EMI - Warner feindliche Übernahme

  • Ich habe es leider nur aus einer englischsprachigen Quelle (Artikel aus qualifizierten deutschsprachigen Zeitungen scheinen inzwischen nur noch käuflich erhältlich zu sein), aber wie der Independent von heute berichtet tobt gerade ein Übernahmekampf der beiden Musikgiganten EMI und Warner, die beide versuchen, den jeweils anderen feindlich zu übernehmen - Ausgang offen...


    Wobei man sich unwillkürlich nach einem Zusammenhang zu der vor kurzem von Warner bekanntgemachten Einstellung von Neuproduktionen im Bereich Klassik fragt - aber solche Entscheidungen würden doch wohl nicht auf der Basis einer ungewissen angestrebten feindlichen Übernahme getroffen werden, oder? Andersherum betrachtet könnte ich mir auch nicht vorstellen, dass der Klassiksektor innerhalb eines Konzerns wie Warner derartig ins Gewicht fallen würde, dass man durch unternehmerische Entscheidungen in diesem Teilsegment das Unternehmensgesamtprofil derartig "aufpolieren könnte, dass man dadurch die Erfolgschancen eines Übernahmeversuchs beeinflussen könnte.


    Bei Universal hat sich der Zusammenschluss von den ehemals eigenständigen Decca, Philips und der Deutschen Grammophon, soweit ich das beurteilen kann (allerdings ist meine Perspektive da zeitlich beschränkt), aus Klassik- Konsumentensicht bisher eher nicht negativ ausgewirkt - eher ist eine gesteigerte Bereitschaft festzustellen, ältere hochrangige Aufnahmen im mittleren oder unteren Preissegment wiederzuveröffentlichen. Aber irgendwie ist mir persönlich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass ein EMI, das ja immerhin als Label noch ein gewisses Interesse daran zeigt, seine Klassiksparte auf Hochglanz zu erhalten, unter die Fuchtel eines sich sichtlich Klassik-uninteressiert gebenden Warner Konzerns kommen könnte...


    Gruß


    katlow

  • Hallo katlow,


    die Entscheidung über die Einstellung von Neuproduktionen im Klassikbereich bei Warner Music wurde sicherlich unabhängig von einer möglichen Übernahme durch EMI getroffen.
    Die Klassiksparte spielt im Vergleich zu dem Pop/Rocksegment nur eine untergeordnete Rolle, zudem steht ja auch noch gar nicht fest, dass Warner Music von EMI übernommen wird und nicht umgekehrt.


    Ich hoffe, dass sich das jahrelange Fusionsstreben der beiden Konzerne nun endlich einem Ende nähert und so oder so, entweder mit einer Übernahme EMIs durch Warner Music oder mit einer Übernahme der Warner Music Group durch EMI abschließt, denn dieses Thema beschäftigt die Wirtschaftsteile der Zeitungen nach meinem Geschmack schon einige Jahre zu lange. Heute berichtet sowohl die FAZ als auch die New York Times schon wieder über das leidige Thema.


    Jungs, kommt endlich zu Potte...



    Gute Nacht wünscht die gerade vom Grillen kommende


    Mignon :hello:

    Maybe the nation has found peace from its sins... I. A. a. W.E.B. Du Bois

  • Laut einer Meldung von Heise Online gibt es ein neues Übernahmeangebot von Warner für EMI. Dass letztere ein Übernahmekandidat sei, wurde neulich schon auf BBC gemunkelt. Stellt sich die Frage, was das für die Klassiksparte der EMI bedeuten würde, nachdem Warner seine eigene ja quasi zugemacht hat.

  • Haben sich EMI und Warner nicht schon länger gegenseitig mit Übernahmeangeboten bezirzt?


    Hält man sich Warners Verramschungsstrategie des ehemaligen Teldec-Kataloges vor Augen, dürfte der Klassiksparte von EMI der Abverkauf in schuhkartongroßen Familienpackungen bevorstehen...

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Hängt natürlich davon ab, wer bei EMI das Sagen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand solch eine Goldgrube wie den EMI Klassikfundus aus den Händen gibt.....


    Und wenn es KEINE Goldgrube ist, dann liegt es nicht an den vorhandenen Tonträgern, sondern an deren Vermarktung. Hätte ich die in Händen würde ich der Konkurrenz den Angstschweiß auf die Stirne treiben........... :P


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Hätte ich die in Händen würde ich der Konkurrenz den Angstschweiß auf die Stirne treiben........... :P


    Dafür könnten wir dann die Spitzenaufnahmen nicht mehr in den billigen Budget-Boxen kriegen ;(
    Unfähigkeit hat halt für den Konsumenten auch Vorteile :pfeif:
    Wobei das bei Warner nur kurzfristig sein dürfte: Es werden die tollen Aufnahmen eine Zeit lang völlig ausverkauft, danach wird man wohl schlecht da ran kommen und ordentlich Neuproduktionen gibt’s von dem Label ja auch nicht mehr :evil:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Und wenn es KEINE Goldgrube ist, dann liegt es nicht an den vorhandenen Tonträgern, sondern an deren Vermarktung. Hätte ich die in Händen würde ich der Konkurrenz den Angstschweiß auf die Stirne treiben........... :P


    Hehe. Niemand hindert Dich daran, der EMI ein eigenes Übernahmeangebot zu unterbreiten. Die EMI freut sich sicher, Tamino Classics hätte auf einen Schlag einen enormen Back-Katalog zur Verfügung und zuguterletzt würdest Du Warner völlig legal den ausgestreckten Mittelfinger zeigen. :D



    Aber noch mal etwas konkreter: käme eine solche Übernahme zustande, gälte die dann für den gesamten EMI-Katalog weltweit? Die Inhalte variieren schließlich von Land zu Land. In Spanien beispielsweise übernahm EMI 1984 das dortige Label Hispavox. Die dort veröffentlichten Zarzuela-Aufnahmen oder einige Pionieraufnahmen aus dem Bereich der Alten Musik wurden nie, oder nur teilweise, international veröffentlicht, letztere z.B. in den Neunzigern nur in Japan durch EMI-Toshiba.


    Kennt sich da jemand aus wie sowas läuft? Gehören die Bestände aus den einzelnen Länderkatalogen hinterher alle Warner?

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    Miroslaw Lem, Tenor

  • Wenn es zur Übernahme kommt, gehen zunächst mal alle Besitztümer von EMI in den Besitz von Warner über. Was die dann damit machen, bleibt abzuwarten. Möglich ist, dass das Kartellamt Auflagen macht. Gegen die Sony-BMG-Fusion läuft ja auch noch ein Verfahren bei der EU. Eventuell müssen sie einige Labels verkaufen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie zu dem Schluss kommen, einige EMI-Labels passten nicht zu Warner. Und natürlich werden sie alles schliessen oder verkaufen, was nicht genug Gewinn abwirft. Wenn man sich ansieht, was aus Teldec geworden ist, dann verheisst eine Übernahme für die Klassiksparte der EMI sicher nichts Gutes.

    Einmal editiert, zuletzt von beckmesser ()

  • Heute steht in der Zeitung schon wieder eine kleine Notiz über Warners Übernahmepläne. Ich glaub, ich tiger los und besorg mir noch schnell ein paar EMI-Aufnahmen... :D

  • Zitat

    Original von Philhellene
    Heute steht in der Zeitung schon wieder eine kleine Notiz über Warners Übernahmepläne. Ich glaub, ich tiger los und besorg mir noch schnell ein paar EMI-Aufnahmen... :D


    Nee, wart' liebe noch ein paar Wochen bis Warner die EMI-Aufnahmen im Dutzendpack verramscht. :D :D

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Das mach ich schon seit 2 Jahren....


    MEIN EMI-Archiv ist einigermaßen komplett - Als ich 2002 in Foren zu schreiben begann hatte ich 49 CD von EMI (ohne Opern und Operettengesamtaufnahmen und ohne Kassetten)
    Heute sind es 132 CDs und einige müssen erst katalogisiert werden, sodaß derzeit etwa 150 in meiner Sammlung sind......einiger werde ich schon noch ergattern - aber das meiste was mich interessiert habe ich ohnedies.


    EMI Austria hat in Wien auch ein Detailgeschäft. Dort hat man einige Angestellte gekündigt - und die Klassikauswahl halbiert - (Klassik und Jazz wurden zusammengelegt


    Dieses Fachgeschäft war das grösste und schönste in Wien, wo es oft Dinge gabe die ansonsts längst nicht mehr zu haben waren - allerdings zum Vollpreis.


    Für mich persönlich ist nach eingeschränkter Klassikauswahl, dem Wegfall meiner persönlichen Ansprechpartner die Kaufmotivation stark eingeschränkt....


    Ob Warner die EMI Aufnahme "verramscht" ist zweifelhaft - denn die Motivation fehlt.


    Solche Verramsch-Aktionen sind ja in erster Linie dazu gemacht der Konkurrenz den Lebensnerv Geld zu entziehen, der Stärkere "gewinnt" dann.


    Soweit ich weiß ist es das Ziel einiger Firmen eine "Stabilisierungg des Preisgefüges" (sprich: Verteuerung) zu erreichen - durch "Straffung des Angebotes"


    Ob das heutzutage allerdings durchsetzbar ist, das wage ich zu bezweifeln.


    Ich könnte mir vorstellen, daß junge Künstler in Zukunft ihre CDs in Eigenvermarktung im Internet anbieten - Allenfalles durch Internetforen wie Tamino werblich unterstützt (Werbung in Form von "Präsentation" nicht durch "Pushing" !!) die sowas wesaentlich kostengünstiger durchziehen, als herkömmliche Vertriebsmethoden......


    Aber ich schweife ab......



    mfg


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    EMI Austria hat in Wien auch ein Detailgeschäft. Dort hat man einige Angestellte gekündigt - und die Klassikauswahl halbiert - (Klassik und Jazz wurden zusammengelegt


    Das heißt, es gibt keinen dritten Stock mehr, nur für Klassik?? ;( ;( ;(


    LG joschi

  • Ich weiß nicht, ob ihr es bereits wußtet: Die EMI will bei ihren Beschäftigten ordentlich die Entlassungskeule schwingen und außerdem eine Vielzahl an künstlerischen Verträgen auflösen. Bzw. sie haben es bereits getan und fahren weiter so fort.


    Weiß jemand genaueres??


    Und was mich maßlos ärgert - :angry: :angry: - sind die zahlreichen Streichungen älterer Aufnahmen aus den 90ern.


    Ich könnte mir in den A....beißen, daß ich damals (für wenig Geld) die Aufnahme mit Orchesterwerken von Marc-Anthony Turnage unter Simon Rattle nicht erstanden habe. Jetzt gibt es die Aufnahme für teuer Geld auf dem marketplace von amazon.


    Auch gestrichen ist die wohl rühmlichste Aufnahme der 1. Symphonie von Walton (auch unter Rattle). Hallo!!!!! Gehts noch?? Eine der großen Symphonien des 20. Jds. in der vielleicht besten Aufnahme. Stattdessen die Lauwarm-Aufnahmen von Wishmob mit den Berlinern :boese2:


    Wulf

  • Zitat

    Die EMI will bei ihren Beschäftigten ordentlich die Entlassungskeule schwingen und außerdem eine Vielzahl an künstlerischen Verträgen auflösen.


    Da werden sich die Kleinlabels und die Deutsche Grammophon freuen.
    Universal scheint grade auf "Einkaufstour" zu sein und sich auf einstige Erfolgsstrategien des Hauses zurückzubesinnen, die unter anderem darin bestanden, Weltstars von Mitbewerbern (welche diese "aufgebaut" hatten) zu übernehmen und "groß rauszubringen"
    Ich erinnere mich hier an Namen wie Leonard Bernstein, Herbert von Karajan, bzw in jüngerer Vergangenheit Hillary Hahn oder Giulio Carmignola


    Zitat


    Auch gestrichen ist die wohl rühmlichste Aufnahme der 1. Symphonie von Walton (auch unter Rattle). Hallo!!!!! Gehts noch?? Eine der großen Symphonien des 20. Jds. in der vielleicht besten Aufnahme. Stattdessen die Lauwarm-Aufnahmen von Wishmob mit den Berlinern


    Hier freut sich dann Brillant Classics


    und auch der Konsument, wenn die Aufnahmen dann "zum letzten Male" umverpackt angeboten werden - um 5 Euro pro Stück.


    Meinen persönlichen Bedarf an EMI-CDS habe ich in den letzten 3 jahren gedeckt (von 49 auf 136 CDs - Operngesamtaufnahmen nicht mitgerechnet)- ein wenig wird noch dazukommen - und wenn nicht - auch andere Mütter haben schöne Töchter...... ;)


    Den Klassikmarkt bestimmen längst nicht mehr die Produzenten - sondern die Käufer - und vor allem die Kaufverweigerer.
    Welche Künstler in den nächsten Jahren medial präsent sein werden, das werden nicht die Konzerne entscheiden, sondern die Klassikkonsumenten. Vielleicht auch ein wenig die Klassik-Internetforen.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo, Wulf!


    "Wishmob" - ist das schon wieder mal Rattle? Ich glaube fast, dass ich nach dem hier im Forum schon mal gefragt hatte, auch da ging es um einen wenig schmeichelhaften Spottnamen, es war aber ein anderer. :D


    Hilfst Du mir auf die Sprünge?


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von WolfgangZ
    Hallo, Wulf!


    "Wishmob" - ist das schon wieder mal Rattle?


    Besten Gruß, Wolfgang


    :rolleyes: Ja, wieder mal. Ich bin einfach verärgert, daß EMI die IMO wirklich interessanten Aufnahmen mit einem Dirigenten auf dem Zenit seines Schaffens streicht zugunsten neuerer, prestigeorientierterer, aber leider keineswegs ebenbürtiger Aufnahmen der Jetzt-Zeit.

  • In meiner heutigen Post fand ich folgendes, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:




    Also von einer "Verschlankung" kann ja hier wohl nicht die Rede sein.
    Aber ich möchte das nicht weiter kommentieren.


    Die Zukunft gehört wohl den Kleinlabeln oder Eigenvermarktung mit kostengünstiger Werbung - beispielsweise via Internet.


    mfg aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Herzlichen Dank für die Verlinkung. Traurig, aber wahr.


    Wir diskutieren, ob der Brockhaus Kulturbruch begeht, während sich die EMI-Konzernzentrale weiter Gedanken macht, wie rücksichtslose Gewinnoptimierung vonstatten geht. Nicht, daß ersteres diskussionsunwürdig wäre. Es erscheint mit nur im Vergleich zur Streichung zahlreicher hochkarätiger Aufnahmen wie eine Lappalie.


    Die Online-Verfügbarkeit der Musik - v.a. natürlich im Pop-Bereich ist sicher reizvoll, macht Musik aber auch beliebig. Es soll Bands geben, hinter deren Album sogar ein Konzept steckt, was den meisten Konsumenten aber eh egal ist, sollten sie es überhaupt wissen.


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von Wulf
    ...
    Wir diskutieren, ob der Brockhaus Kulturbruch begeht, während sich die EMI-Konzernzentrale weiter Gedanken macht, wie rücksichtslose Gewinnoptimierung vonstatten geht.
    ...


    Bei einem Konzern, der im Vorjahr 400 Millionen Euro Verlust gemacht hat, kann man schlecht von "Gewinnoptimierung" sprechen. Es ist wahrlich nicht verwunderlich, dass der neue Besitzer erst einmal den Personalstand reduziert, denn dies ist auf der Ausgabenseite sofort spürbar. Er hat ja nicht einen Haufen Geld ausgegeben, um weiter in ein Fass ohne Boden zu investieren. Man muss eher auf das vorige Management schimpfen, das die EMI überhaupt in diese desaströse Lage manövriert hat.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat

    Original von Theophilus
    Bei einem Konzern, der im Vorjahr 400 Millionen Euro Verlust gemacht hat,


    muß man berücksichtigen, daß die paar Piepen zum Ausgeben auch ersteinmal dagewesen sein müssen. Also kann's so schlimm auch wieder nicht sein. Daß man mit dem Sümmchen auch andere Dinge hätte machen können, als Verlsute zu stopfen, steht auf einem anderen Blatt.


    Zitat

    Es ist wahrlich nicht verwunderlich, dass der neue Besitzer erst einmal den Personalstand reduziert, denn dies ist auf der Ausgabenseite sofort spürbar.


    Klar, machen alle diese Typen. Fehler der Geschäftsleitung gehen freundlicher Weise stets zu Lasten des unschuldigen Personals. Ich finde das ehrlich gesagt zum Fische Füttern...


    Aber mir ist die EMI ohnehin Wurscht. Ich habe vielleicht ein oder zwei Platten von denen - auf die ich auch verzichten könnte.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    ... muß man berücksichtigen, daß die paar Piepen zum Ausgeben auch ersteinmal dagewesen sein müssen. Also kann's so schlimm auch wieder nicht sein.
    ...


    Das ist Wunschdenken. Wie du eigentlich schon mitbekommen haben könntest, machen die schon seit einem Jahrzehnt keine brauchbaren Gewinne. Und ohne einschneidende Maßnahmen gäbe es heuer wieder ähnlich hohe Verluste...



    Zitat

    Klar, machen alle diese Typen. Fehler der Geschäftsleitung gehen freundlicher Weise stets zu Lasten des unschuldigen Personals. Ich finde das ehrlich gesagt zum Fische Füttern...


    Es ist unerfreulich, keine Frage. Aber es ist die Schuld des "alten" Managements und man muss den neuen Besitzer schon irgendwo verstehen, dass er den Karren nicht so weiterlaufen lassen kann. Keine EMI und 50000 auf der Straße wäre ja wohl noch schlimmer als ein etwas abgespeckter Konzern, der sich vielleicht wieder stabilisiert.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus


    Das ist Wunschdenken. Wie du eigentlich schon mitbekommen haben könntest, machen die schon seit einem Jahrzehnt keine brauchbaren Gewinne.


    Nein, habe ich nicht mitbekommen. Dennoch: Irgendwer - wenn nicht die Gewinne selbst - muß die Verluste ja finanzieren oder finanziert haben. Banken machen mittlerweile bei zu geringen Gewinnen solche Spielchen nicht mehr mit.


    Zitat

    Und ohne einschneidende Maßnahmen gäbe es heuer wieder ähnlich hohe Verluste...


    Das ist schon richtig - aber auf die Maßnahme kommt es eben an.



    Zitat


    Es ist unerfreulich, keine Frage. Aber es ist die Schuld des "alten" Managements und man muss den neuen Besitzer schon irgendwo verstehen, dass er den Karren nicht so weiterlaufen lassen kann.


    Richtig. Da gehört aber das [alte] Management am Schlips gezogen - und zwar heftig. Aber leider schützen die Gesetze solche Typen ja. Die hatten jedenfalls ihre schöne Zeit gehabt und können sich nun entspannt in den Sessel legen... Die geringste Strafe wäre, diese Sesselpupser mindestens 24 h am Tage mit EMI-Klassik-CDs zu beschallen [in der Hoffnung, daß keiner von denen Klassik mag]. :evil:


    Zitat

    Keine EMI und 50000 auf der Straße wäre ja wohl noch schlimmer als ein etwas abgespeckter Konzern, der sich vielleicht wieder stabilisiert.


    Kein Zweifel.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Entlassungen lassen sich nicht immer vermeiden. Das Problem besteht hier darin, dass ein branchenfremder Investor das Sagen hat, der die Firma so schnell wie möglich mit Gewinn weiterverkaufen will und kein echtes Interesse an einer nachhaltigen Sanierung hat. Die ist mit Personalabbau allein wohl kaum zu schaffen.