Sagitt meint:
Die ZEIT von dieser Woche stellt ihn vor. Ich schätze ihn und sein ensemble ausserordentlich, was ich gelegentlich im Forum kundgetan habe. Grund genug, ihm einen eigenen thread zu widmen.
Immerseel wurde am 9. November 1945 in Antwerpen geboren und ist ein belgischer Cembalist und Dirigent.
Van Immerseel studierte am Konservatorium Antwerpen . Er begründete dort das Collegium Musicum, entwickelte ein großes Engagement für Renaissance- und Barockmusik und erweiterte konsequent sein klassisches und romantisches Repertoir. Von 1972 an unterrichtete er am Konservatorium Antwerpen Generalbass und Cembalo und leitet seit 1982 internationale Meisterkurse 1987 gründete er das Ensemble „Anima Eterna“, das er seither auch leitet. Das auf historischen Instrumenten spielende Orchester ist auf die Musik des späten 18. und 19. Jahrhunderts spezialisiert.
Über die Konzerttätigkeit hinaus ist Immerseel als Professor am Anvers Konservatorium tätigt. Er lehrte am Conservatoire National Supérieur in Paris und auch am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, wo er 1981 zum künstlerischen Direktor ernannt wurde.
Ich habe zu den Schubert-Sinfornien geschrieben, zu einer überwältigenden live-Aufnahme der Sinfonien Nr. 39 bis 41 vom Bremer Musikfest und gerade höre ich seine Einspielung der 9ten von 1999.
Immerseel steht immer für Lebendigkeit,ähnlich wie Norrington spielt er so, als sei das Werk erst gestern komponiert worden. Seine Aufnahme sind sehr transparent und oft leidenschaftlich. Immerseel ist kein Ideologe schneller Tempi- im Gegenteil, im vierten Satz der Neunten sind erstaunlich moderate Tempi. Ich räume ein, dass ich bei seiner Neunten zwiespältige Gefühle habe; ist das nun ein maßstäbliches Original oder ein wenig holprig ?
Vielleicht gibt Meinungsäusserungen dazu und zu anderen Aspekten der Arbeit von Immerseel ?