Nunja, ich war schonmal in der siebenten Klasse in der Zauberflöte, aber dies war jetzt meine erste bewusste Oper (bin jetzt 27).
Gestern sollte im Schlosshof des Schlosses Hartenfels zu Torgau Le Nozze di Figaro mit den European Symphonic Orchestra aufgeführt werden. Aufgrund des Regens fiel die Freilichtveranstaltung ins Wasser und wurde in das "Kreiskulturhaus" verlegt. Ich erwartete keine große Opernaufführung, die kommen auch noch drann, aber ich war gespannt wie ein Flitzebogen, wie das wohl sein mag.
Das Kreiskulturhaus fasst ca. 300 Leute bei einer Fläche von 350-400 m². Die Bühne hat ca. 50 m². Ca. 420 Leute kamen :D. Ganz vorne saß man fast im Orchester. Das Orchester umfasste ca. 40 Personen. Eher ein paar weniger. Fein dachte ich mir, das kann ja interessant werden.
Die Luft stand im kleinen Raum, das Licht ging aus und die Overtüre in Minni (Kammermusikbesetzung - passte ja zum Aufführungsort) erklang. Ich war überrascht. Es klang wie im Schuhkarton, aber das Orchester war überraschend gut. Auch der intime Klang war irgendwie - niedlich
Die ganze Oper wurde dargeboten. Die Sängerleistungen waren für den Rahmen ok. Es waren keine Stars. Die Tempi waren besser als in Salzburg. Der Dirigent baute ein paar Nettigkeiten ein. Die Inszenierung war schlicht in einem Zimmer. Es hat sehr gefallen. Figaro goes Kammermusik. Ich war von der ersten bis zur letzten Note entzückt. Das ist die Hauptsache. Lustig war wie der Dirigent bei den Rezitativen immer verschwand weil er sich ans Chemballo setzten. Am Ende der Rezitative sah man dann wieder die Hand mit dem Stab, wärend die andere noch mit den Tasten zu tun hatte.
Dies war nun meine wirkliche erste Opernerfahrung. Ich fürchte für ein richtiges Opernhaus kann ich mir weder die Klamotten, noch den Eintritt leisten. Gestern war ich mit 8 Euronen dabei