wenn man selbst auf diesen Chip steigt, ihn verlegt hat und auf allen vieren durch die Wohnung robbt, weil man nicht wie sonst üblich eine CD verrlegt hat, nein die gesamte musikalische Enzyklopädie meines Lebens ist es diesmal. Nein unterm (ehemaligen) CD-Schrank (dient jetzt als Regal für Segelschiffmodelle - ein Sammler sammelt IMMER was - etwas das herzeigbar ist wohlgemerkt) , da ist er nicht der geliebte Chip - Hoffentlich nicht auf einer Kochplatte oder im Backrohr !!!
    Nein Gottlob - da ist er auch nicht. Spielt am Ende die Katze damit? Dann Gute Nacht ! Ach so, ich habe ja gar keine Katze. Dann kommt noch der Hausmüll in Frage. Ein Plastiksack ist schnell durchsucht, der kleine Kratzer an der Hand den ich mir durch die Sardinendose, die seit gestern in diesem Sack liegt , gemacht habe kann zwar eine tödliche Sepsis nach sich ziehen - und wenn schon - ohne Musiksammlung will ich ohnedies nicht leben. Weiter: Abgenagte Hühnerknochen sind ein gutes Versteck für einen Chip - aber nicht für meinen.--- Jetzt alles wieder in den Sack.
    Nein das hat Zeit bis ich ich den Chip gefunden habe. Nervös werfe ich eine kostbare Vase vom Regal, ein altes Erbstück - wenn schon, es gibt Wichtigeres. Inzwischen beginnt die Hand zu bluten (von der Sardinendose).
    Ich greife in die Hosentasche um ein Taschentuch zu finden - AHHH das IST ER !!! mein CHIP !! mein ein und alles ! Alles was ich in Jahren gesammelt habe ist da drauf. Er ist wieder da ! Als erwachsener Mensch, der ich ja schließlich bin verkneife ich mir Freudentränen und
    erlaube mir auch nicht den Chip zu küssen. Er soll nicht sehen WIE lieb ich ihn hab.
    Wo soll ich diesen Schatz denn hintun, damit ihn niemand verräumen oder gar stehlen kann ? Das Beste und Sicherste wird sein, ich stecke ihn wieder in die Hosentasche......


    LG


    Alfred



    (Um Fragen zuvorzukommen: Es gibt keinen Hund Pimperl-II in meinem Haushalt, keine verletzte Hand, keine kaputte Vase, es handelt sich bei diesem Beitrag um eine Fiktion - Der Teufel hat mich geritten .....) :baeh01:

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Der Teufel hat mich geritten .....) :baeh01:


    Das sollte er des öfteren tun...


    Klasse!


    :hello:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich kann mir auch schwer vorstellen, daß in 10 Jahren die CD tot und durch Downloadlösungen ersetzt worden ist. Man muß da sicher nach dem jeweiligen Markt differenzieren uind auch berücksichtigen, von wem die Äußerung stammt. Sicher hat Yahoo ein massives Interesse daran, mit einer Downloadlösung in das Musikgeschäft einzusteigen!


    Im Rock- und Popbereich kann ich mir sehr gut vorstellen, daß eine Downloadlösung eine ernsthafte Alternative zur CD wird. Bei Jazz und Klassik so schnell nicht, da müßte erst eine Generation heranwachsen, die keinen Wert mehr auf die körperliche Anwesenheit von CDs, Büchern usw. legt. Die kommt so schnell nicht.


    Im Filmbereich erleben wir derzeit etwas ähnliches. Die Industrie will die DVD durch BluRay und HD-Disks ersetzen, der DVD technisch überlegen.
    Aber erstens hat sich die Industrie schon wieder nicht auf ein einheitliches Format einigen können, zweitens taugen die neuen Datenträger für den Massenmarkt - wo sich die DVD gerade durchgesetzt hat - nicht, weil man auch in neue teure Hardware investieren muß, und (was die Industrie wohlweislich stets verschweigt), sie will bei der Gelegenheit unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Raubkopierern auch mal eben schnell die volle Kontrolle über das private Heimkinovergüngen des Kunden erlangen und ihm vorschrieben, was er auf welchen Geräten und in welcher Qualität wie oft sehen darf. Die Industrie will sich Eingriffe in den privaten Bereich des Bürgers erlauben lassen, von denen Ludwig der XIV. und Freidrich der Große nur geträumt hätten.


    Im Musikbereich spielt sich ähnliches ab. Es gibt kaum eine Industrie, die so intensiv gegen ihre eigenen Kunden Krieg führt (wobei der berechtigte Kampf gegen Raubkopierer nur einen bestimmten Bruchteil der Aktivitäten ausmacht). Ob unter diesen Umständen eine ausreichende Zahl von Kunden große Lust auf einen Wechsel verspürt, wird abzuwarten bleiben.


    Für mich gilt, das jeglicher Wechsel vorerst nicht in Betracht kommt. Ich bin auch nicht auf ihn angewiesen. Es gibt allein im Klassikbereich so viele CDs, da reicht das ganze Leben nicht, das volle Repertoire oder auch nur den mich interessierenden Teil zu hören. Das gilt auch für DVDs im Kinobereich. Wenn sich meine Befürchtungen bewahrheiten, dann werde ich als Kunde einfach aussteigen! Wir - die Klassikinteressierten - bestimmen immer noch selbst über unser Hobby. Im Klassikbereich muß ich auch nicht unbedingt die 348. Einspielung der Eroica auf einem neuen Tonträger haben, mir genügen die vorhandenen.


    Ich will allerdings keineswegs aussschließen, daß ich auch klassische Musik in größerem Umfang downloaden werde. Das tue ich bereits, denn es gibt eine Reihe kommerzieller und freier Angebote, wo man legal Musik herunterladen kann (Chandos zB).

  • Ich kann mir persönlich schwer vorstellen, daß die CD in absehbarer Zeit ihr Ende findet.


    Dafür ist die CD viel zu sehr beliebt.


    SACD und DVD-Audio sollten die CD eigentlich ablösen, haben es aber nicht getan und sind selbst fast untergegangen.

  • Ich denke, daß uns das Medium CD noch sehr lange erhalten bleiben wird. Ob die Technik "mittelalterlich" ist, ist doch völlig uninteressant. Wichtig ist nur, daß die Technik ausgereift ist und ihren Zweck erfüllt. Mein CD Player läuft nun wohl schon Jahrzehnte ( weiß gar nicht mehr, wann ich mir angeschafft habe), meine CDs erwiesen sich als äußerst robust, ich habe mit dieser Technik nie Probleme gehabt. Warum sollte mich eine andere überhaupt interessieren? Welchen Vorteil soll sie mir bieten?


    Den Speicherplatz einer CD empfinde ich als völlig ausreichend. Na ja, es wäre schon schön, wenn Mahlers 3. oder 9. auf eine CD gingen, aber das sind Ausnahmen, alle anderen Bruckner oder Mahlersinfonien gehen in der Regel auf eine CD. Auch ein Opernakt geht in der Regel auf eine CD. Und wenn man sich 80 Minuten auf eine CD konzentriert, dann ist das schon eine sehr lange Zeit, nach der ein Päuschen nicht schaden kann.


    Einen Download aus dem Internet möchte ich nicht machen. Mit PCs gibt es aus irgendwelchen Gründen immer Probleme. Da stürzt Dir dann irgendwann der Computer ab oder der Brenner funktioniert nicht oder was weiß ich. Zu all dem habe ich keine Lust.


    Ich möchte eine Aufnahme auch mit etwas anfaßbarem verbinden. Das sehe ich genauso wie Alfred. So wie ich einen Roman von Dostojewski meinetwegen mit einem schönen gebundenen Buch verbinde, das ich im Regal stehen habe, so möchte ich auch ein musikalisches Werk "greifbar" haben und in einer ansprechenden Form.


    Der Beitrag von Alfred war sehr lustig und er hat mir aus der Seele gesprochen. Ähnliche Diskussionen hatte ich mit Leuten, die mich unbedingt dazu überreden wollten, einen MP3 Player anzuschaffen. Der hat ja so einen gigantischen Speicherplatz, so ein Ding muß man unbedingt haben, alles andere ist überholt. Ja, habe ich gesagt, was ist, wenn mir das Ding in den Ententeich fällt. Dann, hat man mir gesagt, -mußt Du das alles auf der Festplatte Deines Computers speichern. Ja, sagte ich, aber soviel Speicherplatz habe ich gar nicht. Ja dann mußt Du Dir eine zweite Festplatte einbauen. Ja und wenn mir dann der Computer abstürzt? Na ja, dagegen gab es dann auch wieder etwas, was es war, habe ich vergessen.


    Jedenfalls bleibe ich beim Minidiscrekorder, sofern es sich um Aufnahmen aus dem Radio handelt und ansonsten beim CD Player. Die bieten mir Speichermedien in einer vernünftigen Größe ( Speichermedien in einer Größe von 10000 Stunden brauche ich schlicht nicht!) und die Möglichkeit, diese unabhängig vom Abspielgerät zu verwahren.


    Gruß Martin

  • Hallo Musikfreunde,


    ich halte die CD auch in >10Jahren nicht für abschaffbar. Da wir heute technische Möglichkeiten haben, die Datenrate der CD und damit ihre Qualität zu übertraffen halte ich auch die SACD für eine gute Ergänzung zur CD.
    Nur sollte man nicht unbedingt alte Aufnahmen auf SACD kaufen, die man auf CD auch haben kann, das bringt kaum Verbesserung (nur Verbesserung auf dem Konto der SACD-Firmen).
    Aber für neue, aktuelle Aufnahmen ist die SACD eine feine Sache, da die Klangqualität hochauflösender ist als die CD --- doch, man hört es !


    Die Speichergröße einer CD halte ich mit bis zu 80Minuten für voll OK, auch für Opernhörer. Im Live-Konzert ist auch eine Pause und wer nach 80Minuten nicht mal zum CD/SACD-Wechsel aufstehen kann - gut der soll ansetzten und dick und fett werden :D.!


    :hello: Alfred möchte ich unbedingt zustimmen, dass man mit dem Kauf einer CD/SACD etwas in der Hand halten kann, mit dem man dann eine Verbindung zur Musik hat.
    Ein winziges Speichermodul als Musikkonserve müßte dann zumindest verpackungsmäßig (Modul-Hülle) in der Größe einer CD angeboten werden - mit Textheft. Eine Platzersparnis wäre dann gegenüber der CD mit Hülle auch nicht gegeben.


    Übriges, dieses Speicher-Modul gibt es schon lange und wir benutzen es oft:
    Es sind die Compact Flash-Karten, SD-Karten, USB-Karten u.a. die in unseren Digitalkameras und mp3-Playern Anwendung finden und heute eine Speichergröße bis zu 1GB haben - da geht eine Menge Musik drauf.
    Nur wir können uns die Anwendung als reine unkomprimierte Musikkonserve noch nicht vorstellen.


    Ich benutze diese Speicherkarten aber nur bis zu einer Größe vom 512MB, da mir bei Ausfall, der Datenverlust einfach zu groß wäre, da stecke ich dann lieber eine weitere Karte in die Kamera (wenn die erste voll ist).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von teleton
    Aber für neue, aktuelle Aufnahmen ist die SACD eine feine Sache, da die Klangqualität hochauflösender ist als die CD --- doch, man hört es !


    Lieber Wolfgang,


    ich lasse mir das mit dem "Hochauflösenden" der SACD gerne von Dir erklären. Verstanden habe ich es nämlich nie. Da müßte man mir erst einmal erklären, welche Mängel die CD denn haben soll.


    Sowieso denke ich aber, daß sich auf meiner Anlage, die ich als ganz passabel empfinde, aber sicher keine Superhifianlage ist, solche feinen Unterschiede erst gar nicht bemerkbar machen würde. Und so wird es vermutlich vielen gehen.


    Gruß Martin

  • Hallo martin2,


    die Hybrid-SACD ist der CD kompatibel. Das heißt auch Besitzer von CD-Playern können diese auf ihrem CD-Player uneingeschränkt hören.
    Seit der Einführung der CD sind Jahrzehte ins Land gegangen und man hat alles was machbar ist aus der CD raußgeholt.
    Die Zeit der technischen Entwicklung ist aber nicht stehen geblieben und die Aufnahmeindustrie arbeitet heute mit 48Bit-Auflösung, alte Aufnahmen werden mit 24Bit remastert. Die CD ist bei 16Bit stehen geblieben, schade.
    ;)Auch ich habe eine Menge CD´s bei denen ich sagen würde: Wahnsinnsqualität - besser geht es fast nicht. Aber das würde an der Realität vorbeigehen, denn es geht besser.
    :yes:Hast Du mal eine neue SACD-Aufnahme auf einem guten SACD-Player gehört - wie natürlich sich das anhört, wenn das Aufnahmeteam alles richtig gemacht hat.
    Schon der Vergleich der CD-Spur mit der hochauflösenden Spur der SACD gibt darüber Aufschluß. LP-Freaks, die auf die LP schwören und die CD ablehnen, weil sie die alte LP für natürlicher halten sind sogar begeistert vom SACD-Klang. Egal ob das hochauflösende Format nun von der SACD oder einem anderem Medium in der angesprochenen Speicher-Modulform in der Zukunft angeboten wird, es ist der CD klanglich überlegen.


    Ich habe es schon oft in diesem Foum geschriben: Bei der SACD ist der harte Streicherklang der CD wie weggeblasen - er ist natürlich, so wie es die LP-Freaks (zu denen gehöre ich nicht) heute immer noch lieben.


    :hello: Man sollte sich vor neuer Technik nicht verschließen und die SACD, bzw.das hochauflösendere Format nicht als "neue Einnahmequelle der Industrie" abtun.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    nenne mich bitte nicht "Martin 2", ich habe mich selber über diesen phantasielosen Nicknamen, den ich mir in jenem bewußten anderen Forum, aus dem wir uns kennen, gab, schon etwas geärgert. Ich gab mir diesen Namen nur, weil der Name "Martin" schon besetzt war und da hängte ich mir, völlig phantasielos, einfach eine 2 an meinen Namen an. Namen sind natürlich Schall und Rauch, aber irgendwie komme ich mir seit dieser Zeit entschieden als eine "Zweitbesetzung" vor ... :hello:


    Nenne mich bitte einfach nur Martin und wenn dieser Nickname in diesem Forum noch frei wäre, hätte ich ihn gern. :)


    Ich glaube Dir im übrigen gerne, daß Du kein kritikloser Hififanatiker bist und daß die SACD möglicherweise tatsächlich eine Verbesserung gegenüber der CD bringt. Ich verschließe mich auch durchaus nicht technischen Verbesserungen.


    Nur möchte ich in Bezug auf technische Verbesserungen durchaus kein Pionier sein. Es ist ja schön, daß es in einer Marktwirtschaft kaufkräftige Kunden gibt ( und das erfüllt mich auch nicht mit Neidkomplexen) und die sollen dann auch die Pioniere sein. Sollte sich das Format SACD durchsetzen, Geräte und SACDs dann auch entsprechend billig werden, werde ich dann - später einmal - auch auf diesen Zug aufspringen. Vorläufig nicht.


    Ein paar Fragen noch: Warum kann eine SACD eigentlich von einem CD Player gelesen werden? Wie geht das, daß mein alter CD Player aus der größeren Menge von Information eine kleinere herausliest? Und ist eine SACD, die ich auf meinem CD Player abspiele, tatsächlich "uneingeschränkt hörbar", mit anderen Worten, ist es eigentlich völlig egal, ob ich von einem Werk eine CD oder eine SACD auf meinem CD Player abspiele?


    Andere Frage: Ist es möglich, auf einem SACD Player eine CD abzuspielen? Also wäre es ratsam, wenn einem der CD Player mal kaputgeht, auf einen SACD Player umzusteigen?


    Gruß Martin

  • Hallo Martin! ;)


    Eine SACD kann von einem CD-Player nicht gelesen werden, eine Hybrid-SACD aber sehr wohl. Das Geheimnis dahinter sind zwei Reflexionsschichten, eine mit der CD-Information und eine mit der SACD-Information. Eine davon ist halb-transparent. Es kommt also nur darauf an, auf welche Entfernung die Lasereinheit fokussiert. Absolute High-Tech in einem Alltagsgegenstand!


    Jeder SACD-Player ist hingegen in der Lage, eine CD zu lesen. Damit hat man mit einem guten SACD-Player zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, man braucht keinen separaten CD-Player.



    teleton:
    48 Bit Auflösung bei Tonaufnahmen? - Ehrlich, ich wüsste nicht, wofür das gut sein sollte. Kannst du da irgendwelche Zusatzinformation geben, wo man darüber nachlesen kann? Ich könnte mir noch vorstellen, dass man vom derzeitigen meistverwendeten Standard 24-Bit auf 32-Bit hochschraubt. Das würde den Dynamikumfang um den Faktor 256 und damit um mehr als 20dB erhöhen, was eigentlich schon jenseits von Gut und Böse ist. Meiner Kenntnis nach gibt es kaum ein Mikrophon, das in der Lage ist, echte 24-Auflösung auszunutzen, welchen Zweck kann dann 48-Bit-Auflösung verfolgen?


    PS: Ich habe den Verdacht, dass du dich verschrieben hast. 20-Bit Auflösung für das Überspielen alter Aufnahmen und 24-Bit Auflösung für Neuaufnahmen?!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Forum,


    Alfred sprach vom Downloaden. Die liste der Vorteile des Kunden fiel etwas spärlich aus!



    -Ich muss nicht aus dem Haus.
    -Ich habe (bei hinreichender Bandbreite) kaum Lieferzeiten.
    -Ich kann Werke gezielt auswählen und muss keinen hahnschen Strawinsky kaufen, wenn ich das von Hilary gegeigte Violinkonzert von Brahms haben möchte.
    -Die Musik ist sofort "ready to go" und kann auf Knopfdruck auf meinen mobilen Player oder Notebook kopiert werden.
    -Die Musikdateien selbst enthalten Informationen, die auf dem Display des jeweiligen Players oder dem Softwareplayer des Rechners angezeigt werden.
    -Ich spare Platz.
    -Das elektronische Booklet könnte (in Zukunft) multimedial aufbereitetes Material enthalten, welches auf Papier nicht denkbar wäre.


    Stellt Euch vor, Ihr lest gerade eine interessante Besprechung einer Interpretation im Tamino-Forum. Kurz runterladen -> anhören -> mitreden. Wie klingt das?



    Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier nicht als der Verfechter des Musikdownloads verstanden werden, doch diesem Vertriebsweg überhaupt keine Vorteile für den Verbraucher zuzusprechen halte ich für sehr provokant (so war es wahrscheinlich auch gedacht ;)). Im Übrigen ist der Musiklownload keine Idee der Musikindustrie sondern deren Reaktion auf sehr beliebte aber illegale Tauschbörsen.


    Ich selber lade keine Musik, aber ich ziehe mir meine CDs auf den Rechner, da ich beim Musik-Hören gerne mobil bin und auch gerne am Arbeitsplatz Musik höre, ohne dass ich 30 oder mehr CDs mit mir herumschleppen muss.


    Es wurden hier einige Vorteile der CD genannt, die ich nachvollziehen kann. So habe ich hier bei entsprechender Pflege einen recht beständigen und Widerstandsfähigen Datenträger. Auch den „physikalischen Besitz“ oder das Gefühl bei der „Inbesitznahme“ lasse ich gelten.


    Andere Argumente, wie die vom Medium verordnete Zwangspause bewerte ich eher als Strohhalme. Ich kann verstehen, dass Sammler mit mehreren tausend Silberlingen das Medium vergöttern und verteidigen, doch sollte man sich neuem nicht verschließen und versuchen der selbständig vom mündigen Bürger eingeleiteten Pinkelpause etwas Positives abzugewinnen.


    Ich bin davon überzeugt, dass wir in absehbarer Zeit nicht mehr über Datenträger, sonder nur noch über Dateiformate diskutieren werden. – Kennt ihr diese Selbstbedienungs-Photo-Entwicklungs-Stationen. Die fressen alles. CF-Karten, SD-Karten, USB-Sticks, CDs…
    Über kurz oder lang könnten wir so was in unseren Anlagen haben. Es spielt dann nicht mehr die Rolle auf welchem Medium sich die Musik befindet und wie wir die Dateien beschafft haben. Es geht um die Musik und die Aufnahme. MP3 wird von vielen abgelehnt. Sei recht, aber gegen Dateiformate, die unabhängig von der Qualität der Aufnahme, wahrnehmbar besser klingen sollte sich eigentlich niemand wehren. Und diese werden kommen...


    Aber ich wiederhole mich. Habe mich im Thread Was haltet ihr von Downloads? diesbezüglich ausführlich geäußert.


    Liebe herzliche Grüße
    Euer Gallo

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Theophilus
    Eine SACD kann von einem CD-Player nicht gelesen werden, eine Hybrid-SACD aber sehr wohl. Das Geheimnis dahinter sind zwei Reflexionsschichten, eine mit der CD-Information und eine mit der SACD-Information. Eine davon ist halb-transparent. Es kommt also nur darauf an, auf welche Entfernung die Lasereinheit fokussiert. Absolute High-Tech in einem Alltagsgegenstand!


    Jeder SACD-Player ist hingegen in der Lage, eine CD zu lesen. Damit hat man mit einem guten SACD-Player zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, man braucht keinen separaten CD-Player.


    Dann muß man aber auch erwähnen, daß die besseren Fähigkeiten der SACD, insbesondere die Mehrkanalton mit bis zu 6 Kanälen, auch die entprechende Hardware voraussetzt. Ein SACD-Spieler genügt allein nicht, es müssen ein entsprechender Verstärker und die Boxen hinzutreten. Dann wird der Spaß schon deutlich teurer. Auch soll die Musikindustrie angeblich zT auf Hybrid-Disks die CD-Spuren "schlechter" abmischen als die SACD-Spuren, um so die klangliche Überlegenheit deutlicher herauszustellen und den Absatz anzukurbeln. Ob das stimmt, weiß ich freilich nicht.

  • Hallo Martin,


    ein weiterer wichtiger Knackpunkt der vor Anschaffung eines SACD-Spielers (und der daran sich anschließenden Mehrkanal-Gerätschaften) bedacht sein will, ist die Zukunft des Mediums SACD schlechthin!


    Schon seit einigen Monaten gehen Gerüchte um, nach denen die Granden der Musikindustrie die SACD schon im vergangenen Sommer klammheimlich zu Grabe getragen haben und nur noch restliche Lagerbestände abverkaufen.


    Ich habe bislang zwar noch keine definitive Bestätigung dieses Gerüchtes finden können, aber vielleicht weiß ja hier im Forum jemand mehr darüber.


    Bis zu einer klaren und eindeutigen Aussage der Verantwortlichen der großen Labels zu diesem Thema wäre ich persönlich sehr zurückhaltend mit Investitionen in eine, möglicherweise, bereits tote Technologie!



    Es grüßt Euch


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Sonnensucher ()

  • Hallo allerseits,


    das Ende der CD...na ja. So recht kann ich mich nicht damit anfreunden.
    Mir geht es wie Alfred und einigen anderen - ich halte die 'Musik' in meinen Händen - die Scheibe, die mich in Verzückung bringt.
    Hinzu kommt aber noch etwas anderes, weshalb ich die CD keinesfalls missen möchte.
    Zum einen halte ich die CD für persönlicher, als ein Download - man kann sozusagen eine Beziehung aufbauen.
    Aber viel entscheidender ist doch der Moment, in welchem man sich für eine CD entscheidet, die jetzt eingelegt wird. Man öffnet die Hülle, greift nach dem Silberling und legt ihn ein...drückt auf Start, wartet kurz und wird dann von der wunderbaren Musik erfasst.
    Das ist wie ein kleines Ritual, dass beim verschwinden der CD nicht mehr da wäre, obwohl es für mich dazu gehört!



    Zitat

    Original von Alfred
    Die Nachteile für den Kunden:


    Kein Kauferlebnis
    (Wer stöbert nicht gern in einem Klassischen Plattenladen rum ?)


    Das stimmt...es ist ein umwerfendes Gefühl, wenn man vor solchen Unmengen an CDs steht und gar nicht weiß, wo man anfangen soll...


    Aber irgendwie ist es auch immer ein Kauferlebnis, wenn ich mir die CD, die ich dann auch bald in den Händen halten kann, via Internetshops kaufe.



    Viele Gründe, ob man Befürworter oder Gegener der CD ist, sind wie immer subjektiv.
    Dennoch möchte ich kurz auf dich, GalloNero, eingehen:


    Zitat

    -Ich muss nicht aus dem Haus.
    -Ich habe (bei hinreichender Bandbreite) kaum Lieferzeiten.
    -Ich kann Werke gezielt auswählen und muss keinen hahnschen Strawinsky kaufen, wenn ich das von Hilary gegeigte Violinkonzert von Brahms haben möchte.


    Zu deinem erstem Punkt.
    Das mag schon sein. Aber bei mir ist es so, dass ich auch bei der CD nicht viel aus dem Haus gehen muss, weil man ja, wie oben erwähnt, viel via Internet schon bestellen kann...
    Dennoch geht nichts über Einkäufe in einem Klassikladen! (Ach wie freue ich mich auf Freitag :D)


    Zum zweiten Punkt, die Lieferzeiten.
    Diese Spannung...wann kommt sie denn nun endlich (warum haben wir keinen Sabber-Smilie?)
    Diese Wut...heute wieder nicht :motz:
    Dieses erhabene Gefühl...jetzt ist sie mein :jubel:
    Das ist doch herrlich...


    Und zu deinem dritten Punkt:
    Dann würde mir etwas fehlen. Wie viel lernt man nur dadurch kennen, weil es als 'belangloses Beiwerk' auf CDs enthalten ist. Darauf müsste man dann verzichten, weil man sonst vielleicht überhaupt nicht darauf kommen würde.
    Es gehen so schon genug Schätze verloren und unter. Eine Katastrophe, wenn das durch so etwas noch einmal unterstützt wird...



    Ne, ne. Da bleibe ich doch lieber bei der CD :yes:


    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Maik, das sehe ich genau so. Das von Dir beschriebene Ritual, die Jagd nach der einen CD, die Sammelleidenschaft, das Bestaunen des Covers, das Lesen im Booklet. Alles das und noch viel mehr würde wegfallen. Traurig wäre das!


    LG, Cosima

  • Ich kann nur zustimmen: Ich stehe manchmal lange vor den Regalen, nehme diese und jene CD heraus, schwelge in Erinnerungen, wähle das Programm für den Tag usw. .....
    Bei Büchern geht es mir ähnlich: Um nichts in der Welt würde ich z.B. meinen Brockhaus, in dem ich oft einfach "stöbere" gegen ein digitales Lexikon tauschen. Mein Lieblingsraum im Haus ist - noch vor der Küche :] - die Bibliothek mit ihren fast bis zur Decke reichenden Regalen, wo auch die CDs sind: sic hortum cum bibliotheca habes,nihil deerit!
    Selbst bei meinen Gesetzestexten bevorzuge ich die "altmodischen" dicken Loseblatt-Sammlungen. Für eine schnelle Recherche sind digitale Medien sicher eine sinnvolle Ergänzung, aber mehr nicht.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • ganz einfach:


    meine heimat ist da, wo meine cds und meine bücher sind


    somit wüde ich ja 'obdachlos' zumindest zur hälfte 8o


    in erwartung fürchterlicher zeiten grüßt j :wacky:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Zitat

    Original von Misha
    Selbst bei meinen Gesetzestexten bevorzuge ich die "altmodischen" dicken Loseblatt-Sammlungen. Für eine schnelle Recherche sind digitale Medien sicher eine sinnvolle Ergänzung, aber mehr nicht.


    Diese Ungetüme waren das Erste, was ich ich im digitalen Zeitalter abgeschafft habe. Nicht nur, daß sie unverschämt teuer waren, man hat auch viel kostbare Zeit mit dem umständlichen Einordnen verplempert. Ich schaue hat nur noch bei der JURIS BMJ - Sammlung nach. Alles andere ist völlig überflüssig geworden. Was bin ich froh, keine Loseblattsammlungen mehr pflegen zu müssen!

  • Hallo martin,


    ich habe deine Antwort erst heute gelesen. Deine Frage zur Kompatibilität der SACD zur CD hat Theophilus schon korrekt beantwortet.
    Die SACD-Player auf denen jede CD läuft sind mitlerweile schon wesentlich preiswerter geworden. Durch den höheren technischen Aufwand beim SACD-Gerät ist auch der CD-Klang bei diesen Geräten überdurchschnittlich gut.
    :rolleyes: Leider habe ich auch in den folgenden Antworten von dem dummen Gerücht "die SACD sei schon abgeschrieben" gelesen. Selbst wenn es so wäre müßte eine anderes Medium, das ein hochauflösenderes Format als die CD mit 16Bit liefert her um dem derzeitigen technischen Standard gerecht zu werden eingeführt werden - wie soll das aussehen ? Ein Speichermodul in der schon angesprochenen Form. Jedenfalls ist erstmal nichts in dieser Form in Sicht - also bleibt uns die SACD !


    Die CD/SACD-Firmen produzieren alle Neuaufnahmen auf SACD als Hybrid-SACD, damit auch alle CD-Player-Nutzer in den Genuß kommen. Selbst die alten Mercury-Living Presence-Aufnahmen und die alten 3-Kanal-Aufnahmen bei RCA sind nicht mehr als reine CD greifbar, sondern werden nur als Hybrid-SACD produziert (in Falle von diesen Wiederauflagen aus Zeiten der 60er ist IMO die SACD unnötig, da die CD hier den gleichen Dienst erfüllen würde) - Remasterte Aufnahmen reichen auf CD allemal. Hier sehe ich eine gewisse Wiederverwertungspolitik: Der Kunde soll die SACD kaufen und glauben, das er nun einen besseren Klang geliefert bekommt.
    Nochmal - die SACD lohnt nur für Neuaufnahmen !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,


    ich bin auch ein Verfechter von handfestem Material und sehe das auch von der eher emotional-nostalgischen Seite wie Maik.


    Doch ich glaube ebenfalls, dass diese Medien wie die CD der Vergangenheit angehören.
    Kein einziger Forianer hat bisher den ökologischen Aspekt beleuchtet:
    Wir können uns CDs schlichtweg bald nicht mehr leisten. Die Ressourcen werden knapp. In ein paar Jahren werden wir einen Erdölengpass sondergleichen haben der ohnehin zu einem weltwirtschaftlichen Kollaps führen wird. Dann können wir nicht auch noch weitere Billionen von CDs aus Polycarbonat herstellen wenn die Möglichkeit der elektronischen Speicherung und Weitergabe besteht.
    Natürlich machen CDs nur einen Minianteil an doch man sollte sparen wo man kann findet ihr nicht?


    Zweitens ist die Musikqualität ferner auch fast vollkommen irrelevant. Die meisten Musikfreunde sind bereits mit gewöhnlicher Mp3-Qualität absolut zufrieden und hören keine Unterschiede. Ich spreche von dem Mammutanteil der U-Musik-Hörer.


    Stellt euch schon einmal darauf ein. Wir leben in einem System, dass den Mainstream begünstigt und Randgruppen - wir Klassikhörer - ignoriert. Der Markt wird es entscheiden und der hat erkannt, dass die Menschen nicht mehr horrende Summen für CDs ausgeben möchten.


    Der Erfolg der Downloadverbreitung von Musik hängt nämlich sehr mit einem Werteverlust in der Hinsicht zusammen, dass Jugendliche heutzutage Musik "konsumieren" und nicht mehr sammeln, analysieren und bewusst genießen.
    In dieser Welt haben CDs bald keinen Platz mehr.


    Versteht mich nicht falsch, ich finde das auch schade.


    Dieser Beitrag wurde teilweise zensiert. Pius.

  • Hallo,


    Es gibt 2 Szenarien aus meiner Sicht.


    A) es gibt ausschließlich einen "Downloadmarkt"


    Der Endzustand wird dann jener sein, daß generell überhaupt nichts mehr für Musik bezahlt wird, weil die Hacker JEDEN Schutz öffnen.


    Einige Künstler werden dann ihre Aufnahme lediglich dazu GRATIS ins Netz stellen, um für ihre Konzerte zu werben.


    Der Tonträgermarkt ware somit ein für allemal tot.


    Wem das zu utupisch klingt: Auch Internetforen bieten Leistungen an, OHNE daß sie dafür kassieren - das wäre im Moment ncht durchsetzbar, wel eben nicht üblich


    _____________________________


    B) Es gibt die totale Überwachung im Internet mit genaer Protokollierung JEDEN Leitungsaufbaus. Das wäre sogar derzeit technisch bereits machbar - wird aber gern in Abrede gestellt, weil man
    Angst hat, die User könnten das Internet aus diesem Grund meiden.


    In diesem Fall würden die Downloads bald ebensoviel kosten wie heute die CD - der Kunde könnt sich ja gar nicht wehren.
    Es war immer schon Taktik der Industire und des Handels, Leistungen einzuschränken, den Preis marginal zu senken - um ihn in wenigen Jahren -nun ohne Mehrleistung wieder aufs alte Niveau anzuheben...


    -----------------------------------------------


    Meine Strategie: Mit derzeit annähernd 2000 CDS (die Sammlung wächst derzeit noch) bin ich im grünen Bereich (und etliche andere Musikfreunde auch) Ich bin daher in der glücklichen Lage JEDERZEIT meine Tonträgerkäuft auf NULL zu reduzieren . Das wäre keine existenzielle Frage für mich. Es könnte aber -wenn vieleMusikfreunde ähnlich agieren wie ich (und das ist sehr wahrscheinlich) auch zu einem
    existenxbedrohndem Zustand der Musikindustrie führen. Daher nehme ich an, daß uns die gute alte Cd noch zumindest ein Jahrzehnt erhalten bleibt.


    An dieser Stelle möchte ich auf die HDCD hinweisen - ein CD Format, wo
    eine 24 Bit information speziell codiert wird.
    Besitzt man einen HDCD tauglichen Player (nur in der Oberklasse) dann wird eine HDCD-Codierte CD erkannt und mit (leicht) verbesserter Tonqualität abgespielt (der Unterschied soll eher marginal sein)
    "Normale" CDs werden völlig normal abgespielt.
    Es geht das Gerücht, daß der HDCD-Decoder auch bei normalen CDs einen Klangvorteil bietet. Wenn ich meinen NAD 541 (er hat diesen Wandler) als Referenz für diese Behauptung heranziehe - dann dürfte die Aussage stimmen


    -------------------------------------


    Wie gesagt - für ein "virtuelles" Musikmedium mit zweifelhafter Haltbarkeit und unrepäsentativem Äusseren bin ich als Kunde nicht zu haben.



    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose