Zur Verfügung stehen die nummerierten Werke op. 1 - op. 50C sowie eine Anzahl weiterer, von denen ich hier nur die Wichtigsten (vor allem Fragmente) anführen will, die aber auf keinen Fall fehlen dürfen:
Fragmente/Werke ohne Opuszahl
Gurrelieder
Jakobsleiter
Moses und Aron
Jedes dieser 3 Monumentalprojekte stellt einen Höhepunkt im jeweiligen Schaffensabschnitt: 1) tonal, 2) frei atonal, 3) zwölftönig dar.
Die Werke mit Opuszahlen möchte ich nach Besetzung ordnen.
Klavierwerke
Zur Verfügung stehen opp. 11, 19, 23, 25, 33. Dabei stehen 11 und 23 an ganz wesentlichen Stationen, 11 ist meines Wissens das erste durchgehend atonale Werk überhaupt und 23 beinhaltet den als erstes veröffentlichten Zwölftonsatz in Schönbergschen Zwölftontechnik. Op. 19 gilt als perfektes Kleinod von Webernscher Prägnanz, hier ist kein Ton zu viel. Also:
3 Klavierstücke op. 11
6 kleine Klavierstücke op. 19
5 Klavierstücke op. 23
Streichquartette/trio
Unter den 4 Quartetten genießt das 2. den besten Ruf, ein Hauptwerk der vor-atonalen Phase, das streckenweise schon in Neuland vorstößt (auch in der Ergänzung durch die Gesangsstimme) andererseits aber berückend erweitert tonale Passagen hat. 1 mag ein wenig zurückstehen und 3 und 4 sehe ich eher als 12-Ton-Routine (wenn auch auf hohem Niveau) an. Im Gegensatz dazu ist das Herzinfarkt-Trio aus dem Spätwerk in seiner radikalen Zerrissenheit ein Ausbruch aus der Routine und vom ergreifendsten aus Schönbergs Feder überhaupt. Also:
2. Streichquartett op. 10
Streichtrio op. 45
Orchesterwerke und großbesetzte Ensemblewerke
tonal: Pelleas und Melisande, 1. Kammersymphonie, 2. Kammersymphonie (obwohl viel später komponiert)
atonal: 5 Orchesterstücke
12tönig: Variationen, Begleitmusik zu einer Lichtspielszene, Violinkonzert, Klavierkonzert, Thema und Variationen(?)
Im tonalen Bereich ist die Kammersymphonie schon aufgrund ihrer zukunftsweisenden Besetzungsreduktion wesentlich als Vorläufer der Werke für Ensemble der Nachkriegszeit. Die 5 Orchesterstücke beinhalten mit "Farben" eines der genialsten Stücke Schönbergs, den Versuch einer Melodie aus Klangfarben. Im Zwölftonbereich gibt es besseres mit hinzutretenden Stimmen. Also:
1. Kammersymphonie op. 9
5 Orchesterstücke op. 16
Werke mit Stimme und Instrumenten
Da ich die Lieder nicht kenne, führe ich nur einen Teilbereich an:
Herzgewächse, Pierrot lunaire, Kol nidre, Ode an Napoleon, Ein Überlebender aus Warschau, Moderner Psalm. Zwei darunter sind "Pflichtlektüre", Pierrot lunaire wegen der neuartigen Stimmbehandlung einer Sprechstimme mit Tonhöhenangabe, Ein Überlebender wegen der wirkungsvollen Umsetzung eines geschichtlichen Inhalts (Konzentrationslager). Also:
Pierrot lunaire op. 21
Ein Überlebender aus Warschau op. 46
Ich wage, die anderen Gattungen zu übergehen, z.B. alle Opern außer Moses und Aron (auch die Erwartung, da ich die Glückliche Hand nicht schwächer finde), ebenso die übrige Kammermusik (auch die Verklärte Nacht, da sie nicht an das 2. Streichquartett herankommt), und erwarte Rüge von Uwe.