Nein, darüber wollte ich gar nicht schreiben... Das andere Thema
ist angesichts des Durchschnittsalters des gemeinen Taminos wohl auch nicht
mehr so aktuell :D.
Es geht vielmehr um Musik. Und zwar darum, dass ich manchmal besonders
beim ersten Anhören oder selber Spielen eines neues Stück eine Art
Zufriedenheit erlange, die ich später beim wiederholten zum Gemüte ziehen
nicht mehr wieder erreiche.
Vor etwa einer Woche habe ich zum Beispiel erstmalig mit Hochgenuss die Cis-Dur
Fuge aus dem zweiten Wohltemperierten Klavier gespielt. Und in den letzten Tagen habe
ich sie wiederholt gespielt,
aber es war nur ganz nett, erreichte aber nicht mehr die Intensität.
Ich denke, dass es etwas sehr Besonderes sein kann, wenn man zum ersten
Mal die Vielschichtigkeit und die Ideenvielfalt live erleben kann. Man kann dem Genie
schon recht nahe kommen und sitzt quasi direkt "an der Quelle".
Allerdings es ist bei den allermeisten Stücken bei mir eher umgekehrt.
So manche Beethovensonate hab ich sogar früher regelrecht verachtet und
erst recht spät "verstanden" (so weit dies möglich ist) und lieben gelernt.
Bei den Goldbergvariationen und der Chaconne aus der 2ten Partita war es
ähnlich.
Im Bachbuch des Bach-Liebhabers Marten 't Hart schreibt dieser, dass
er wie tief berührt er beim ersten Hören des zweiten Satzes des Doppelkonzert
für 2 Violinen, d - Moll, BWV 1043 war, und dass er dieses
Gefühl nicht wieder erreicht hat (oder nur ganz selten bei großartigen
Aufnahmen und der richtigen Stimmung).
Kennt ihr solch ein Empfinden, oder entdeckt ihr immer noch neue
Facetten?