Ein Dutzend lebende Geiger - und Ihre Referenzen

  • Liebe Forianer,


    Threads wiederholen sich - allerdings nur scheinbar.


    Es gab hier einen Thread über Lieblingsgeiger, der sich von diesem hier in etlichen Punkten unterscheidet:


    1) Es waren lebende UND verstorbene Geiger zugelassen


    HIER sollen ausschließlich LEBENDE Geiger genannt werden -
    und zwar solche- die noch aktiv sind und DERZEIT auch noch Aufnahmen machen.Sechs Stück sind pro Mitspieler
    erlaubt.



    2) Man musste seine Wahl nicht begründen


    Hier sollte - wenn man keine Begründung anführen will - oder nicht kann - zumindest EINE Einspielung pro Geiger genannt werden - die in Euren Augen referenzverdächtig ist



    3) Wir haben eine große Fluktation an Mitgliedern gehabt - der Forengeschmach dürfte sich gewandelt haben.



    Sinn des Ganzen, die meisten haben es schon erkannt - ist , festzustellen welche Geiger unserer Zeit nun das Klassikgeschehen prägen - unter Ausfilterung der Größen der Vergangenheit -
    was ja im ersten Thread zu diesem Thema NICHT verlagt wurde, bzw nicht erwünscht war.


    Selbstverstänlich kann von jenen , die den "alten" Thread noch nicht frequentiert haben - auch dieser aktiviert und erweitert werden.


    Lieblingsgeiger


    Ps: Damals schrieb ich von ca 100 Zaungästen pro Tag, das sind inzwischen 600-800, an manchen Tagen über 1000.
    (Das sind Besucher - nicht wie bei manchen Foren Seitenaufrufe - zudem mit Reloadsperre ermittelt)


    Viel Spaß


    wünscht Euch


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich fange mal mit dreien an:


    Thomas Zehtmaier: Kreutzersonate
    Frank Peter Zimmermann: Beethoven Violinkonzert
    Gil Shaham: Dvorak op. 100



    Sagitt

  • An erster Stelle: Joshua Bell
    - live erlebt mit dem Brahms'schen Violinkonzert, das er mit eigenen Kadenzen spielte (imho eine lobenswerte Entscheidung)
    - vor allem aber für seine Einspielung der Violinkonzerte von Barber und Walton
    Barber war mein erster Kontakt zu diesem Werk - und er hätte überzeugender nicht sein können. Walton besass ich vorher bereits in der Aufnahme mit Heifetz, hatte mir da aber, mal locker formuliert, irgendwie nichts gegeben. Was ich, da ich Heifetz als Geiger wirklich über die Maßen schätze, auf das Werk geschoben hatte, weshalb ich die Koppelung hier auch nurmehr zähneknirschend in Kauf nahm. Dann aber, als ich die Aufnahme mit Bell hörte, hat es auf einmal Klick gemacht - da habe ich das Werk zum ersten Mal erst wirklich verstanden. Vor allem auch durch die Herausstellund des zeitlichen Zusammenhangs durch die Koppelung mit dem fast gleichzeitig (um den Beginn des Zweiten Weltkrieges) entstandenen Konzert von Barber. Eine absolut phantastische Aufnahme, die ich jedem ans Herz legen kann.


    Dann: Fabio Biondi
    für seine Aufnahme des Zyklus "Il cimento dell'armonia e dell'inventione" von Vivaldi mit Europa Galante (die zweite Aufnahme, bei Virgin)


    Desweiteren:Itzhak Perlman (nimmt der noch auf?)
    für seine Aufnahme der Frühlings- und Kreuzersonaten von Beethoven mit Ashkenazy (als ich diese Aufnahme das erste Mal hörte fiel mir spontan nur noch die Beschreibung ein "Beethoven rocks!"). Allerdings muss ich sagen dass mir keine seiner weiteren Aufnahmen, die ich mir nach diesem Ersteindruck zugelegt habe, in demselben Maße gefallen haben wie die genannte. Mir fehlt in seinem Violinton irgendwie die diamantartige Brillianz, die ich bei Heifetz so schätze, das, was englische Kritiker bei ihm häufig als "honeyed tone" beschreiben, ist mir eher zu süßlich.


    Und (jetzt bitte nicht schlagen): Nigel Kennedy
    Trotz aller seiner Eskapaden und seiner Ausflüge in die Pop-Culture: seine Aufnahme des Violinkonzerts von Elgar hat eine herausragende Qualität (gemeint ist in diesem Fall die erste Aufnahme, inzwischen wiederveröffentlicht bei "Classics for pleasure").


    Interessieren würden mich (bisher leider noch nicht mit Aufnahmen in meiner Sammlung vorhanden) insbesondere Hillary Hahn und Maxim Vengerov.


    Grüße


    katlow

  • Hallo,


    meine sechs liebsten lebenden Geiger:



    Hilary Hahn (Elgar, Brahms, Strawinsky)
    Gidon Kremer (Brahms, ...)
    Arabella Steinbacher (Milhaud)
    Vadim Repin (Tschaikowsky, Miaskowsky, Sibelius)
    Maxim Vengerov (Bruch)
    Leila Josefowicz (Ravel)




    Gruß, Peter.

  • Hallo,


    einen einzigen Geiger möchte ich nennen, der mir nahezu in allen Aufnahmen und besonders auch Konzerten gefällt: Gidon Kremer. Fast alle Violinkonzerte kaufe ich mir, wenn möglich, mit ihm. Seine Mischung aus Ernst und Vitalität gefällt mir sehr gut, ebenso wie seine Beiträge in der bzw. für die Kammermusik. Nebenbei finde ich ihn auch sympathisch; was und wie er in Interviews u.s.w. über Musik redet, gefällt mir.


    Ich nenne zwei Einspielungen, die ich mir zuletzt von ihm gekauft habe und die mich vollstens zufriedenstellen: Die Violinkonzerte von Johannes Brahms sowie von Sofia Gubaidulina.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Hallo,


    dann versuche ich mich einmal:


    Akiko Suwanai - ein live-Erlebnis mit einem Konzert, dass ich aber eigentlich immer noch nicht kenne: irgendeins von Mozart.
    Ein herrliches Violinkonzert von Dvorák, geschmackvolle kleine Stücke von Dvorák und Sarasate, ein geniales Konzert von Tschaikowsky. Theoretisch könnte ich letzteres als Referenz nennen, aber bei diesem Konzert gibt es so viele tolle Aufnahmen (Zukerman ;)), dass ich hier wohl nie meine endgültige Referenz finde.
    Deshalb nenne ich für Suwanai das Sibelius Konzert :jubel:


    Hilary Hahn - Barber und Meyer, zwei wunderschöne Konzerte, die ich auch als referenzwürdig bezeichnen würde :rolleyes:Ansonsten viel Gutes - Mozart, Mendelssohn etc.



    Ansonsten kann ich nur noch Geiger nennen, von denen ich vielleicht mal ein Werk oder so gehört habe, was mir sehr gut gefallen hat:


    Perlman - Tschaikowsky Violinkonzert. Das ist allerdings schon so lange her - wer weiß, wie er jetzt gegen einen Zukerman abschneiden würde!?
    Dazu kommt ein sehr schönes Dvorák VC!


    Kachatryan - wie Suwanai das Sibelius VC in einer gigantischen Interpretation :jubel:


    Repin - früher, bevor ich Perlman und andere Konsorten kennen lernte, klare Nummer Eins beim Tschaikowsky VC, jetzt recht weit abgeschlagen.



    5 sind fast 6.
    Den letzten hebe ich mir für später auf.


    Maik :hello:

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Sagitt meint:


    Perlman mit KV 216,218,219
    Dumay mit KV 301,304 ( natürlich auch wegen der Pires)
    Kremer mit den Bach Suiten, Schubert Fantasie D 934, Streichquartett D 887, Schuman Violinsonaten

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Eine Nennung von nur sechs Lieblingsgeigern ist ausserordentlich schwierig. Aus heutiger Sicht ergibt sich folgende Auflistung;


    Kremer, Gidon: - Bach Suiten
    Hope, Daniel: - Kammermusik aus Theresienstadt
    Zehetmayr, Thomas: - Holliger, Violinkonzert
    Tetzlaff, Christian: - Bartok, Sonaten für Violine und Klavier
    Faust, Isabelle: - Janacek, Sonaten für Violine und Klavier
    Mutter, Anne-Sophie: Lutoslawski, Chain 2


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Ich verfolge diese Szene nicht bewußt und mein Interesse an dem Konzertrepertoire der Geiger ist auch sehr eingeschränkt, daher eher auf Kammermusik basierend:


    Zehetmair: Bach Sonaten/Partiten, Konzerte
    Kremer: Beethoven-Sonaten, Schubert Fantasie etc.
    Zimmermann: Mozart-Sonaten, Debussy/Ravel Sonaten


    Tetzlaff würde ich auch noch nennen, habe aber meine CDs (Konzerte von Beethoven, Bartok, Sibelius ewig nicht gehört)


    und HIP:
    Goebel (tritt wohl nicht mehr als Solist auf): Biber Rosenkranzsonaten, Bach (Sonaten mit Cembalo)


    es gibt eine ganze Reihe sehr guter junger HIP-Musiker hier, da habe ich aber keinen Überblick (bzw. kann mir bei den italienischen Ensembles nicht merken, wer der Geiger und wer der Cembalist ist, Enrico Gatti?...)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)