Neuzugang zum Operngenre

  • Hi , Forianer!


    Mein erster Beitrag zum Opernforum :yes:


    Und schon hab ich eine frage:


    Habe mich bis jetzt - fast panisch - vom operngenre ferngehalten.
    Konnte zugegeben nicht allzu viel damit anfangen.


    Beging dann allerdings den "fehler" :baeh01: , einige opernouvertüren anzuhorchen, die mir sehr gefielen. Da dachte ich mir, so tolle ouvertüren, da muss ich doch nachforschen :D


    Und siehe da, im musikunterricht neulich, stand verdis aida auf dem programm und schon wars um mich geschehen. =)


    Als mir dann auch noch ein studienkollege la boheme vorspielte, war die entscheidung klar :]


    Jetzt oder nie ;)


    Möchte mich nun in die welt der oper hineinhorchen.


    Dachte daran, mit der zauberflöte zu beginnen, und dann weiterzumachen mit la boheme, tosca und sämtlichen weiteren kassenschlagern :D


    Kann mir jemand von euch einen sogenannten opernguide erstellen?


    (Wo ich wie mit was am besten anfange :D)


    Empfehlungen von aufnahmen sind natürlich auch erwünscht,


    aber achtung 8o


    es könnte sein, dass das opernforum bald um einen regelmäßigen besucher reicher ist :untertauch:


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Hallo Florian,


    ich denke, das Opernforum kann problemlos einen weiteren Besucher vertragen ;) .


    Allerdings denke ich, wird Dir mit einem "Guide" wenig geholfen sein, denn die Opernwelt ist zum Glück so verschieden und umfangreich, als daß man allgemeingültige Aussagen treffen könnte (und das ist auch gut so! ;) ).


    Damit Du trotzdem etwas von meinem Beitrag hast ;) : Mit der Zauberflöte zu beginnen, ist sicherlich keine schlechte Wahl. Sie ist eine der bekanntesten und eingängigsten Opern, und daß deutsch gesungen wird, ist sicherlich zum Beginn kein Nachteil...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Florian,


    meine Empfehlungen für dich, mit diesen Opern solltest du beginnen:


    Mozart: Die Zauberflöte
    Weber: Der Freischütz
    Donizetti: Lucia di Lammermoor (als Belcanto-Einstieg)
    Wagner: Der fliegende Holländer
    Puccini: Tosca
    Strauss: Elektra



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Lieber Florian,


    Puccini und Verdi sind nicht so mein Gebiet, obwohl ich Puccini zuweilen sehr gerne höre. Das kommt aber phasenweise vor. Ich weiß ja nicht, wie Dir Mozartopern gefallen werden / würden, aber da lege ich Dir natürlich die Zauberflöte ans Herz. Eine bestimmte Einspielung möchte ich nicht nennen, da ich mir auf der Suche nach dieser bestimmt schon 8 Aufnahmen dieser Oper ins Regal gestellt habe.


    Wärmstens empfehlen möchte ich Dir Le Nozze di Figaro, Cosí fan tutte sowie natürlich Don Giovanni!


    Von den erstgenannten gibt es hervorragende Einspielungen unter René Jacobs. Der zaubert wirklich! Ich habe noch keine Aufnahme von dem gehört, die mir nicht gefallen hat. Er bringt etwas sehr lebendiges aus den Werken hervor. Sehr sehr schön!!! Vom Don Giovanni gibt es eine sehr schöne Aufnahme unter Giulini!!!


    Überhaupt war der Figaro unter Jacobs der Funke, der das Feuer in Punkto Klassik bei mir so richtig zum lodern brachte!


    Vielleicht gefallen Dir auch Barockopern?! Meine erste große Liebe war diesbezüglich Rinaldo (Händel) - ebenfalls unter der Leitung von Jacobs. Eine Zauberoper. Da geht es wirklich rund - auch instrumental und im Generalbaß!!!

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Masetto
    Eine Zauberoper. Da geht es wirklich rund - auch instrumental und im Generalbaß!!!


    Ist das nicht eher Alcina? Und überhaupt: Du hast Deine Neuerwerbung nicht genannt... :D


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Rinaldo ist auch eine Zauberoper!!!


    Über Alcina kann ich noch viel sagen, schuld daran ist die hier:



    :jubel: :jubel: :jubel:


    Eigentlich möchte ich auch diese CD hier nennen



    Das ist zwar ein Oratorium aber ein sehr sehr opernhaftes! Vielleicht auch ein Weg hin zur Barockoper.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Hallo Celloflo,


    alle bisher genannten Opern sind großartig. Nur ist der Schritt von Aida und La Boheme zur Zauberflöte, geschweige denn zu Elektra eben sehr groß.


    Meine Empfehlung lautet: Wenn dir die italienische Oper der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefällt, dann bleib doch erst einmal dabei. Die Repertoireerweiterung - von Peri bis Lachenmann - kommt von ganz allein.


    Auf Aida sollten andere Opern Verdis folgen: La Traviata, Rigoletto, Otello, Il Trovatore wären hier empehlenswert.


    La Boheme könnte erweitert werden durch Madame Butterfly, Tosca.


    Meiner Ansicht nach für Opernanfänger sehr empfehlenswert sind schon wegen der Kürze die Ein-CD-Stücke Pagliacci und Cavalleria Rusticana.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Ich bin bestimmt nicht der große Opernkenner - Arvo Pärt hat ja noch keine geschrieben :D - aber vielleicht gerade deswegen:.


    Tosca, Freischütz, Entführung aus dem Serail, Zauberflöte und Glucks Orpheus und Euridice.


    Barockoper würde ich nicht sofort in Angriff nehmen. Das wäre der zweite Schritt. Die Unverzichtbaren des Lullisten waren mir dabei eine große Hilfe.

  • Hallo Florian,


    das finde ich jetzt aber schwierig - gut, wir wachsen mit der Aufgabe... Meine ersten Opern waren "Hänsel und Gretel" und der "Holländer"...


    Ich möchte mal so fragen: hat denn die "Aida" so weit gefallen? Kennst Du die komplette Oper?


    Vielleicht wäre eine "Tosca" auch nicht schlecht, wenn Du schon mit Puccini Erfahrungen hast. Zum Einstieg würde ich vielleicht die Aufnahme unter Mehta empfehlen mit L. Price, P. Domingo und S. Milnes.


    Gruss

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  • Zitat

    Original von celloflo
    Beging dann allerdings den "fehler" :baeh01: , einige opernouvertüren anzuhorchen, die mir sehr gefielen. Da dachte ich mir, so tolle ouvertüren, da muss ich doch nachforschen :D


    Und siehe da, im musikunterricht neulich, stand verdis aida auf dem programm und schon wars um mich geschehen. =)


    Als mir dann auch noch ein studienkollege la boheme vorspielte, war die entscheidung klar :]


    Warum dann die Zauberflöte? Wäre es nicht naheliegend mit den Stücken, von denen du Ausschnitte oder Ouverturen gehört hast, zu beginnen?


    Jedenfalls empfehle ich zu den Standardopern des 19. Jhds. als Alternative auch mal eine oder zwei aus dem 17. und 18. zu hören, z.B. Orfeo von Monteverdi, Dido & Aeneas von Purcell, Cäsar, Rinaldo oder Alcina Händel


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hi!


    Also erst mal danke für die vielen antworten :yes:


    Mal sehen wie weit ich komme =)


    Masetto:


    Bei Rene Jacobs kann ich dir nur wärmstens zustimmen :jubel: :jubel: :jubel:


    Besitze seine aufnahme des bach oratoriums und ich muss auch sagen, der kerl hat was drauf
    :faint: :faint: :faint:


    Allerdings dirigiert er hauptsächlich alte musik, oder ?


    @Alfred:


    Um nicht wieder vom eigentlichen threadthema abzuweichen, werde ich masetto per pn kontaktieren bezüglich jacobs :D:hello:


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Hallo


    Ich finde, Liebestraums kleine Liste ist ein guter Anfang. Allerdings würde ich sie in zwei Punkten abändern. Meine Erachtens ist die Boheme ein etwas glücklicherer Einstieg in Puccini als die Tosca. Und die Elektra ist definitiv zu starker Tobak für einen Frischling. Da ist Fidelio viel geeigneter. Also dann:


    Mozart: Die Zauberflöte
    Weber: Der Freischütz
    Beethoven: Fidelio
    Donizetti: Lucia di Lammermoor (als Belcanto-Einstieg)
    Puccini: la Bohème
    Wagner: Der fliegende Holländer

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Was für einen Einstieg am besten geeignet ist, ist eine ganz subjektive Sache.


    Daher einfach mal Opern, von denen ich einfach begeistert bin und die ich dir wirklich ans Herz lege. Sie sind vielfach recht eingängig, so dass ich im Einstieg kein großes Problem sehe.


    Franz Schubert, Alfonso und Estrella
    Carl Orff, Die Kluge
    Albert Lortzing, Der Waffenschmied
    Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
    Maurice Ravel, L'enfant et les sortilèges

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Ich würde die Sache analytisch angehen:


    Der Begriff "Oper" ist so allgemein wie jener "Klassische Musik"


    Die Listen von Theophilius und Liebestraum sind recht gut.
    Dur darfst Dir nur nicht erwarten, daß Dir ALLES gefällt. Sie sind ein Querschnitt auch dem Gebiet "Mainstream Oper" (weil Barock und Moderne ausgeklammert wurden)


    Ich möcht die Liste[n) daher nicht abändern sondern lediglich erweitern.


    Mit genauer Begründung:


    Mozart: Cosi fan tutte


    Begründung: Mit dem Abhören der Zauberflöte hat man eigentlich keine TYPISCHE Mozart Oper gehört, das wären jene, zu denen Lorenzo da Ponte das Libretto geschrieben hat.


    Ich bin auch keineswegs abgeneigt, Einsteigern die deutsche Fassung zu empfehlen, wenn sie das Libretto nicht lesen wollen......
    Ansonst : Beschwingter, leichter und vor allem typischer Mozart.




    Lortzing: Zar und Zimmermann


    Vorteile: Text in Deutsch, angenehm zu hören, wunderschöne Musik und sehr witzig.
    Prototyp der leichten deutschen Spieloper.



    Offenbach: Hoffmanns Erzählungen


    Auch hier würde ich raten sie zuerst in deutsch zu hören bevor man die französische Version kauft.


    Prototyp der Gruseloper - wunderbare Musik - klarer übersichtlicher dramatischer Aufbau. Bei guter Inszenierung sehr beeindruckend


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Cosí ist wirklich so etwas wie mein geheimer Favorit unter den Opern Mozarts :D


    Eine sehr sehr große OPER! (klar, greift man da zu Jacobs :D )


    Was die Zauberflöte angeht, ist das einfach nur ein herausragendes Werk, was seinesgleichen sucht! Ich liebe die Zauberflöte über alles!!!!!!!!

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Kann mich Alfred nur anschließen, würde auch zunächst die "leichteren" Opern empfehlen in deutscher Sprache.


    Zur Liste würde ich noch schreiben:


    Die lustigen Weiber von Windsor,
    Die Entführung aus dem Serail
    Freischütz
    Wildschütz
    Verkaufte Braut


    Da kann man sich gut auf die Musik konzentrieren und muss die Übertitel nicht lesen.


    Allerdings sollte man sich im Vorfeld mit dem Inhalt der Oper befassen, eine vorherige Einführung in das Werk, wenn angeboten, auf jeden Fall mitmachen.


    LG

  • Oh ja, Martha, möglichst eine Aufnahme mit Fritz Wunderlich, Rothenberger, Gottlob Frick.


    Ist zwar eine alte Aufnahme, habe aber keine bessere gehört.


    LG

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  • Hallo


    Ich glaube, dass der "typische" gewillte Einsteiger bei der Oper gar nicht genug an schönen und vielleicht schon bekannten Melodien hören kann, um sich leichter zurechtzufinden und auch durchzuhalten. Daher empfinde ich auch musika's Liste als sehr geeignet, nur würde ich Die lustigen Weiber von Windsor durch Zar und Zimmermann ersetzen.


    Was Alfred anlangt, gegen Lortzing und Offenbach ist auch nichts einzuwenden, sehr wohl aber gegen die Così. Meiner Ansicht nach eine der unglücklichsten Varianten, Mozart kennenzulernen. In einer Liste, in welcher Reihenfolge man Mozarts Opern kennen lernen soll (Thread-Thema?), käme bei mir die Così sehr weit hinten. Deutlich hinter Zauberflöte, Entführung, Figaro, Don Giovanni. Der Genuss an diesem heimlichen Gipfelwerk Mozarts will errungen werden, der fällt kaum einem so einfach in den Schoß. Viel zu schwierig für die meisten Einsteiger.


    Draugurs Liste ist sehr interessant, weil definitiv etwas ausgefallen. Ich empfinde sie aber als Einstieg etwas riskant, einzig Die Kluge ist eine sichere Bank, mit den Meistersingern könnte man bei einem Aspiranten auch den gegenteiligen Effekt auslösen.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von musika
    Oh ja, Martha, möglichst eine Aufnahme mit Fritz Wunderlich, Rothenberger, Gottlob Frick.


    Das ist ja nur einer Querschnitt.
    Nehm dann mit Prey, Gedda und Faßbaender.


    LG, Paul

  • servus florian


    wenn dich mal eine barockoper reizt und du im februar nach wien kommen
    kannst, dann kann ich dir wärmstens händel - agrippina - in der wiener
    kammeroper empfehlen. ich komme eben aus der premiere.


    kleiner intimer saal - 17 personen-orchester auf historischen instrumenten.
    junge, wundervolle stimmen (ausnahme claudius, aber der ist ja auch älter ,-).
    gute inszenierung mit pointen zum lachen. und der klang - ein traum. du fühlst
    dich wie ein barocker graf bei der privat-vorführung auf seinem schloss.


    faun



    ps: warnung an alle, denen historisch kostüme wichtig sind -
    BITTE NICHT HINGEHEN. ihr ärgert euch sicher.

    die kritik ist das psychogramm des kritikers (will quadflieg)

  • Zitat

    Original von Theophilus
    Der Genuss an diesem heimlichen Gipfelwerk Mozarts will errungen werden, der fällt kaum einem so einfach in den Schoß. Viel zu schwierig für die meisten Einsteiger.


    Das ist so eine Frage. Die Cosí hat etwas sehr barockes, ohne eine Barockoper zu sein. Wenn Du sagst, der Genuss will errungen sein, so kann ich Dir da zustimmen ABER Mozart macht es hier nicht schwer, diesen Genuss zu erringen.


    Die Cosí ist eine wundervolle richtige Oper. Das Musikalische steht über den Dingen. Sie ist sehr sehr farbig instrumentiert. Was ich an der Cosi besonders mag, ist dass sie manchmal einen richtigen sarkastischen bösen Humor hat :D. Wenn die beiden Damen von Mozart dieses herzzerreißende Trauerlied auf den Leib geschrieben bekommen und dieses so schön singen müssen und Don Alfonso, der alle Fäden in der Hand hat, im Hintergrund harmonisch :D mitsingt, dann hat das schon was sehr lustiges. Dann kommen aber auch wieder so aufrichtig schöne Stellen - praktisch immer und überall und natürlich Despina :jubel:


    Mit der Jacobseinspielung der Cosí ist es eine wahre Freude, sich diese zu erarbeiten.


    Das Libretto kenne ich eigentlich insoweit recht gut, bedeutet, ich brauch es nicht mehr unbedingt mitlesen. Ich schließe dann immer die Augen und sofort sitze ich im Rang und blicke hinunter auf das Geschehen. Das erwärmt und erfreut das Herze sehr!

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Das Libretto kenne ich eigentlich insoweit recht gut, bedeutet, ich brauch es nicht mehr unbedingt mitlesen. Ich schließe dann immer die Augen und sofort sitze ich im Rang und blicke hinunter auf das Geschehen. Das erwärmt und erfreut das Herze sehr!


    OK, wenn man das Libretto kennt, kann man die Oper gut verfolgen, aber für einen Neuling, der erst mal lernen muss mit den vielen Rezis umgehen und sie nur als Übertitel sieht, ist schon sehr unruhig. Da sind Opern, die vom Inhalt "mehr" Arien usw. haben, leichter verständlich.


    Zar und Zimmermann hatte ich vergessen auf meiner Liste, die Oper gehört selbstverständlich dazu.


    LG

  • Hallo Florian,


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Der Begriff "Oper" ist so allgemein wie jener "Klassische Musik"


    Das trifft es ziemlich gut. Darüberhinaus sind "Einstiegsempfehlungen" immer problematisch, wenn auch unumgänglich, um irgendwie mal anzufangen und die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, gleich verschreckt zu werden.


    Aber vielleicht ein persönliches Beispiel für das Dilemma:
    Mich konnte man anfangs mit der Zauberflöte jagen, jetzt ist es eine meiner Lieblingsopern. Auch um Opern, wo ich schon einige Arien kannte (z.B. Rigoletto) , machte ich anfangs lieber einen Bogen, die waren mir sozusagen durch die Werbung erstmal versaut worden. :rolleyes: Meine Einstiegsoper auf CD war "La Boheme", davon kann ich mir heute höchstens 5 Minuten am Stück antun. Meine zweite Oper, die ich mit Genuß hören konnte, war bereits der Ring des Nibelungen, mit denen so mancher Opernhorrortrip für den Neuanfänger begonnen hat.



    Insofern hätte ich folgenden Tipp für Dich:


    Geh wenn möglich in einen großen CD-Laden (oder im Netz z.B. auf die Naxos-Seite) und höre einfach mal in vieles rein.


    Als grobe Orientierung:


    Auch, wenn die Spannweite von der Barockoper bis zur Moderne immens ist, führt aus meiner Sicht kein Weg an den Herren Mozart, Verdi und Wagner vorbei. Da würde ich einfach mal wild rumhören, auch ohne Opernführer wird Dir der eine oder andere Titel bekannt vorkommen. ;) Wenn Dir was zusagt, kannst Du ja hier im Forum stöbern. Da findest Du leicht eine empfehlenswerte Aufnahme. Dank der Backkataloge gibt es auch viele erschwingliche Aufnahmen.


    Noch zwei Tipps abschließend:


    Da Deine Lieblingsepoche die Moderne ist, lohnt da sicher auch ein Versuch, kenne ich mich (leider!!!) noch wenig aus, aber im Forum findet sich sicher einiges an Tipps.


    Weiterhin: Meist nicht billig aber lohnenswert ist das Medium DVD !


    Zur Oper gehört ja mehr als nur die Musik. Und da man Untertitel einblenden kann und auch die Handlung sieht, ist es meiner Ansicht nach eine gute Form des Zugangs.


    Empfehlungen finden sich z.B. hier bzw. im entsprechenden Forum. :)


    Viel Spaß!


    :hello:
    Sascha



    PS: Und in wenigen Monaten kannst Du dann auch in die Oper gehen und in die Saalschlacht der Inszenierungsthreads einsteigen. :untertauch: :D

  • meine erste oper war "nabucco" in bregenz(seebühne)
    dann ging´s eigentlich schlag auf schlag.
    relativ am anfang meiner opernbegeisterung sah ich "lulu",danach habe ich gesagt"wenn du das durchstehst,stehst du alles durch")


    anfänger sind immer gut beraten mit:
    "la boheme"
    "carmen"
    "zauberflöte"
    "il trovatore"


    strauss find ich sehr anstrengend für neueinsteiger.
    von ihm liebe ich "die frau ohne schatten"


    bei wagner würde ich ev. mit den "meistersingern" beginnen(trotz der länge)
    "der fliegende holländer" dauert zwar nur knapp über 2 stunden,aber ohne pause.(es sei denn du siehst die herrausragende inszenierung in essen an,da vergeht die zeit (fast) wie im fluge...wird übrigens bald wieder aufgenommen)


    ich weiss zwar nicht wo (dein) rohrbach liegt,da gibt´s zwar einige,aber selbst der weiteste anweg lohnt für essen immer.
    lg
    yago

  • Zitat

    Original von Antracis


    Das trifft es ziemlich gut.


    Nicht ganz. Immerhin nur gut 400 Jahre statt 900 ;)


    Zitat


    Darüberhinaus sind "Einstiegsempfehlungen" immer problematisch, wenn auch unumgänglich, um irgendwie mal anzufangen und die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, gleich verschreckt zu werden.


    Eben. Es zeigt sich auch mal wieder, das es offenbar unglaublich schwer ist zu akzeptieren, dass nicht alle Hörer gleich strukturiert sind. M.E. sind fast alle bisher gegeben Empfehlungen ziemlich einseitig. Meiner Ansicht nach ist für den Neuling eine spannende, einigermaßen übersichtliche und halbwegs plausible Handlung (o.k., das ist praktisch unerfüllbar, dafür ist es ja Oper ;) ) mindestens so wichtig wie der Strauß bunter Melodien...


    Zitat


    Da Deine Lieblingsepoche die Moderne ist, lohnt da sicher auch ein Versuch, kenne ich mich (leider!!!) noch wenig aus, aber im Forum findet sich sicher einiges an Tipps.


    Mich wundert auch ein wenig, warum man einem, der anscheinend Rachmaninoff und Schostakowitsch besonders schätzt, Zauberflöte, Donizetti und Lortzing ans Herz legt. ?(
    Natürlich sollte Florian da weitermachen, wo er sich jetzt am wohlsten fühlt.


    Ich kenne keine der Opern von Schostakowitsch und Rachmaninoff, aber warum nicht diese probieren? Oder Mussorgskis Boris Godunow oder was von Rimsky-Korssakoff. Evtl. Bartoks Blaubart, allein klanglich sehr faszinierend, wenn man Musik der vorletzten Jahrhunderwende schätzt.
    Aus dieser Perspektive von Puccini lieber Tosca ("shabby little shocker") oder Turandot als den Schmachtfetzen Boheme. Fidelio und Freischütz würde ich unterstützen, bedingt, denn besonders bei letzterem dräut unfreiwillige Komik.
    Donizetti und Co erstmal weglassen, ebenso (schwereren Herzens) Mozart (ich stimme allem, was zur Schwierigkeit von Cosi gesagt wurde, zu, aber die Zauberflöte ist ebenfalls eine sehr zweischneidige Empfehlung) und die Barockoper. Obwohl Purcells Dido & Aeneas ist solch ein wunderbares, konzentriertes Stück (und kurz!), dafür muß man kein Barockliebhaber sein.


    Von Verdi: Rigoletto (oder Maskenball, Sex & Crime eben)


    Bei Wagner bin ich wie bekannt gegen die "konventionellen" Einstiegsstücke, meine Vorschläge: Walküre oder gleich Tristan (alles andere ist für Weicheier ;), im Ernst: besonders wenn jemand eher Musik von ca. 1880 bis ca. 1950 schätzt)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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