Das schlaue Füchslein in Zürich

  • Moin,


    am 29.10.2006 in der Nachmittagsvorstellung mit ganzen vielen Kindern im Zuschauerraum, trotz tschechischer Sprache mit deutschem Übertitel und ohne Pause.


    Besetzung:


    Dirigent: Adam Fischer
    Inszenierung: Katharina Thalbach
    Ausstattung: Ezio Toffolutti
    Choreographie: Darie Cardyn
    Lichtgestaltung: Hans-Rudolf Kunz
    Choreinstudierung: Jürg Hämmerli


    Martina Janková (Füchslein Schlaukopf), Judith Schmid (der Fuchs), Ana Maria Labin (Franzl), Vida Mikneviciute (Sepp), Liuba Chuchrova (Försterin/ Eule), Nicole Davidson (das junge Füchslein), Rebeca Olvera (Schopfhenne), Kismara Pessatti (Specht/ Wirtin), Wakako Ono (Eichelhäher/ Grille), Rahel Lichdi (Heuschrecke); Oliver Widmer (Förster), Pavel Daniluk (Pfarrer/ Dachs), Peter Straka (Schulmeister/ Dackel), Valeriy Murga (Háraschta), Manuel Betancourt (Gastwirt), Maurice Coens (Frosch), Boguslaw Bidzinski (Mücke), Miroslav Christoff (Hahn)


    Impressionen:





    Anhand der Bilder erkennt man schon, dass Katharina Thalbach eine märchenhafte Inszenierung auf die Bühne gebracht hat. Im Wald tobt das Leben. Da brummt und summt es, kriecht und fliegt. Es gibt immer etwas zu sehen für das Auge. Die Menschen sind wie Karikaturen von Wilhelm Busch. Ein rauschendes Fest für Augen und Sinne.


    Um den Kindern die Geschichte verständlich zu machen tragen in den Umbaupausen vor dem Vorhang Mitglieder des Kinderchores, natürlich als Waldtiere verkleidet, Teile der danach folgenden Handlung vor.


    Musikalisch war die Aufführung solide. Leider deckte Adam Fischer die Sänger regelmässig zu, dabei gelang es ihm aber ncht die wunderbaren Klangfarben des Orchester sehr gut zu erzeugen. Das war bei Jordan Jun. im Juni in der Sache Makropolous deutlich besser.


    Trotzdem eine wunderbare Aufführung, die ich bestimmt nicht das letzte Mal gesehen haben werde.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Hallo Radagast,


    ist es denn der Aufführung gelungen, die pantheistische Auffassung Janaceks vom ewigen, unzerstörbaren Kreislauf des Lebens den Kindern verständlich zu machen, ohne die Grausamkeit des Lebens und Sterbens zu verniedlichen?


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)


  • Gute Frage,


    ich frage mal meine Tochter (12 Jahre), ob ihr das klar geworden ist.


    Verniedlicht wurde eigentlich nichts, aber grausam waren die Darstellung auch nicht. Es war eher so im Vorbeigehen, aber das liegt natürlich auch an der Oper selber, denn die einzelnen Szenen sind ja alle kurz und schlank gehalten. Hier stirbt das Füchslein sofort und singt nicht noch 10 Minuten, dass sie jetzt sterben muss.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Hallo Radagast,


    "Grausamkeit" war das falsche Wort, "Notwendigkeit" ist besser. In kaum einem anderen Stück wird lakonischer und unopernhafter gestorben, da hast Du recht.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)