Hallo Forum!
Ich habe heute etwas interessantes von Peter Schreier, dem weltberühmten Thenor gelesen. Er, der er sich vor allem dem Werk des J.S. Bach sehr verbunden fühlt schreibt:
"Für die Zeit des Barock und der Frühklassik bis hin zu Mozart braucht man eine ganz bestimmte Tongebung, nämlich ein instrumentales Singen, das aber nicht emotionslos sein darf. Vielmehr bedeutet instrumentales Singen für mich, daß man die Disziplin des Instrujmntes als Sänger übernimmt und sich enem Klangkörper unterordnet - also das völlige Gegenteil von Virtuosentum, das sich in den Vordergrund drängt. Der Sänger muss sich vielmehr als mitgestaltendes Element fühlen. Dazu bedarf es eben dieser sehr flexiblen, instrumentalen Tongebung. Diese Art des Singens braucht hohe technische und künstlerische Voraussetzungen. Im modernen Opernbetrieb drohen diese Fähigkeiten unterzugehen. Infolge eines oft übermäßigen Forcierens kann die Stimme dann nicht mehr instrumental geführt werden, sondern sie schlägt aus. Und das ist für die bei Bach geforderte Art des Singens überhaput nicht brauchbar!"
Mich haben diese Äußerungen zum nachdenken angeregt. Könnten darin die Gründe zu suchen sein, warum ich mit der Oper des 19ten Jahrhunderts recht wenig anzufangen weiß, von Kantate, Oratorium und Lied aber sehr angetan bin.
Wie geht das Euch. Gebt Ihr Peter Schreier recht? Wenn ja, wird er seinen eigenen Ansprüchen gerecht? Kann das jemand noch besser? Wie wichtig ist Euch eine instrumentale Tongebung? Wenn ja, in welchem Zusammenhang, bei welchen Werken?
Und zu guter Letzt natürlich, könnt ihr Einspielungen bennenen, auf denen dieses instrumentale Singen besonders gut gelungen ist?
Auf eine angeregte Disussion freut sich
GalloNero