RING in Mannheim

  • Hallo Wagnerfreunde,


    in Mannheim wächst die Wiederaufnahme des Ringes von 1999 heran. Die erste zyklische Darbietung soll im Januar 2007 gegeben werden.


    Am 15./29. Oktober 2006 waren Rheingold und Walküre zu hören.


    Tolles Orchesterspiel, die Tutti-Stellen wie Ab- und Aufstieg von/nach Nibelheim, Einzug der Götter in Walhall, Vorspiele 1., 2., 3. Aufzug Walküre sehr, sehr gut. Leider wird der hervorragende Eindruck getrübt durch etliche Patzer bei prominenten Stellen in den Trompeten (Rheingold-Motiv, Schwertmotiv).


    Dirigent Axel Kober wählt überwiegend _SEHR_ langsame Tempi, meistens gelingt es ihn aber, die Spannungsbogen aufrecht zu erhalten! Den Quasi-Monolog des Wotan mit Brünnhilde im 2. Aufzug habe ich - trotz aller Breite - noch nie so spannend gehört.


    Thomas Jesatko singt - als Rollendebüt- den Wotan. Ein sehr hell timbrierte Stimme für den höchsten der Götter, aber er bleibt nichts an Volumen schuldig. Sehr gute Textverständlichkeit.


    Susan Maclean ist eine tolle Fricka. Sängerisch und schauspielerisch absolut überzeugend. Für mich der nachhaltigste Eindruck beider Abende.


    Alberich bleibt für meinen Geschmack dahinter zurück. In dieser Rolle steckt doch viel mehr ... weder der Liebesfluch noch die Vefluchung des Ringes haben mich berührt.


    Auch Loge wurde sicher schon besser gesungen. Das ist doch eigentlich eine sehr dankbare Rolle. Routiniert, langweilig.


    Siegmund und Sieglinde, John Horton Murray mit Rollendebüt sowie Janice Dixon als Publikumsliebling fand ich wieder sehr gut.


    Hunding Mihail Mihaylov konnte mit einigen schwarzen Tönungen packen.


    Caroline Whisnants Brünnhilde konnte mit sehr guter Textverständlichkeit glänzen - hört man nicht oft in dieser Rolle. Sie ist wohl eher Sopran als Mezzo, lässt aber nichts an vokaler Durchschlagkraft vermissen.


    Ich werde wohl auch noch die beiden übrigen Teile der Tetralogie besuchen.