Wer war Edith Vogel ?

  • Liebe Forianer,


    lange Zeit lag bei mir unbearbeitet ein Radiomitschnitt der Hammerklaviersonate im Schrank, bis ich endlich Zeit hatte, diesen zu bearbeiten.
    Umwerfend die Interpretation und stupende wirkende Art der Pianistin Edith Vogel.
    Da machte ich mich auf die Suche nach Informationen und weiteren Aufnahmen, was sich als recht schwierig erwies.


    Inzwischen konnte ich die Beigabe-CD des BBC Music Magazines erwerben, auf der besagte Sonate nebst op. 111 für die Nachwelt erhalten war sowie eine weitere BBC Veröffentlichung mit der Choral-Fantasie op. 80 unter John Pritchard.
    Anhand dieser wenigen Kostproben jedoch stand für mich fest, dass es sich um eine Pianstin aller ersten Ranges handelt.
    Da fragt man sich doch, warum es gerade von der Vogel fast keine Tondokument gibt. Es scheint, dass sie - aus welchen Gründen auch immer - fast keine Studio-Produktion hinterlassen hat.


    Im Booklet der Sonaten-CD war leider keine Info enthalten, bei der Choralfantsie stand zu lesen:


    "Die in Österreich geborene Pianistin Edith Vogel starb im Januar 1992 in ihrem achtzigsten Lebensjahr. Sie trat im Alter von fünfzehn Jahren zum erstenmal in Wien in der Öffentlichkeit und bei einer Rundfunkübertragung auf. In Wien war sie Schülerin von Schnabel gewesen; dann kam sie, ohne eine Pfennig Geld, nach London; sie hatte keinerlei Interesse an Publicity, und der Verlauf ihrer Karriere war unstet, da nur Perfektion und das allerhöchste Niveau in Hinblick auf künstlerische Integrität und Aufrichtigkeit sie zufrieden stellen konnte. In England umfasste ihre Rundfunkkarriere viele Auftritte bei den "Proms", Solo-Konzerte und Studioaufnahmen. Werken, wie zum Beispiel Beethovens Große Sonate für das Hammerklavier und die Fantasie für Klavier und Orchester mit Chor, die Paganini-Variationen von Brahms und Schuberts Wandererfantasie drückte sie ihren eigenen Stempel auf. Als Lehrerin an der Guildhall School in London bestand sie auf dem allerhöchsten technischen Niveau, aber wurde von ihren Studenten wegen ihrer Menschlichkeit und ihrem Interesse an deren Wohlergehen sehr geliebt."


    In den Archiven der British Library (siehe .pdf-Datei anbei) ist sie mit diversen Mitschnitten aufgeführt, so dass ich hoffe, dass irgendjemand den einen oder anderen davon ggfs. archiviert hat.


    Für mehr Informationen über Edith Vogel wäre ich äußerst dankbar.


    Gruß,
    Jürgen

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]