Ich persönlich schätze das warme und dunkle Timbre vieler Altistinnen sehr und muss andererseits mit Bedauern feststellen, dass (Solo-)Alt eine von vielen Komponisten offensichtlich nicht besonders gern gesehene Stimmlage ist. (Wir hatten einen ähnlichen Thread schon einmal, wenn ich mich recht entsinne - "Ist alles außer Sopran/Tenor nur Beigemüse?" oder so ähnlich)
Hier würde ich gerne erörtern:
1) Ist mein Eindruck nur subjektiv? Gibt es in Wirklichkeit viele Stücke für Alt? Sind sie etwa nicht so bekannt wie andere? Warum?
2) Gibt es einen Grund für die Abneigung gegen den Alt? Gab es zu wenig Kastraten oder Sängerinnen dieser Stimmlage?
2b) Wieso lässt Haydn in der Schöpfung den Erzengel Michael unter den Tisch fallen und streicht den Soloalt (was sich spätestens in der Schlussfuge allerdings rächt)? Ist gerade die Wiener Klassik (im Vergleich etwa zum Barock) sehr reserviert gegenüber dieser Stimmlage?