Berlioz und Colin Davis

  • Sagitt meint:


    Ich fand weder einen thread über Berlioz allgemein noch über Davis. In der letzten Zeit habe ich einigen Berlioz von Davis gehört und ... bin begeistert. Bisher, ich räume es ein, kannte ich nur die Sinfonie, die fantastische, und ein wenig sein Requiem. Aber durch Davis lerne ich die ungeheuren Musiken von Berlioz kennen.
    Damnation de Faust, Benvenuto Cellini, Romeo et Juilette, Les Troyens, Cleopatre, L´enfance du Christ. Davis arbeitet mit verschiedenen Orchester, aber immer ist sein Berlioz transparent und spannungsgeladen. Die Aufnahmen sind meist in den siebzigern entstanden, aber noch sehr gut anhörbar.
    Ich hoffe, dass hier Berlioz-Experten auflaufen und uns tiefer in die Materie einführen.
    Es lohnt sich !

  • Hallo sagitt,


    das Du über Berlioz keinen Thread gefunden hast liegt an der TAMINO-Themenliste - es gibt mehrere Beiträge.


    Bei Colin Davis fällt mir immer wieder auf, das er im Vergleich zu anderen Dirigenten nicht richtig aus sich herausgeht und zu zurückhaltend agiert.
    Dafür habe ich mehrere CD-Beispile auch von anderen Komponisten.


    Ende der 70erJahre hatte ich die Philips-LP-Kassette mit den Berlioz-Sinfonien erstanden um alle zu haben. Die Sinfonie fantastique gefiel mir mit Colin Davis gar nicht, die Sinfonie Harold in Italien ebensowenig - "ohne Moos nix los" wäre da mein Spruch für diese Aufnahmen.
    Von der Sinf.fant.op.14 war ich damals die hervorragende Igor Markewitsch-Aufnahme auf DG gewohnt und von Harold in Italien die Aufnahme mit Igor Oistrach, Violia / Moskauer PH / David Oistrach, Dirigent auf einer Eurodisc-LP (beste Aufnahme des Werkes bis heute) und da kann C.Davis einfach nicht mithalten.


    Dann die Sinfonie funebre et triomphale, die fand ich mit Colin Davis ganz gut, aber ich hatte auch keine weiteren Vergleiche, was sich für dieses Werk auch nicht lohnt, da man diese Musik ohnehin nur alle paar Jahre mal hört - ich jedenfalls.
    Genau das gleiche gilt für die Sinfonie Romeo und Julia. Mit Colin Davis OK, aber heute höre ich von beiden letztgenannten Berlioz-Werken lieber meine Decca - CD mit Charles Dutoit.


    Bei den Berlioz-Opern mag es anders aussehen - da hat Colin Davis schon mangels Konkurenz bestimmt die Nase vorn. Aber das ist nicht mein Gebiet !


    Aber zum Abschluß noch etwas positives zu Colin Davis:
    Seine Berlioz-Ouvertüren-Philips-CD mit dem LSO ist das Beste, was ich von Colin Davis und von den Ouvertüren bisher gehört habe.
    Schade das er dieses Feuer nicht in den Sinfonie anwendet !?!
    Diese CD scheint es als Einzel-CD nicht mehr zu geben - nur noch als Doppel-CD mit der Sinfonie Romeo und Julia.



    Romeo & Julia op. 17
    + Ouvertüren:
    Beatrice & Benedict; King Lear; Les Francs-Juges; Waverley; Le Corsaire

    Borodina, Th. Moser, Miles, Wien PO, Colin Davis
    (op. 17; London SO, Colin Davis (Ouvertüren)

    Philips Aufnahmen 1966 - 1995 ADD - DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo


    Danke für die Hinweise. Ausser der Sinfonie f. habe ich sonst bisher keine Vergleiche. Und das, was ich von Davis gehört habe, klang alles andere als betulich. Aber vielleicht holen andere aus den überaus farbigen Partituren ja noch viel mehr heraus.


    Schöne Grüsse


    Sagitt

  • Hallo,


    Zu dem Thema Berlioz/Davis habe ich auch noch kein abschliessendes Urteil gefunden, das Requiem dürfte ziemlich konkurrenzlos sein (muß mal die Munch-Aufnahme besorgen!), bezüglich des Te Deums werde ich mir die nächsten Tage Abbado (DG) als Vergleich beschaffen, die Anzahl der Symphonie Fantastique-Einspielungen mit Davis ist ja fast kaum noch überschaubar ;-) finde die alte Londoner Aufnahme nicht so wahnsinnig prickelnd. Aus der LSO-Live-Edition werde ich mir noch einiges kaufen, über die Troyaner liest man ja großartiges (wobei ich schon sehr glücklich mit der Gardiner-DVD bin!)


    Abschliessend noch eine Empfehlung (alternativ zu Wolfgangs Londoner Empfehlung) mit den Berlioz-Ouvertüren aus Dresden. Feine Sache! (Aber trotzdem: Wenn man Beecham zum Vergleich hört, könnte man doch ab und an meinen, daß Davis etwas überschätzt wird...?)



    Les franc-juges Overture
    Waverley Overture, op. 1
    Le roi Lear Overture, op. 4
    Le carneval romain Overture, op. 9
    Beatrice et Benedict Overture
    Le Corsaire Overture, op. 21
    Benevuto Cellini Overture, op. 23


    [75:15 min]
    Studioproduktion in der Lukaskirche Dresden, 1997

  • Anlässlich der gestrigen Ausstrahlung des Salzburger BENVENUTO CELLINI (s. Carnival in Toyland - Stölzls Benvenuto Cellini in Salzburg ) möchte ich diesen Strang mit einer Anmerkung zu der "Überschätzung" von Colin Davis als Berlioz-Dirigent ergänzen.


    Natürlich hat er die frühen Aufnahmen unter Pierre Monteux, Charles Munch, Bernstein (dessen leidenschaftliche Einspielung der SYMPHONIE FANTASTIQUE mich zu Berlioz geführt und bis heute meine Erwartungen an Einspielungen des Werks geprägt hat), Boulez (dessen LÉLIO mit dem phänomenalen Jean-Louis Barrault maßstabsetzend bleiben wird) und anderen nicht überflüssig gemacht. Man darf aber nicht übersehen, dass Davis als Erster praktisch ALLE Werke von Berlioz eingespielt hat, und das durchweg auf hohem bis exzellentem Niveau, sowie bei einer sehr zeitgemäßen Tonqualität, die für die Durchhörbarkeit von Berlioz' komplexen bis (auf das erforderliche Personal bezogen) grandiosen Partituren fast unabdingbar ist. Darunter leiden für mich besonders die ansonsten großartigen Einspielungen Sir Thomas Beechams.


    Natürlich ist Davis seither immer wieder übertroffen worden. Die oben angesprochene DVD der TROJANER unter Gardiner gehört dazu, und auch die DVD unter Cambreling ist Davis' bahnbrechender Gesamteinspielung insofern vorzuziehen, als sie musikalisch mindestens annähernd gleichwertig ist, mit Deborah Polaski eine grandiose Dido hat und mit einer sehr ansehbaren bis glücklichen Inszenierung die visuelle Erfahrung hinzu fügt, die bei Davis notgedrungen fehlt. Gleiches gilt für die fantastische Salzburger Aufführung der DAMNATION DE FAUST mit Vesselina Kassarova, ebenfalls unter Cambreling, obwohl die furiose Aktionskunst der "Fura dels Baus" die Musik zuweilen eher erschlägt als verstärkt.


    Bei den Toneinspielungen würde ich Nelsons BÉATRICE ET BÉNEDICT der sehr schönen zweiten Einspielung Davis' trotz der unvergleichlichen Janet Baker darin vorziehen, denn Susan Graham macht ihre Sache nicht weniger gut, und der Rest ist ebenbürtig bis besser. Bei L'ENFANCE DU CHRIST hatte ich schon sehr früh eine Lieblingsaufnahme, die es leider schon lange nicht mehr gibt, nämlich Jean Martinons seinerzeit auf Nonesuch erschienene Einspielung mit Jane Berbié und Alain Vanzo. Bei diesem Stück fällt Davis' erste, extrem hallige Aufnahme, die das Stück als große Oper zu begreifen scheint, trotz des hervorragenden Peter Pears als Erzähler deutlich gegenüber einigen Konkurrenten ab, zuletzt den Aufnahmen von Charles Dutoit mit einer wiederum berührenden Susan Graham und die für meine Ohren noch bessere von Gardiner mit Anne Sophie von Otter. Wegen meiner bleibenden Vorliebe für Martinons Einspielung, die mir bei dem Stück genügt, kenne ich da jedoch zu wenig Vergleichsaufnahmen, auch nicht die von Herreweghe, die mich immerhin neugierig macht.


    Bei ROMÉO ET JULIETTE, REQUIEM und erst recht bei BENVENUTO CELLINI finde ich Davis' Aufnahmen nach wie vor maßstäblich, und auch das von mir weniger geschätzte TE DEUM wurde seit seiner Aufnahme allenfalls noch von Claudio Abbado übertroffen, der mit Francisco Araiza den weit besseren Tenor hatte. Auf ein Wiederhören der bombastischen SYMPHONIE FUNÉBRE ET TRIOMPHALE kann ich bis auf Weiteres in jeder Aufnahme verzichten, glaube aber, dass Davis auch da mindestens dicht unter der Spitze steht.


    Bleibt noch ein für die meisten besonders gewichtiges Argument: da es die Einspielungen von Davis' zum Glück auch in sehr preiswerten (allerdings textlosen) Sammelboxen gibt, kann jemand, der sich umfassender mit Berlioz beschäftigen möchte, auf sehr hohem Niveau fast das Gesamtwerk abdecken. Wenn einem/r gefällt, was er/sie da hört, wird er/sie ohnehin nach Möglichkeiten suchen, den - für mich immer überwältigenden - Eindruck noch weiter zu steigern.


    Ansonsten verweise ich gerne auf diesen Thread mit hochinteressanten Äußerungen und Erkenntnissen zu Berlioz: Hector Berlioz - ein Genie unter Quarantäne


    :hello: Rideamus

  • [quote]Original von Der-wonnige-Laller
    Ich habe eine Live-Aufnahme von "Les Troyens" mit Davis und dem London Symphonie Orchestra von 2000 die wirklich großartig ist.



    Hallo Clemens,


    ich wollte mir eventuell diese Aufnahme zulegen. Liegt das Libretto bei?


    Besten Dank!


    Florian


  • Hallo Florian,


    auch wenn ich nicht Clemens bin: ja, das Libretto liegt bei, allerdings nur im Original und in englischer Übersetzung. Die Aufnahme ist zweifellos empfehlenswert, da macht man nichts falsch (auch wenn m.E. die alte Davis-Einspielung sowie Dutoit gleichwertig sind).



    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Florian,


    ich hab die Aufnahme auch und kann sie sehr empfehlen.


    Dazu kommt, dass sie beim Krokodil [caiman - Ama-Marketplace] gerade für schlappe 11,99 € zu haben ist....


    LG, Elisabeth

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Frage: wie ist diese Aufnahme denn im Vergleich zur alten mit Vickers einzuschätzen? Letztere ist exzellent, aber der Tenor ist ja immer Geschmackssache, und wirklich geliebt habe ich ihn bei aller Bewunderung nie...

  • Zitat

    Original von Armin Diedrich
    Frage: wie ist diese Aufnahme denn im Vergleich zur alten mit Vickers einzuschätzen? Letztere ist exzellent, aber der Tenor ist ja immer Geschmackssache, und wirklich geliebt habe ich ihn bei aller Bewunderung nie...


    Ich bin da auch gespalten - wenn man Vickers sonst mag, wird man ihn auch hier goutieren, wenn nicht, dann nicht. In den lyrischen Passagen (Liebesduett) finde ich ihn z.T. grenzwertig, z.T. hervorragend (wenn er mit schöner erotischer Emphase auftrumpft). Ben Heppner ist in dieser Rolle der Trumpf der neuen Davis-Aufnahme - ansonsten halten sich die beiden Einspielungen dieses Dirigenten im vokalen Bereich mit vielen Stärken und einigen Schwächen die Waage. Vom Dirigat her geht Davis 2000 mit noch mehr Verve an das Werk heran als 1970 - böse könnte man sagen: er "wagnerisiert" die Oper ein wenig. Hier würde ich eigentlich Dutoit vorziehen, dessen Aufnahme aber durch den schlechtesten Aeneas aller Zeiten entstellt wird (Gary Lakes, der ja auch verschiedene Wagner- und Strauss-Aufnahmen ruiniert hat). Unbedingt ist auch auf die DVD-Versionen mit Cambreling und Gardiner zu verweisen.


    Mit Medards Urteil über die beiden Davis-Aufnahmen aus einem anderen Thread stimme ich weitgehend überein:

    Zitat von Klawirr

    Die zweite Einspielung ist dann die hier schon erwähnte Aufnahme unter Colin Davis mit Vickers, Veasy und Lindholm aus dem Jahr 1969. Dies ist natürlich eine Heldentat - mit einem erstklassigen Aeneas (Vickers) und einer tollen Dido (Veasy). Frau Lindholm dagegen gefällt mir in der Rolle der Cassandra gar nicht - ihr Timbre ist ungeheur schneidend. Da die Cassandra ja die zentrale Figur des ersten und eine bedeutende im zweiten Akt ist, fällt das nicht so gut auf den Gesamteindruck zurück, den die Einspielung bei mir hinterlassen hat . Ansonsten gestaltet Davis die Oper mit viel Verve und Druck - für meine Begriffe manchmal aber etwas wenig transparent. Das gilt leider auch für seine neue Einspielung aus dem Jahr 2002, die allerdings mit Ben Heppner ebenfalls einen exeptionellen Aeneas aufbietet. Insgesamt bevorzuge ich dennoch die ältere Davis Einspielung - ist aber vielleicht eher aus nostalgischen Gründen.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat von Zwielicht

    Ich bin da auch gespalten - wenn man Vickers sonst mag, wird man ihn auch hier goutieren, wenn nicht, dann nicht. In den lyrischen Passagen (Liebesduett) finde ich ihn z.T. grenzwertig, z.T. hervorragend (wenn er mit schöner erotischer Emphase auftrumpft). Ben Heppner ist in dieser Rolle der Trumpf der neuen Davis-Aufnahme - ansonsten halten sich die beiden Einspielungen dieses Dirigenten im vokalen Bereich mit vielen Stärken und einigen Schwächen die Waage. Vom Dirigat her geht Davis 2000 mit noch mehr Verve an das Werk heran als 1970 - böse könnte man sagen: er "wagnerisiert" die Oper ein wenig. Hier würde ich eigentlich Dutoit vorziehen, dessen Aufnahme aber durch den schlechtesten Aeneas aller Zeiten entstellt wird (Gary Lakes, der ja auch verschiedene Wagner- und Strauss-Aufnahmen ruiniert hat). Unbedingt ist auch auf die DVD-Versionen mit Cambreling und Gardiner zu verweisen.


    Hallo Bernd!


    Wie würdest Du denn die Leistung von Michelle DeYoung in der zweiten Davis-Aufnahme beurteilen? Ich habe irgendwo gelesen, dass ihr französisch etwas eigenartig sein soll ...
    Was Gary Lakes betrifft, so kann ich Dir nur Recht geben (ohne seinen Aeneas zu kennen): Sein quakender Siegmund in der Levine-Walküre (auf der DVD noch schlimmer als auf der CD-Studio-Aufnahme) war wirklich ein Ärgernis :boese2: Na ja, mit der mäßigen Jessye Norman und dem Dirigat von "Schlepping" Jimmy war es dann eh wurscht ...


    Grüße nach Bamberg ...


    Florian

  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Hallo Bernd!


    Wie würdest Du denn die Leistung von Michelle DeYoung in der zweiten Davis-Aufnahme beurteilen? Ich habe irgendwo gelesen, dass ihr französisch etwas eigenartig sein soll ...
    Was Gary Lakes betrifft, so kann ich Dir nur Recht geben (ohne seinen Aeneas zu kennen): Sein quakender Siegmund in der Levine-Walküre (auf der DVD noch schlimmer als auf der CD-Studio-Aufnahme) war wirklich ein Ärgernis :boese2: Na ja, mit der mäßigen Jessye Norman und dem Dirigat von "Schlepping" Jimmy war es dann eh wurscht ...


    Hallo Florian,


    wirklich idiomatisches Französisch hört man bei nicht-muttersprachlichen Sängern eh nur selten. Nach meiner Erinnerung (und unter Vorbehalt meiner persönlichen Französisch-Kompetenz) zieht sich DeYoung da gut aus der Affäre. Sängerisch ist sie ausgezeichnet - was allerdings auch für Veasey bei Davis I und Pollet bei Dutoit gilt. Letztere ist auf CD mein persönlicher Favorit.



    Grüße nach Erlangen... (noch ein Tamino aus Franken, da gibt's ja nicht soviele)


    Bernd

  • Zitat

    Original von Zwielicht


    Grüße nach Erlangen... (noch ein Tamino aus Franken, da gibt's ja nicht soviele)


    Bernd


    Doch, doch, so klein ist die Welt! Vielleicht sollten wir noch einen vierten suchen und eine Skatrunde aufmachen, in memoriam Richard Strauss...
    Gruß aus der größten Bibliothek am Platze an Miterlanger und Erzbistumsuntertanen (habe gute Beziehungen dorthin...)

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    [quote]Original von Diabolus in Opera
    Hallo Bernd!


    Wie würdest Du denn die Leistung von Michelle DeYoung in der zweiten Davis-Aufnahme beurteilen? Nach meiner Erinnerung (und unter Vorbehalt meiner persönlichen Französisch-Kompetenz) zieht sich DeYoung da gut aus der Affäre. Sängerisch ist sie ausgezeichnet - was allerdings auch für Veasey bei Davis I und Pollet bei Dutoit gilt. Letztere ist auf CD mein persönlicher Favorit.


    Mein verspäteter Senf dazu fällt leicht, denn ich kann mich, was das cd-Angebot betrifft, ganz einfach Zwielicht anschließen. Allerdings möchte ich noch ergänzen, dass ich im Zweifelsfall für eine der beiden DVDs von Cambreling oder Gardiner plädieren würde, und das ausdrücklich auch ohne die zusätzliche Element des - in beiden Fällen mindestens akzeptablen - Bildes. Wem es allerdings vor allem auf den Aeneas ankommt, der greife zu Davis, denn Heppner und Vickers sind sicher die beiden besten der mir bekannten Einspielungen.


    Von den beiden Davis-Aufnahmen ziehe ich trotz früher und sehr intensiver Prägung durch die lange Zeit maßstäbliche erste Einspielung die mit Ben Heppner vor, weil ich - anscheinend nicht als Einziger - trotz großer Bewunderung für Jon Vickers sängerische Leistung doch immer wieder Probleme mit seinem Timbre habe. Ansonsten ist man mit beiden sehr gut bedient und kann eigentlich den Preis entscheiden lassen


    Meine derzeit liebste Tonaufnahme ist allerdings ein Rundfunkmitschnitt aus Genf mit von Otter, Antonacci und Kurt Streit, der sich sehr achtbar schlägt, unter der Leitung von John Nelson. Vielleicht wird die ja mal veröffentlicht.


    Näheres später gerne in dem TROJANER-Thread, sobald Bernd die Zeit findet, ihn zu starten.


    :hello: Rideamus

  • Zitat von Rideamus

    Näheres später gerne in dem TROJANER-Thread, sobald Bernd die Zeit findet, ihn zu starten.


    :O In vier Wochen geht's los, versprochen! :yes:


    Momentan fehlt mir einfach die Zeit...



    Viele Grüße


    Bernd

  • Glückwünsche zum 85. Geburtstag!



    Sir Colin Davis, CH, CBE (* 25. September 1927 in Weybridge), englischer Dirigent.


    Er studierte zunächst Musik (Klarinette) in London, wurde dann jedoch Dirigent. Seine hervorragenden Fähigkeiten führten dazu, dass er 1967 Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra wurde. 1971 wechselt er dann an das Royal Opera House. Von 1983 bis 1992 leitete er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
    Von 1995 bis 2007 war er Chefdirigent des London Symphony Orchestra.
    Außerdem ist er seit 1991 Ehrendirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden.


    Neben seinen Interpretationen von Mozarts Werk zeichnete sich Sir Colin vor allem durch Einspielungen der Werke von Hector Berlioz und Jean Sibelius aus. Auch dirigierte er mehrere Uraufführungen von Werken des zeitgenössischen britischen Komponisten Michael Tippett.




    :jubel::jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zu den glanzvollsten Einspielungen von Colin Davis zählt für mich diese:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Colin Davis sagt ab


    Sir Colin Davis hat alle Konzerte bis zum Ende der aktuellen Spielzeit im Sommer abgesagt, wie die Sächsische Staatskapelle Dresden mitteilte. Der 85 Jahre alte Davis war ab März in Dresden als Gastdirigent geplant.


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    Für den britischen Dirigenten springt sein Landsmann Donald Runnicles ein. Nach Angaben von Orchesterdirektor Jan Nast ist ein längerer Krankenhausaufenthalt von Davis der Grund für die Absage. Davis benötige nun eine Erholungsphase, aber es ginge ihm besser:


    "Bei unserem letzten Besuch des Maestros in London Ende des vergangenen Jahres konnten wir uns erfreulicherweise davon überzeugen, dass sich Sir Colin Davis wieder auf dem Weg der Besserung befindet." (Jan Nast Orchesterdirektor der Staatskapelle Dresden).


    Für die Spielzeit 2013/2014 plane man, so Nast, erneut mit Davis. Der Ehrendirigent der Staatskapelle hatte im Mai 2012 bei einem Konzert in der Semperoper einen Schwächeanfall erlitten, das Dirigat aber dennoch beendet. Zur Kontrolle verbrachte er eine Nacht in einem Dresdner Krankenhaus.

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Ich möchte hier heute an Sir Colin Davis' Geburtstag erinnern, und zwar mit dieser Box aus meiner Sammlung:





    Heute wäre Sir Colin 88 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).