Empfehlenswerte Dirigentenbeschreibungen

  • Kurz vor Weihnachten noch ein Geschenktipp:



    Autor: Wolfgang Stresemann, Erinnerungen an Herbert von Karajan... Ein seltsamer Mann....


    Obiges Buch habe ich mit großem Interesse gelesen. Stresemann beschreibt Karajan aus seiner
    Zeit als Intendant der Berliner Philharmoniker.....
    Ein empfehlenswertes Buch für Klassikleser....


    Grüße
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Danke für den Tip. Ist aber wirklich haarscharf vor Weihnachten ;)
    Gibt es offenbar auch nur noch antiquarisch?


    Gruß
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo Reinhard,


    in jeder guten Buchhandlung wohl zu erwerben, da das Buch neu aufgelegt wurde....
    Auf jeden Fall zu beziehen im Internet bei Amazon de.



    Herzliche Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
    wünscht Dir
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Habakuk Traber, Kent Nagano. Musik für ein neues Jahrhundert. Henschel, Berlin 2002


    wird z.Zt. verramscht (ja, ja, jetzt schon) für z.B. 6,95 Euro


    Gruß
    yarpel

  • Servus



    Diese neue (2003) Furtwängler-Bio hat noch einen stolzen Preis von 38 Euro, dennoch hatte ich mir sie gekauft und bin sehr zufrieden damit. Haffner hat sich in die gesamte Literatur eingelesen und ist kritisch mit ihr verfahren. Die Darstellung ist neutral, hin und wieder ist es schön, daß Furtwängler ein wenig verteidigt wird, aber er hatte nun mal auch Charaktereigenschaften, an denen es wenig zu beschönigen gibt. Eine sehr schöne Bio, außerordentlich flüssig lesbar.


    Mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt

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  • rupert schöttle: götter im frack. das jahrhundert der dirigenten. wien:bibliophile edition 2000. isbn 3707600106. 200 s, mit cd.
    :beatnik:

  • Hallo,


    hier eine Neuerwerbung: Dirigentenbiographie von Daniel Barenboim Die Musik - Mein Leben



    Er hat in seiner Autobioraphie anschaulich dargestellt, wie sein Leben mit Musik in 5 Jahrzehnten aus
    heutiger Sicht zu beurteilen ist.
    Beschreibung seiner Pianisten- und Dirigentenlaufbahn, als lesenswert zu betrachten.



    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo, eine Buchveröffentlichung über Kurt Masur von Johannes Forner:



    Aus der Reihe: Taschenbücher bei Ullstein 9,95 €


    Kurt Masur ist einer der großen Dirigenten unserer Zeit. Er hat mit den bedeutendsten Orchestern und Solisten der Welt konzertiert. Rechtzeitig zu seinem 75. Geburtstag (18. Juli 2002) erscheint nun diese große, vom Maestro autorisierte Biographie. Masurs langjähriger Vertrauter Johannes Forner hat seinen Lebensweg sachkundig und einfühlsam nachgezeichnet - das faszinierende Porträt eines weltweit gefeierten Künstlers.


    Autor: Johannes Forner, 1936 in Leipzig geboren, ist Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Von 1973 bis 1981 war er als Chefdramaturg am Leipziger Gewandhaus tätig.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Wahrscheinlich gibt's das nur noch im antiquarischen Buchhandel, nämlich:



    Magie des Taktstocks, Die Welt der großen Dirigenten, Konzerte und Orchester


    von Friedrich Herzfeld,


    erschienen bei Ullstein.


    Mein Exemplar zwischen "11. - 16. Tausend" ist im Jahr 1954 erschienen.


    Das Werk bietet einen Überblick von den "frühen Versuchen" (z.B. "Der erste Dirigent bei den Primitiven") des Dirigierens bis eben 1954, mithin bis zu einem Zeitpunkt, zu dem Künstler wie Keilberth, Schmidt-Isserstedt, Ludwig, Schüler, Wand, Leitner, Rieger, Rosbaud, Sacher, Celibidache, Fricsay, Solti als "Die jüngste Generation" bezeichnet werden.


    Ein "Blick in die Welt", nämlich nach Italien, Frankreich, England und Amerika rundet das Werk ab.

  • Magie des Taktstocks habe ich für zwei Euro bei Ebay bekommen und es mit großem Interesse gelesen. Sehr spannend, die Sichtweise von 1954 ein halbes Jahrhundert später zu lesen, dazu tolles Bildmaterial!


    ThomasBernhard: Die Furtwängler-Biografie von Haffner habe ich regelrecht verschlungen!


    Vorher hatte ich eine furchtbare Bernstein-Biografie (von einer amerikanischen Journalistin, Name ist mir entfallen) gelesen. Das Buch strotze vor Tratsch über schwule Sexorgien, angebliche Intrigen Bernsteins usw. Nahezu alle Handlungen in seinem Leben werden so ausgelegt und gedeutet, dass man zu dem Schluss kommen muss, dass der Mann ein unerträgliches Ekel war. Peinliches und schlechtes Buch.


    Recht neu auf dem Markt ist "Die großen Dirigenten unserer Zeit" von Jutta Spinola (Henschel-Verlag) Darin werden 30 Dirigenten ausführlich und viele mehr mit knappen Biografien beschrieben.

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  • KARAJAN - ANMERKUNGEN ZU EINER KARRIERE
    Robert Christian Bachmann
    ECON Verlag, 1983
    ISBN 3 430 111099


    Den Reiz einer gelungenen Biographie bedeutet für mich die Einhaltung zweier maßgeblicher Marschlinien:


    ENTWAPPNENDE KLARHEIT.
    Kein Platz für anhimmelnde Schwärmereien verliebt beweihräuchernder und verklärend wirkender Umschreibungen.


    BELEUCHTUNG GESCHICHTLICHER HINTERGRÜNDE
    Das Handeln des Protagonisten in seinem historischen Umfeld, seine Einflüsse, seine Orientierungen und das daraus entwachsene Handeln.


    Bachmann gelingt es ein farbenprächtiges Bild von Karajans Leben zu zeichnen, das über die Jahrzehnte hinweg oberflächlich zu schimmern vermag, jedoch bei näherer Betrachtung tiefgehende Risse aufweist.


    Im Vergleich zu den Büchern von Stresemann herrscht hier ein nüchterner Ton vor, der den Pfad des anekdotenhaften Plauschs zugunsten einer sachlichen Analyse verlässt und dabei sprachlich zu packen versteht.

    "Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt."
    Arnold Schönberg

  • Rund 1.000 Seiten dick ist die Karajan-Biographie von Osborne, die ich gerade lese (derzeit günstig zu beziehen bei 2001):



    Wer sich über historische Einzelheiten informieren möchte, ist hier richtig. Sehr lesenswert finde ich den Abschnitt über die ersten Jahre Karajans, also die Zeit bis zum Ende des WK II, wird Karajan seine Parteinähe doch immer wieder - zumeist undifferenziert - vorgeworfen.


    Detaillierte Ausführungen zu Karajans Dirigierstil sucht der Leser hingegen vergebens. Hier bleibt der Autor einsilbig.


    Thomas

  • Hallo.


    Die Osbornesche Karajan-Biographie habe ich vor rund einem Jahr auch gelesen. Tatsächlich habe ich sie auch komplett gelesen. Allerdings ist nur wenig hängen geblieben. Ich dachte eigentlich, dass ich damit mehr über Karajan erfahren könnte, doch ist mir die Person auch nach den 1000 Seiten fremd geblieben. Da hat ein Bewunderer geschrieben, der manches Negative umschifft, war mein Eindruck. Namentlich zum Ende hin war die Lektüre vielfach eine Quälerei - es wurde Fakt an Fakt gereiht, doch der rote Faden, der zum Verständnis unerlässlich ist, fehlte.
    Mir hat die Lektüre herzlich wenig gebracht. Zumal, wie Du Thomas ganz richtig anmerkst, Anmerkungen zu Dirigaten und Interpretationen fehlen.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Hallo,


    interessant: Die großen Dirigenten, von Harald C.Schomberg,


    Toscanini, von Harvey Sachs,


    Furtwängler, von Berndt W.Wessling,


    Georg Solti, von Paul Robinson,


    Erich Kleiber, von John Russell,


    Oder auch Selbstbiographien von Dirigenten, z.B:


    Aus dem Leben eines Musikers, von Fritz Busch,


    Thema und Variationen, von Bruno Walter.


    Ich erinnere mich ganz genau, von Karl Böhm.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • "Andere machten Geschichte, ich machte Musik."


    Gemeint ist der Dirigent Kurt Sanderling und das mit diesem Titel erschienene Buch (ISBN 3-932529-35-9).



    Zugegeben, ich bin ein großer Sanderling-Verehrer. Schon in den 60er bis 70er Jahren besuchte ich regelmäßig seine Konzerte mit dem (Ost-) Berliner Sinfonie-Orchester. Deshalb hat mich dieses Buch sehr interessiert und ich bin hellauf begeistert. Man kann es immer wieder lesen. Es ist keine bloße Biographie, sondern der Autor Roloff-Momin (früher Berliner Kultursenator) führt uns in einem langen Interview den für einen Dirigenten ganz und gar untypischen Lebenslauf vor. Ich habe Sanderling auch in Besuchergesprächen erlebt, die er damals als Chefdirigent mit seinem Publikum regelmäßig vor Saisonbeginn durchführte (heute undenkbar!). Wenn ich das Buch heute lese, höre ich seine Stimme. Als deutscher Jude in der Emigration in Sowjetrussland in Zeiten des Terrors der Stalin-Zeit und später dann zurück in Deutschland, aber auch wieder in einer (ganz anderen) Diktatur. Schonungslos offen beschreibt Sanderling seine Empfindungen und Erlebnisse mit der von ihm so genannten Obrigkeit. Zugleich wird der Umgang mit der Kulturbürokratie beschrieben und der Leser erhält Einblicke in ein ihm bisher verborgen gebliebenes Terrain. Man möchte das Buch nicht zur Seite legen, so spannend ist die Darstellungsweise. Und man erlebt nicht nur den Dirigenten, sondern ganz besonders den Menschen Kurt Sanderling. Im Anschluss daran befragt der Autor andere Persönlichkeiten zu ihren Eindrücken. Ein sehr lesenswertes, hochwertiges Buch!


    Leider nur noch einmal bei amazon und sonst wohl nur antiquarisch zu bekommen.


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    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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  • Wolfgang Seifert, Günter Wand: So und nicht anders (Gedanken und Erinnerungen)
    Erweiterte Neuausgabe Mainz 2007 der Erstausgabe 1998 - 546 Seiten -.
    Die Diskographie ist teilweise aktualisiert, die Erweiterung besteht in einem Kapitel, das die Zeit seit der Vorausgabe bis zu Wands Tod 2002 behandelt.


    Günter Wand war nicht nur einer der großen Dirigenten, er war auch Zeitzeuge seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. So ist das Buch gleichzeitig Geschichtsschreibung der reichs- und bundesdeutschen Kulturpolitik, besonders auch der Kölner Klüngelpolitik. Die unschöne Art und Weise, wie der Kölner Klüngel Günter Wand mitgespielt hat, nimmt denn auch einen nicht unbedeutenden Anteil der Schilderungen ein, und dies mag die eine oder der andere als streckenweise ermüdend empfinden. Aber Günter Wand wollte dieses Buch "so und nicht anders", so dass auch diese Schwerpunkte etwas über den Menschen aussagen. Besonders interessant sind die Textpassagen, in denen Wand selbst zu Wort kommt. Wolfgang Seifert arbeitet sehr sorgfältig mit umfangreichen Nachweisen unter Angabe der Fundstellen im Fußnotenapparat auf Veröffentlichungen, etc., und trägt auch unterschiedliche Sichtweisen vor.


    Unverzichtbar für jeden, der mehr über diesen großen, scheuen, sensiblen Musiker, seine Ansichten und sein Leben erfahren will.


    Liebe Grüße, Ulrich

  • Aber eigentlich unverzichtbar:
    Peter Heyworth. Otto Klemperer Life and Times
    Vol 1 1885 - 1933
    Vol 2 1933 - 1973
    Brillant recherchierte Lebensgeschichte eines Mannes, der so ganz anders war, als wir es von den Texten der CDs oder Platten lesen dürfen.
    Auch wenn Heyworth einiges verschweigt aus Diskretion gegenüber dem Beschriebenen. Die nebenbei erzählte Zeitgeschichte, eben diese Einbettung macht diese beiden Bände sehr lesenswert.
    Und für Klemp Fans sind sie unverzichtbar.
    Gruß S.


    PS. Der 1. Band dürfte unter dem Titel "Otto Klemperer, Dirigent der Republik" antiquarisch erhältlich sein.

  • Sauteuer aber sehr lesenswert.


    Ach und dann noch ne Anmerkung:
    Furtwängler, von Berndt W.Wessling
    Wessling sollte man nicht zu ernst nehmen. Er wurde (siehe auch Wikipedia für einen kurzen Beitrag) nie als seriös betrachtet.
    Daher sollte man zu anderen Quellen greifen.


    Gruß S.