Haydn - Das Hauptwerk

  • Auch wenn ich eigentlich gegen solche best-of-threads bin, mache ich es inkonsequenterweise doch lieber selbst, bevor man alles langwierig verbessern muß. :D Außerdem ist Haydn ein Komponist, den gar nicht so wenige noch zu entdecken haben, jedenfalls abseits der mit Namen versehne Sinfonien.


    Die beiden wichtigsten Genres in Haydns Schaffen, sind klarerweise die Sinfonie und das Streichquartett mit über 100 bzw. ca 70 Werken. Daher scheint es mir angemessen für die Auswahl aus diesen Gruppen 2/3 zu reservieren. Dennoch kann es sich natürlich nur um eine repräsentative Auswahl handeln, nicht um eine der eindeutig "besten" oder "wichtigsten" Werke
    Bei den Quartetten wähle ich je einen persönlichen Favoriten aus allen Opusnummern ab op 20 aus, bei den Sinfonien konzentriere ich mich stärker auf die bekannten "Hauptwerke")


    Sinfonien


    45 "Abschied"
    48 "Maria Theresia"


    70


    82 "Der Bär"
    83 "Das Huhn"
    86
    88
    92 "Oxford"


    97
    99
    102
    103 "Paukenwirbel"
    104


    Quartette


    op.20,4 D
    op.33,3 C
    op.50,4 fis
    op.55,2 f "Rasiermesser"
    op.64,3 B
    op.74,3 g "Reiter"
    op.76,2 d "Quinten"
    op.76,5 D (zwei aus op.76 statt eins aus op.77


    Chorwerke:


    Schöpfung
    Jahreszeiten
    "Nelson"-messe "(Missa in anguistiis)


    Klaviersonaten:


    c-moll (Hob. 20)
    C-Dur (Hob. 50)
    Es-Dur (Hob. 52)


    Klaviertrios:


    c-moll (Hob.13)
    E-Dur (Hob. 28 )
    Es-Dur (Hob. 29)



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Einspruch, Euer Ehren:


    104 als altersschwacher Endpunkt fliegt raus, 94 kommt rein. Bei den Klaviertrios muß zwingend das G-Dur all'Ongarese rein.


    Mit op. 76 II bin ich absolut einverstanden - der Rest ist mir fast egal.


    Fast, wie gesagt, denn die Opern zählst Du trotz Griesingers:


    er hätte, anstatt der vielen Quartetten, Sonaten und Symphonien, mehr Musik für den Gesang schreiben sollen, denn er hätte einer der ersten Opernschreiber werden können


    nicht zum Hauptwerk?


    Ich bin enttäuscht. ;(


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Einspruch, Euer Ehren:


    104 fals altersschwacher Endpunkt liegt raus, 94 kommt rein. Bei den Klaviertrios muß zwingend das G-Dur all'Ongarese rein.


    Nein, nein, solche Äußerungen lassen mich doch sehr an deinem Geschmack zweifeln. An der 104 ist gar nichts altersschwach, während das all'ongarese halt das einzige bekannte Trio, aber ziemlich flach und viel weniger interessant als viele andere ist.
    Und bevor 94 104 ersetzt habe ich noch einige andere Kandidaten, z.B 98 und 101 und besonders 90 (die hätte ich eigentlich jedenfalls reinschmuggeln sollen).


    Zitat


    Die Opern zählst Du trotz Griesingers:


    er hätte, anstatt der vielen Quartetten, Sonaten und Symphonien, mehr Musik für den Gesang schreiben sollen, denn er hätte einer der ersten Opernschreiber werden können


    nicht zum Hauptwerk?


    Die Nachwelt hat sie klarerweise nicht zu den Hauptwerken gezählt. Ich habe aber in der Tat vergessen, für eine Oper Platz zu lassen. Ich kenne aber nur Armida flüchtig, kann das daher nicht beurteilen. Man streiche eine Sinfonie, eine Klaviersonate oder ein Klaviertrio und füge eine Oper ein, die man für die beste hält.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • 104 soll raus? 8o
    Mit ihrer Brucknerschen Einleitung und dem langsamen Satz, der wie eine Zeitreise zum späten Schubert anmutet? Nein! :motz:


    Außerdem hat das Anhören von Nr. 104 bei mir schon einmal eine Wundheilung beschleunigt. :rolleyes:


    Insgesamt finde ich die Liste völlig ok. Kleinere Mäkeleien:
    Warum bei den Symphonien die eher konventionelle 48? Wenn es eine Dur-Symphonie sein soll, dann doch eher 46 in H-dur.
    Bei op. 33 würde ich wegen des ersten Satzes, der eine neue Dimension thematischer Arbeit eröffnet, Nr. 1 in h vorziehen.


    Für das E-dur Klaviertrio könnte wirklich eine Oper rein...



    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Auch wenn ich eigentlich gegen solche best-of-threads bin, mache ich es inkonsequenterweise doch lieber selbst, bevor man alles langwierig verbessern muß. :D


    Schneller ist ein Saulus wohl noch nie zum Paulus geworden... :D


    Viele Grüße


    Bernd

  • Jawohl, 104 muss drin bleiben :yes:
    (jetzt inszeniere ich schon ne kleine Revolution gegen den Brötchengeber mit :untertauch: ) :D


    :hello:
    Stefan


    PS: Hätte noch gerne die e-moll-Symphonie drin :rolleyes:

    Viva la libertà!

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Man streiche eine Sinfonie, eine Klaviersonate oder ein Klaviertrio und füge eine Oper ein, die man für die beste hält.


    O.K. 104 gegen L'anima del filosofo


    :D


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Wenn es Beethoven wäre, dann hatte Johannes möglich die Volksliedbearbeitungen genannt. ;)
    Aber jetzt... (bloß mit Klaviertriobegleitung sind es schon um die 30 CDs).


    LG, Paul

  • Hallo, Johannes!


    Symphonien:


    No. 104 ist eine meiner Lieblingssymphonien und bleibt selbstverständlich drin!


    No. 48 sollte auch drinbleiben - sehr, sehr gut!


    No. 94 sollte rein, da schließe ich mich an. Raus kann dafür No. 97.
    Mir wäre zudem No. 98 statt No. 99 lieber.
    Was ist an No. 70 denn so besonders?


    Quartette:


    Da kenne ich mich nicht genug aus. ich freue mich, daß mein derzeitiger Favorit op. 76 Nr. 5 dabei ist.


    7 Worte:


    Was fehlt ist definitiv "Die sieben letzten Worte"!
    Ich halte das (ebenso wie er selbst) definitiv für ein Hauptwerk. Es gibt ja drei Möglichkeiten, es unterzubringen. Wie wäre es statt der 70. Symphonie?


    Trios:


    Hier kenne ich mich gar nicht aus. Das einzige, das viele kennen, nämlich No. 25, sollte dabei sein. Da gebe ich Ulli recht. Entscheide Du, welches dafür rausfliegt.


    Sonaten:


    Da höre ich kommende Woche nochmal rein und äußere mich dann.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Salut,


    ich wäre eher dafür, auf die "30" zu verzichten und Werkgruppen zu bilden, voilá:


    Die "Pariser" Sinfonien
    Die "Londoner" Sinfonien I
    Die "Londoner" Sinfonien II
    zusätzlich einige besonders Bedeutende wie z.B. 48, 49 oder so... :rolleyes:


    Viele Grüße
    Ulli

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    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Insgesamt finde ich die Liste völlig ok. Kleinere Mäkeleien:
    Warum bei den Symphonien die eher konventionelle 48? Wenn es eine Dur-Symphonie sein soll, dann doch eher 46 in H-dur.


    Stimmt, an die habe ich gar nicht gedacht, die ziehe ich der 48 auch vor. Allerdings wollte ich mit Absicht eine etwas konventionellere wie 48 drinhaben. Man kann auch drei der früherer Sinf. lassen und 82, die ich zuerst nicht drin hatte streichen.


    Zitat


    Bei op. 33 würde ich wegen des ersten Satzes, der eine neue Dimension thematischer Arbeit eröffnet, Nr. 1 in h vorziehen.


    Für das E-dur Klaviertrio könnte wirklich eine Oper rein...


    Nein das bleibt drin! dann lieber das c-moll-trio raus (das habe ich eigentlich nur genommen, um nicht drei sehr späte Trios zu haben)
    Die Quartette sind ja alle pars pro toto, ich würde auch auf op.20,2 u.v.a. nicht verzichten wollen. Gerade in op.33 finde ich das "Vogelquartett" das mit Abstand eingängigste, aber mit Zähnen und Klauen würde ich es nicht verteidigen.


    Wie gessgt, bei Haydn sehe ich (anders als bei Beethovne u. Mozart) in einem solchen thread ein gewisse aufklärerische Funktion, weil viele Hörer aufgrund der vielen Werke nicht wissen, wo beginnen oder gar dazu neigen, aus der Quantität auf einen Mangel an Qualität zu schließen.


    viele Grüße


    JR

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  • Zum einen hätte ich gerne wenigstens ein Werk nach den typischen "Sturm&Drang"-Sinfonien und vor den "Parisern" drin. Nr. 70 (D-Dur) zeichnet sich durch ein strenges d-moll-andante als 2. Satz und eine kontrapunktisches Finale, das in mancher Hinsicht die Jupitersinfonie vorwegnimmt, aus und ist sicher eines der interessantesten Stücke aus dieser Zeit .
    Was ihr mit 94 habt, ist mir schleierhaft. Die drei der Londoner, die ich am wenigstens schätze, sind 94, 95 und 100. Zwar ist hier jede Auswahl etwas willkürlich (wegen 97 vs. 98 fange ich z.B. keinen Streit an), aber 99 ist eine meiner Lieblingssinfonien überhaupt, das Finale allein (Fuge für Klarinette solo) ist eines der brillantesten Stücke von Haydn.


    Zitat


    7 Worte:
    Was fehlt ist definitiv "Die sieben letzten Worte"!
    Ich halte das (ebenso wie er selbst) definitiv für ein Hauptwerk. Es gibt ja drei Möglichkeiten, es unterzubringen. Wie wäre es statt der 70. Symphonie?


    Ungern. Erstmal: Welche Fassung der 7 Worte? Wenn dann doch eigentlich die Orignalfassung für Orchester ohne Vokalstimmen? Zweitens ist es zwar eine sehr originelles Werk, aber m.E. kein mit den Oratorien oder den späten Messen wirklich gleichzusetzendes Hauptwerk. Da schmerzt mich eher, dass man nicht noch eine späte Messe dazunehmen kann.


    Zitat


    Trios:


    Hier kenne ich mich gar nicht aus. Das einzige, das viele kennen, nämlich No. 25, sollte dabei sein. Da gebe ich Ulli recht. Entscheide Du, welches dafür rausfliegt.


    Nein. Hier bin ich äußerst stur. Weil das eine völlig analoge Situation zur Mondscheinsonate oder Pathetique bei Beethoven ist. Das Trio ist ein hübsches und spritziges, aber eher flaches Werk und kommt nicht nur deswegen rein, weil kaum jemand genügend der Trios kennt, um sich überhaupt eine Meinung bilden zu können!


    viele Grüße


    JR

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  • Hallo Johannes,


    Tauschangebot:


    Sinfonien 6-8 hinein, dafür z.B. 45, 70, 83 wieder ins Regal. Dann haben wir auch ein paar frühe Sinfonien dabei. 6, 7 und 8 mit dem Concentus musicus - da muss man sich doch nicht mit Dir streiten, oder ?( ?( ?(


    Na bitte, geht doch :yes: Freundliche Grüße von Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Hallo, Johannes!


    O.K., O.K., bei den Symphonien und Klaviertrios halte ich mich erstmal raus (mein Favorit zwischen Sturmdrang und Parisern ist No. 80, ist aber vielleicht zu nahe an zweiteren). Ich bin mit Hob. I:94 nicht verheiratet und erst recht nicht mit Hob. XV:25. Aber mit folgendem Werk:


    Ich will eigentlich hauptsächlich "Die sieben letzten Worte" dabei haben. Bei mir persönlich wäre es in einer Zehnerliste mit dabei. Ich weiß, daß auch andere das Werk sehr schätzen (siehe entsprechenden thread). Zudem finde ich die geistliche Musik in der Liste bisher unterrepräsentiert. Zur Version - mir wäre es als Streichquartett am liebsten. Dafür meinetwegen nur zwei Klaviertrios oder -sonaten oder eine Symphonie oder ein anderes Quartett raus - egal, hauptsache dieses Werk kommt rein!! Hilft mir jemand!! :hello::hello:


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius
    Hilft mir jemand!! :hello::hello:


    Damit Du keine schlaflosen nächte hast :hahahaha::pfeif: helf ich Dir.
    Weg mit diversen Quartetten oder Klaviersonaten und rein mit den sieben Worten.
    Und die Theresienmesse und die Paukenmesse nehmen wir auch gleich mit rein.

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Weg mit diversen Quartetten


    8o8o


    Nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten! Ich bin für mehr Quartette - insbesondere op. 51. :beatnik:

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  • Hallo,


    ich hätte da noch einen Vorschlag für die Symphonien :D :


    Nr. 26 in d-moll ("Lamentatione")


    Gründe:


    - die moll-Tonarten sind in der Auswahl unterrepräsentiert
    - die Symphonie ist dreisätzig
    - sie entstand kurz vor dem Beginn von Haydns langen "Galeerenjahren" in Esterhazy (1766)
    - sie weist bereits viele Elemente der "Sturm- und Drang"-Symphonien auf
    - der erste Satz "groovt" einfach wunderbar!


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    (Fuge für Klarinette solo) ist eines der brillantesten Stücke von Haydn.


    Das kann ich mir lebhaft vorstellen... :D


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Andrew
    6, 7 und 8 mit dem Concentus musicus - da muss man sich doch nicht mit Dir streiten, oder ?( ?( ?(


    O.K. - ich gebe mich geschlagen: 104 rein [dafür 6-8 mit cm raus].


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo, Giselher!


    Zitat

    Original von GiselherHH
    ich hätte da noch einen Vorschlag für die Symphonien :D :
    Nr. 26 in d-moll ("Lamentatione")


    Eher als die "Tageszeiten", o.k.
    ABER: Was soll dafür raus? DAS ist der Punkt!


    Zitat

    - die moll-Tonarten sind in der Auswahl unterrepräsentiert


    Daher auch mein Verweis auf No. 80.
    Dafür sind sie bei den Quartetten überrepräsentiert. :D
    So viele Moll-Symphonien sind es aber bei Haydn gar nicht, prozentual gesehen.


    Zitat

    - die Symphonie ist dreisätzig


    Das ist doch eher ein Gegenargument. :rolleyes:


    Zitat

    - der erste Satz "groovt" einfach wunderbar!


    8)


    Viele Grüße,
    Pius.


  • Salut,


    Deine Gründe in Ehren - aber einer fehlt:


    - Hauptwerk


    :D


    Ulli

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    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Hallo Ulli,


    aufgrund des häufigen Gebrauches durch ein anderes geschätztes Mitglied des Forums finde den Begriff schon ein wenig ausgelutscht ( :untertauch: ), aber in der Sache hast Du natürlich völlig recht!


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo Pius,


    also die "Tageszeiten" können von mir aus drinbleiben. Bei den Symphonien dominieren sonst für meinen Geschmack doch sehr die bekannten (aber zugegebenermaßen grandiosen) Spätwerke, daher würde ich nichts anderes streichen ( wir haben´s ja :D ).


    Ansonsten: warum keine dreisätzige Symphonie (sozusagen als Einblick ins kompositorische Laboratorium des Dr. Haydn), es gibt ja auch sechssätzige Exemplare (Nr. 60).


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von GiselherHH
    also die "Tageszeiten" können von mir aus drinbleiben. Bei den Symphonien dominieren sonst für meinen Geschmack doch sehr die bekannten (aber zugegebenermaßen grandiosen) Spätwerke, daher würde ich nichts anderes streichen ( wir haben´s ja :D ).


    Der thread heißt aber nun halt mal "Hauptwerk" und nicht "Die weniger bekannten, aber äußerst hörenswerten Sinfonien von Haydn". Da könnte ich sofort noch 20 Stück aufzählen, die noch nicht auf der Liste sind... Völlig klar, dass die letzten 20 ab 82 da überrepräsentiert sind, auch wenn man ja dort schon große Schwierigkeiten hat auszuwählen. Aufgrund der einzigartigen Form ist die "Abschiedsinfonie" zu Recht eine der wichtigsten der Stücke dieser Zeit. Aber sie kann meinetwegen auch ersetzt werden.


    Pius: In welcher Fassung plädierst Du denn nun für die 7 letzten Worte?


    Die Originalfassung ist und bleibt das Orchesterwerk; inwiefern man die Quartettversion als "geistliches Werk" verstehen soll, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Gewiß könnte man ein Quartett (z.B eins der beiden aus op.76 rausnehmen, dafür die Quartettfassung der 7 l W). Ich bin trotzdem dagegen. Zum einen, weil die Quartettversion nicht das Original ist, zum anderen weil es eben nicht Fisch und nicht Fleisch, jedenfalls kein richtiges Quartett. Und mit Werken, die solche Schwierigkeiten bei der Einordnung biete, verfährt man am Leichtesten, indem man sie rausläßt ;)


    3 von >50 Klaviersonaten und 2-3 von >30 Trios finde ich angemessen; dann lieber noch eine Sinfonie raus.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • also, die sieben worte müssen rein und natürlich die paukenmesse als DIE messe, die außerordentliche neuerungen in das gesamtmesschaffen überhaupt gebracht hat ... dafür könnte mientwegen die nelsonmesse raus ..wenns sein muß ..
    auch die missa cellensis nr. 1 ist für haydns werk maßgeblich

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Nicht nur "Die sieben letzten Worte" gehören dazu, sondern auch mindestens eine Volksliedbearbeitung von Haydn. Er hat Begleitung für Klaviertrio geschrieben; auch noch für Klavier + Violine.
    Und zu Hause muß ich mal nachschauen, ob es nicht auch noch Bearbeitungen gibt für nur das Klavier als Begleitungsinstrument. Denn da habe ich eine LP-Box von Elly Ameling worauf alle Liedern von Haydn.
    Also bereits qua Volumen gehört etwas dabei. Und dann sind sie auch noch so schön. Ich schlage vor "The Blue Bells of Scotland".


    LG, Paul

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  • Hallo, Johannes!


    Ja, ich schon wieder! :D


    Zitat

    Pius: In welcher Fassung plädierst Du denn nun für die 7 letzten Worte?


    Ist mir wurscht - Hauptsache sie sind drin.
    Schreib doch einfach:


    "Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze"


    ohne weitere Angaben dazu.


    Zitat

    Die Originalfassung ist und bleibt das Orchesterwerk


    Alle Fassungen sind Original. Haydn hat das Werk so gemocht, vielleicht hätte er noch mehr Bearbeitungen gemacht, wenn er länger aktiv gewesen wäre.


    Zitat

    inwiefern man die Quartettversion als "geistliches Werk" verstehen soll, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.


    Es ist eindeutig ein geistliches Werk, genau wie Bibers Rosenkranzsonaten.
    Ich empfinde das auch so beim Hören.



    Keine Diskussion bei Hob. XVI:52. Das ist IMO seine beste Sonate.
    Bei Hob. XVI:50 stimme ich auch noch zu.
    Warum aber Hob. XVI:20?
    Soll eine Moll-Sonate dabeisein? Dann eher Hob. XVI:34.
    Soll eine frühe Sonate dabei sein? Dann eher Hob. XVI:35.
    Oder beides in einem, dann gäbe es noch die etwas aus der Art geschlagene, aber sehr interessante Hob. XVI:36.


    Die Moll-Quartette sind überrepräsentiert. Op. 33 kenne ich zufällig, da könnte man ebensogut die Nr. 2 Es-dur oder die Nr. 3 C-dur nehmen.
    Außerdem sind 8 Quartette IMO zu wenig.


    Bei Haydn könnten wir ruhig auf 35 Werke aufstocken, wenn wir schon bei Beethoven 32 hatten, und z.B. op. 51 und op. 77 Nr.1 (schätze ich sehr) dazunehmen. Sowie eine zweite Messe (siehe Klingsor), ein Konzert (am besten das Trompetenkonzert) und eine Oper (siehe Ulli).


    Zu den Symphonien sage ich nichts mehr, zu viele Köche verderben den Brei (siehe den parallelen Mozart-thread :wacky: ).


    Sammel mal die ganzen Vorschläge und mach eine neue Liste - ein paar Kompromisse wirst Du doch eingehen können, oder? :D
    Zumal ich eine Erweiterung auf 35 (wennicht gar 40) Werke für legitim und angebracht halte.


    Viele Grüße,
    Pius,
    großer Haydn-Freund.


  • Das Werk kann gerne in die Liste, aber ich bitte, sich für eine Fassung zu entscheiden. Alles andere ist geschummelt :rolleyes:



    Ich war für op.33 Nr. 3 C-Dur. Dann wären 4 Dur, 4 moll. Man kann aber auch das Quinten (das habe ich u.a drin, weil es hier im Forum das beliebteste überhaupt zu sein schien) durch eins aus op.77 (oder eben op.51) ersetzen. Das entspräche auch eher der eigentlichen Systematik, eins aus jedem Opus.


    Zur Anzahl: ich habe bei den Quartetten und Sinfonien jeweils etwas mehr als ein Werk pro 10 genommen, bei den Sonaten etwas weniger. Bei den Quartetten sind die frühen und auch opp.9&17 nicht unbedingt Hauptwerke und dann ergab sich 8, wenn man aus jeder Sammlung eins nimmt.


    Zu den Klaviersonaten; die c-moll-Sonate ist gewiß eine der bekanntesten und am häufigsten gespielten, sie vertritt in der Tat den Platz der frühen und der Moll-Sonate. Sie ist wesentlich berühmter als die drei von Dir genannten Alternativen, wobei ich gegen die auch nicht viel einzuwenden hätte, ich halte sie schon für interessanter als 35 und 36. Die e-moll (und h-moll) Sonaten sind seltsamerweise recht wenig bekannt.
    Bei 3 von ca. 50 Sonaten gibt es viele sinnvolle Auswahlmöglichkeiten (auch wenn viele Stücke gewiß keine Hauptwerke sind)


    Ich habe auch nichts gegen eine zweite Messe oder die in tempore bellie statt der in angustiis. Mir würde auch de Schöpfung stellvertrtend für die Oratorien reichen.
    Allerdings tue ich mich schwer das bekannteste Klavierkonzert D-Dur oder auch das Trompetenkonzert als Hauptwerke zu sehen, besonders angesichts der vielen Stücke, die draußen bleiben müssen. Es muß nicht unbedingt ein Konzert dabei sein.


    :hello:


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Man kann aber auch das Quinten (das habe ich u.a drin, weil es hier im Forum das beliebteste überhaupt zu sein schien) durch eins aus op.77 (oder eben op.51) ersetzen. Das entspräche auch eher der eigentlichen Systematik, eins aus jedem Opus.


    Man könnte... aber das tun wir nicht. :D Denn aus Georgs Feder stammt:


    [...] Op. 76 Nr. 2 [Hob. III:76] d-moll. Den Höhepunkt der thematischen Arbeit in Haydns Quartettschaffen bildet der 1. Satz des berühmten "Quantenquintetts". [...]


    Dem willst Du doch wohl nicht widersprechen, oder? Zudem wäre es naezu fatal, einen anerkannten Höhepunkt der thematischen Arbeit aus dem HWk zu entfernen? Wo kommen wir denn da hin...? ;)


    4 moll / 4 Dur halte ich eh für nicht ganz koscher: Bei Mozart würde das z.B. nicht funktionieren. Das Tongeschlecht sollte doch egal sein - das "beste" zählt.


    Zitat

    oder die in tempore bellie statt der in angustiis


    ***Wuff***


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Statt 97, 86 und 83 müssen 100, 84 und 93 rein!

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

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