Deborah Voigt- eine neue Nilsson?

  • Deborah Voigt


    Deborah Voigt gilt als eine der großen Wagner-Interpretinnen der Gegenwart. Neben Richard Wagner gehört Richard Strauss zu den bevorzugten Komponisten der amerikanischen Sopranistin. In einer amerikanischen Zeitung war folgendes zu lesen:


    “Perhaps the most luminous figure in the Met’s rising vocal pantheon is Deborah Voigt ... Ms. Voigt has been one of the world's leading dramatic sopranos for some time, and it's a pleasure to report [on] that gleaming Cadillac of an instrument. ... Her deeply vulnerable Amelia ... reminded me of another thing that great opera stars have in common: the ability to take us inside the workings of their art. When that happens, I can’t think of a better place to be.”
    - New York Observer


    Sicherlich ein wenig emphatisch und euphorisch. Deborah Voigt studierte Gesang an der California State University in Fullerton und nahm am Merola Programm der San Francisco Opera teil. Sie gewann den Luciano-Pavarotti-Gesangwettbewerb und den Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau.


    Hier einige Aufnahmen:






    Welche Aufnahmen der Sängerin kennt Ihr?
    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Ich habe Deborah Voigt vor einigen Jahren in der Londoner Royal Albert Hall gehört und ich war von der Durchschlagskraft ihrer Stimme beeindruckt.Ihre Textverständlichkeit war damals eher unterdurchschnittlich.Ich weiß nicht,ob sich das inzwischen gebessert hat,wünschenswert ists allemal!
    Den Vergleich mit Birgit Nilsson möchte ich aber nicht anstellen.Die Nilsson hat in der allerhöchsten,der Champions League gesungen.Dorthin schaffen es nur ganz,ganz wenige.Vielleicht muß ich meine Meinung in 10 Jahren revidieren.Heute beantworte ich obige Frage aber klar mit nein.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • habe D. Voigt letztes Jahr als Marschallin in Wien gehört...ja, ja durchschlagskräftig,
    aber das Timbre bei leiseren Stellen finde ich widerlich - einmal und nie wieder...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Zuerst finde ich, man sollte niemand vergleichen!!
    Birgit Nilsson ist inzwischen eine ganze Generation her.
    Erbin von ihr wird wohl keine, da sie einmalig war!!!!!!!
    Respekt und Achtung vor den "Nachfolgerinnen" sollte man meiner
    Meinung schon an den Tag legen.
    Es geht mir aber in vielen Fächern so und ich ertappe mich bei
    Ausspüchen wie: "Na Isolde ist die keine, wenn ich da an DIE Nilsson denke".
    Es fehlen allergings in sovielen Stimmfächer Nachfolger von...
    Heldentenören
    Mezzosopranen
    Heldenbaritonen u.s.w.
    Wir weden damit leben müssen- und da nehme ich mich nicht aus-
    mit den heutigen Künstlern leben, um nicht dauernd in
    der Vergangenheit zu verweilen...............................
    :rolleyes:

    mucaxel

  • das kann ich nicht ganz unwidersprochen lassen...


    wir haben keine Heldenbaritone....


    ich habe das Vergnügen, mit Wolfgang Koch zu arbeiten und weiß nicht genau, was an seiner Stimme eigentlich noch fehlt, damit er zu den "Großen" gezählt wird...


    gearbeitet habe ich ich Mathis (Hindemith) und Archidiakonus (Notre Dame/ F.Schmidt) und jetzt am Johannes (Evangelimann)


    er ist knapp über 40 und somit ziemlich jung für das Fach...


    wie sehr er in "den legendären" Rollen und in "den großen Häusern" mit anderen mithalten kann, wird sich erst zeigen...


    von der Größe seiner Stimme her kann er mühelos in jedem Haus singen...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

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  • Hallo,


    Frau Voigt - eine neue Nilsson?
    Nicht für mich. Ich habe die "Tristan"-Einspielung unter Thielemann. Und obwohl ich dem Dirigenten durchaus freundliche Gefühle entgegebringe, so hat mich diese Aufnahme nicht begeistert. Und das nicht nur wegen des sehr mäßigen Klangs. Auch seine Isolde, also Deborah Voigt (endlich ist er wieder beim Thema), packt mich nicht. Mir (das ist natürlich nur ein sehr persönlicher Eindruck) wirkt sie irgendwie zu matronig. Nein, das überzeugt mich nicht. Es überzeugt mich vor allem dann nicht, wenn ich meine Böhm-Einspielung heranziehe.


    Sehr viel besser hat sie mir übrigens an der Deutschen Oper in Berlin als "Marschallin" gefallen (wieder mit Thielemann). Das fand ich nicht nur passender; in dieser Partie hat sie mich wirklich berührt.


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • ... damit tut man weder den "Vorlagen" noch den aktuellen SängerInnen und schon gar nicht Hörer-Neueinsteigern etwas Gutes - man könnte sonst glauben es laufen nur noch unvollkommene Kopien einer großen Vergangenheit herum.


    Außerdem wünsche ich keiner Sängerin, eine "neue Callas" zu sein, wenn dies die gleiche devastierte Psyche mitbedingt.


    Frau Voigt ist eine (sehr) gute Interpretin für Wagner und Strauss - das sollte eigentlich ausreichen. Wenn unbedingt Vergleiche gewünscht werden, erinnert mich ihre Stimmstilistik aber eher an Margaret Price als an Birgit Nilsson.

  • In Thielemanns "Tristan" versteht man fast kein Wort von Deborah Voigt.


    Für mich ist die Sängerin eher entäuschend!


    Herzliche Grüße
    LT :hello:

  • Ich schätze diese Sängerin sehr. Wenn ich sie auf der Bühne sehe, geht es mir gut. Und auf den von Christian genannten CDs ist sie doch auch fabelhaft. Ich mag sie vor allem als Ariadne, und als Tove in den Gurreliedern.


    Diese Vergleiche "... ja, aber an eine XY reicht sie nicht heran ..." finde ich sinnlos, egal mit welchem Künstler man sie anstellt.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Bisher kennt man Deborah Voigt ja vor allem als hochdramatischen Sopran in den einschlägigen Rollen bei Wagner oder Strauss. Ihre neueste Platte ist deshalb in mehr als einer Hinsicht eine Überraschung wie ich finde.


    Voigt interpretiert hier Lieder aus ihrer amerikanischen Heimat. Die Bandbreite reicht von Ives bis Bernstein. Voigt kommt gar nicht in Versuchung die eher intimen Stücke mit dramatischer Wucht zu überfrachten. Im Gegenteil: Die Sängerin liefert eine überaus feinsinnige Deutung. Ich war zu Beinn auch eher skeptisch, aber mich hat Deborah Voigt mit diesem Programm überzeugt.




    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Hallo Tastenwolf,
    wir wissen ja nicht,wer Wolgang Koch ist.Wenn der ein so
    guter Heldenbariton ist,mußt Du schon Aunahmen nennen,
    die er gemacht hat,oder das Opernhaus bekanntgeben,
    wo er auftritt.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Deborah Voigt ist keine zweite Nilsson, wie auch die Nilsson keine zweite Inge Borkh war.
    Deborah Voigt ist eine erste Deborah Voigt.
    Das ist meiner Meinung nach schlimm genug. :stumm:

    ...

  • Hallo Edwin,


    ich kann dir nur zustimmen...


    Ich habe bei Deborah Voigt in der "Tristan"-Aufnahme unter Thielemann fast gar nichts verstanden. :motz:


    Mir ist völlig unverständlich, wie man eine solche Sängerin so hochpuschen kann.


    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

    Einmal editiert, zuletzt von Liebestraum ()

  • In einem ist die Voigt dann doch wie die Callas: Sie hat enorm abgenommen. Hierzu ein Zitat aus der Welt vom 11.11.05:


    "In Londons Covent Garden Theatre hatte man die Sopranistin Deborah Voigt vor einem Jahr gefeuert: Sie war einfach zu fett gewesen für ihre Rolle in Richard Strauss' "Ariadne auf Naxos". Heute paßt die Sängerin in Kleidergröße 42/44 - das gilt als "normal" bis vollschlank. Der Grund: Frau Voigt ließ sich einen Magen-Bypaß legen und verlor 50 Kilo an Gewicht. Gewonnen habe sie, so gestand sie kürzlich der "New York Times", Rollen, von denen sie vorher "nur träumen" konnte."


    Der Stimme soll es nicht geschadet haben.


    Thomas

  • Die Thielemann-Aufnahme habe ich bisher noch nicht gehört, allerdings die zugrundeliegende Aufführung und einige Folgevorstellungen mit Frau Voigt live miterlebt.


    Da war sie sehr verständlich und hat mit einem sehr lyrischen Zugang zu dieser Rolle eine interessante Alternative zur Hochdramatik aufgezeigt.


    Zum Abnehmen:
    Grundsätzlich sollt's ja egal sein, aber SängerInnen mit zumindest normaler Statur sind einfach netter anzusehen (und szenisch glaubwürdiger) - ganz abgesehen davon, das frühere Gewicht der Voigt hochgradig gesundheitsschädlich war. In zwanzig Jahren wird sie dem Regisseur dankbar sein.

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  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Deborah Voigt ist keine zweite Nilsson, wie auch die Nilsson keine zweite Inge Borkh war.
    Deborah Voigt ist eine erste Deborah Voigt.
    Das ist meiner Meinung nach schlimm genug. :stumm:


    Lieber Edwin,


    Dein Statement klingt ein wenig erratisch. Könntest Du Deine Kritik ein wenig präzisieren? So kann ich mir wenig darunter vorstellen. Was die Verständlichkeit angeht: Auf ihrem Recital mit Wagner und Strauss Arien ist Deborah Voigt ausgezeichnet zu verstehen.




    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Caesar!
    Gerne. Ich meine damit, daß man Künstler nie als "zweiten xy" bezeichnen sollte, weil im "zweiten" eine Rangordnung enthalten ist.
    Da ich zu jenen gehöre, die Nilsson nicht so unbedingt schätz(t)en (obwohl ich ihre Bedeutung für die Wagner-Interpretation der 60er und 70er-Jahre durchaus anerkenne), finde ich es für meinen Geschmack schlimm, wenn jemand eine "zweite Nilsson" ist.
    Deborah Voigt konnte ich mehrmals live erleben - so leid es mir tut: Das ist für mich eine Sängerin, die deshalb reüssiert, weil es derzeit für diese Rollen niemand Besseren gibt. Vielleicht hat sie an ihrer Aussprache gearbeitet, ich kenne sie nur als wortundeutlich, dazu atmet sie in Phrasen hinein und singt für mich ziemlich undifferenziert.
    :hello:

    ...

  • Wen's interessiert: Mit Deborah Voigt gibt es ein sehr sympathisches, ca. einstündiges Interview zum Runterladen auf das mobile digitale Abspielgerät der persönlichen Wahl:


    http://podcast.sfopera.com/


    Es geht u.a. um Rollen, Pfunde und Hunde. Auch interessant übrigens für Singles, die sich dafür interessieren, wie man mit etwas Glück ein Date mit einer weltberühmten Opernsängerin einstreicht.


    Und die Textverständlichkeit ist hervorragend - wenn man ein Bisschen Englisch kann ;).