Karl Richter - Dirigent, Organist und Cembalist

  • Liebe Forianer,


    etliche Jahre lang prägte Karl Richter(1926-1981), den ich selbst noch im Konzert (als Organist) erleben durfte das moderne Bach-Bild.
    Man war stolz ein "zeitgemäßes" Bach-Bild geboten zu bekommen, aber andererseit hatte er auch viele Gegner, denen er zu fortschrittlich war.Richter. ein Dchüler Ramins und Straubes, vertrat nämlich einen temperamentvollen, dynamischen und rhytmischen Bach, was zu Beginn seiner Karierre als "mutig" eingestuft wurde, oder Befremden auslöste.
    1953 ründete er den Münchner Bach-Chor, zwei Jahre später das Münchner Bachorchester, zwei Klangkörper, die bei etlichen Schallplattenaufnahmen herangezogen wurden.



    Nach seinem Tod 1981, geriet er kurzzeitig schnell in Vergessenheit, weil die HIP-Welle alles nicht historisch orientierte scheinbar hinwegspülte. Indes - die HIP-Welle ist abgeflaut, sie behauptet sich zwar noch, wird aber derzeit nicht mehr als der allein seligmachende Weg angesehen. So konnte es nicht ausbleiben, daß man sich wieder auf Karl Richter besann, immerhin gibt es doch eingige Aufnahme mit ihm am Markt.
    Mich würde interssieren wie Ihr heute zu dieser musikalischen Ausnahmeerscheinung, denn eine solche war er, nein ist er, steht, beziehungsweise ob ihr überhaupt Aufnahmen von ihm habt.
    Jene, die behaupten er wäre ein langweiliger Traditionalist gewesen, haben ihn offenbar nie gehört und lediglich nachgeplappert, was ihnen jemand mit wenig Sachverstand vorgeplappert hat.
    Das heisst nicht, daß man nicht andere Sichtweisen vorziehen kann, oder aber (so wie ich) gern als Alternative hört.
    Dennoch ist Richter aus der Geschichte der Bach-Interpretation nicht mehr wegzudenken
    Dieser Einführungsbeitrag unterschlägt natürlich einiges, beispielsweise das Wirken Richters an der Orgel, aber dafür haben wir hier Spezialisten....


    Empfehlungen und Interpretationsbeschreibungen wären sehr willkommen, und durchaus auch kritische Sichtweisen.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,
    erst einmal der Hinweis, dass Du ein höllisches Tempo mit neuen Threads vorlegst.... man kommt in der
    Vorweihnachtszeit kaum dazu, hier Stellung zu beziehen! Wieviel bietet sich zur Zeit an konzertanten
    Möglichkeiten, sie zu besuchen........


    Aber nun zu dem Karl Richter-Thread....
    Dein Zitat:
    Jene, die behaupten er wäre ein langweiliger Traditionalist gewesen, haben ihn offenbar nie gehört und lediglich nachgeplappert, was ihnen jemand mit wenig Sachverstand vorgeplappert hat.
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------



    Was waren das für hervorragende Schaffensjahre von 1954 bis Februar 1982, die Karl Richter, als
    Begründer des Münchener Bachchores- und Orchesters begründen durfte.


    Geboren 15.10.1926 und aufgewachsen in einem Pfarrhaus Plauens im Vogtland und pietistisch evangelisch vorbelastet, studierte Richter am Kirchenmusikalischen Institut in Leipzig Orgel und Cembalo bei Karl Straube und Günther Ramin. 1946 Chorleiter der Christuskirche Dresden, 1949 Organist an der Thomaskirche Leipzig.


    1956 trug man ihm das Amt des Thomaskantors an, was R. aber ausschlug........... mit dem Gedanken,
    unbelastet von aller Tradition und Verpflichtung ganz nach seiner ästhetischen und künstlerischen Auffassung eine eigene Prägung Bachscher Werke geben zu können.


    1951 Orgellehrer an der Musikhochschule München und Kantor an der evangelischen Markuskirche München,
    Ab 1956 eine Professur an der Münchner Musikhochschule.


    Durch Richter gelangte die Musik Johann Sebastian Bachs in Bayern zu neuer Blüte: Als Organist und Kantor der Münchner Sankt-Markus-Kirche spielte Richter nicht nur selbst regelmäßig aus dem Werk des großen Barockmeisters, sondern gründete 1951 den Münchner Bachchor und zwei Jahre später das Münchner Bach-Orchester, das, ebenso wie der Chor, zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Nord- und Südamerika, Japan und die UdSSR unternahm. Darüber hinaus hatte Richter ab 1955 die Leitung der Ansbacher Bachwochen und später die des Münchner Bach-Festes inne.


    Unvergessen seine großartig besetzten Ansbacher Bachwochen, dessen künstlerischer Leiter er von
    1955 bis 1964 war. Hier erlebte der Bachchor 1956 seinen Durchbruch und galt alsbald als einer
    der besten Laienchöre der Welt..... es wurde ein Chor von herber, protestantischer Eigenart.....
    und viel gerühmt wegen seiner musikalischen exelenten chorischen Ausbildung....


    München, zu dieser Zeit vorwiegend in der Kirchenmusik auf die Messen von Mozart, Haydn,Schubert,
    Bruckner... etc. ausgerichtet, erhielt nun Zuwachs durch R. mit den Aufführungen Bachscher Werke.


    Aufgrund seines phänomentalem Könnens, unglaublicher Gedächtnisstärke, einer unbeschreiblichen
    Technik und aus einer starken Persönlichkeit heraus - als Orgel- und Cembalospieler - ..... gewann er schnell an Zulauf... vor allem auch jugendliches Publikum..... wohlbekanntes erschien in neuem
    Glanz, jede Interpretation wirkte als Neuschöpfung des von ihm aufgeführten Werkes.


    Weil sich R. nicht an die authentischen Aufführungspraxis ... mit originalen Besetzungen und Originalinstrumenten.... hielt, sind seine Aufnahmen bis heute als sehr umstritten anzusehen....
    Seine Kritiker ....Richters Bach klinge zu ementional, romantisch, satt und opulent.....


    Sein Wirken als Bachinterpret in den 50er bis 80er Jahren gehörte mit zu dem Genialsten... was die
    Musikepoche hervorgebracht hat.
    Einer der ganz Großen als "Dirgent, Organist, Cembalospieler und Musikerzieher des 20. Jahrhunderts...........


    Als Orgelvirituose nachfolgender CD besticht R. als Interpret Bachscher Orgelmusik mit einem exelentem und künstlerischem anspruchsvollem Spiel, das seinesgleichen sucht....



    sie habe ich in meinem Besitz und gilt für mich als großartiges Zeitdokument....


    Unvergessen sein eingespieltes Weihnachsoratorium 1-6 Teil von 1965 der Archiv Produktion - mit den wunderbaren Gesangssolisten: Gudula Janowitz Sopran, Fritz Wunderlich Tenor und Christa Ludwig als Alt, ..... - mit dem gerade aufgehenden Stern als Trompeter... Maurice Andre´ -


    eine Referenzaufnahme für mich als unbedingtes Archivdokument der 60er Jahre....



    sowie seine Kantateneinspielung von 1961:



    Bach: Wachet auf ruft uns die Stimme Canata BWV 140 / Magnificat BWV 243


    Diese Bachinterpretationen gehören zu den schönsten Werken Bach'scher Aufführungspraxis in den vorgenannten Jahreszyklen. Sie besitzen absoluten Referenzcharakter mit den höchsten
    Qualitätsansprüchen.....


    Jeder Zeitraum hat seine neue Aussage- und Interpretationsform.... ob nun in barocker Form (Gardiner)
    oder voluminös - opernhaft- aufgeführt, der Nutzniesser bleibt der Zuhörer und Klassikfreund...... !!!!!



    Richter. sah sich selbst nicht als Bachspezialisten sondern als universeller Musiker,setzte sich mit den Händelschen Werken auseinander.... trat als Dirgent klassischer und romantischer Sinfonien und Operndirigent auf.... gefragt in allen Opernhäusern dieser Welt..........


    Es bleibt als Fazit anzumerken:
    je mehr Kritiker Richter zu Fall bringen wollten, umsomehr Richter-Fans standen hinter ihm in einer unübersehnlichen Anzahl, weltweit.... seine aufgeführten Werke und Interpretationen wirken bis in unsere heutige Zeit hinein..................l


    Herzliche Grüße aus Spenge
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Alfred,


    vielen Dank für diesen Beitrag. Huldigt er doch einem Manne, der für mich zum Inbegriff des romantischen Barock-Klangs wurde ohne dabei allerdings oberflächlich oder bombastisch zu wirken.


    Auch ich durfte als 10jähriger Knirps Richter noch live erleben und zwar beim Internationalen Beethovenfest 1979 mit einer viel umjubelten Missa von Beethoven.


    Seine wegweisenden Einspielungen alle aufzuzählen, halte ich für überflüssig. Allein seine Interpretationen des Messias, inbesondere die deutsche Fassung, die er "entschlackt" hat, ist für mich immer noch "DER" Messias.

    Beste Grüße aus Bonn
    Matthias


    Ich tu', was meine Pflicht gebeut, doch hass' ich alle Grausamkeit (ROCCO)

  • ...und in Ergänzung zu den genannten Empfehlungen dürfen seine Bach-Passionen nicht vergessen werden:


    Die Matthäuspassion hat er in den späten 50ern aufgenommen und spiegeln die damals "revolutionäre" Bach-Auffassung des Karl Richter hundertprozentig wieder. Die Ende der 70er aufgenommene Version ist dagegen vergleichsweise abgeklärter. Sie hat sicher auch ihre Meriten (Peter Schreier at its best!), aber kommt nicht so "forsch" 'rüber wie die frühe Aufnahme.


    Die Johannespassion von 1964 ist in meinen Augen nachwievor die Referenzaufnahme dieses Werks. Besser hat es auch ein Philippe Herreweghe, ein Nikolaus Harnoncourt (Glückwunsch, übrigens, zum 75.!), ein Rene Jacobs oder ein Gardiner nie aufgenommen.


    Und die Brandenburgischen Konzerte von 1964... da kann man besten seine Bachauffassung erkennen! Und da gibt es noch die h-moll-Messe von 1962, die immer in der engeren Wahl sein sollte....


    Ach... irgendwie komme ich ins Schwärmen...


    Gruss,


    Hendrik

  • Hallo,


    ich kenne nur eine Aufnahme mit Karl Richter: Bachs Messe in h-Moll von 1962. Meine Lieblingsstelle dieser Aufnahme war (und ist) das erste Stück aus dem Credo (Credo in unum Deum). Die verschmelzenden Chor-Stimmen, das 'Ich glaube' und der im Hintergrund tanzende Gott: Wahnsinn, Geil! :)


    Nun gelten ja die Interpretationen Richters als 'nicht zeitgemäß', als 'total veraltet'. Das habe ich häufig gelesen ohne es recht verstehen zu können (ich kenne ja auch nur die eine Aufnahme). Deshalb habe ich mir vor ein paar Wochen eine zweite Aufnahme der h-Moll-Messe gegönnt. Die Auswahl fiel leicht: John Eliot Gardiner.


    Ich bin mit einer Riesenerwartung (-hoffnung) an diese Aufnahme herangegangen und wurde bitter enttäuscht. Gut, einige Längen Richters wurden durch das flotte Tempo aufgehoben. Aber: Die ganze 'Stimmung' des Werkes war weg. Von meiner Lieblingsstelle, dem Credo, will ich erst garnicht reden :(


    In Sachen h-Moll-Messe bleibt Karl Richter für mich _der_ Interpret.


    Viele Worte für was ganz einfaches ;)


    Gruß,
    Oliver

  • Oliver schrieb:


    Zitat

    Nun gelten ja die Interpretationen Richters als 'nicht zeitgemäß', als 'total veraltet'. Das habe ich häufig gelesen .....



    Ja, man liest viel Unsinn, auch im Internet (oder sollte man sagen: Vor allem im Internet ? Nein das wäre wohl zu pauschal.


    Sicher gibt es neuere Sichtweisen auf Bachs Werke, aber wie Du richtig beobachtet hast, müssen die nicht unbedingt überzeugender sein.


    Richter war eine Ausnahmeerscheinung, sowas verblasst nicht so schnell.
    ich erinnerere mich an ein Konzert vor vielen Jahren, ich glaube es war im Wiener Konzerthaus (oder Musikverein ??). Nein ich glaube es war ein Jeunesse-Konzert im Konzerthaus, ein Jugendabonnement, wo also nicht nur eingefleische Bach-hörer anwesend waren, weil das Abonnement war ja gemischt. Jedoch die Begeisterung war riesig, Richter trat als Orgelsolist auf. Als das Konzert offiziell zu Ende war, ging etwa die Häfte des Publikums, die andere Hälfte drängt zum Podium und "erzwang" mittels rhythmischen Applauses Zugaben. Richter setzte dann sein Monokel auf (war lediglich ein modisches Accessoire glaub ich)
    und fixierte lächelnd das Publikum. Danach begab er sich unter frenetischem Beifall an die Orgel. Dies wiederholte sich mehrere Male.
    Die Leute lauschten nun stehend, um Richter zu zeigen wie sehr sie sein
    Spiel schätzten. Richter genoss die Situation sichtlich. Das Publikum musste von Mal zu Mal länger und agressiver applaudieren, bis er sich zu einer Zugabe "überreden" ließ. Ob das eine halbe oder eine Stunde dauerte --- ich weiß es heute nicht mehr, jedenfalls so lange bis uns die Veranstalter das Licht stufenweise abdrehten......


    Das ist lange her und ich habe Richter seither nie wieder bewusst an der orgel gehört. Im Rahmen unserer Orgel-Threads einerseits und dem Karl Richter-Thread andererseits, habe ich in letzter Zeit zwei CDS von Ihm erworben: (erfreulicherweise gibt es wieder einiges, was bereits gestrichen war, nun zum Budget-Preis)


    Eine Aufnahme der Goldberg-Variationen



    und eine mit Tocaten und Fugen




    keine von ihnen klang akademisch verstaubt oder antiquiert.
    Im Gegenteil - Anders als gewohnt, teilweise sehr individuell und originell.


    Bei mir steht in Zukunft wieder mehr Bach und Richter am Programmzettel



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,
    Dein Zitat: Bei mir steht in Zukunft wieder mehr Bach und Richter am Programmzettel
    --------------------------------------------------------------------------------------------
    Wie in dem Tread: Rilling, Richter, Harnoncourt --- Bach - Kantaten
    bereits erwähnt unbedingt empfehlenswert:





    Herzliche Grüße
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Zitat

    Original von reklov29
    Weil sich R. nicht an die authentischen Aufführungspraxis ... mit originalen Besetzungen und Originalinstrumenten.... hielt, sind seine Aufnahmen bis heute als sehr umstritten anzusehen....
    Seine Kritiker ....Richters Bach klinge zu ementional, romantisch, satt und opulent.....


    Das kann ich nach nochmaligem Hören überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin zwar ein Freund historischer Aufführungspraxis und bin dankbar für deren Impulse. Die machen jedoch Karl Richters Bach nicht überflüssig. Doch bin ich wie so oft skeptisch, bei all den Lobhudeleien, die über einem Interpreten ausgeschüttet werden. Die ersten vier Brandenburgischen Konzerte fand ich sehr lebendig, spritzig und luftig interpretiert. Sie gefallen mir wirklich gut. Das 5. hingegen leidet unter einem relativ penetranten Cembalo-Klang und ist nicht lange durchzuhalten. Das 6. Konzert ist einfach nur lieb- und leblos eingespielt.

    Gruß,
    Gerrit

  • Gerrit Stolte schrieb bezugnehmend auf den immer wieder gehörten Vorwurf, Richter sei "altmodisch" bzw "überholt" etc:


    Zitat

    Das kann ich nach nochmaligem Hören überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin zwar ein Freund historischer Aufführungspraxis und bin dankbar für deren Impulse. Die machen jedoch Karl Richters Bach nicht überflüssig


    Ganz richtig.


    Ich betone immer wieder, daß das Reizvolle an Tonaufzeichnungen ja vor allem darin besteht, viele Interpreten, unabhängig von Zeit und Raum, immer wieder hören zu können, verschiedene Stile, verschiedene Moden.


    Richter erweist sich als durchaus interessant, auch für heutige Hörer, wenn man ihn nur erstmal hört. Er ist eine wirkliche Alternative zum "authentischen" Bachklang.


    Vielleicht eine Kurze Anmerkung zum Vergleich von Aufnahmen mit "historischen" im Vergleich mit "modernen" Instrumenten.
    Es ist immer eine Umgewöhnung des Hörers notwendig.
    Es ist meiner Erfahrung nach jedoch so, daß gewisse Stellen in Musikstücken in der einen oder anderen Besetzung "überzeugender" klingen, das wird manchmal dann verständlicherweise dem Interpreten angelastet, im Negativen, wie im Positiven.


    Daß manches, was Richter einspielte, gute Routine, aber nicht mehr war, wird wahrscheinlich niemand bestreiten wollen, das gilt jedoch uneingeschränkt für jeden Interpreten
    (Ausgenommen sind hier jene, die andauernd Aufnahmen aus künstlerischen Gründen nicht freigaben, jedoch werden auch deren Aufnahme, sobald sie verstorben sind, rücksichtslos aus den Archiven geholt und vermarktet. - zur Freude ihrer Fans)


    Jedes Ding hat 2 Seiten. So beschert uns die "Klassikkrise" etliches von Richter auf Budget-Price-Wiederveröffentlichungen was wir sonst nie mehr zu hören bekämen.


    Nützen wir diese Chance.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    (Ausgenommen sind hier jene, die andauernd Aufnahmen aus künstlerischen Gründen nicht freigaben, jedoch werden auch deren Aufnahme, sobald sie verstorben sind, rücksichtslos aus den Archiven geholt und vermarktet. - zur Freude ihrer Fans)


    Ein guter Ausgangspunkt für einen neuen Thread, da das wirklich eine interessante und heiß diskutierbare Sache ist. Lässt Du mir den Vortritt? :D

    Gruß,
    Gerrit

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Gerrit Stolte schrieb:


    Zitat

    Ein guter Ausgangspunkt für einen neuen Thread, da das wirklich eine interessante und heiß diskutierbare Sache ist. Lässt Du mir den Vortritt?



    Unbedingt.


    E sieht lediglich so aus, als ob ich erpicht wäre, alle Threads zu starten :D
    In Wahrheit bin ich lediglich erpicht darauf, daß welche gestartet werden. :D:D


    Worauf ich aber zu achten bitte, ist, daß kein Thread doppelt eröffnet wird (ist leider auch mir schon passiert), solche Parallelthreads schließe ich dann. (meistens)
    Als NICHT doppelt zählt, wenn ein Thema VÖLLIG ANDERS zur Diskussion gestellt wird.


    Also - Ans Werk !!


    Beste Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    ich möchte mich an dieser Stelle gern den Vorgängern hier im Thread anschließen und mich als "Richter-Fan" outen - schön, dass es doch Viele gibt, die seine Interpretationen und "seinen" Barockmusik-Klang schätzen :yes:
    Eine Zeitlang sah es wirklich so aus, als wäre man mit dem Bekenntnis "Ich höre gern Bach, interpretiert von Karl Richter" ein absolutes Unikum, belächelt als "veraltet" und mit modernen Erkenntnissen historischer Aufführungspraxis nicht vertraut...
    Aber wie Ihr schon schreibt: Diese Auffassung scheint sich ja glücklicherweise geändert zu haben - "historische Aufführungspraxis" um jeden Preis gilt nicht mehr als allein selig machend - und das ist auch gut so.... :]
    Karl Richter ist für mich in erster Linie Musiker (und das mit Überzeugung und Leidenschaft!) - kein Vertreter einer musikalischen Glaubensrichtung!
    Mich erstaunt immer wieder, dass Richter zu Beginn seiner Musikerlaufbahn als "modern" galt - schon er hat den Bach-Klang seiner Vorgänger anscheinend mehr als deutlich entstaubt! Ich habe mal Auszüge aus einer "Matthäus-Passion" aus den späten 30ern gehört - das ging mir denn auch zu weit - für die Interpreten damals schien ausgemacht zu sein, dass Bach nichts Schnelles komponiert haben KANN - was für ein zäher Klangbrei zog sich da durch das Stück, wie Kaugummi ;)...
    Und im Vergleich zum späteren "Extrem" im Rahmen der historischen Aufführungspraxis, wo man zeitweise den Eindruck hatte, es ging nur noch ums sportliche "Wer ist schneller?" hat Richter meiner Meinung nach ein sehr schönes Mittelmaß gefunden - und eben auch einen modernen Ohren entsprechenden "volleren" Orchester- und Chorklang geprägt, der halt eher heutigen Hörgewohnheiten entspricht, aber dadurch Barockmusik in heutige Zeiten "übersetzt" - mich stört oft der etwas dünne Klang barocker Ensembles (Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder, klar!), für die damaligen Zeitgenossen war dieser Klang Normalität, sie kannten nichts anderes.
    Aber der unvoreingenommene Zugang zu Barockmusik wird für heutige, "unvorbelastete" Zuhörer dadurch erschwert, finde ich - das Orchester klingt eben gewöhnungsbedürftiger und spricht so nicht jeden Zuhörer an. Und so verpassen viele Interessierte eine ganze Menge schöner und hörenswerter Musik.
    Daher plädiere ich auch heute für einen Aufführungsstil, der sich den Erkenntnissen historischer Aufführungstechniken nicht verschließt, einen modernen Instrumentenklang aber dennoch nicht kategorisch verbietet.


    Sehr gern höre ich von Karl Richter seine aus den späten 50ern stammenden Interpretationen von Händels Orgelkonzerten opp. 4 und 7
    --- und ich warte seit nunmehr fast 20 Jahren auf eine CD-Wiederveröffentlichung der Opernaufnahme von Händels "Giulio Cesare in Egitto" mit Fischer-Dieskau, Peter Schreier, Tatiana Troyanos u.a. Historisch absolut "unkorrekt" - aber mitreißend und leidenschaftlich interpretiert!

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Werte Forumsteilnehmer,


    ich habe gesehen, dass sich in diesem Tread Connoisseure, Experten und einige Zeitzeugen des Wirkens und des Werkes von Karl Richter ausgetauscht haben.


    Deshalb folgender Hinweis:


    Johannes Martin, damals selbst Mitglied im Münchner Bachchor, bereitet zurzeit eine Buchdokumentation vor, unter dem Titel


    Karl Richter in München - Zeitzeugen erinnern sich


    Das Entstehen dieser Dokumentation wird seit gestern mit einem neuen Weblog unterstützt. Kommentare, Anregungen und weitere Materialien sind immer willkommen!


    Weblog Karl Richter in München
    http://karlrichtermunich.blogspot.com


    Beste Grüße aus Berlin,
    Hugo

  • Es ist interessant, daß Karl Richter ja tatsächlich einmal mit einem historisierenden Ensemble musiziert hat, nämlich das Gründungskonzert der Capella Coloniensis im Jahre 1958, wobei er die Bach-Kantate
    "Schwingt freudig euch empor" dirigierte.


    Viel später, auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, hat er den damals frisch
    formierten Concentus Musicus Harnoncourts auf das von ihm veranstalte-te Münchener Bachfest eingeladen, um zu demonstrieren, das jeder das
    Recht habe, seinen eigenen Weg in einer Partitur zu gehen, obschon er
    von diesen Versuchen nicht viel hielt: "Wenn sie doch nur musikalischer
    wären", war sein Verdikt.


    Eine Bachinterpretation, die nicht in der jahrhundertealten sächsischen
    Musiziertradition wurzelte, war ihm wohl von vornherein suspekt.

  • Als Neuling, der gerade aus dem Ei geschlüpft ist, möchte ich hier meine Wertschätzung für Karl Richter zum Ausdruck bringen. Meine erste Begegnung mit Richter fand über das Medium Fernsehen statt, als die Brandenburgischen Konzerte von Bach übertragen worden sind. In der Folge hab ich mich dann auf die Suche nach Aufnahmen mit Richter sowie Literatur von und über Richter begeben. Wenn Richter sagt:


    "die neuzeitlichen Instrumente sind uns durch den Gang der Geschichte auferlegt, und eine nicht durchdachte, nicht durchgefühlte Interpretation wird durch ein Cembalo von Anno dazumal nicht besser",


    so kann man dieser Auffassung sicherlich unmittelbar ohne Probleme zustimmen; ferner wird diese Lesart auch verständlich, wenn man bedenkt, daß Richter durch eine Schule von Meistern (Karl Straube, Günter Ramin) gegangen ist, die in der Tradition des 19. Jahrhunderts standen. Insoweit nimmt Richter entwicklungsgeschichtlich m.E. eine überaus bedeutsame Rolle ein, markiert er doch den Übergang zur historisierenden Aufführungspraxis.

  • Aus gegebenem Anlass:


    Heute sei an den nunmehr 25. Todestag von Karl Richter erinnert.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Sagitt meint:
    nihil nisi bene.Natürlich bin ich, wie alle Klassikfreunde dieser Zeit, mit Richter aufgewachsen. Er war ja omnipräsent. Die DG brachte ihre wesentlichen Aufnahmen mit ihm heraus, das Fernsehen ( damals noch mit Bildungsauftrag) brachte an Ostern Aufnahmen mit ihm von den Passionen.
    Richter hatte immer großartige Solisten ( wer wollte seine Besetzung beim Weihnachtsoratorium toppen ?).
    Wesentlich für seinen Stil ist mächtiger Pathos. Beispiel: die Orgelkonzerte von Händel, große Orgel , recht grosses Orchester und dann : Vollgas.
    Beispiel : die Passionen. Großer Chor, breite Tempi.
    Neben diesem Pathos tiefes Durchdringen des Passionsgeschehens ( was die Stimmung bei der Produktion angeht, berichtet Fischer-Dieskau in seinen Erinnerungen darüber). Beispiel: Peter Schreier als Evangelist und DFD als Jesus in der Matthäus-Passion von 1979.
    Eigentlich mag ich diese Richtung, diese Grundeinstellung zu dieser Musik weniger, aber Richter hat bleibende Zeugnisse hinterlassen.

  • Hallo,


    wie der Thread:
    RE: Karl Richter - Dirigent, Organist und Cembaliist



    von @Alfred eröffnet wurde, befand er sich nicht im Orgelforum, sondern in einer anderweitigen Rubrik,
    die mir nicht mehr geläufig ist.


    Man sollte den Titel splitten in:


    1. Karl Richter, Dirigent
    2. Karl Richter, Organist
    3. Karl Richter, Cemballist


    dann könnte jeder zu dem Spezial-Thread über Karl Richter sein Statement abgeben, hier wird zuviel auf
    Nebenthemen Karl Richters gepostet, die in einem speziellen Orgel-Thread unangebracht erscheinen.


    Die Moderation kann das ja einmal überdenken,:jubel: zumal in dem Richter-Jahr noch weitere Themen über sein Leben und Werk eröffnet werden könnte.


    Grüsse
    Volker.



    Ich denke auch, dass er hier besser aufgehoben ist.
    MOD 006 Peter

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin neu in diesem Forum und sehr froh, 'es' gefunden zu haben. Zu dem Thema Karl Richter gäb es sehr viel zu sagen.
    Ich habe bei manchen Interpretationen (z.B. Weihnachtsoratorium / h-moll-Messe) zweierlei Empfindungen beim hören. Da ist einerseits der Glanz, den diese alten Aufnahmen verströmen und auch die gemäßigten Tempi, die grundsätzlich dem Hörer Zeit lassen, das Gehörte in sich aufzunehmen bzw. auf sich wirken zu lassen. Zwar mutet es einem manchmal etwas komisch an, wenn es gar zu langsam abläuft. Mir fallen jetzt at hoc keine konkrete Stelle ein. Vielleicht sind auch durch die sog. historische Aufführungspraxis unsere Ohren einfach anderes gewöhnt. Ich habe bei den Bach-Interpretationen, die dieser Aufführungspraxis folgen machmal den Eindruck, das die Dirigenten in Punkto 'Singbarkeit' (Chor) die Konkurrenz ausstechen wollen. Einer will schneller sein als der andere... Dabei bleibt nach meiner bescheidenen Meinung nach, zumindest manchmal die Musik 'auf der Strecke'.
    Habe selbst als Chorist bei solchen Aufführungen mitgewirkt und habe so manchen 'Rekordversuch' als unpassend empfunden. Ich mache die Beobachtung, daß zumindest dieser Dirigent mit zunehmenden Alter ( er ist zwar erst Mitte 50) so manche Stelle wieder mit gemäßigtem Tempo angeht. Vielleicht war das, was die alten (Richter und Co.) interpretiert haben, ja doch nicht sooo schlecht.

  • Karl Richter - für mich einer der größten Dirigenten überhaupt.


    Was er in den 50er bis 70er Jahren an Aufnahmen geschaffen hat, ist z.T. bis heute Referenz, man denke nur an die Bach'schen Passionen, das Weihnachts-Oratorium, die h-moll-Messe oder auch den Messias von Händel, der IMO bis heute die deutschsprachige Referenz darstellt. Dann wären da freilich noch die Bach-Kantaten zu nennen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Hallo,


    am 15. Oktober 1926 geboren, wäre Kalt Richter 80 Jahre alt geworden, wenn nicht ein plötzliches
    Herzversagen am 15. Februar 1986, 54jährig, sein Wirken jäh beendete. Der 15. ist sein Geburts-
    und Todesdatum, Ironie des Schicksals.


    Im Ausland wird seiner gedacht mit Gedenk-Konzerten wie dem nachstehenden:





    Turin, mit einem Memorial-Konzert zum 80. Geburtstag, am 30.11.; 4. + 6. + 16.12.2006.


    Auch hier im Forum sollte einmal im Gedenken auf sein Schaffen als der Bach-Interpret der 60 bis 80er Jahre hingewiesen werden.


    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Karl Richter ist für mich ein überragender Dirigent in Sachen Bach,Händel und erstklassiger Organist.
    Das Weihnachtsoratorium und die Johannes-Passion stehen für mich an erster Stelle..Den Messias kenne ich in zwei Aufnahmen einmal Deutsch und Englisch. Hatte die Deutsche Version mal auf Schallplatte und werde mir diese wieder auf CD bestellen. Leider hat er uns viel zu früh verlassen. Er hätte uns noch so viel gegeben.


    Gruß Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von helisara ()

  • Hallo,


    eine neue CD ist veröffentlicht worden wie folgt:



    Karl Richter, Einspielung Anton Bruckner Live-Mitschnitt eines Konzertes am 7. November 1977 im Großen Sendesaal des SFB. (Sender Freies Berlin)






    Dieses Konzert mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Berlin enthielt zunächst zwei Concerti grossi von G.F.Händel und dann die hier dokumentierte Sinfonie Nr. 4, die "Romantische", von Anton Bruckner.


    Das japanische Label Altus veröffentlichte im Juni des lezten Jahres diesen Konzert-Mitschnitt, den manche schon als Rundfunk-Mitschnitt kennen.


    Preis von EUR 14,99 (einschl. der Mehrwertsteuer),


    Bestellung der CD hier möglich!

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Allmählich tauchen die Einspielungen von Karl Richter wieder aus der Versenkung auf - wenngleich im Budget-Bereich - seis drum.


    Richter hatte das Pech stets verkannt zu werden. Ungeachtet dessen war er zu Lebzeiten berühmt wie nur wenige,


    Ironischerweise wird er heute gelkegentlich als etwas "hausbacken" und "bieder" gesehen - genau das Gegenteil ist der Fall
    Wenngleich Richter nicht im engeren Sinn zu den HIP-Jüngern zu zählen ist, er spielte auf "modernen" instrumenten, so war er es doch, der einen LEBENDIGEN und FEURIGEN Bach präsentierte, etwas das dem gängigen Bach-Bild seiner Zeit nicht entsprach, und wodurch er sich auch Kritik zuzog. Allerdings beruht auch seine Berühmtheit auf dieser (damals) modernen Weise, Bach zu interpretieren.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Siehe Anton Bruckner: Sinfonie Nr 4 "Die Romantische" -Thread. Eine für mich lobens- und hörenswerte Aufnahme.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Mich würde interessieren, was Karl Richter sonst noch außer Bach einspielte.


    Spontan fallen mir nur der Händel-"Messias" (1964) und "Julius Cäsar" mit Fischer-Dieskau (1969) ein.


    Der Bruckner ist für Richter ja wirklich überaus kurios!


    Sind euch noch weitere Ausflüge in andere Epochen bekannt?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Der Bruckner ist für Richter ja wirklich überaus kurios!


    Ja ...vor allem auf dem Cembalo :pfeif:


    Zitat

    Sind euch noch weitere Ausflüge in andere Epochen bekannt?


    War Barock nicht Ausflug genug? :untertauch:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Die andere CD, die ich von und mit Karl Richter besitze, ist



    Richter dirigiert die C-Dur Messe op. 86. Solisten sind Gundula Janowitz, Julia Hamari, Horst R. Laubenthal und Ernst Gerold Schramm.


    Wegen der sehr schönen Deutung der Missa Solemnis (mit Karl Böhm) höre ich die CD ab und an; Richters Interpretation hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Stimmt, die Missa nahm er auch mal auf, ich entsinne mich dunkel.


    Da Richters Bach ja sehr romantisch ist, könnte ich mir wirklich gut Aufnahmen von Werken des 19. Jahrhunderts unter ihm vorstellen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von MarcCologne
    --- und ich warte seit nunmehr fast 20 Jahren auf eine CD-Wiederveröffentlichung der Opernaufnahme von Händels "Giulio Cesare in Egitto" mit Fischer-Dieskau, Peter Schreier, Tatiana Troyanos u.a. Historisch absolut "unkorrekt" - aber mitreißend und leidenschaftlich interpretiert!


    Das Warten hat sich gelohnt: :)



    (falls Du die CD nicht ohnehin schon längst hast :D)


    Karl Richter scheint jedenfalls bei Tamino viele Freunde zu haben – und das ist gut so.


    Bis heute hat mich keine h-Moll-Messe mehr angesprochen als seine Deutung, dasselbe gilt für den "Messias", die Oratorien, Passionen und Kantaten.


    Es ist wirklich eine Schande, daß die Kantaten-Aufnahmen z. T. gar nicht mehr oder nur noch gebraucht zu horrenden Preisen zu haben sind. X(



    Bleibt festzuhalten: Karl Richter bleibt für mich meine persönliche Barock-Referenz.


    Die HIP-Ansätze sind z. T. durchaus gelungen (Harnoncourts Bach-Kantaten), haben mich in der Summe jedoch bislang nicht bekehren können. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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