Hallo,
in einer Zeit, wo allzuviel zu Recht vergessenes wieder ausgegraben wird, möchte ich an Paul Juon erinnern, da ich nach einer Suche hier im Forum feststellen mußte, daß er so gut wie nie erwähnt wurde. Informationen zum Komponisten findet man hier:
http://www.juon.org/0.IJGHomePage_de.html
Die Erinnerung findet im Kammermusikforum statt, weil Juon u.a. mehrere Klaviertrios komponiert hat, wovon sein op. 70 "Litaniae" m.E. zu den besten Werken dieser Gattung überhaupt gehört.
Das Werk, eine "Tondichtung" für Klaviertrio, wurde um 1920 komponiert und 1929 veröffentlicht. Es ist tonal geschrieben, weist jedoch eine hohe Originalität auf. Formal ist das Werk außerordentlich geschlossen, dabei sehr dicht und schlüssig gearbeitet, es gibt keine Längen. Auch auf Hörer mit einer eher gefühlsmäßig ausgerichteten Rezeptionshaltung ist die Wirkung meist stark, das Werk wirkt inspiriert und tief empfunden.
Die Aufnahme des Altenberg-Trios Wien umfaßt alle Klaviertrios von Juon, sie ist die einzige, die ich kenne und sie stellt mich in jeder Beziehung zufrieden, es wird ernsthaft und unmaniriert musiziert. Ein gutes, nicht halliges Klangbild ist das Tüpfelchen auf dem "I" dieser gelungenen Produktion.
http://www.amazon.de/Piano-Tri…3-8298414?ie=UTF8&s=music
Gruß
Andreas