"Rudy van Gelder" Neue CD's von Prestige"

  • Auch von Prestige gibt es RVG mit neuen 24bit remasterd CD's



    Charles Earland
    Black Talk! Coleman Hawkins
    The Hawk Relaxes


    Coleman Hawkins
    At Ease With Coleman Hawkins


    Eddie "Lockjaw" Davis
    Cookbook, Vol. 1


    Eric Dolphy
    Outward Bound


    Eric Dolphy
    Outward Bound


    Etta Jones
    Don't Go To Strangers


    Boss Tenor
    Gene Ammons


    Jack McDuff
    The Honeydripper


    4, 5 And 6 (Rudy Van Gelder remaster)
    Artist: Jackie McLean


    Lush Life
    Artist: John Coltrane


    Soultrane
    Artist: John Coltrane


    Traneing In (Rudy Van Gelder remaster)
    Artist: John Coltrane with The Red Garland Trio


    Kenny Burrell&John Coltrane
    Artist: Kenny Burrell/John Coltrane


    Quiet Kenny
    Artist: Kenny Dorham


    Cookin' With The Miles Davis Quintet (Rudy Van Gelder remaster)
    Artist: Miles Davis


    Walkin'
    Artist: Miles Davis All Stars


    Relaxin' With
    Artist: Miles Davis Quintet


    Django
    Artist: Modern Jazz Quartet


    El Hombre (Rudy Van Gelder remaster)
    Artist: Pat Martino


    Red Garland's Piano
    Artist: Red Garland


    Saxophone Colossus
    Artist: Sonny Rollins


    Plus Four (Rudy Van Gelder remaster)
    Artist: Sonny Rollins


    Tenor Madness
    Artist: Sonny Rollins Quartet

  • Hallo,
    was hat es denn Grundsätzlich mit diesen Rudy van Gelders Remasters auf sich?


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Rudy van Gelder ist ein sehr fähiger Toningenieur, der meistens gerade da beschäftigt war, wo gerade die prägenden Musiker unter Vertrag waren, und der dort dann jeweils, ob nun bei Prestige oder Blue Note oder einigen anderen Firmen, nicht unwesentlich dazu beitrug, so etwas wie einen eigenen Labelklang zu generieren. Der hochbetagte Mann nimmt sich jetzt seine alten, früher von ihm aufgenommenen Masterbänder vor und erzeugt mit den neuen technischen, digitalen Möglichkeiten CDs, die dem Standard aktueller Tonqualität entsprechen, aber denoch auch dem jeweiligen alten typischen Labelklang möglichst nah kommen. Das ist wohl eine relativ diffizile Angelegenheit, weil die Umwandlung von analog zu digital nicht klangneutral ist. Erst recht nicht die Unterdrückung von Rauschen, Behebung von Alterschäden der Bänder etc.


    Aber vielleicht können das andere genauer erklären. Ist mir zwar x-mal von Toningenieuren und Technik-Freaks erklärt worden, aber so lang und breit, dass ich alles wieder vergessen habe. Ich habe für Technik leider kein Gedächtnis.


    :hello: Matthias

  • Hallo Matthias,
    habe zwischenzeitlich auch ein bisschen recherchiert. Und in einem (vielleicht ja in allen) Booklet schreibt er selbst, dass er sich eben auch erinnern kann, wie die Künstler damals klingen wollten. Ein entscheidender Vorteil.


    Gibt es denn Erfahrungen hier im Forum? Hat schon jemand unterschiede zwischen der Original- bzw. der ersten CD und der RVG im direkten Vergleich hören können? Und wie verhält sich das mit den Booklets? Abgespeckt? Oder eher besser? Bevorzugt Ihr die RVG Remasters oder eher die Originale.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Hallo GalloNero,


    die neuen Remasters von RvG sind im Klang schon klar besser als frühere CD-Wiederveröffentlichungen und kommen im Klang, soweit ich es bei Blue Note beurteilen kann, dem alten Klang der US-Original-LPs sehr nah. Diese sind zu recht berühmt für ihren Klang, werden aber heute zu Mondpreisen gehandelt. Ich kenne Sammler, die alle haben, ich habe aber auch nur 2 oder 3 und ansonsten auch nur Nachpressungen unter meinen LPs. Da sind die neuen CDs der RvG-Reihen auch eher besser. Außerdem erhält man zumeist sehr lohnende zusätzliche Stücke auf diesen CDs. In den Beiheften sind auch vorbildlicherweise die alten Texte übernommen und um zusätzliche ergänzt.


    :hello: Matthias

  • Unter Us-Kennern werden Van Gelders neue Remasterings eher kritisch gesehen - der alte Herr hat inzwischen ein Hörproblem und neigt dazu, die hohen Frequenzen zu weit aufzudrehen. Dazu kommt die extreme rechts/links Verteilung vieler Aufnahmen, die er z.B. bei Hank Mobley's Soul Station selber abgemildert hat. Die älteren japanischen CDs sollen besser klingen, sind aber teuer. Die besten Wiederveröffentlichungen sind die Doppel-LPs in 45 rpm und Mono (!!!) von Analogue Productions - die Mono-Mixes klingen fast immer besser, weil sorgfältiger gemacht! Man darf nicht vergessen, daß Van Gelder Autodidakt war und deswegen etwas eigen. An die frühen Stereo-Aufnahmen eines Ray DuNann oder Howard Holzer in Kalifornien reichen seine nicht heran. Mir haben seine Aufnahmen klanglich nie so gut gefallen wie die anderer, und ein Tontechniker wie der leider nach dem Verkauf der Fantasy-Labelgruppe an Concord entlassene Kirk Felton hat besseren Sound aus den alten Bändern herausgeholt als Van Gelder selbst, der für meinen Geschmack etwas zu sehr von sich selbst überzeugt ist und etwas zu sehr zur Legende aufgepumpt wurde - wie auch das ganze Blue Note Label. Allein dass er den Sound für Prestige nach eigenem Bekunden etwas schlechter gemacht hat, finde ich reichlich seltsam ... Daß er sich nach 40 Jahren so genau erinnern will, sehe ich etwas kritisch - aber so sind die alten Leutchen eben ...


    Steve Hoffman hat mal gesagt, daß die alten Original Jazz Classics CDs 1:1 Überspielungen der alten Masterbänder sind - da muß man halt u.U. etwas die Klangregler drehen. Die neueren Remasterings sind in unterschiedlichem Maße mit allerlei Tricks aufgeblasen - was nicht immer schlecht klingen muß - es klingt oft "lauter" und fetter, aber ....

  • Ich habe mal kurz meinen Freund gefragt, der speziell bluenote sammelt und der schrieb mir gerade


    ..........Die alten Aufnahmen waren "nur" mono, deshalb sind auch die Originalschallplatten von Blue Note so teuer.


    Die neuen Aufnahmen sind allewegs in stereo, klingen zwar sehr gut, haben aber etwas von ihrer Originalität verloren.


    Aber wer will schon CD´s in mono haben. Nur eingefleischte freaks und die kaufen sich die alten Scheiben, so denn genug Geld vorhanden ist. Schau mal bei ebay unter Schallplatten Blue Note und ,wenn dann da steht Original ,Rudy van Gelder in dead wax(Auslaufrille) und mono, dann wirst Du über die erzielten Preise nur staunen. Da sind 100 Euro keine Seltenheit.


    In Italien gibt es die ebayerin bullsite, die bietet nur Originalscheiben an und bei der werden bis zu 800 USD geboten. Für mich natürlich unerreichbar. Deshalb sammele ich auch meisten nur die reissue aus Japan, denn die kommen dem Original noch am nächsten......


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Die hohen Preise bei originalen Mono-Pressungen von RVG liegen zu einem großen Teil an der Legendenbildung. Und an der Tatsache, daß mit dem heutztage einseitig auf Stereo fixierten Klangideal Mono von den Herstellern vermieden wird. Warum das bei alten Jazzproduktionen nicht systematisch zugunsten der Klangqualität gemacht wird, ist wie so vieles an der oberflächlich ausgerichteten Medienindustrie nur schwer nachzuvollziehen. Wenn man sich noch dazu vorstellt, wie bescheuert viele Leute ihre Lautsprecher aufstellen, sodaß sie die Vorteile von Stereo gar nicht ausnutzen können, wird es erst recht absurd. Die ersten Jazzaufnahmen in Stereo wurden 1954 für Fantasy gemacht, zwei Sessions von Cal Tjader (das wissen viele gar nicht). Da es noch keine Abspielgeräte auf dem Markt gab, wurde das trotz guter Ergebnisse nicht weiter verfolgt - erst Columbia hat dann 1956 konsequent parallel Stereoaufnahmen gemacht. (Damals noch) Unabhängige Jazzlabels wie Blue Note zogen erst 1957 nach, und bei denen wurde in den ersten Jahren immer paralle eine Stereo- und eine Monobandmaschine angestellt, und wenn eine Probleme machte, war es immer die Stereo - weshalb die Mono- und Stereopressungen in einzelnen Fällen verschiedene z.T. geschnittene Takes enthalten. Die Mono-Abmischung hatte Priorität, die Stereofassung war sowas wie ein Rough Mix. Das ging so bis in die späten 1960er Jahre! (Man lese die Anmerkungen Van Gelders zur Mono-Fassung von "John Coltrane & Johnny Hartmann im SACD-Booklet oder die Kommentare von Michael Cuscuna zu den Mono-Tracks auf der Capitol-CD "Things Are Swingin!" von Peggy Lee. Kein Wunder, dass die Mono-Mixes besser klingen - sie wurden viel sorgfältiger gemacht! Im Pop-Bereich wurde auch manches bis 1969 nur in Mono gemacht bzw. die Stereofassungen klingen wie von einem Amateur gemacht. Weiß man etwas über Phasenverschiebungen und andere Probleme, die bei Stereotechnik auftreten, von den Problemen bei Nahmikrofonabnahme in Multitracktechnik mit künstlichem Hall mal ganz abgesehen, wundert es einen nicht. Stereo fügt keine neue Information über die Räumlichkeit hinzu, das läuft über die Laufzeitunterschiede bei der Tiefenstaffelung, und die hat man bei Mono auch, bei Multimikrofonie versucht man es über die Lautstärke zu machen, was selten wirklich gut klingt. Auf die Rechts/Links-Staffelung kann man oft verzichten - ich habe schon manchen Freund mit guten Mono-Aufnahmen aufs Glatteis geführt!
    Ich frage mich ernsthaft, ob ich nicht meine nächste Solo-CD in Mono machen soll! Dafür aber in sehr hoher Aufnahmequalität.


    Ein tolles Beispiel für eine gut gemachte und optimal wiederveröffentlichte Mono-Aufnahme von 1957 ist die Mobile-Fidelity-SACD von Coleman Hawkins' "the hawk flies high" - klingt nicht so brilliant/höhenbetont wie die altuelle CD der Keepnews-Collection, aber viel natürlicher!



    Etwas teurer, aber es lohnt sich!!! Und Stereo hat noch keiner vermisst, dem ich diese Aufnahme vorgespielt habe! Ich bin nicht grundsätzlich gegen Stereo - aber wenn Mono besser klingt, dann immer, und in manchen Fällen sind die Mono-Bänder leider nicht mehr vorhanden.

  • Zitat

    Original von miguel54
    ...
    Steve Hoffman hat mal gesagt, daß die alten Original Jazz Classics CDs 1:1 Überspielungen der alten Masterbänder sind - da muß man halt u.U. etwas die Klangregler drehen. Die neueren Remasterings sind in unterschiedlichem Maße mit allerlei Tricks aufgeblasen - was nicht immer schlecht klingen muß - es klingt oft "lauter" und fetter, aber ....


    Das klingt nach gefährlicher Drohung, denn moderne Bandmaschinen weichen in der Kennlinie ihrer Einmessung oft erheblich von jenen der Oldies ab. Ein sehr bekanntes Beispiel waren das rote und blaue Beatles-Album, wo in der ersten Ausgabe einfach überspielt wurde und sich offenbar niemand darüber Gedanken gemacht hatte, dass die alten Ampex mit Röhrenverstärker eine völlig andere Charakteristik hatten. Der Zahnbohrer-Sound der CDs hatte wenig mit den Originalen zu tun...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Solche Fehler bei der Überspielung sind im Pop-Bereich häufiger passiert als bei Jazz- oder Klassikaufnahmen, wo die Techniker meistens nicht so blind der aktuellsten Technik verfallen sind und von etlichen historischen Veränderungen wenig Ahnung haben.
    Die frühere deutsche Vertriebsfirma der Fantasy-Labelgruppe in der BRD, ZYX, hat mal eine ganze Serie von CD-Reissues auf diese Art verhunzt. Da sie im Gegensatz zu den US-Versionen als Digipak herauskamen, kann man sie leicht erkennen und meiden.


    Die 1:1 Überspielungen auf den Original Jazz Classics CDs wurden natürlich unter Berücksichtigung des Frequenzgangs etc. gemacht - mit dem Drehen am Klangregler holt man evt. etwas mehr Höhen und Tiefen heraus, wie man es z.T. heute gewohnt ist.


    Der aktuelle Concord/Fantasy Tonmeister Joe Tarrantino geht mit diesem Wissen um die alten Bänder an die Remasterings für die Orrin Keepnews Collection heran - die klingen für meinen Geschmack etwas besser als die RVG-Remasters des Prestige Labels, aber bei Riverside wurde auch anders aufgenommen. Jack Higgins und später Ray Fowler hatten einen brauchbar klingenden Raum, in den sie die Instrumente akustisch stellen konnten, wogegen Van Gelder erst mal im Wohnzimmer seiner Eltern arbeitete, ein ziemlich trockener Raum, deshalb Nahmikrofonabnahme und z.T. künstlicher Hall. Aber diese Methoden behielt er nach seinem Studioneubau in Englewood Cliffs leider bei. Für manche Jimmy Smith LPs ging Blue Note mit ihm in den Saal von Manhattan Towers - man höre mal, wie anders die klingen!


    Ein schönes Beispiel für eine Gut klingende Quartett-Aufnahme von Riverside ist Sonny Rollins' "The Sound of Sonny", in der SACD-Version optimal überspielt - ich wollte, Van Gelder hätte seine Quartett-Sessions so gemacht!



    Daß es Mono ist, merkt man nur bei sehr genauem Hinhören!

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  • Zitat

    Original von miguel54
    ...
    Die 1:1 Überspielungen auf den Original Jazz Classics CDs wurden natürlich unter Berücksichtigung des Frequenzgangs etc. gemacht - mit dem Drehen am Klangregler holt man evt. etwas mehr Höhen und Tiefen heraus, wie man es z.T. heute gewohnt ist.
    ...


    Das ist auch ein begriffliches Problem. 1:1-Überspielung ist für mich die Revitalisierung von Original-Aufnahme-Equipment, das technisch bestmöglich in den Zustand der damaligen Aufnahme gebracht wurde. Dieser gewaltige Aufwand wird nur sehr selten gemacht. Dabei hat man damit als Ausgangsbasis auch "nur" die bestmögliche digitalisierte Kopie. Es folgt die schwierige Entscheidung, ob ich jetzt wirklich dieses Original auf CD presse, oder ob ich mich beim Abmischen am Klang gut erhaltener LPs der ersten Pressungen orientiere, die ja klanglich durchaus vom Aufnahme-Master abweichen können. Arbeite ich aber beim Transfer nur mit moderner Technik, habe ich gar keine andere Möglichkeit, als den LP-Klang einigermaßen zu replizieren. Wie auch immer, mit dem 1:1 hat man so seine Probleme...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Weil es teils hier her gehören scheint. Ein Freund von mir hat sich nun einen Schallplattenspieler gekauft. Ich würde ihm gerne von John Coltrane das Album A Love Supreme schenken, Da gibts allerdings inzwischen (zumindest) vier verschiedene Masters:

      Joe Palmaccio
      Rudy Van Gelder
      Erick Labson
      Kevin Reeves


    In Stereo scheinen diese ja leider alles verhunzt worden zu sein, wie ich oben entnehme. Welche davon aber klingt am besten? Vor allem aber: Welche davon ist am wenigstens durch Kompressoren künstlich lauter gemacht worden?


    Über Rudy Van Gelder las ich irgendwo, dass er mit den Originalbändern arbeitet und versucht, dessen Klang original hinzubekommen. Das ist aber natürlich vieldeutig. Sprich: Es könnte möglich sein, dass er auf den damals üblichen Röhren-Equipment-Schmelz des damaligen Premasters verzichtet und daher der Sound nun eher nach dem Originalstand des damaligen Bandergebnisses, statt nach Schallplatte klingt. Wer weiß da genaueres?


    Wer kann womöglich etwas über andere Arbeiten von Joe Palmaccio oder Erick Labson oder Kevin Reeves berichten? Erster ist ja wiederholt ausgezeichnet worden, gehört aber der jüngeren Generation an, sprich: es ist möglich, dass sein Zeug sehr viel lauter gecrasht worden ist. Wer weiß da genaueres?


    Danke!
    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von miguel54
    Ein tolles Beispiel für eine gut gemachte und optimal wiederveröffentlichte Mono-Aufnahme von 1957 ist die Mobile-Fidelity-SACD von Coleman Hawkins' "the hawk flies high" - klingt nicht so brilliant/höhenbetont wie die altuelle CD der Keepnews-Collection, aber viel natürlicher!



    Etwas teurer, aber es lohnt sich!!! Und Stereo hat noch keiner vermisst, dem ich diese Aufnahme vorgespielt habe! Ich bin nicht grundsätzlich gegen Stereo - aber wenn Mono besser klingt, dann immer, und in manchen Fällen sind die Mono-Bänder leider nicht mehr vorhanden.


    Und welches Master findet sich auf der Vinyl-Ausgabe?


    Danke!
    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Bekam nun Nachricht über die verschiedenen Remasterings der Miles Davis Quinitet Sessions, die er für das Label Prestige aufgenommen hat, also
    Steamin' Cookin', Relaxin' & Workin'.


    Das gibt es von den nennenswerte Technikern Remixes von Rudy van Gelder, Steve Hoffman und Doug Sax. Was, davon am besten klingt, dazu später.


    Was das legendäre Albumb Kind of blue betrifft, so soll die neue Jubiläumsausgabe um mindestens 3 dB wieder leiser gemacht worden; keine Ahnung aber, ob es dasselbe Master ist wie vordem.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Rudy van Gelder hat keine wirklich schlechte Arbeit geleistet, man kann sich die Aufnahmen (gerade noch) anhören, ohne wirklich genervt zu werden. Allerdings sind die anderen mE deutlich vorzuziehen, schon allein deswegen, weil die Transienten alle besser zu hören sind, erstens weil der Sound weniger in die Stereo-Breite gezogen worden ist und zweitens, vor allem, weil Gelder doch tatsächlich die Sound komprimiert hat, dass er um wohl ganz 7 dB [!] lauter klingt als bei den anderen. Der Mitteltonbereich klingt mir zu kehlern für meinen Geschmack.


    Bei dem Remaster von Doug Sax handelt es sich um einen Linzenzaufnahme für eine SACD-Produktion. Vemutlich hat er mit den originale Bändern gearbeitet. Das Röhrenequipment schmiert schon sehr angenehm die Trompete zu, man höre nur das smoothe "My funny Valentine" des Albums Cookin'!


    Noch besser aber hat mir das Remaster von Steve Hoffman gefallen. Dies war eine Dreijahreslinzenz für eine Gold-CD-Edition. Hoffman geht selbst in die Studios, um sich das Band auszusuchen, von dem er überzeugt ist, das Master zu sein (was wegen schlampiger Archivierung nicht immer einfach sein soll). Er hat die ganzen verschiedenen Tonbandgeräte zuhause stehen, die er mit besonderer sofgalt kallibriert und dann aussucht. Vor allem ist er Liebhaber, der sich wochenlang zeitlässt, um dann alles so zu mischen, dass es ihm persönlich am lebendigsten und beseeltesten vorkommt. Er hält sich dabei an das Ausgangsmaterial der Originalbänder und macht keine Kompromisse in puncto Hörgewohnheiten der Fans, die oft durch Schallplatte oder frühe CDs einen völlig verfälschten Klang im Ohr haben. Wem es interessiert, der kann hier dazu lesen.


    Irgendwie machen diese Alben eigentlich mehr Spaß beim Hören als das berühmte Album "Kind of Blue"!

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke