eben auf der ORF-Homepage gelesen:
"http://orf.at/061211-6917/index.html"
ZitatAlles anzeigenAlagna sorgt in Mailand für Wirbel
Startenor Roberto Alagna hat die "Aida"-Aufführung in der Inszenierung von Franco Zeffirelli an der Mailänder Scala am vergangenen Sonntag fast zum Platzen gebracht.
Nach Angaben der Tageszeitung "Corriere della Sera" (Online-Ausgabe) will Intendant Stephane Lissner nun Strafmaßnahmen gegen den Sänger ergreifen.
Bei der Aufführung traktierte das Opernpublikum Alagna für seinen Auftritt in der Rolle des Radames, einer der Hauptfiguren der Verdi-Oper, mit Pfiffen und Buh-Rufen. Daraufhin verließ dieser empört die Bühne. Ein Teil der Zuschauer rief: "Schande, das hier ist die Scala."
Fliegender Wechsel rettet Aufführung
Nach Alagnas abruptem Abgang sprang Tenor Antonio Palombi für den Flüchtigen ein. Er übernahm die Rolle des Radames in Jeans und Hemd.
"Man hat mich einfach genommen und auf die Bühne geworfen. Es war schrecklich, doch ich habe es überlebt", sagte Palombi. Für seinen Spontaneinsatz erntete er einen neunminütigen Applaus am Ende der Aufführung.
Alagna hatte bereits nach der "Aida"-Premiere am vergangenen Donnerstag für Aufregung gesorgt. Er überwarf sich mit dem Opernpublikum. "Ich dachte, ich wäre auf einem anderen Planeten. Das echte Publikum mit Feuer im Blut, das gab es in der Scala nicht", schimpfte er.
Alagna verweigerte bis dato eine Entschuldigung für sein Verhalten. Er betont jedoch, künftig nicht mehr im Mailänder Theater singen zu wollen.
Herbe Kritik an Alagna
Intendant Lissner versuchte anschließend die Wogen zu glätten. Er verurteilt das Verhalten des Stars als unannehmbar und dankte dem Sänger Palombi für seinen Einsatz.
Eine Strafe droht dem Tenor wegen des Verlassens der Bühne. Noch offen ist, ob Alagnas Frau, die Sopranistin Angela Gheorghiu, im kommenden Juli wie geplant an der Scala in der Traviata auftreten wird.