Stimmen von heute - René Pape


  • Gemäß Alfreds einleitendem Thread zur Reihe „Stimmen von heute“, demnach nicht nur Newcomer, sondern auch Sänger auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere gemeint seien, erlaube ich mir, nun den Bass René Pape in diesem Format unterzubringen.


    Des Basses Grundgewalt nicht unbehauen in den Raum zu stellen; diese Mahnung erteilt Jens Malte-Fischer den zukünftigen Sängergenerationen anlässlich der Würdigung eines der größten Belcantisten dieser Stimmlage in seinem Buch „Große Sänger“, des großen Ludwig Weber.
    Hört man René Pape, so lässt sich erfreut feststellen, dass er dieser Mahnung nicht bedarf. Die immer ungemein kultiviert im Sinne des Belcanto, mit makellosem Legato, geführte Stimme erinnert in der Tat an die vergangenen Leistungen einiger ganz Großen auf diesem Gebiet. Auffallend edel auch ist die Stimme timbriert, wobei ich mich mit der Beschreibung von Stimmfärbungen immer schwer tue: samtig, dunkelbraun, (wie ich mal gelesen habe, sanft nachgedunkelt mittlerweile: also jetzt sehr dunkelbraun, aber noch nicht schwarz ? :D) „Rund“ trifft es irgendwie, aber das sind auch Rotweine, ohne das man sie hören könnte. Nun, ein schwarzer Bass ist er sicher keinesfalls. Stimmfärbung und Gesangskultur verbinden sich zu einer großartigen Einheit und dürften mit der Tatsache, dass er auch ein gewinnender Bühnendarsteller ist, die Grundpfeiler seines Erfolges ausmachen


    Wie es hingegen mit der anfangs erwähnten „Basses Grundgewalt“ bestellt ist, macht eine differenzierte Betrachtung nötig. Pape ist wohl klassisch als Basso cantante einzuordnen, also als hoher Bass mit schlanker Stimmführung. Schallkraft und Volumen überschreiten aus meiner Sicht den gehobenen Durchschnitt nicht, wobei die Tragfähigkeit der Stimme durchaus gut ist, wie ich bei seinem Boris live in der Staatsoper erleben durfte.
    Problematisch erscheint mir die wirklich tiefe Lage: Hier klingt die Stimme im vergleich zur volltönenden Mittellage etwas hohl und verliert deutlich an Intensität, was ich z.B. beim Sarastro problematisch finde, obwohl er dennoch sicher der aktuell bedeutendste Vertreter dieser Partie sein dürfte. Wie weit es insgesamt in der Höhe geht, vermag ich noch nicht abzusehen. Bisher hat er offenbar klug um die hohen Tessitura von Partien wie Sachs und Wotan einen Bogen gemacht. Ob er Sie jemals erreich kann und will, vermag ich nicht zu sagen.


    Aktuell ist er für viele Partien weltweit die erste Wahl und sicher auf einem Höhepunkt seiner glanzvollen Karriere. Nach grundsolider Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und dem dortigen Konservatorium wurde er maßgeblich von Georg Solti gefördert, der Ihn bis zu seinem Tod in vielen Aufnahmen einsetzte und Ihm mit dem Sarastro 1995 in Salzburg zum internationalen Durchbruch verhalf. Als seine beiden Stammhäuser sind die MET und die Staatsoper in Berlin zu nennen, wo er seit Jahren erfolgreich als erster Vertreter seines Repertoires eingesetzt wird. Nach den Solti-Aufnahmen klafft in der Diskographie eine gewisse Lücke, so das Pape in den letzten Jahren vor allem für die regelmäßigen Opernbesucher in aller Welt von Interesse gewesen ist. Zunehmend sind aber in letzter Zeit auch hochkarätig besetzte Aufnahmen der Majors erschienen, die Ihn auch für die Konserven-Fanatiker dieses Forums interessant machen. So die neue Zauberflöte von Abbado, wo er den Sarastro singt, oder sein hochgelobter Marke in der neuen EMI-Aufnahme des Tristan.


    Wäre schon, wenn wir weitere Meinungen zu diesem Sänger sammeln könnten.


    Gruß
    Sascha

  • Hallo Antracis, hallo Siegfried,


    ich kenne zwei Aufnahmen mit Pape:


    In beiden hat er mir sehr gut gefallen, ließ er mich aufhorchen. Vorgenommen hatte ich mir, noch weitere CDs mit ihm zu kaufen. Doch habe ich das bis heute nicht getan. Aber wer weiß, vielleicht hat ja jemand aus dem Forum eine dringende Empfehlung. Ich glaube, ich würde schwach werden. Von Papes Leistung im Pappano-Tristan habe ich viel Gutes gehört. Doch ist mir diese Aufnahme zu teuer, habe ich ohnehin schon einige Tristan-Einspielungen und mag ich Domingo als Tristan nicht hören. Andere Vorschläge?


    fragt Thomas

  • Bisher konnte ich Rene Pape nur einmal live erleben - und dass auch (nur) als König Heinrich. War eine wirklich gute Leistung ! In den nächsten Jahren ist wohl auch der Wotan und der Sachs angeplant. Nur allzugerne würde ich mal seinen Gurnemanz hören...!


    Thomas, wie wäre es denn mit dem Barenboim-"Tannhäuser"....? Dort singt er den Landgraf und allein Seiffert lohnt die Anschaffung...

  • Hallo,


    ich habe Pape live 1995 in Bayreuth als Fasolt gehört - und war "elektrisiert" von seiner Stimme. Und 1996 in Wien als Hunding.


    Also wenn er wirklich mal als Wotan zu hören sein sollte - ich fahre überall hin und zahle jeden Preis 8o


    ;-)
    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

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  • Ich habe für Ende Februar Karten für seinen Gurnemanz an der Staatsoper in Berlin, freue mich schon tierisch drauf. :)
    Sollte er hier wirklich demnächst den Wotan wagen, übernachte ich wahrscheinlich in einer Loge. :D


    Hier gibs übrigens einen netten Videoausschnitt, wo er "Ella Giammai M'amo" bei einer Met-Gala singt. Direktlinks mag ja der Alfred nicht, deshalb bei Interesse bitte ohne die Anführungszeichen kopieren und abspielen...


    "http://www.youtube.com/watch?v=aiHiU1q8dwQ"


    Leider nicht ganz syncron zwischen Stimme und Bild, aber dennoch beeindruckend. Bei Youtube findet man im Übrigen erstaunlich viel über große Sänger, nicht nur Trash-Videos. Habe heute den Vormittag mit surfen verbracht und sogar historische Aufnahmen von George London, Boris Christoff (Sterbeszene des Boris!) und Siepi und auch viel von Ghiaurov gefunden.


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von Austria


    Also wenn er wirklich mal als Wotan zu hören sein sollte - ich fahre überall hin und zahle jeden Preis 8o


    ;-)
    Austria



    Scheint zumindest so zu sein, dass ich nicht so weit fahren muss, das Folgende hab ich grad "ergoogelt". :)


    Zitat

    René Pape, the magnetic German with the "black diamond" voice, has decided to take on the Mount Everest of bass roles, Wagner's Wotan, in a Ring cycle to be conducted by Daniel Barenboim and planned for 2010.


    The production is a joint project of the Deutsche Staatsoper in Berlin, where Barenboim is Music Director for Life, and the Teatro alla Scala in Milan, where he was named principal guest conductor last month.


    News of the role debut came out in an unusual way: a passing mention in an interview with Barenboim published in the June 20 Daily Telegraph of London. Pape's U.S. spokesperson confirmed his plans yesterday.


    Werd aber trotzdem schon mal heute anfangen zu sparen wegen der zu erwartenden monströsen Eintrittspreise. :D


    :hello:


    Gruß
    Sascha

  • Wer in der Nähe von München wohnt, hat jetzt gleich drei gute Gründe Anfang März in die "Weltstadt mit Herz" zu reisen - dort singt Pape an drei Abende jeweils unterschiedliche Stücke aus den "Meistersingern" (Flieder- und Wahnmonolog; Schlussansprache) sowie "Walküre" (Wotans Abschied) und "Parsifal" (3.Akt, Szene Gurnemanz-Parsifal). An allen Abenden ist zudem Robert Dean Smith mit von der Partie. Leider ist das Programm an jedem Abend relativ knapp bemessen - jetzt kann man nur hoffen, dass die DG mitschneiden und veröffentlichen wird.
    Dass Thielemann dirigiert, dürfte für manchen (weniger für mich) zusätzlicher Grund zur Anreise sein.

  • Hallo!!


    Kenne Papé nur als Mozart-Sänger und ich muss sagen, er gefällt mir in diesem Fach sehr gut.



    Folgende Aufnahmen kenn ich von ihm:


    Die Aufnahme ist ausgezeichnet besetzt. Mich stört hier das Bühnenbild extrem.Ein bissl komisch anzuschauen ist die Mimik des Herrn Pape beim Singen. Aber so lange, dass was rauskommt gut ist, störts mich kaum!


    Dann kenn ich noch eine Aufnahme von Bastien und Bastienne mit ihm als Colas. Max Pommer dirigiert. Die Aufnahme ist ein Teil der Brilliant Classics Mozart Edition, daher billig!


    LG joschi

  • Es war 1991, als ich René Pape zum ersten Mal hörte : Sarastro bei den Salzburger Festspielen. Auf seiner Homepage kann ich sein Geburtsdatum nicht herausfinden, aber ich denke, er war noch nicht 30 Jahre alt. Vielleicht wäre er als Sprecher besser besetzt gewesen, denn er verfuegte nicht ueber das Volumen im tieferen Register, das man eigentlich von einem Sarastro erwartete. Trotzdem war ich begeistert von der Schönheit seiner Stimme, ihrem noblen Klang, und von der Selbstsicherheit, mit der er den Sarastro innerhalb seiner Grenzen sang, ohne seine Stimme kuenstlich herunterzudruecken.


    Vom Klang und vom Umfang her also ein hoher Bass. Auf der Premierenfeier kamen wir ins Gespräch, und ich erinnerte ihn an einen Sänger, den er aus Dresden gut kannte : Theo Adam, dessen Stimme - zwar weniger schön - ähnlich hoch gelagert war und dem deshalb schon frueh Partien wie Wotan und Sachs angeboten wurden. Es gibt einen Tagebucheintrag ueber das Angebot, Sachs zu singen : "Mein Herz schreit Ja, aber mein Verstand sagt Nein!". Pape meinte daraufhin, er wuerde es genauso wie Adam halten und diese Partien nicht zu frueh singen.


    Nun ist die Zeit gekommen, und ich wuerde mich freuen, wenn ich Pape in einer dieser Rollen hören könnte. Beinahe hätte ich die Gelegenheit gehabt, Pape in den Weissen Nächten in St. Petersburg zu hören. Seit Pape 1997 in London unter Valeri Gergijevs Leitung König Heinrich im Lohengrin sang (später an der Met auch Gurnemanz), hatte Gergijev ihn immer wieder eingeladen, am Mariiinsky-Theater aufzutreten. Dies geschah bisher einmal, als Gurnemanz, und nun wird René Pape Mitte Juni in einem Konzert Szenen aus Boris Godnunov singen und kurz darauf auf der Buehne Filippo in Don Carlo. Leider fuer mich zu spät, denn dann bin ich schon wieder in Helsinki.


    Mikko

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  • Hallo Mikko,


    auch der jüngsten Sarastroaufnahme von Pape merkt man bei aller Timbreschönheit und wundervoll gerundetem Ton die Schwäche in der Tiefe an, auch wenn er insgesamt an Volumen gewonnen hat. Er ist wirklich ein basso cantante.


    Nächste Saison wird er als Sachs hier in Berlin debütieren, 2010 ist ein Wotan an der Berliner Staatsoper geplant. Ich bin sehr gespannt.
    Letztes Jahr habe ich Ihn als großartigen Boris Godunov an der Staatsoper erlebt.


    Vor einigen Monaten freute ich mich, Ihn endlich als Gurnemanz im Parsifal genießen zu dürfen, aufgrund seiner sängerischen Signatur hatte ich große Erwartungen. Letztendlich ließ sich aber kein Urteil fällen, weil er kolossal indisponiert war in einer insgesamt vom Pech verfolgten Aufführung. :(


    Grandios ist Pape in der über Youtube verfügbaren Aufnahme einer Gala, wo er die große Arie des Philipp II. aus Don Carlos singt.


    :hello:
    Sascha

  • René Pape war in der Bayerischen Staatsoper im April als Rocco zu erleben, mit Waltraud Meier und Robert Dean Smith. Ich war eigentlich überrascht, weil ich mir den Sänger nie in dieser Rolle vorgestellt hatte. Umso mehr bin ich überzeugt, dass wir mit dem Mann noch viel Grandioses erleben werden.
    Seinen König Marke (war mit Abbado aus Lucerne mal im Fernsehen) halte ich für ganz fantastisch, aber das ist wohl auch eine der dankbarsten Partien für Bassisten. Er wird ihn im November 2007 übrigens auch in München singen.
    René Pape als Wotan… Ich hoffe da ein wenig auf den nächsten Münchner Ring, der 2010 oder so anstehen soll.

    Man kann wirklich sagen, daß ich Mozart sehr, sehr viel verdanke; und wenn man sich ansieht, wie z. B. meine Streichquartette gebaut sind, dann kann man nicht leugnen, daß ich das direkt von Mozart gelernt habe. Und ich bin stolz darauf!
    Schönberg

  • Habe Rene Pape vor kurzem erst als Philipp hier gehört. Ich hatte den Eindruck, dass Publikum wäre vor Begeisterung am liebsten aufgesprungen nach der großen Arie :jubel:
    Ganz großes Gefühlskino !


    Bin auf seinen Gurnemanz am Sonntag gespannt. Ohne ihn hätte ich es mir dreimal überlegt, ob ich mir Parsifal "antue".


    Ich hoffe, er singt nochmal Boris Godunov hier - ich hab's nämlich bislang nicht geschafft, reinzugehen.


    Gruß
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Habe Rene Pape vor kurzem erst als Philipp hier gehört. Ich hatte den Eindruck, dass Publikum wäre vor Begeisterung am liebsten aufgesprungen nach der großen Arie :jubel:
    Rosenkavalier


    Bin ja schon eine ganze Weile der Meinung, nach Berlin umziehen zu müssen (der Kunst wegen). Das wird, durch die Aktivitäten hier im Forum, ja noch mehr gefördert, wenn man ständig auf so gute, schöne und charmante Sänger aufmerksam gemacht wird, die bei Euch ja so viel öfter auftreten, als hier in München.


    René Pape erlebt man allerdings auch ab und zu hier, z.B. in dieser traumhaften Besetzung:


    Filippo II. René Pape
    Don Carlo Fabio Armiliato
    Rodrigo Simon Keenlyside


    Da schwappte die Begeisterung ähnlich hoch.


    LG Ingrid

  • Eigentlcih kann bei Don Carlos nur Begeiiterung schwappen! :jubel:
    Ein Filippo, der mich zum Weinen brachte, ist Philipp Lloyd. Diese Arie "Ella giammai m'amo"("Sie hat mich nie geliebt") macht wirklich aus einem Ekel von Tyrannen einen armen bemitleidenswerten Mann, der trotz alledem die Sympathien des Publukums gewinnt.
    Das Geniale an Verdis Don Carlos ist für mich, dass er die Charaktere so unglaublich fein und ambivalent zeichnet. Die Verräterin Eboli, der man nciht zürnen kann, die Elisabetta, die man schütteln möchte, den Filippo den man trotz seiner Despotie verstehen will.
    Was für eine Kunst, aus ienem solchen Theaterstück ein so eigenes Kunstwerk zu machen!
    Wenn Pape den Philipp so emotional gesungen hat wieLLLoyd muss die Oper eigentlich nachher ein See gewesen sein. Ich sass hier wirklcih heulend vor der DVD und DAS passiert mir HÖCHST selten!
    F.Q.

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  • Selten war ich nach einer Oper psychisch so fix und fertig und konnte mich erst nach ziemlich langer Erholungsphase an den Begeisterungsstürmen beteiligen. Das ganze Ensemble war in dem Fall aber so unglaublich gut, nicht nur Pape alleine, aber seine Mitwirkung war natürlich die Krönung.

  • Ja, geht mir auch so. Das Furchtbare ist einfach, dass ALLE am Ende Alles verlieren. Keiner kommt gut oder gar glücklich aus dieser Geschcihte heraus. Entweder man verliert das Leben oder die Liebe oder die Familie oder die Ehre oder die Selbstachtung oder alles zusammen. Filippo und Elisabetta bleiben übrig, aber ihr Leben ist verpfuscht, so wie das der Eboli. Schlimmer als der Tod kann es z.B. für Eboli NACH der Oper nciht mehr werden.
    Was für eine Tragödie und dazu diese geisterhaften Chöre am Ende--das ist wahrlich an Tragik kaum zu überbieten. Für mich neben Rigoletto und Traviata Verdis Stärkste Oper. :jubel: :jubel: :jubel:
    Lieber Antracis, danke für diesen Link. Leider fehlt der hinreissende Anfang der Arie. :( Dafür ist aber Nicolai Ghiaurov auf derselben Seite zu hören/sehen mit derselben Szene und zwar ganz und gar und auch ganz und gar ergreifend.


    F.Q.

  • Scheint so, als wenn ich mich nicht grämen müßte, dass ich die Staatsopernfesttage aus verschiedenen Gründen nächstes Jahr nicht schaffe, weil gerüchteweise (?) René Pape doch nicht den Sachs geben wird ? Weiß jemand genaueres ?


    http://www.playbillarts.com/news/article/6686.html


    Und James Morris bei den Preisen ? Ich konnte den Enthusiasmus für diesen Sänger noch nie recht teilen, zumal er bei Wagner selten zu erkennen gibt, dass er weiß, worum es geht. :rolleyes:


    Jedenfalls hoffe ich jetzt langfristig auf Pape als Wotan.




    Fairy Queen:


    Zitat

    Lieber Antracis, danke für diesen Link. Leider fehlt der hinreissende Anfang der Arie. unglücklich Dafür ist aber Nicolai Ghiaurov auf derselben Seite zu hören/sehen mit derselben Szene und zwar ganz und gar und auch ganz und gar ergreifend.


    Ghiaurov ist wirklich gut, wobei ich noch bessere (weil farbiger und nuancierter gesungen ) Aufnahmen mit Ihm kenne, als dieses Video. Aber immerhin auch ein visueller Eindruck dieses großen Künstlers. :jubel:


    Kennst Du eigentlich die Version der Arie von Alexander Kipnis von 1930 ( in deutsch gesungen ) ?


    Gruß
    Sascha

  • Nein, leider nciht. Ich habe nicht so sehr viele Cds bisher, bin eher der absolute LIVE- und RADIO-Hörer. :yes:
    Dank einiger liebenswerter Nikoläuse und Christkinder hier ändert sich das momentan aber rapide.
    :lips:
    Allerdings kann ich mir kaum etwas Ergreifenderes als Philipp Lloyd in der oben genanten Aufnahme aus dem Royal Opera House vorstellen.Solltest du etwas Besseres haben(als Hörbeispiel), schick bitte eine Ladung Tempotaschentücher mit! ;)


    F.Q.

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  • Liebe Fairy Queen,


    wer ist denn Philipp Lloyd ?


    Den Namen kann ich nirgendwo im Internet finden.


    Ich kenne nur Robert Lloyd. Der ist aber nicht herausragend.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Pardon, das war die Identifikation der Rolle mit dem Sänger, ich meine ihn natürlich, ROBERT! :untertauch:
    ICH finde ihn in DIESER Rolle auf DIESER Aufnahme(London 1985 unter Haitink, mit Cortubas, Lima, Inszenierung Visconti) serh wohl herausragend. :yes: Mich hat das emotional total ergriffen, auch bei Wiederholung!. Und wenn ein Sänger das fertigbringt ist er FÜR MICH herausragend, denn das schafft nur ein Bruchteil. Ich sitze sehr selten irgendwo mit rollenden Tränen vor einer Retortenaufnahme(live schon eher mal, weil ich da die Schwingungen direkt mitbekomme) Da kann er meinetwegen Schwächen haben die zum Himmel schreien, ist mir piepegal. :yes: :yes: :yes:
    Callas hatte auch Schwächen die zum Himmel schreien, das war mir auch total egal, obschon das hier kein Vergleich sein soll.
    Auch nicht nur annähernd, also bitte keine Miss-Verständnisse. :no:
    In Bezug auf Stimmen sind Geschmäcker einfach immer wieder GRUNDverschieden, das ist ein seltsames Phänomen.....


    F.Q.

  • Mittlerweile ist es übrigens leider offiziell auch auf der Website der Staatsoper Berlin zu lesen: Pape wird nicht als Sachs im Rahmen der Staatsopernfesttage in Berlin debütieren, stattdessen wird James Morris singen. Da mich der schon vor 15 Jahren nicht wirklich überzeugen konnte, bin ich ganz froh, dass mir Zeit und Geld für die Festtage fehlen.


    Insofern freue ich mich auf Pape als Don Giovanni im Dezember und hoffentlich in 2 Jahren als Wotan.


    Gruß
    Sascha

  • Liebe Taminos,


    ich habe René Pape auch recht häufig auf der Bühne erlebt und war zumeist sehr angetan; Sarastro liegt doch ein wenig außerhalb seiner stimmlichen Grenzen in der Tiefe, da fingiert er schon den einen oder anderen Ton. Sein Figaro hat mir gut gefallen, auch sein Leporello (auch so eine dankbare Partie, bei der gerade Papes gut funktionierendes Parlando sich hervorragend macht).
    Als Sachs könnte er vielleicht wirklich glänzen.


    Weiß jemand von Euch etwas über seinen Escamillo (an der Met, soviel ich weiß)? Er könnte einer der wenigen sein, die Partie überhaupt bewältigen!


    Hoffentlich kommt da noch viel Hörenswertes!


    Gruß,


    Christian

  • Am 15. August ist es endlich soweit: Dann erscheint endlich die erste Solo-Recital-Platte von René Pape mit dem schönen deutschen Titel: God, Kings and Demons.



    Rene Pape - God, Kings and Demons


    Erscheinungstermin: 15.8.2008

    Arien von Wagner, Gounod, Mussorgsky, Mozart


    Rene Pape,
    Staatskapelle Dresden,
    Dirigent: Sebastian Weigle
    Label: DGG


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Habe Pape bisher nicht oft gehört, zuletzt soeben in der Live-Übertragung von Beethovens IX. im Fernsehen (Dirigent: v. Dohnányi). Eine wirklich tolle, machtvolle Stimme! Zu schade, daß er 2008 den Sachs in Berlin abgesagt hat. Vielleicht noch zu früh ...

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nachdem schon Villazon für die Titelrolle absagen mußte, hat jetzt auch Rene Pape seinen Auftritt an der MET abgesagt.


    Rene Pape ist seit mehreren Jahren einer der Publikumslieblinge an der New Yorker Metropolitan Opera.
    In der kommenden Spielzeit sollte er in einer Neuproduktion von "Hoffmanns Erzählungen" die vier Bösewichter singen.


    Nun hat er der New Yorker Oper abgesagt mit der Begründung, diese vier Rollen seien zur Zeit (noch) zu schwer.


    Eine weitere große Enttäuschung für die New Yorker nach dem Ausfall von Villazon.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Seine Absage ist zwar für die Fans enttäuschend, aber sie zeugt möglicherweise von einem intelligenten Sänger, der seine musikalische Karriere gewissenhaft plant. Die Termine sind ja Jahre im Voraus verplant, und wenn dann jemand sagt "Ich bin noch nicht so weit" - alle Achtung!


    René Pape ist ein hervorragender und rührender König Marke, zu sehen und zu hören auf z. B. diesen Aufnahmen:



    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Rene Pape ist ein intelligenter Sänger mit einer edel tmibrierten Stimme
    gewiissermaßen in der Fortsetzung von Siepi und Crass, ohne allerdings die erotisch-emotionale Ausstrahlung eines Siepi zu besitzen. Alerdings wer hat die schon? Mein schönstes Opernerlebnis mit ihm war sein
    Leporello in Berlin. So brillant gesungen habe ich die "Registerarie" noch kaum gehört. Pape degradierte den Giovanni in dieser Aufführung zum Statisten.
    Allerdings kann auch er den Mangel an tiefen, schwergewichtigen Basstimmen a la Weber, Greindl, Frick, Böhme, Moll und eventuell noch Karl-Christian Kohn nicht ausgleichen.
    Genau wie die Heldentenöre sind die wirklichen Tieftöner offensichtlich verschwunden.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus,


    danke für Dein Lob zu René Pape, der in der Tat einer der hoffnungsvollsten Bässe der Gegenwart sein dürfte.


    Daß er kein so "schwarzer Baß" wie Frick ist, kann man kaum bestreiten (aber wer war das schon?).


    Vielleicht hat die Tatsache, daß er nicht ganz so tief liegt wie Frick, auch den Vorteil, daß er irgendwann mal doch noch die Krönung der Baß-Rollen übernehmen wird: eben den Sachs. Pape ist jetzt Mitte 40, also keine Bange, auch Fischer-Dieskau hatte ja erst mit 51 sein Sachs-Debüt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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