Matthias Georg(andere Quellen nennen ihn Georg Matthias; sein richtiger Nachname war eigentlich MANN !) wer ? werden sich bestimmt Einige hier fragen aber das mit dem großen Wiener Meister ist wahr.
Gesicherte biografische Daten sind nur wenige überliefert.
Dokumentiert sind lediglich Stellungen als Organist, zunächst in Klosterneuburg bei Wien. Des weiteren wirkte er in der gleichen Funktion im niederösterreichischen Melk und später an der Karlskirche am Rand der Wiener Innenstadt. Der agile und neuen Gedanken offene Komponist verstarb bereits im Alter von 33 Jahren, am "Lungerl-Defect", was wohl eine volsktümliche Umschreibung der Tuberkulose bedeutet. Weiterhin wurde überliefert, daß er KEINEN Alkohol trank , unverheiratet blieb und immer schwarz gekleidet ging. Monn war sicher einer der letzten Schüler des alten Hofkapellmeisters J.J. Fux, der seine Adepten dazu ermutigte, neue Wege zu gehn und jene auch anregte (bei Zeleneka ist das eindrucksvoll nachzuvollziehen) nationale Besonderheiten ins Schaffen einzubeziehen. Er ist einer der frühesten Komponisten, die eine Sinfonie in 4 Sätzen vorlegen.
Daß sich in der Symphonie in G (1749) Monns schon sehr früh in der Geschichte der Symphonie eine Art zweites Thema ( Seitenthema) präsentiert, was ja in weiterer Folge wichtig für die endgültige Ausbildung der sogenannten Sonatenhauptsatzform ist, ist weniger bekannt. Schon früh (1740) hat Monn an dritter Stelle des dreisätzigen Sinfonietypus ein Menuett verwendet. (E. Stadler).
Fazit: Was dieser Meister in den nur dreiunddreißig Jahren seines Lebens geleistet hat, war revolutionär. Ohne seine Vorleistung auf dem Gebiet der Sinfonie hätte ein Haydn niemals in seinen eigenen mittleren Werken dieser Gattung so gewagte Experimente unternommen, und auch die Konzerte Monns tragen bereits deutlich mehr als nur den Keim der Haydn-Mozart-Linie in sich. Seine Sinfonik ist durch aprupte Wechsel in der Gemüts-Stimmung gekennzeichnet, er ist darin seinem Altersgenossen Friedemann Bach vergleichbar, doch geht er formal weit über diesen hinaus. Daß seine geistliche Chormusik, unter der sich wahre Schätze befinden, bis heute unveröffentlicht ist muss man bedauern: zu verstehen ist es nicht...
Kein Geringerer als Arnold Schoenberg darf für sich in Anspruch nehmen, den Komponisten für die Gegenwart wiederentdeckt zu haben: Mit der Bearbeitung des Cembalo-Konzertes von Monn griff Schönberg auf ein für ihn bereits bekanntes Stück zurück, 1911/12 hatte er durch Vermittlung Guido Adlers dafür eine Generalbaßaussetzung für die Denkmäler Österreichischer Tonkunst erstellt. Den unmittelbaren Anlaß für die erneute Auseinandersetzung mit dem Werk hatte eine Anregung des spanischen Cellisten Pablo Casals gegeben, der schon 1913 das ebenfalls von Schönberg mit einer Generalbaßaussetzung versehene g-Moll-Konzert von Monn zur Aufführung gebracht hatte.
Das Angebot an Einspielungen ist derzeit ausserordentlich überschaubar, auch bin ich nicht mit allen Interpretationen wunschlos glücklich, aber zum Kennenlernen dieser ausserordentlichen Musik sind die (ausserdem preisgünstigen) Scheiben allemal geeignet: