Niemand hört heutzutage mehr Klassik -oder doch ?

  • Liebe Forianer,


    Inspiriert zu diesem Thema wurde ich durch folgendes Statement von Johannes Roehl in einem anderen Thread dieses Forums:


    Zitat

    Außerdem hat mir noch nie jemand erklären können, warum 5% Klassikhörer gegenüber 95% Popularmusikhörern nicht bedeutet, dass "niemand" Klassik hören will, aber 5% Boulez-Hörer gegenüber 95% Nicht-Boulez-Hörern bedeuten soll, dass "niemand" Boulez hören will...


    Die Sache mit den 5 % Boulez Hörern wurde dort dann auch gleich korrigiert, bleibt noch die Frage nach den 5% Klassikhörern ?


    Hizu sollte man sich die Frage stellen:
    Wie definiere ich den Begriff "Klassikhörer" ?


    Jemand der in der "klassischen Musik" durch und durch bewandert ist ?
    Jemand der häufig in Konzerte mit klassischer Musik geht ?
    Jemand der von seiner Oma ein Klassikabonnement geschent bekommen hat - und es auch konsumiert ?
    Jemand der "Klassikradio hört ?
    Jemand der nicht abdreht, wenn klassische Musik im Radio spielt ?
    Jemand der selbst in einem Amateurorchester mittut ?
    Jemand der Klassik-CDs regelmäßig kauft (und hört)
    Jemand der 4 Cds mit Opernouvertüren im Schrank hat ?
    Jemand der alle "klassischen" Werbespotmelodien der TV Werbung
    kennt und zur not auch vorsummen oder vorpfeifen kann ?


    Und dann könnte man noch hinterfragen, ob ein Klassikhörer typischerweise das ganze Lebern ein solcher bleibtz, bzw ob nicht ein gewisser Anteil erst in mittleren Jahren seine Begeisterung für diese Musik entdeckt. - Und wenn das mit ja zu beantworten wäre: WARUM ?


    Eine Menge Fragen zu einem komplexen Thema. Ich werde dann im Jahr 2009 - wenn er den 2467. Beitrag erreicht hat - wieder dazustoßen ...


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    ich würde eine Obergruppe "Klassikkonsumenten" bilden, diese dann unterteilen in "unfreiwillige" und "freiwillige". Unter die Letztgenannten gehören dann die "Klassikhörer", bei denen ich schon eine gewisse Regelmässigkeit erwarte, damit sie diesen "Titel" verdienen. Eine Grenze zwischen Regelmass und Unregelmässigkeit zu ziehen, vermag ich nicht, aber ein "Klassikhörer" ist schon deutlich mehr als ein "Klassikdulder".


    Zitat

    Und dann könnte man noch hinterfragen, ob ein Klassikhörer typischerweise das ganze Lebern ein solcher bleibtz, bzw ob nicht ein gewisser Anteil erst in mittleren Jahren seine Begeisterung für diese Musik entdeckt. - Und wenn das mit ja zu beantworten wäre: WARUM ?


    Ich fürchte, dass es so ist, wie Du schreibst: Dass nämlich der Großteil erst viel später zur Klassik kommt.


    Da meine Eltern beide mit Klassik nichts am Hut hatten war es bei mir ein unglücklicher Zufall, dass ich früh den Weg gefunden habe: Blockflötenunterricht war eher hinderlich, geplantes Akkordeon auch. Allerdings hatte die Stadtbibliothek eine Mozart-Hörspiel-MC, die mich faszinierte - da gab es eine ganze Reihe [Schubert, Tschaikowsy, Schumann, Beethoven, Haydn - das war die beste]. Die große Ausnahme war, dass ich nach wochlenlang geübter Überwindung endlich fragte, ob es noch mehr von dieser Musik - allerding ohne den Text - gab. Da verwies man mich auf das nahgelegene Schumannhaus [eine Musikbibliothek] - und dann war es geschehen. Es kam zwangsläufig das Klavierspielen, Sopran im Schulchor [nach dem Sopran dann nur noch Notensortierer].


    Bei dem WARUM kann ich mir nur vorstellen, dass es hier an elterlicher Fürsorge gemangelt hat [wobei fraglich ist, ob dies ein wirklicher Mangel ist] oder daß es sogar zuviel des Guten gab: Mittlerweile höre ich auch schon unangenehmes Türenknallen aus Richtung Kinderzimmer...


    Andere WARUMs würden mich interessieren.


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Inspiriert zu diesem Thema wurde ich durch folgendes Statement von Johannes Roehl in einem anderen Thread dieses Forums:



    Die Sache mit den 5 % Boulez Hörern wurde dort dann auch gleich korrigiert, bleibt noch die Frage nach den 5% Klassikhörern ?


    Die 5% waren in beiden Fällen einfach so eine Zahl, weil ich weder den einen noch den anderen Prozentsatz kenne. Der Punkt ist: Es kommt nicht auf den Prozentsatz an. Es gibt von beiden Gruppen genügend, dass Konzerte mit der jeweiligen Musik stattfinden und Aufnahmen gemacht werden.



    Ja. Ja. Ja, wenn er das Abonnement verlängert oder jedenfalls weiterhin solche Musik hört, egal, ob mit Abo.

    Zitat


    Jemand der "Klassikradio hört ?


    weiß nicht, zu lange kein Klassikradio gehört. Eher nicht.

    Zitat


    Jemand der nicht abdreht, wenn klassische Musik im Radio spielt ?


    Nein.

    Zitat


    Jemand der selbst in einem Amateurorchester mittut ?


    Ja. (wenn er nicht taub ist ;)) Es würde mich auch wundern, wenn so jemand überhaupt keine klass. Musik hören würde.

    Zitat


    Jemand der Klassik-CDs regelmäßig kauft (und hört)


    Ja

    Zitat


    Jemand der 4 Cds mit Opernouvertüren im Schrank hat ?
    Jemand der alle "klassischen" Werbespotmelodien der TV Werbung
    kennt und zur not auch vorsummen oder vorpfeifen kann ?


    Nein, Nein.


    Zitat


    Und dann könnte man noch hinterfragen, ob ein Klassikhörer typischerweise das ganze Lebern ein solcher bleibtz, bzw ob nicht ein gewisser Anteil erst in mittleren Jahren seine Begeisterung für diese Musik entdeckt. - Und wenn das mit ja zu beantworten wäre: WARUM ?


    Ist das wirklich so? Da würde mich mal ein Meinungsbild der -sagen wir- über 30jährigen im Forum interessieren. Meiner (vermutlich nicht repräsentativen Erfahrung nach, beginnen die meisten im Teenageralter, spätestens jedoch bis Anfang 20 (auch) Klassik zu hören. Aber das mag falsch sein.
    Ebenso oder noch interessanter: gibt es Abtrünnige, die z.B. von 20-30 Klassik hören, danach aber andere Musik?


    Vor ein paar Monaten hat mal in einer Usenet-gruppe jemand eine soziologische Untersuchung verlinkt, da ergab sich, das der Hörertyp, der auch Klassik hört, typischerweise eine vergleichsweise breiten Musikgeschmack hat, d.h. er hört mit relativ großer Wahrscheinlichkeit auch verschiedene andere Musikrichtungen, sogar Pop. (Es ging aber hauptsächlich um die Verknüpfung von solchen Hörertypen und sozialen Klassen/Schichten, wei aussagekräftig sowas überhaupt ist, weiß ich nicht)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Es ging aber hauptsächlich um die Verknüpfung von solchen Hörertypen und sozialen Klassen/Schichten,


    Da werd ich mich hüten - sowas anzuschneiden !!!!


    Das hab ich vor langer Zeit mal in einem "offenen" Forum gemacht
    (ein Forum wo "jeder" Schreiben darf - Ohne Moderation)


    Das war eine Schlammschlacht - immerhin hab ichs überlebt.


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    also bei mir war es wirklich umgekehrt: ich habe zuerst leidenschaftlich gern Klassik gehört, schon im Kindergartenalter, und erst vor etwa einem oder eineinhalb Jahren mir auch Jazz und Pop wenigstens zu einem kleinen Teil erschlossen.
    Meine Eltern haben eigentlich nie Klassik gehört. Nur meine Mutter in der Schwangerschaft, da sie gelesen hatte, dass Mozart beruhigend auf Föten wirkt. Nähere Erfahrung mit klassischer Musik habe ich dann bei meinen Großeltern gehabt, wirkliche Erfahrungen wohl aber erst bekommen, nachdem ich die Sache selbst in die Hand genommen habe.

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  • Hallo Zusammen


    Klassikhörer wird es immer geben. Sicher wird ihr Anteil immer kleiner sein, als der der s.g. Popularmusikhörer. Die Gründe dafür sind eigentlich einfach.


    Um klassische Musik richtig zu hören braucht man Zeit und Ruhe. Ich renn nicht mit dem Schrubber und dem Fensterleder durch mein Haus während im Hintergrund ein Klavierkonzert oder eine Oper läuft. Das wäre für mich so, als würde ich ein Buch lesen und gleichzeitig Fernsehschauen - naja, so ungefähr.


    Klassische Musik ist außerdem ganz klar ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung. Ich kann sie nicht nur einfach hören. Ich muß mich damit beschäftigen und auseinandersetzen. Ein Hobby, das eben nicht für die große Masse ist, wie z.B. Skifahren oder Computerspiele.


    Außerdem setze ich eine gewisse geistige Reife voraus - ich meine nicht, einen gewissen IQ !! . Aber viele finden doch wirklich erst mit zunehmendem Alter in die Klassik - sicher gibt es Ausnahmen, wie in allen Bereichen.


    Alfred's Fragen würde ich bis auf die 2 letzten mit "Ja" beantworten. Das sind für mich alles Klassikhörer, auch wenn sie das nicht regelmäßig tun oder nicht ein sich biegendens Klassik-CD-Regal ihr Eigen nennen.


    Ein Klassikhörer muß ja auch nicht unbedingt ein Klassikfan sein. Meine Eltern hören auch klassische Musik oder gehen auch mal in ein Konzert. Sie mögen die klassische Musik, aber sie beschäftigen sich nicht viel damit und hören auch sehr viel andere Musik.


    Daß heutzutage kaum noch jemand klassische Musik hört, ist eine übertriebene Aussage. Ich treffe fast immer auf volle Konzertsäle und Opernhäuser, und ich habe einen großen Bekanntenkreis, den ich nicht nur über die Klassische Musik kennengelernt habe, der sich aber mit klassischer Musik beschäftigt und nicht "bloß" Hörer sondern auch Fan ist.


    Viele Grüße Mimi

    che gelida manina....

  • Hallo und Guten Morgen,


    als "Klassikhörer" würde ich denjenigen definieren, der regelmäßig oder unregelmäßig aus eigenem Antrieb und mit Genuß klassische Musik hört. Dabei ist es egal, ob live oder von Konserve. (Typ 1)


    Jemand, der sich dann noch intensiv mit dieser Musik auseinandersetzt, sei es, daß er Partituren liest, Werkanalysen studiert, sich mit den Lebensdaten, den Intentionen und dem Umfeld des Komponisten und der Ausführenden beschäftigt, der also den Umgang mit klassischer Musik zum Hobby gemacht hat, der gehört schon in die nächste qualitative Klasse. (Typ 2)


    Und in eine weitere gehören die, die aktiv musizieren, sei es als Amateur oder als Profi.


    Ob man - statistisch gesehen - erst im reiferen Alter zum Klassikhörer wird, kann ich nicht beurteilen. Bei mir war es jedenfalls nicht so. Ab meinem 14. Geburtstag (vorher durfte man damals nicht) war ich mit meinen Eltern regelmäßig im Theater (Oper, Operette, Schauspiel, Kammerspiel), wobei ich die Opernbesuche am meisten genossen habe.
    Die Intensität der Beschäftigung war natürlich nie gleich groß, aber zumindest ab meinem 20. Lebensjahr habe ich auch regelmäßig Klassikplatten gekauft.


    Wie hoch der Anteil der Klassikhörer vom Typ 1 in meinem Umfeld ist, weiß ich kaum, da diese eher kein Bedürfnis nach Kommunikation zu diesem Thema haben.


    Den Anteil von Typ 2 zumindest in meinem beruflichen Umfeld kann ich relativ genau benennen, er liegt definitiv unter 2 (in Worten: zwei) Prozent


    VIele Grüße aus dem (vorübergehend) sonnigen Leipzig

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Moin,


    ich weiß nicht, ob es so kompliziert ist. Klassikhörer ist, wer bewusst klassische Musik hört. Punkt.


    Man muss dies für mein Empfinden nicht ausschließlich, nicht professionell und ebensowenig mit heiligem Ernst praktizieren. Alle Unterscheidungen teilen die Klassikhörer dann schon wieder in so etwas wie "gute" oder "schlechte" Konsumenten ein. Ich finde derlei grundsätzlich fragwürdig.


    Gerade weil so eine Mauer aus richtig hören/genießen/verstehen um diese so genannte ernste Musik gezogen wird, fühlt sich doch mancher regelrecht abgestoßen oder ausgeschlossen. Ich finde es dementsprechend auch schwierig, zu sagen, dass man klassische Musik nie mal nebenbei hören dürfte. Ich mache das durchaus mal; wahrscheinlich halte ich dann auch mal bei einer kontemplativen Handlung wie sagen wir mal dem Bügeln inne und nehme eine Passage bewusst war, während manches an mir vorbeiplätschert. Mag sein, dass ich damit dem Ansinnen des Komponisten nicht gerecht werde (es sei denn, er verfasste explizit Musik für bügelnde Ehemänner).


    Auch Klassikradio-Hörer sind Klassikhörer. Mich persönlich schreckt das Häppchenhafte zwar ab, aber vielleicht kommt so mancher einfach auf den Geschmack. Bei einem recht guten Freund von mir ist das so. Der war von seinem Zuhause klassische Musik nicht gewöhnt; aber für Musik interessierte er sich stets; jetzt Schritt für Schritt auch für klassische. Das ist doch prima.


    Überdies noch eine soziale Kompnente ins Spiel bringen zu wollen, empfinde ich als wenig hilfreich. Es sei denn, man legte gesteigerten Wert darauf, sich zu den guten Klassikhörern zu zählen, die irgendwie auch wertvollere Menschen sind, die Spaß daran haben, sich einer Elite zugehörig zu fühlen. Das ist mir ein wenig zu viel.


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Auch für mich ist ein Klassikhörer, wer bewußt klassische Musik hört. Wobei bewußt schon heißt, dass Kassik nicht auscchließlich als Hintergrundmusik bei anderen Tätigkeiten läuft.


    Ich kenne im Freundeskreis nur sporadische Klassikhörer. Auch Leute, die Klassik nur bei Freilichtveranstaltungen im Sommer hören. Übrigens etwas, wo auch ich wieder verstärkt Zugang zu Klassik gefunden habe. Weil da eine sehr lockere Atmosphäre ist, allerdings auch ein ziemlich hoher Pegel an (störenden) Nebengeräuschen.


    Auch unter jungen Leuten hier in unserer Universitätsstadt ist Klassik beliebt. Es gibt Orchester für Klassik an der Uni, die regelmäßig auch Konzerte veranstalten. Die ein gutes Niveau haben. Und wo hauptsächlich junge Zuhörende sind. Ich in meinem Alter bin da schon etwas "auffällig".

    Anna-Beate

  • Zitat

    Original von mimi
    Klassische Musik ist außerdem ganz klar ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung. Ich kann sie nicht nur einfach hören. Ich muß mich damit beschäftigen und auseinandersetzen. Ein Hobby, das eben nicht für die große Masse ist, wie z.B. Skifahren oder Computerspiele.


    Hallo Mimi,


    dieses Argument finde ich sehr überzeugend und ich denke, damit kann man es gut klassifizieren. Klassikhörer sind die, die sich hobbymäßig mit der klassischen Musik beschäftigen. Leute, die sich damit sogar beruflich beschäftigen, rechne ich natürlich mit dazu.
    Der Skifahrer rätselt vielleicht auch, warum nicht mehr Leute begeistert Ski fahren und sich mit Skiarten und Wachstechniken befassen.
    Menschen haben nunmal verschiedene Hobbys und können sich nicht mit allem beschäftigen.
    Und die klassische Musik muss man schon als Hobby einstufen, da man Freizeit für sie opfern muss und das regelmäßig.
    Deswegen kann es trotzdem Menschen geben, die im Auto auch mal Klassikradio anschalten. Genauso wie es Menschen gibt, die im Winterurlaub einen Tag nutzen, um den Berghang mit Brettern unter den Füßen hinunterzusausen.



    Gruß, Peter.

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  • Hallo!!


    Aufgrund des Threadtitels bleibt mir nur ein Statement:


    JA, SONST WÜRDE ES DIESES FORUM NICHT GEBEN!! DAS FORUM IST DER BESTE BEWEIS DAS KLASSISCHE MUSIK LEBT!!!


    Das musste mal raus!


    LG Joschi

  • Hallo Don Basilio,


    das ist kein Beweis. Genauso wenig die Existenz eines "Anhänger der Monarchie - wir wollen wieder Wilhelm II" - Clubs als Beweis gelten kann, daß der Wille nach Monarchie weit verbreitet wäre und lebt....


    Aber prinzipiell schließe ich mich an. Ich glaube auch, daß klassische Musik nachwievor gehört wird. Außerdem sind das eigentlich alles müßige Spekulationen. Wenn man ernsthaft untersuchen wollte, ob der Konsum an klassischer Musik irgendwie zurückgegangen ist, was die Überschrift indirekt impliziert, dann müßte man schon statistische Erhebungen über Konzertfrequentierung etc. vornehmen, berücksichtigen, daß die Stichprobe vor 100 Jahren quantitativ kleiner war, Besuchsmöglichkeiten allerdings auch (heute gibt es Leute, die extra einen Kurzausflug nach NY wegen einer AUfführung an der MET machern). Wie ja bereits in einem anderen thread angeklungen ist, Klassik war noch NIE Angelegenheit für die Masse. Heute besteht die Möglichkeit mehr denn je, daß Klassik durch alle Gesellschaftschichten von arm und reich (esteres dann eher nur im CD-Sektor..) gehört werden kann.


    Ich halte die These für einen subjektiven Eindruck, der zwar, vergleicht man mit Leuten, die keine Klassik hören, stimmen mag, aber durch das kleine Wörtchen "heutzutage" IMO etwas impliziert, was nie da gewesen ist....


    LG
    Wulf.

  • Zitat

    Original von Wulf


    das ist kein Beweis. Genauso wenig die Existenz eines "Anhänger der Monarchie - wir wollen wieder Wilhelm II" - Clubs als Beweis gelten kann, daß der Wille nach Monarchie weit verbreitet wäre und lebt....


    Salut,


    stimmt: Es gibt auch Lateinforen. Aber der Gedanke mit der Monarchie... :rolleyes: ...also ich wüsste da schon jemanden, der als Alfred I. in Frage kommt.


    :untertauch:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Hallo,


    ja, der ersten Aussage stimme ich zu.


    Zum Thema Bügeln:
    Ich mache mir immer klassische Musik beim Bügeln an und kann dabei gut zuhören, weil das Bügeln mich nicht besonders ablenkt.
    Schön ist ,dass ich im Sweet-Spot des Stereodreiecks stehen kann.
    Harnoncourt ist dabei aber gefährlich:
    Er hat ja selbst gesagt, dass er die klassische Musik so spielen will, dass der Hausfrau beim Bügeln die Wäsche verbrennt :D
    Wäre ja schade um die Wäsche...


    Vielleicht an dieser Stelle etwas Persönliches:
    Ich hatte das Glück, als Kind mit der Klassik aufzuwachsen.
    Mein Vater hat mir oft die Symphonie Nr.6"Pastorale" von Beethoven erklärt, und ich habe mit grossen Ohren gespannt zugehört.
    Später wollte ich unbedingt mit seiner neuen Stereoanlage spielen, und da gab es eben nur Platten von Bach, Beethoven, Schubert....
    Da mir Bässe immer spassgemacht haben, habe ich die extra aufgedreht.
    So konnte ich bald die Basslinien aus dem Bachschen Weihnachtsoratorium auswendig mitsingen, nur eine Oktave höher.
    J.S.Bach mochte ich besonders, weil sich bei dem die Bässe so schön bewegen.
    Dann stand noch ein Klavier bei uns im Haus....
    Später habe ich als jugendlicher Klavierspieler angefangen, mir zu vielen meiner Platten die Partituren zu holen. Die Musik mitzulesen fand ich reizvoll.
    Toll war es, dass es zu der TELDEC-Gesamteinspielung der Bachkantaten immer auch gleich die Partituren zum Mitlesen in den LP`s gab,
    Ich habe mit aufgesetzen Kopfhörer auch so manche Beethoven-Symphonie durchdirigiert. :O Nach der 9. musste ich immer duschen :D
    Es gab ja in den frühen 70er-Jahren noch nicht so eine Reizüberflutung mit schlechter Musik wie heute. Das wirkt natürlich destruktiv auf die Mehrheit der jungen Menschen, die Musik als etwas begreifen, was auf Mausklick/Knopfdruck aus einer Maschine kommt. Wer lernt es denn heute noch, sich die Zeit zu nehmen und in Ruhe hinzuhören?
    Einmal z.B. über die Instrumente nachzudenken, die da zu hören sind ?
    Damit will ich ausdrücklich nicht sagen, dass alles ausser Klassik schlechte Musik sei.
    Ob ich zum Klassikhörer geworden wäre, wenn ich erst 1996 geboren wäre, kann ich nicht beurteilen. Ich sehe das aber recht kritisch.


    Die meisten schwören den Rest ihres Lebens eben für die Musik ( und die Dirigenten ;) ), die sie in ihrer Jugend begeisterte(n) - hier im Forum ist das doch auch oft der Fall, oder ?
    Deswegen ist es enorm wichtig, Kinder mit klassischer Musik bekannt zu machen. Wo landen wir eigentlich kulturell, wenn aus den 5% irgendwann 0,5% werden würden?
    "Ohne die Kunst wird der Mensch irgendwann zum Ungeheuer"
    Wer das gesagt hat, könnt Ihr Euch vielleicht denken... ;)


    Zur sozialen Dimension:
    Leute, für die die Oper oder das Konzert nur ein gesellschaftlicher Anlass ist, um ihre Garderobe auszuführen und sektglasschwingend gesehen zu werden, sind mir :kotz: :kotz: :kotz:
    Gut, wenn ich die Gespräche zwischen Herrn Prof. X mit Frau Dr. Y nicht auch noch zufällig mitbekomme.
    Natürlich, natürlich, keine Verallgemeinerungen, ganz klar!
    Es gibt im Publikum auch viele andere Leute....ja !
    Aber einen Schuss Polemik darf ich doch auch mal dezent beifügen?? :untertauch:


    Der Musiker muss jedenfalls für jeden froh sein, der sich stundenlang darauf einlässt, stillzusitzen zu müssen, nicht husten zu dürfen und dafür auch noch Geld zu bezahlen.


    Gruss
    Glockenton


    P.S.: Das sich in klassischen Konzerten mehr Grauhaarige als Jugendliche aufhalten, ist sehr schade.
    Es wäre Unsinn anzunehmen, dass das an der Musik läge.

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)


  • Hallo Glockenton,


    danke für deinen nachdenkenswerten Beitrag.


    Ich weiß allerdings nicht, ob man lebenslang an einen Lieblingsdirigenten geknüpft bleibt. Oder anders gesagt, ich weiß, dass es bei mir nicht so ist. Wagner und Solti waren für mich mal eine untrennbare Kombination - mittlerweile sehe ich das anders. Ich stimme dir aber jederzeit zu, dass es wichtig ist, in der Schule mit klassischer Musik bekannt gemacht zu werden, um ein wenig Struktur in die (im Vergeich mit Pop-Musik) ungewohnt lange spielende Musik zu kriegen. Noch besser, wenn einem derlei im Elternhaus vermittelt werden kann...


    Deinen Ärger über die Sektglasschwenker teile ich absolut. Deshalb freut mich durchaus, dass in der Philharmonie in Berlin auch anderes Publikum zu sehen ist. Und auch wenn das den einen oder anderen im Forum wieder Nerven kostet: Es stört mich da auch weniger, dass nicht jeder der jüngeren Gäste in ausgewählter Abendgarderobe aufläuft (auch wenn ich selbst relativ formelle Kleidung bevorzuge).


    Ob die Musik allerdings unschuldig an dem Grauhaar-Anteil am Publikum ist, wage ich zu bezweifeln. Es steht für mich außer Frage, dass die Radio-taugliche Pop-Musik vor allem ungaublich eingängig ist. Und der Schritt von dieser Drei-Minuten-Struktur zu einem mindest halbstündigen Werk ohne sofortigen Wiedererkennungscharakter, ohne catchy Hook-Lines, ohne Mitsing-Refrain, der alle 30 Sekunden wiederholt wird, ist gewaltig. Das überfordert gewiss einige. Deshalb auch ist es so wichtig, in der Schule ein wenig Verständnis mit auf den Weg zu bekommen.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Zitat

    Original von lohengrins


    Ich weiß allerdings nicht, ob man lebenslang an einen Lieblingsdirigenten geknüpft bleibt. Oder anders gesagt, ich weiß, dass es bei mir nicht so ist. Wagner und Solti waren für mich mal eine untrennbare Kombination - mittlerweile sehe ich das anders.



    Hallo Glockenton, hallo lohengrins,


    auch bei mir trifft das nicht zu. Ich kann heute Karajan, Rotzsch, Schreier etc. überhaupt nichts mehr abgewinnen. Der Hausgott meines Vater ist Bach. Den schätze ich auch, aber er ist bei weitem nicht der einizge unter den von mir bevorzugten Komponisten geblieben.


    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • bei mir ists ebenso. freilich bleiben webern und strawinskys sacre unter den von mir am meisten geschätzten komponisten und werken, aber ich höre sie sehr selten, weil ich sie in der jugend so oft gehört habe.


    übrigens habe ich mindestens ein jahr lang fast nur barock gehört. das hat mich in meiner jugend kaum interessiert.


    lieblingsdirigenten hatte ich in der jugend keinen, jetzt greife ich bei alter musik (bis brahms) bevorzugt zu gardiner, weil mir bei ihm das niveau am sichersten ein höchst solides zu sein scheint, aber nicht, weil ich ihm verfallen wäre oder ihn anbeten würde.

  • Zitat

    Original von lohengrins
    Ich weiß allerdings nicht, ob man lebenslang an einen Lieblingsdirigenten geknüpft bleibt. Oder anders gesagt, ich weiß, dass es bei mir nicht so ist. Wagner und Solti waren für mich mal eine untrennbare Kombination - mittlerweile sehe ich das anders.
    .....
    Und der Schritt von dieser Drei-Minuten-Struktur zu einem mindest halbstündigen Werk ohne sofortigen Wiedererkennungscharakter, ohne catchy Hook-Lines, ohne Mitsing-Refrain, der alle 30 Sekunden wiederholt wird, ist gewaltig. Das überfordert gewiss einige. Deshalb auch ist es so wichtig, in der Schule ein wenig Verständnis mit auf den Weg zu bekommen.


    Hallo lohengrins,


    zu Punkt 1:
    Natürlich sollte man sich im Laufe des Lebens auch in der Frage des Lieblingsdirigenten eine gewisse Flexibilität erhalten.


    Auf die Gefahr hin, leicht off-topic zu werden, noch etwas persönliches Erleben:
    Ein Verwandter von mir, der nun bald 80 Jahre alt ist, schwört auf Furtwängler und Celibidache, vor allem aber Furtwängler, den er wohl auch live erlebt hat.
    Von dem holt er sich so ziemlich alles an Remaster-CD`s, was er kriegen kann.
    Selbst die Bachinterpretation Furtwänglers ist seiner Ansicht nach die mit grossem Abstand beste, die es je gegeben hat und geben wird, etc...
    Alles andere nimmt er nicht besonders Ernst.
    Reden oder vorspielen von neueren Aufnahmen hilft da nichts...
    Diese Treue finde ich zwar irgendwie rührend, aber mir kommt das doch extrem unflexibel vor... :no:
    Bis ich 12 Jahre alt war, hörte man in unserem Haus viel Böhm, Karl Richter und HvK, vorzugsweise Bach, Beethoven und Schubert. Ich war glühender Fan von Richter und HvK. Dann bekam ich durch einen Zufall leihweise Aufnahmen von Harnoncourt, Leonhardt und Brüggen in die Hand, was bei mir eine dramatische ""Bekehrung auslöste.
    Die hingen bei mir in grossen Postern an der Wand, während meine Schulkameraden mich für bescheuert hielten ( die hatten AC/DC und so etwas an ihren Wängen hängen).
    Aufnahmen der vorher genannten Herren waren für mich plötzlich indiskutabel, bis auf Karajans Beethoven.
    Mit zunehmenden Alter bin ich natürlich ausgewogener geworden.
    Jetzt höre ich gerne auch einmal wieder Böhm und manchmal sogar Richter, den aber nur aus Nostalgiegründen und nicht lange.


    zu Punkt 2:
    Damit hast Du selbstverständlich Recht. Da ich ja selbst auch im Bereich der Popmusik tätig bin, kenne ich das Thema nur zu gut.
    Wenn ich schrieb, dass es an der Musik nicht liegen kann, dann meinte ich das mehr im Hinblick auf Qualität, nicht auf Eingängigkeit ( Stichwort Bruckner...)


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Glockenton,


    Flexibilität ist immer gut - nicht nur, was Dirigententreue betrifft :yes:


    Man verschließt sich ansonsten vor so vielen neuen und interessanten Eindrücken, die den persönlichen Horizont enorm erweitern können.


    Wir haben hier an anderer Stelle bereits mehrfach die Bedeutung musikalischer Früherziehung, bzw. eines fundierten Musikunterrichts in der Schule diskutiert und waren fast geschlossen der Meinung, dass in Deutschland da leider zu wenig getan wird (Ausnahmen gibt es natürlich glücklicherweise immer wieder!), weil Sprachen und Naturwissenschaften heutzutage als wichtiger angesehen werden und die künstlerischen Fächer im Gegenzug dazu eher in der Defensive sind, weil man auch die positiven pädagogischen Wechselwirkungen nicht erkennen will oder kann. :(


    Da ich von Finnland weiß, dass dort musikalische (Früh-) Erziehung einen enormen Stellenwert hat (nirgendwo europaweit soll die Dichte an Chören und Laienorchestern beispielsweise größer sein!), würde mich interessieren, wie das in Norwegen, als weiterem skandinavischem Land, so gehandhabt wird mit dem Thema "Jugend und [klassische] Musik"?
    Ich beneide die Skandinavier oft um deren fortschrittliche Ideen und die pragmatischen, wenig ideologiebelasteten Konzepte in puncto Wirtschaft, Gesellschaft, Erziehung.
    Und da Du ja nun in Norwegen lebst und hier vielleicht ein paar Einblicke in diesen Bereich haben könntest (als Musiker), würde ich ein paar Eindrücke von Dir hierzu sehr interessant finden :yes::hello:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo MarcCologne,


    den kompletten Überblick habe ich nach etwas über einem Jahr Norwegenaufenthalt natürlich nicht.
    Ich kann Dir aber meine subjektiven Eindrücke schildern.
    Es kommt mir vor, dass hier die Kirchen stärker kulturell wirken, vor allem die nicht staatlichen, wie z.B. Pfingst- und Baptistengemeinden, die hier einen wesentlich höheren Anteil haben als z.B. in Deutschland.
    Es gibt in Norwegen auch viel die sogenannten "Ten Sing" Jugendchöre.
    Naturgemäss geht es musikalisch mehr in Richtung Gospel, Pop und Rock, vielleicht auch Norske Folketoner ( norwegische Volkslieder)
    Für die Klassik ist da -glaube ich- nicht so viel Raum.
    Dann machen die Korps ( Blasmusikgruppen) viel Jugendarbeit.
    Ich denke da an Frelsesarmeen ( Heilsarmee), die hier eine starke gesellschaftliche Stellung mit eigenem jährlich von NRK im Fernsehen übertragenen Festkonzert haben.
    Teilweise spielen die in ihren Bläsergruppen auf erstaunlichem Niveau, und einige wenige von denen werden später Profis.


    Die Jugendlichen sind im Durchschnitt vielleicht etwas mehr mit Musik infiziert als in Deutschland, weil hier noch etwas mehr gesungen wird.
    Der klassischen Musik kommt das aber nicht unbedingt zugute, d.h. es werden dadurch kaum neue Klassikhörer gewonnen, um an das ursprüngliche Thread-Thema zu erinnern.
    Wenn es nicht Pop sein soll, dann kommen die Gesangsschüler meiner Frau meistens mit Musical-Noten aus Disney-Filmen an, die hier wahnsinnig beliebt sind ( ist nichts für mich...)
    Meine Frau konfrontiert sie aber immer mit Bach, Mendelssohn, Grieg, usw.
    Wenn sie es erst einmal kennengelernt haben, gefällt es ihnen meistens sehr gut.
    In der Musikabteilung der Stadtbibliothek ist die Klassik m.E. gegenüber Pop/Rock/Jazz unterrepräsentiert, nicht nur was CD`s, sondern auch Noten angeht.


    Das Klassikangebot im Radio ist :(
    Klassik gibt es nur ab und zu auf NRK2, alle anderen spielen Charts etc., manche sogar am Heiligabend. :angry:
    Wenn sie Klassik bringen, dann oft hochinteressant mit Interviews von Musikern und Rezensionen, die mit Musikbeispielen illustriert werden.
    Leider kommt so etwas viel zu selten.
    Es gibt meines Wissens hier keinen Klassikkanal wie z.B. WDR 3, der ja nicht nur unerträgliche Populär-Häppchenklassik, sondern auch "Alte Musik" und interessante Bachkantaten am Sonntagmorgen in meiner Zeit im Programm hatte.


    Wenn man die Klassik kaum zu hören bekommt, wie soll man dann zum Klassikhörer werden?
    Auch in Plattenläden habe ich hier in Fredrikstad noch nicht eine einzige klassische Platte gesehen, höchstens gewisse Cross-Over-Geschichten wie Bocelli.
    In Bielefeld hatten wir ja immerhin noch JPC....schnüff :(
    Da kam manchmal nicht Pop, sondern Beethovenkonzerte mit Wilhelm Kempff aus den Lautsprechern !


    Ob diese Uninformiertheit hier ein Jugendproblem ist, weiss ich nicht so recht.
    Meine Frau und ich haben am 17. Mai ( superwichtiger Nationalfeiertag)
    vor einem älteren Publikum aus Griegs Peer Gynt "Solveig`s Lied" und "Solveig`s Wiegenlied" in Bearbeitung für Sopran und Klavier vorgetragen.
    Es war kein speziell gebildetes Konzertpublikum, aber ich dachte, dass die Norweger als glühende Patrioten die berühmten Sachen ihres bekanntesten Komponistensohnes kennen müssten.
    Hier im Forum kennt die Sachen doch jeder, oder ? :untertauch:
    Da gibt es längere Pausen, z.B. vor dem "Orchester"nachspiel beim erstgenannten Stück.
    Bei beiden Stücken hat das Publikum mehrfach mittendrin geklatscht, obwohl ich mir alle Mühe gab, gestisch die Spannung in den Pausen anzudeuten. Ich machte sogar eine "Schweigen-Geste". Hat nicht geholfen...das Wort "Banausen" ist mir später dann entglitten.
    Schade, dass es davon kein Video gibt.
    Gerne würde ich mich selbst sehen, wie ich da gegen das komplette Entgleisen meiner Gesichtszüge gekämpft habe. :hahahaha:
    Ganz ehrlich, die Erfahrung hat mich enttäuscht, obwohl das Publikum sicher nicht repräsentativ war.
    Als Klavierlehrer, der auch mal an anderen Musikschulen Vertretungen übernimmt, bin ich immer wieder erschrocken darüber, dass die Jugendlichen und Kinder Komponistennamen wie Bach oder Mozart noch nie gehört haben. Mit Marin Marais oder dem famosen Louis Couperin hätte ich da nicht ankommen brauchen. Bekannter wäre da schon die Kunst des Robbie Williams ... :kotz:


    Es gibt natürlich auch eine starke kulturelle Szene mit den grossen Städten Oslo, Bergen und Trondheim im Mittelpunkt.
    Da sieht es natürlich schon anders aus. Weil ich da aber nicht wohne, kann ich auch nicht viel darüber berichten.


    In Sachen Früherziehung bin ich übrigens sehr von der relativen Solmisation angetan, die ich auch in meinen Instrumentalunterricht einfliessen lasse.
    Mehr davon würde m.E. helfen, die Menschen musikalischer zu machen, und sie an das Hören von klassicher Musik heranzuführen.


    Off topic Anfang:

    Zitat

    Ich beneide die Skandinavier oft um deren fortschrittliche Ideen und die pragmatischen, wenig ideologiebelasteten Konzepte in puncto Wirtschaft, Gesellschaft, Erziehung.


    Dazu gerne per PN mehr ( Vorsicht, Politik!), kannst mich bei Interesse gerne anschreiben.


    Off topic Ende



    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Hallo Glockenton,


    danke für Deine wirklich interessante Beschreibung - klingt aber zugegebenermaßen ziemlich ernüchternd - leider! :(


    Hatte mir von Norwegen da doch etwas mehr erhofft, keine Ahnung, warum....


    Zitat

    In Sachen Früherziehung bin ich übrigens sehr von der relativen Solmisation angetan, die ich auch in meinen Instrumentalunterricht einfliessen lasse.


    Relative Solmisation klingt irgendwie ziemlich garstig - es wird aber doch hoffentlich nichts Gefährliches sein, oder? ;)

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo Glockenton,


    Zitat

    Original von Glockenton
    ...
    Natürlich sollte man sich im Laufe des Lebens auch in der Frage des Lieblingsdirigenten eine gewisse Flexibilität erhalten.
    ...
    Diese Treue finde ich zwar irgendwie rührend, aber mir kommt das doch extrem unflexibel vor... :no:


    Die Treue deines älteren Bekannten kommt mir von meiner Mutter her bekannt vor. Auch bei ihr hatten sich im Laufe der Jahre unverrückbare Vorlieben eingeprägt, die ihr auch mit Waffengewalt nicht auszutreiben gewesen wären. Ein bisschen Fan-sein ist bei Klassik immer im Spiel. Vorlieben, die ich mir auch nicht immer erklären kann, stelle ich ja auch bei mir selbst fest - da spielt Sympathie häufig eine nicht zu unterschätzende Rolle.


    Die Flexibilitt möchte ich aber auch nicht missen; bin aber zuversichtlich, dass sie mir erhalten bleibt - diese Flexibilität ist ja letztlich nichts anderes als Neugierde.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Zitat


    Original von MarcCologne


    Relative Solmisation klingt irgendwie ziemlich garstig - es wird aber doch hoffentlich nichts Gefährliches sein, oder?


    Hallo MarcCologne,


    falls Du Dich für Früherziehung interessiert, dann kannst Du Dich hier `mal genauer über die RS informieren.


    http://www.solmisation.de/wasist.html


    Bevor ich das alles wiederhole, setze ich doch einfach einen Link... :)


    Zitat


    Original von Lohengrins


    diese Flexibilität ist ja letztlich nichts anderes als Neugierde.


    Genau so ist es :yes:


    Viel Freude weiterhin beim Klassikhören
    ( hoffentlich sind ab und zu auch ein paar Glockentöne dabei ;) )


    wünscht Euch
    Bernd

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Noch so ein Thema, das ich aus der Versenkung hole...naja, sooo alt ist es dann ja doch wieder nicht.


    Ich frage mich: stimmt es, dass es immer weniger Klassikhörer gibt? Und das sich angeblich keine jungen Menschen mehr für klassische Musik interessieren?


    Also speziell wenn ich mir die letzten Einträge im Vorstellungsthread ansehe, muss ich mir keine Sorgen machen... Oder ist das eine verzerrte Warnehmung, und die Taminer stellen eine Miniminimini-Minderheit dar?


    Ich weiss in diesem Fall nie, ob etwaige Aussagen über schwindende Klassikhörerzahlen nun realistisch oder dem "früher war alles besser" Sektor zuzurechnen sind...

  • Hallo Winterreisende,


    Erst mal herzlich Willkommen! :hello:


    Jetzt zum Thema.


    Zitat

    Original von die winterreisende
    ...Also speziell wenn ich mir die letzten Einträge im Vorstellungsthread ansehe, muss ich mir keine Sorgen machen... Oder ist das eine verzerrte Warnehmung, und die Taminer stellen eine Miniminimini-Minderheit dar?
    ...


    Nun, ich stelle die Behauptung auf, dass Du mit den Taministen keinen repräsentativen Querschnitt über die Klassikhörerschaften erhälst. Im Tamino-Klassikforum versammeln sich nicht die Klassikhörer aus dem deutschen Sprachraum sondern es versammeln sich Klassikhörer, die über Internet verfügen und damit umgehen können. Und ich behautpte nun enfach mal, dass das Durchschnittsalter dieser Gruppe wesentlich geringer als das der allgemeinen Klassikhörerschaft im deutschen Sprachraum seim dürfte.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

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  • Hallo winterreisende,


    ich fürchte, das die hiesigen Paminas und Taminos in der Tat eine nur zahlenmässig unbedeutende Minderheit darstellen und das hier gezeigte Engagement keineswegs als Aufschwung für die Klassik gewertet werden kann.
    Ein nicht unerheblicher Teil der ohnehin wenigen Klassikhörer hat altersbedingt wenig mit dem Internet am Hut ( wie z.B. auch meine Eltern), da stimme ich meinem Vorredner zu.
    Ich bin in Sachen Klassikkrise grundsätzlich sehr pessimistisch und sehe das im Zusammenhang mit einem allgemeinen kulturellen Niedergang, bei dem nicht mehr die Sprache des Herzens, also das Unsagbare, sondern das mit 0 und 1 Erfassbare, das Berechenbare und das sich wirtschaftlich Lohnende wichtig ist.
    Wenn jemand das anders sehen möchte, bitte sehr, aber ich bleibe dabei und kann keine Veränderung sehen.
    Der allgemeine Trend zur Verflachung ist m.E. schon längst auch bei der Klassik angekommen.
    Einen harten Kern wird es aber immer geben, denke ich.
    Aber darüber wurde ja schon so oft geschrieben...


    Viele meiner Bekannten in Deutschland denken bei klassischer Musik übrigens nur an Leute wie James Last oder Richard Kleiderschrank ( oder wie hiess der freundliche Herr am Klavier noch ;)?)


    So viel dazu...


    Gruss
    :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Off-Topic: In seinem wunderbaren Buch "Die letzten ihrer Art" ist Douglas Adams eines Abends auf dem Platz des himmlischen Friedens (wohlgemerkt: vor dem Massaker). Aus den überall vorhandenen Lautsprechern tropft Herr Kleiderschrank. Wie Adams so schön sagt: Falls sie sich wundern, wer diese ganzen Platten gekauft hat: es sind die Chinesen und davon gibt es eine Milliarde!


    Zum Thema: eine kulturelle Verflachung wird doch schon seit den alten Griechen immer wieder aufs neue entdeckt. Ich bin zwar, was die Zukunft - speziell in der Musik - betrifft, nicht gerade Optimist, aber schon in der Generation meines Vaters kenne ich keinen einzigen, der Klassik hört. Ich halte es für wichtig, überhaupt Musik zu hören. Mir schmerzen zwar von vielen Klängen die Ohren, aber wenigstens beschäftigen sich die Leute damit. Und wenn erstmal der Einstieg geschafft ist, kann's auch weitergehen.

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

  • Ich halte von all diesen Projekten nichts, wo mit Krampf junge Leute zur "klassischen Musik" (zumeist noch zur Zeitgenössischen !!!) umerzogen werden (sollen) - auch "klassische Musik in Strafanstalten" erzeugt bei mir allenfalls ein Nasenrümpfen. Der Wert letzterer Aktion isl schwer evaluierbar - haben die armen Teufel doch wenig Wahl - sie müssen das Konsumieren was angeboten wird.
    The "worst case" wäre dann ein Taschendieb, welcher zwar in musikalischer Hinsicht geschmacklich trainiert und aufgewertet würde - aber nach seiner Haftentlassung seine neue gewonnene musikalische Vorliebe mit seiner Profession verbände...


    Ich glaube eigentlich nicht an eine echte Klassikkrise.
    Die Liebhaber der "klassischen Musik" la immer schon (je nachdem wo man die Grenzen ansetzt) irgendwo zwischen 3 und 7 Prozent., wobei es natürlich auch regionale Unterschiede gab - und gibt.
    Die sozialen Unterschiede gibt es natürlich auch - aber hier bricht sich die Natur ihre Bahn - früher oder später.


    Das eigentliche Problem ist ja an sich nicht, daß der Klassikanteil der Hörer signifikant zurückgeht - sonmdern daß heute jede Beschäftigung der Menschen von einer "Wirtschaftsmafia" nach Kriterien der Vermarktbarkeit - und zwar der "Massentauglichkeit" eingestuft wird.
    Was nicht unmittelbar in riesige Summen umgesetzt werden kann ist in deren Augen uninteressant.


    Wenn in vergangenen Zeiten eine Oper 200 Mal in Folge vor ausverkauftem Haus gegeben wurde, was einem Publikum von insgesamt etwa 300. 000 Zuschauern entsprach - so war das ein Triumph. Wenn heute eine Fersehübertragung unter 2 Millionen Zuschauer kommt - dann gilt das als Flop - die Werbesponsoren ziehen sich zurück.


    Dieser Trend ist im gesamten Bereich von Kunst und Kultur zu beobachten - aber auch zahlreiche Nobelmarken in allen Bereichen sind hievon betroffen - es sei denn es wäre gelungen den guten alten Namen "auszuschlachten" und unter seinem guten Namen weniger gute Produkte an die konsumierende Masse zu verkaufen - ein Versuch der im Klassikbereich zumindert auf immer wieder aufflackernden partiellen Widerstand stösst.


    Sollte dereinst der Turbokapitalismus zu Fall kommen bedeutet das aller Voraussicht nach auch das Ende der "Klassikkrise"
    Der "Klassische" Musikmarkt folgt eigenen Gesetzen


    Einige davon sind:


    Ein Produkt (Interpret) hat einen langen und langsamen Lebenszyklus.
    Es muß "aufgebaut" werden und verbleibt dann in der Regel für lange Zeit in den "Charts" - Caruso, Gigli, Tauber, Furtwängler, Toscanini, Karajan, Callas, Schnabel, Heifetz , Brendel, Backhaus, Arrau und viele andere sind hier ein gutes Beispiel.


    Der "typische" Klassikfreund kauft eine Aufnahme auch dann noch - wenn sie technisch und/oder stilistisch nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, sei es aus Historischem Interesse, sei es aus Nostalgie.


    Ein Werk kann unter Umständen in 1o (oder mehr) verschiedenen Interpretationen immer wieder fesseln und sogar das Interesse von Aufnahme zu Aufnahmen noch ankurbeln.


    Der typische Klassiksammler will den Eindruck vermittelt bekommen, er habe hier keine "Massenware" oder "Trendy-Produkt" gekauft - sondern Werte "für die Ewigkeit"


    Mag letzteres auch gelegentlich eine Illusion sein - verführerisch ist der Gedanke allemal......


    ZU Tamino und seiner Klientel:


    Wir müssen ier Mitleser von Mitschreibern trennen. Beides sind Personengruppen unterschiedlicher Bauart.


    Während das typische Mitglied sein Wissen gerne preisgibt - und dabei auch gelegentlich ganz gern im Rampenlicht steht (??) ist der Mitleser in der Regel eher scheu und hat Angst sich zu blamieren. Er bemüht sich - passiv sein Wissen zu erweitern und schweigt oft auch dann nioch, wenn er schon längst zu anerkannten Klassik-Kapazitäten zählen sollte, was aber niemand weiß - am wenigsten der Betroffene selbst.


    Dann gibt es eine gar nicht so gering zu schätzende Menge - aller jener, die klassische Musik konsumiert, wie andere eben Popmusik.
    Diese Gruppe ist schwer zu taxieren, zeichnet sie sich doch dadurch aus, diese Musik zu mögen - ohne jedoch allzuviel Hintergrundwissen darüber zu haben. Aus Angst sich zu blamieren tritt diese Gruppe oft gar nicht als Klassikpublikum in Erscheinung.
    Diese Gruppe halte ich für die "gefährdetste"
    Hatte ein eher unbeholfener Klassikfreund dereinst noch die Chance die Identität einer Lieblingsmelodie dadurch in Erfahrung zu bringen, da´ß er sie dem Verkäufer im "Klassikladen" vorpfiff, so pfeift ihm der heute was - so es ihn überhaupt noch gibt. Personal mit entsprechendem Wissen hat sich zumeist schon abgeseilt oder wurde aus Kostengründen entsorgt......


    Ob Tamino einen veritablen Anteil an einer Wiederbelebung der klassischen Musik zu leisten imstande ist - das vermag ich im Augenblick noch nicht zu sagen.....


    ---und ich weiß auch nicht ob ich unsere "Aufgabe" grade darin sehe.


    Ich glaube, wenn der "Spaßfaktor" von "klassischer Musik" erkannt ist - dann regelt sich alles von selbst.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo. zusammen,


    ich mal wieder :hello: Endlich habe ich wieder mal bisschen Zeit 8)


    Lieber Alfred, Chef des Hauses :jubel:



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich halte von all diesen Projekten nichts, wo mit Krampf junge Leute zur "klassischen Musik" (zumeist noch zur Zeitgenössischen !!!) umerzogen werden (sollen) -


    Krampf? Umerzogen? :no: Warum so negativ? Was ist daran schlecht? Es blieb sicher mehr hängen als bei einem reingepaukten Mathe - Unterricht ohne Hirn oder irgendeinem Abhängen mit Ghetto - Bluster. Und falls sich, wie du weiter unten sagst, die Natur damit Bahn brechen sollte - umso besser



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    auch "klassische Musik in Strafanstalten" erzeugt bei mir allenfalls ein Nasenrümpfen. Der Wert letzterer Aktion isl schwer evaluierbar - haben die armen Teufel doch wenig Wahl - sie müssen das Konsumieren was angeboten wird.
    The "worst case" wäre dann ein Taschendieb, welcher zwar in musikalischer Hinsicht geschmacklich trainiert und aufgewertet würde - aber nach seiner Haftentlassung seine neue gewonnene musikalische Vorliebe mit seiner Profession verbände...


    Nunja, der Wert eines Knastaufenthalts an sich ist immer schwer evaluierbar
    :D :D



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das eigentliche Problem ist ja an sich nicht, daß der Klassikanteil der Hörer signifikant zurückgeht - sonmdern daß heute jede Beschäftigung der Menschen von einer "Wirtschaftsmafia" nach Kriterien der Vermarktbarkeit - und zwar der "Massentauglichkeit" eingestuft wird.
    Was nicht unmittelbar in riesige Summen umgesetzt werden kann ist in deren Augen uninteressant.


    Damit hast du zweifellos Recht, und gerade für den klassischen Musikmarkt trifft das haargenau zu. SängerInnen (ich bleibe bei der Gender - ei, was ich hier kürzen kann, kann ich anderweitig mehr schreiben ;) ) müssen sich als Gesamtprodukt anbieten, das als solches vermarktet werden kann X(



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Sollte dereinst der Turbokapitalismus zu Fall kommen bedeutet das aller Voraussicht nach auch das Ende der "Klassikkrise"


    Kommt auf die Art der Alternative zum Kapitalismus an. Wenn ich jetzt sage, dass die ehemaligen sozialistischen Staaten viel Wert auf Kulturzugang für alle gelegt haben und Theater, Museen und dergl. stark subventioniert haben, dann hältst du das wahrscheinlich für linksradikalen Schweinskram :D :D (Medienkauf war für die Leute dort jedoch teuer und nicht immer möglich, sollten wohl lieber in die Oper selber gehen; hat was :D, nervte aber nachvollziehbarerweise oft).


    Orwells "1984" - Gesellschaft hingegen fütterte die sog. Unterschicht mit Unterhaltungsmüll zweck Dummerhaltung im Slum ab und die mittleren und höheren Chargen befassten sie hauptsächlich mit dem Aufrechterhalten der Kultur- und anderer Unterdrückung. In diesem Fall sähe es schlecht aus.


    Ich glaube, die Überfülle an Konsumramsch macht es für viele schwer, gerade für Kinder und Jugendliche, sich herauszufiltern, was wirklich Qualität und Wert hat. Man wird berieselt und zugemüllt, und, wie der "Zeit" - Artikel sagt, verlernt, differenziert zuzuhören. Sollte mal durch irgendwelche Ereignisse eine deutliche Reduzierung des Überangebots jeglicher Art eintreten, dann kann ich mir auch vorstellen, dass viele einen Opernabend live ohne Technik mehr zu schätzen wüßten als vielleicht derzeit, und sei es, weil sonst nichts los ist.



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ob Tamino einen veritablen Anteil an einer Wiederbelebung der klassischen Musik zu leisten imstande ist - das vermag ich im Augenblick noch nicht zu sagen.....


    Na, jedenfalls ist es schon mal sicher dazu geeignet, UNSEREN Spassfaktor zu heben. Die Facetten sind vielfältig: Von der engagiert bis erhitzt geführten Debatte über Operninszenierungen bis zum Legen vor Ameisen - Eiern. :hahahaha: Also: Wer hat solches schon zu bieten? :D :D


    Liebe Grüße,
    :hello:
    Ulrica

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