Vicenzo Papaghini wurde 1763 in Salzburg geboren. Seine Eltern stammen vermutlich aus Padua, der Vater Andrea Papaghini [1739-1792] war Mitglied der Fürsterzbischöflichen Hofkapelle und wirkte dort - neben Leopold Mozart - als Geiger mit. Papaghini erhielt - wie soll es auch anders sein - vom Vater ersten Musikunterricht und wurde später auch von Leopold Mozart im Fach Violine unterrichtet. Über Papaghini ist sehr wenig bekannt und auch sein Dasein als Komponist wurde der Welt lange Zeit verschwiegen - denn sie wusste es nicht. In verstaubten Archiven fand man vor ein paar Jahren fünf Sinfonien des offensichtlichen Meisters seines Faches. Papaghini stand offenbar Zeit seines Lebens in Diensten des Salzburger Fürsterzbischofs und das Komponieren dürfte kaum seine Hauptaufgabe gewesen sein:
Die fünf Sinfonien stammen vermutlich aus den Jahren 1780/85 und wurden offensichtlich für die Salzburger fürsterzbischöfliche Kapelle komponiert. Sie erinnern ein wenig an Joseph Haydn's frühe Sinfonien, klingen allerdings eher belanglos. Musik für gute Stimmung. Die Einspielung durch die Sinfonia Finlandia ist dennoch wunderbar feinsinnig.
Sinfonie Nr. 1 A-Dur c1780
Sinfonie Nr. 2 D-Dur c1782
Sinfonie Nr. 3 G-Dur 1782
Sinfonie Nr. 4 C-Dur 1783 [?]
Sinfonie Nr. 5 Es-Dur 1785 [?]
Ich bin gespannt, was noch zu Tage gefördert wird, wenn in Salzburg wieder einmal aufgeräumt wird.
Cordialement
Ulli
An dieser Stelle sei nochmal auf das relativ neue Verzeichnis der Mozartzeitgenossen hingewiesen: